LSD Ornith: Unterlagen gesucht

Hallo zusammen,

ich würde mir gerne eine der verschiedenen Baustufen der LSD-Ornith nachbauen. Als Basis habe ich den Wanitschek-Rumpf für die Spannweite 3,53 m. Er ist vermutlich der Nachbau der ersten Variante der Ornith. Was ich bisher zusammengetragen habe:
1. Rumpfröhre und Seitenleitwerk der LS1
2. Haube aus 2 Stück gegensinnig hintereinander monierte und angepasste LS1-Hauben
3. Seitenruder etwa dopplet so groß wie LS1
4. Pendelhöhenruder wie LS1, aber nach hinten gepfeilt (wurde es auch vergößert?)
5. irgendwann wurde die Rumpfspitze umgebaut: von der LS4 übernommen
6. Rumpfröhre inkl. Seitenleitwerk hinter dem Flügel von der LS3 angebaut
7. dabei auch das Höhenleitwerk in gedämpfter Ausführung übernommen, (somit keine Pfeilung mehr?)
8. seit Oktober 2009 steht der Flieger im Museum an der Wasserkuppe

Kann mir jemand weiterhelfen? Jeder Beitrag ist willkommen. Zur Not fahre ich auch zur Wasserkuppe, aber der Weg ist weit. Und den Zustand mit dem gepfeilten Höhenleitwerk (er ist eben doch sehr markant) kann ich somit nicht mehr dokumentieren.

Vielen Dank.

Klaus.
 
Hallo zusammen,

Kann mir jemand weiterhelfen? Jeder Beitrag ist willkommen. Zur Not fahre ich auch zur Wasserkuppe, aber der Weg ist weit. Und den Zustand mit dem gepfeilten Höhenleitwerk (er ist eben doch sehr markant) kann ich somit nicht mehr dokumentieren.

Vielen Dank.

Klaus.

Ja Klaus, dann wolln wir mal.

Aus der Erinnerung ( wir hatten mal 25 Jahre ne LS1c als Familienkutsche und eine weitere is im Verein) und den vorhandenen Unterlagen.

D-0470.gif


Also erstens:
Vorsicht....die LS1F-Serie hatte bis auf den Flügel nix mit den vorhergehenden Serien gemein.

Und der Wanitschek-Rumpf meint schon die Erstausführung der LSD.

Leitwerk:
Also das HLW der LSD ist ein Original-Pendelruder von der LS1 a -d.

Das Leitwerk ist sehr klein (2,3m), und deshalb folgendermassen profiliert.
Innen ist ein dickes S-Schlagprofil (mit reichlich Wölbung und ziemlich stark ausgeprägtem S-Schlag) auf dem Rücken liegend!!! verbaut.

Nach aussen verändert sich das Profil zusehends in Richtung dünner und symetrisch.
Dadurch erscheint das Profil oben relativ eben, während es unten einen ganz schönen "Schwung" hat.
Wenn man das Leitwerk abgenommen hat und verkehrt herum hinlegt, sieht es einem Pfeilnuri-Modell recht ähnlich.
(Den Gag haben wir ein paar mal gemacht, und das Ding zwischen unsere Modell-Nuris gelegt Und dann lautstark diskutiert wie man da wohl nen Zehnkubiker hinschraubt.
Die Dauernöler des Vereins sind jedesmal drauf reingefallen und haben sich gebärdet wie´s zeitgenössische HB-Mänchen:D:D:D)
Nur in der Mitte der Endleiste fehlt ein rechteckiges Stück von etwa 20x20cm, das ist der feste Teil an der Seitenflosse

Pfeilwinkel und Zuspitzung lassen sich zur Not im Frühjahr abmessen----irgendwo sind auch noch CAD-Daten glaub ich.

Rumpröhre und Seitenflosse stammen ebenfalls von der LS1a-d, lediglich die Tiefe des Ruders wurde verändert (ja,fast verdoppelt) dadurch ist die Gesamtlänge gegenüber der LS1 um 30cm gestiegen von 7,2m bei der LS1 auf 7,5m beim Ornith.

Die Höhe des Seitenruders beträgt 1.3m wie bei der LS1a-d.

Rumpf:

Das Vorderteil is natürlich stark abgeändert, um den zweiten Mann reinpferchen zu können.
Ob die Kabinenhaubenteile von der LS1-Serie stammen ist fraglich, da ja die Haube der A-D-Serie bereits unterteilt waren (mit einem fest am Rumpf verklebten Vorderteil und einem abnehmbaren hinteren Teil).Bei der LSD müssen ja wohl beide Teile den Zugang zu den beiden Sitzen ermöglicht haben.

Was sich auf jeden Fall verändert hat ist die Position der Tragflächen und des Fahrwerkes.
Die LSD ist fast ein Mitteldecker und da wo bei der LS1 das einziehbare Fahrwerk saß, war bei der LSD der Hintern des Mitfliegers.

Also saß das Rad der LSD viel weiter hinten in der starken Einschnürung des Rumpfes, und die Bodenfreiheit war dadurch minimal.

So und jetzt zum Flügel:

Der wurde in den Formen der LS1 gebaut, aber innen linear um jeweils 1,5m verlängert.
Dadurch stieg die Spannweite auf 18m.

Dadurch ist auch die Wurzeltiefe etwas grösser(96cm), als bei der LS1 (85cm).
Um die Schwerpunktlage als Doppelsitzer zu erreichen, war der Flügel bei der LSD mit ordentlich Vorpfeilung versehen, so dass sogar die Nasen der Aussentrapeze noch minimal vorwärtsgepfeilt erscheinen.
Der Flügel der LS1 ist dagegen bei etwa 50% ungepfeilt, also bei T/4 sogar leicht rückwärts.

Die Tiefe am Randbogen ist 32cm bei beiden.

So das mal fürs erste, und wenn Du das Ding mit einem einigermassen Scale-HLW ausstatten willst, wirst Du beim Flügelprofil tief in die Cm0=0-Kiste greifen müssen.

PS: kritzel-kritzel.....erste Näherung , schnell mal aus der LS1-Zeichnung umgebastelt---- LSD.tif ohne jegliche Gewähr---aber besser als Nix.
LSD.PNG
 
Hallo Klaus,

vielen Dank. Sehr wertvoll sind für mich die verschiedenen Zahlen-Angaben. Damit kann man allmählich alles in richtige Proportionen quetschen. Und ja, ich werde mit dem Flügelprofil in die 0-Momentenkiste greifen, oder nur leicht labil. Da sind wir ja vorbelastet, weil Nuri-Freunde.
Interessant die Geschichte mit der HLW-Profilierung. Wieso brauchte die LS1 a-d ebenfalls diese Profilierung, war der Rumpf ebenfalls zu kurz? Wieso konnte dann später die Ornith mit dem Rumpf und dem HLW der LS3 den Momentenhaushalt hinkriegen?
Habe eine Vorpfeilung von 2° irgendwo im Netz gefunden. Vermutlich an der Nasenleiste gemessen, weiß es aber nicht genau.
Ich glaube auch, dass der markante Knick in der Haube beim Original weniger stark ausgeprägt war, siehe Foto von der WaKu.

Nochmals vielen Dank, und bitte schreibt weiter, es entsteht ein Puzzle!

Klaus.
 
Hallo Klaus,
ich habe die LSD auf der Wasserkuppe in Juni 2010 ausgiebig fotografiert. Hier zwei Bilder als Vorgeschmack. ;)

Was möchtest du auf den Bildern sehen, vielleicht kann ich dir helfen.
Die LSD stand leider nur zerlegt in der hintersten Ecke der neuen Ausstellungshalle. Zu sehen war das gedämpfte HLW der LS3, das zwischen den Flächen abgestellt war.
Die LSD hat mir sehr gut gefallen und wäre etwas für einen Nachbau, wenn man bessere Zeichnungen bekommen könnte.
Frag mal beim Museum nach.
 

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Hallo Klaus,

vielen Dank. Sehr wertvoll sind für mich die verschiedenen Zahlen-Angaben. Damit kann man allmählich alles in richtige Proportionen quetschen. Und ja, ich werde mit dem Flügelprofil in die 0-Momentenkiste greifen, oder nur leicht labil. Da sind wir ja vorbelastet, weil Nuri-Freunde.
Interessant die Geschichte mit der HLW-Profilierung. Wieso brauchte die LS1 a-d ebenfalls diese Profilierung, war der Rumpf ebenfalls zu kurz? Wieso konnte dann später die Ornith mit dem Rumpf und dem HLW der LS3 den Momentenhaushalt hinkriegen?
Habe eine Vorpfeilung von 2° irgendwo im Netz gefunden. Vermutlich an der Nasenleiste gemessen, weiß es aber nicht genau.
Ich glaube auch, dass der markante Knick in der Haube beim Original weniger stark ausgeprägt war, siehe Foto von der WaKu.

Nochmals vielen Dank, und bitte schreibt weiter, es entsteht ein Puzzle!

Klaus.

Naja das Leitwerk bzw. die ganze Kiste is fliegerisch ein Genuss. Minimale Steuerkräfte und schön wendig.
Da das Flügelprofil einen Mörder-Momentbeiwert hatte, war das HLW wohl bewust "abtrieberzeugend" profiliert, und damit das Ruder dabei kraftlos ist der S-Schlag.

Abgesehen davon hat die LS1d eigentlich einen sehr langen Leitwerksträger, ich glaub sogar den längsten überhaupt unter den 15m-Kisten.

Na und ich geh mal davon aus, dass das gedämpfte Ruder der späteren Elsen deutlich mehr Fläche hatte als das der Else1. Jedenfalls is das der LS4 ein ganz schöner Brocken, verglichen mit dem Pfeildingelchen.

Apropos, die Flügeltiefe am Trapezstoss und dessen Abstand zum Randbogen finden wir auch noch raus......u.U. ist sie gerade in der Werkstatt.
Dann müsste eigentlich Flügelseitig alles klar sein, bis auf die Position der Störklappen.
Die sind auf meiner Skizze genau da, wo sie beim LS1-Flügel auch sind---gemessen vom Randbogen aus.

@ Christian

Danke schon mal --super Bilder.
 
Hallo Christian,

es dürften keine brauchbaren Zeichnungen vorhanden sein. Mein verstorbener Kollege "Cassius" und ich haben da schon vor Jahren versucht etwas aufzutreiben.

Gruß
Hans-Jürgen
 
Schade Hans-Jürgen, dass es keine Zeichnungen gibt. Ein Besuch auf der Wasserkuppe mit Maßband und ein paar Hilfsmitteln um die Rumpfquerschnitte zu bestimmen und du oder ich erstellen eine Zeichnung die für den Nachbau als Modell ausreichen sollte.

Zur Lage der Störklappen helfen wohl die beiden folgenden Bilder.
 

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Hallo Klaus, Christian und Hans-Jürgen,

ich bin beeindruckt von eurer Hilfsbereitschaft. Vielen Dank!
Das mit dem Momentenhaushalt/Hebelarm ist nun geklärt. Weil mir das kleine gepfeilte HLW optisch gut gefällt, würde ich gerne diese Variante bauen, der Wanitschek-Rumpf ist ja vorhanden. Seid ihr sicher, dass das HLW der LS1 unverändert blieb? Wenn ja, dann suche ich mir die Details von der LS1 zusammen.

Zu den Fotos: mich interessieren Details, von denen ich Eckmaße abgreifen kann. Also Ansichten in der Seiten-Projektion z.B. Aber auch andere Details. Ich bin mal frech: eigentlich alles.

Beste Grüße
Klaus.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Hans-Jürgen ,

eine Greif ( welche weiß ich nicht ) fliegt auch in Hamburg Boberg , was benötigst Du genau , damit ich weiß wonach ich fragen muß ;)
 
Hallo Klaus, Christian und Hans-Jürgen,

Seid ihr sicher, dass das HLW der LS1 unverändert blieb? ...................

Beste Grüße
Klaus.

Ziemlich sicher, da die Angaben zur Leitwerksfläche in allem was ich bisher gesichtet hab identisch zur Leitwerksfläche bei der LS1c sind.---0,7qm.

Abgesehen davon, das ein grösseres Leitwerk ja die komlett neue Zulassung dieses Bauteils erfordert hätte---da nimmt man doch lieber was, was schon einen Stempel hat.
(Zumal es ja alles für ein Einzelstück gedacht war)

Und das eine Bild von Christian zeigt, das die Bremsklappen auch ziemlich in der Nähe der Querruder sitzen.
Auch da wär es ja blöd gewesen, die bereits vorhandenen internen Teile, wie z.B. die Klappenkästen und natürlich auch die zugehörigen Einbaulehren extra neu zu erfinden.
 
Hallo Hans-Jürgen und Klaus,

vielen Dank.
@Hans-Jürgen, habe Dir eine PN geschickt.
@Klaus: klingt logisch.

Danke und weiter so, wenn ihr etwas findet.

Beste Grüße
Klaus.
 
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