Ein „Neuer“ bittet um Hilfe

E.B.

User
Guten Tag in die Runde,

nachdem ich hier nun schon eine Weile als Mitleser zu Gast war, um mich nach mehr als 3 Jahrzehnten!!! modellbauerischer/modellseglerischer Abstinenz wieder mit der Materie vertraut zu machen, habe ich mich jetzt angemeldet, um auch Fragen stellen zu können – in der Hoffnung, vielleicht Antworten zu erhalten.

Konkret: In der 2. Hälfte der 70er Jahre habe ich nach einem Plan, den ich mir aus GB schicken ließ (auch der Riss wurde von einem englischen Konstrukteur gezeichnet), das Holzpositiv eines Tenraters gebaut. Ein damaliger Modellbaufreund hat dann die GFK-Form abgenommen und ein paar Rümpfe (ebenfalls in GFK) laminiert – einer davon hat bis vor kurzem auf meinem Dachboden (eingestaubt) geschlummert. Um nun zu verhindern, dass mir diese Rumpfschale möglicherweise von meiner Familie als Beigabe ins „Letzte Möbel“ gelegt wird (Scherz), habe ich mir vorgenommen, das Boot fertig zu bauen (wird Zeit, mein Lebensalter ...).

Leider habe ich jedoch zu der Bootskonstruktion keinerlei Unterlagen mehr, ich weiß auch nicht (mehr), wer der Konstrukteur war, wie der Bootstyp hieß und bei wem ich den Plan bestellt hatte. Ist halt lange her. Ich habe deshalb mal den leicht ergrauten Rumpf fotografiert:



Hat vielleicht von euch jemand eine Idee oder Informationen zu diesem Rumpf? Die Deckslänge beträgt 2 m, die Breite 0,3 m; die Unterseite des Rumpfes ist ab etwa 50% der Länge bis zum Spiegel flach, ohne Wölbung.

Mir ist klar, dass der Riss, vor allem aber die Bauweise in GFK, ziemlich veraltet ist. Trotzdem reizt es mich, dieses Boot mal segeln zu können. Auch ohne Plan bin ich sicher in der Lage, etwas halbwegs ordentliches daraus zu machen – mit Schwer- und Druckpunkten kann ich umgehen, Metazentrum ist kein Fremdwort – mit Plan wäre es natürlich besser. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich seit meinem 14. Lebensjahr die 1:1-Segelei betreibe, zuerst auf Jollen, seit den 80er Jahren auf etwas „dickeren“ Schiffen.

Schon einmal Dank fürs Lesen dieses Beitrags und für die Hilfe, falls jemand etwas weiß.

Erich
 

ger61

User
Guten Tag in die Runde,

nachdem ich hier nun schon eine Weile als Mitleser zu Gast war, um mich nach mehr als 3 Jahrzehnten!!! modellbauerischer/modellseglerischer Abstinenz wieder mit der Materie vertraut zu machen, habe ich mich jetzt angemeldet, um auch Fragen stellen zu können – in der Hoffnung, vielleicht Antworten zu erhalten.

Konkret: In der 2. Hälfte der 70er Jahre habe ich nach einem Plan, den ich mir aus GB schicken ließ (auch der Riss wurde von einem englischen Konstrukteur gezeichnet), das Holzpositiv eines Tenraters gebaut. Ein damaliger Modellbaufreund hat dann die GFK-Form abgenommen und ein paar Rümpfe (ebenfalls in GFK) laminiert – einer davon hat bis vor kurzem auf meinem Dachboden (eingestaubt) geschlummert. Um nun zu verhindern, dass mir diese Rumpfschale möglicherweise von meiner Familie als Beigabe ins „Letzte Möbel“ gelegt wird (Scherz), habe ich mir vorgenommen, das Boot fertig zu bauen (wird Zeit, mein Lebensalter ...).

Leider habe ich jedoch zu der Bootskonstruktion keinerlei Unterlagen mehr, ich weiß auch nicht (mehr), wer der Konstrukteur war, wie der Bootstyp hieß und bei wem ich den Plan bestellt hatte. Ist halt lange her. Ich habe deshalb mal den leicht ergrauten Rumpf fotografiert:



Hat vielleicht von euch jemand eine Idee oder Informationen zu diesem Rumpf? Die Deckslänge beträgt 2 m, die Breite 0,3 m; die Unterseite des Rumpfes ist ab etwa 50% der Länge bis zum Spiegel flach, ohne Wölbung.

Mir ist klar, dass der Riss, vor allem aber die Bauweise in GFK, ziemlich veraltet ist. Trotzdem reizt es mich, dieses Boot mal segeln zu können. Auch ohne Plan bin ich sicher in der Lage, etwas halbwegs ordentliches daraus zu machen – mit Schwer- und Druckpunkten kann ich umgehen, Metazentrum ist kein Fremdwort – mit Plan wäre es natürlich besser. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich seit meinem 14. Lebensjahr die 1:1-Segelei betreibe, zuerst auf Jollen, seit den 80er Jahren auf etwas „dickeren“ Schiffen.

Schon einmal Dank fürs Lesen dieses Beitrags und für die Hilfe, falls jemand etwas weiß.

Erich

Hallo Erich und willkommen im Club der größeren Monohulls,
obwohl mein RC-Yacht-Gedächtnis bis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts zurückreicht, kenne ich das 2m-Monstrum aus GB leider nicht. Es gibt aber in England einen RC-Segler und Yachtdesigner, dessen Erinnerung sicher noch weiter zurückgeht und dessen Kenntnisse der englischen Konstruktionen noch besser sind. Es handelt sich um Roger Stollery, email: stollerydesigns@ukonline.co.uk. Wenn Du etwas Englisch kannst, dann lohnt sich eine entsprechende Anfrage mit Fotos sicherlich.

Viel Erfolg und lass uns wissen, wenn Du etwas heraus bekommen hast.

Auf der anderen Seite: Zum Herumschippern ist das Gerät sicher geeignet. Wenn Du aber bei 10rater-Regatten dabei sein willst, und das lohnt sich, dann solltest Du Dich mit einer neueren Konstruktion anfreunden.

GER61hard
 

E.B.

User
Danke, Gerhard,

für die nette Aufnahme und die Adresse; ich werde berichten.


... das 2m-Monstrum aus GB ...

Oha. Das sitzt ...

... das Gerät ...

Nimm mir nicht den Mut ...


... Wenn Du aber bei 10rater-Regatten dabei sein willst, und das lohnt sich, dann solltest Du Dich mit einer neueren Konstruktion anfreunden.

Ja, sicher, aber eines nach dem anderen. Appetit kommt bekanntlich beim Essen.

Grüße, Erich
 

ger61

User
Danke, Gerhard,

für die nette Aufnahme und die Adresse; ich werde berichten.




Oha. Das sitzt ...



Nimm mir nicht den Mut ...




Ja, sicher, aber eines nach dem anderen. Appetit kommt bekanntlich beim Essen.

Grüße, Erich

Nicht erschreckt sein Erich,"Monstrum" war anerkennend gemeint. Einer meiner 10Rater, die Diamond von Graham Bantock, hat auch knapp 1,7m, da ist es bis 2m auch nicht mehr weit. Zwei weitere meiner 10er haben auch um die 1,6m und sind so gesehen auch "Monstrümer". Mit einem Tenrater von 2m Länge hast Du aber ein Boot mit einer sicherlich entsprechend langen Wasserlinie und aufgrund der Vermessungsformel relativ kleine Segel. Damit wird es sehr wahrscheinlich nicht leicht, mit zu halten. Wenn Du aber keine Regattaambitionen hast und keine Formeleinschränkungen, dann kann ein 2m-Boot eine reizvolle Aufgabe sein.

GER61hard
 

E.B.

User
... Mit einem Tenrater von 2m Länge hast Du aber ein Boot mit einer sicherlich entsprechend langen Wasserlinie ...

Wahrscheinlich, aber das hängt ja auch mit der Eintauchtiefe des Rumpfes zusammen.

Falls ich mit dem Plan nicht weiterkommen sollte, werde ich die Sache ganz praktisch angehen. Sobald ich alle Teile für den Ausbau (Winde usw.) beieinander habe, werde ich einen Bretterrahmen mit Folie auslegen und mit Wasser befüllen. Dann darf die Rumpfschale schwimmen, beladen mit der Ausrüstung und dem Zusatzgewicht für noch nicht vorhandenes bzw. eingebautes Material (Deck usw.) sowie für Rigg und Segel (von Ralph T. habe ich erfahren, dass letzteres etwa 400 g wiegt). Dann werde ich Blei für das Kielgewicht zuladen, etwa 4 bis 4,5 kg, und die LWL messen. Dann wird es konkreter, was die mögliche Segelfläche betrifft.

Grüße, Erich
 

E.B.

User
@ger61

Roger Stollery hat auf meine Mail vom 06.02. (bisher) nicht geantwortet; vielleicht meldet er sich ja noch, obwohl ich eigentlich nicht mehr damit rechne. Ich werde jedenfalls jetzt den Ausbau nach meinen Vorstellungen angehen.

Grüße, Erich
 

ger61

User
@ger61

Roger Stollery hat auf meine Mail vom 06.02. (bisher) nicht geantwortet; vielleicht meldet er sich ja noch, obwohl ich eigentlich nicht mehr damit rechne. Ich werde jedenfalls jetzt den Ausbau nach meinen Vorstellungen angehen.

Grüße, Erich

Leider habe ich auch keinen Kontakt mit Roger Stollery, ich habe ihn lediglich ein paar Mal bei dem einen oder anderen internationalen event getroffen.

Bei der Realisation Deiner Ideen viel Erfolg.

GER61hard
 
Bei der Messung der Wasserlinie nicht vergessen, dass Blei, Flosse und Ruder ca. 450 - 500 g Verdrängung haben, aslo den Rumpf mit einem Gesamtgewicht in das Becken bringen, dass 450 - 500 g geringer ist, als das spätere Gesamtgewicht.

Ich selber nutze ein Becken aus beschichtete Spanplatten, bei dem die Ecken mit Silikon versiegelt sind.
Größe 170x30x10. Bretter kann man sich schneiden lassen. Alles ist in 1 Std. fertig.

Wenn Du einen Spantenriß hast, dann kann ich Dir die Länge der CWL auch errechnen.

Gerd
 

E.B.

User
...Bei der Realisation Deiner Ideen viel Erfolg.

Bedankt. Wenn ich mir allerdings auf den Bildern das Finish eurer Boote anschaue, wird meines wohl mehr ein Übungsprojekt nach langer modellbauerischer Abstinenz, zumal auch die Rumpfschale nicht (mehr) so strakt, wie ich mir das wünschen würde.

Bei der Messung der Wasserlinie nicht vergessen, dass Blei, Flosse und Ruder ca. 450 - 500 g Verdrängung haben, aslo den Rumpf mit einem Gesamtgewicht in das Becken bringen, dass 450 - 500 g geringer ist, als das spätere Gesamtgewicht....

Liegt eigentlich auf der Hand – hätte ich aber mit ziemlicher Sicherheit nicht berücksichtigt. Danke für den Hinweis!


... Wenn Du einen Spantenriß hast, dann kann ich Dir die Länge der CWL auch errechnen.

Leider ist der Spantenriss mit den anderen Unterlagen in „grauer Vorzeit“ verloren gegangen. Ich müsste die Schnitte jetzt von der Rumpfschale abnehmen, aber das ist doch wohl zu mühsam. Deshalb werde ich den Weg über das Wasserbecken gehen. Aber Dein Angebot ist sehr freundlich, vielen Dank dafür.

Grüße, Erich
 

E.B.

User
Guten Tag zusammen,

nach längerer Pause hier (inzwischen musste ich einige gesundheitliche Klippen umschiffen, bin auch noch nicht ganz herum, deshalb war der Baufortschritt ziemlich zäh) wollte ich euch den aktuellen Bauzustand meines 10-R-Oldtimers zeigen:



Weil der Rumpf mit den heutigen Konstruktionen bekanntlich nicht mehr zu vergleichen ist, weder vom Riss noch vom GFK-Material, habe ich mich beim Ausbau etwas freier bewegt. Flosse und Bombe muss ich noch bearbeiten, das Rigg muss ich ebenfalls noch bauen. Die Segel werde ich mir fertigen lassen (wir haben einen Segelmacher im Club, der auch Modellsegel fertigt).

Erich
 

GER 52

User
Hallo Erich,
das es ein alter Riss ist und so lange auf dem Dachboden gelegen hat sieht man dem 10R nicht an.Toll was Du bis jetzt daraus gemacht hast.
Aber , sei mir jetzt nicht böse, mein ertser Gedanke war"Oh Mann der hat seinen Wohnzimmerschrank aus Mahagonie zerlegt und daraus ein Deck gebaut. :-)

Bin mal gespannt wie es bei Dir weiter geht und wie das"Monstrum" läuft.
Hoffe Du hälst uns auf dem laufenden.
 

E.B.

User
Vielen Dank, Dieter,

der Wohnzimmerschrank war nicht gefährdet, weil nicht aus Mahagoni; da wäre es eher den Fensterrahmen an den Kragen gegangen. Aber auch die sitzen noch an ihrem Platz. Für das Deck habe ich 0,8 mm starkes Birken-Flugzeugsperrholz verwendet, den Rest musste die Nitrobeize erledigen.

Ich werde mich wieder melden, wenn es etwas Neues zu berichten gibt.

Grüße, Erich
 
Einfach Klasse

Einfach Klasse

Hallo,

das Schiff sieht auf jeden Fall ganz Klasse aus. Es wird Dir viel Spaß machen dieses Schiff zu segeln.

Gerne würde ich das mal beobachten. In welcher Region bist Du zu Hause? Würdest Du zu einer Regatta kommen?

Grüße
Gerd
GER01
 

E.B.

User
... das Schiff sieht auf jeden Fall ganz Klasse aus. Es wird Dir viel Spaß machen dieses Schiff zu segeln ...

Danke, das hoffe ich auch.
Ich lebe in Bielefeld. Eine Regatta würde und werde ich in jedem Fall einmal besuchen, aber eher als Beobachter des Geschehens. Das „Monstrum“ würde als 10R bei der erwarteten LWL nur etwa 0,8 m2 Segelfläche tragen dürfen; da wäre die rote Laterne wohl obligatorisch am Spiegel festgenagelt, außer vielleicht bei Kuhsturm. Deshalb möchte ich das Boot unter Missachtung der Formel auch mit rund 1 m2 Segelfläche ausrüsten. Aber mitbringen könnte ich es schon.

Grüße, Erich
 

E.B.

User
Ein Stan Witty Design?

Ein Stan Witty Design?

Hallo zusammen,

ich melde mich mal wieder mit einer Frage bzw. Bitte.

Bei meiner fortgesetzten Suche nach dem Namen der Konstruktion und des Kontrukteurs meines Bootes bin ich auf Stan Witty gestoßen,
dazu auf die Rissnamen „Stroller“ und „Clipper“, „PUBLISHED BY THE AEROMODELLER AND MODEL MAKER/MODEL BOATS PLANS SERVICE MAY 1969“.
„Clipper“ ließ es in meinem Kopf klingeln, ich habe dann noch im Netz diese PDF:

www.radiosailing.org.au/our past/The AUSTRALIAN 10 RATER.pdf

dazu gefunden. Das untere Foto auf Seite 3 zeigt links eine „Clipper“, so ganz viel kann man leider nicht erkennen,
aber die Form des Bugs und die Beschreibung im Text passen schon sehr gut.

1969 ist graue Vorzeit, ich weiß. Falls sich jetzt aber jemand erinnern sollte und mir noch weitere Informationen zukommen lassen könnte,
wäre ich natürlich sehr dankbar.

Grüße, Erich
 
Oldtimer

Oldtimer

Hallo

Gratulation zu diesem tollen Boot, das ist Allererste Sahne!:)

Soetwas hätte ich auch gerne, das macht bestimmt besonders Spass damit zu segeln.

Gruss Dominik
SUI 47
 

E.B.

User
Danke, Dominik.

Es macht mehr Spaß, als ich gedacht hatte, nach den vielen Jahren Modellabstinenz.
Momentan optimiere ich Rigg und Segel, dann gibt's im Frühjahr wieder was zum testen.

Grüße, Erich
 
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