R&G 10min Epoxy - total spröde

kinGm

User
Hallo,

ich bau gerade ein neues Flugzeug und bin am einkleben der Stiftscharniere.
bisher hab ich alles mit dem normalen billig 5min Epoxy geklebt.

da bei den Querrudern 7 Stiftscharniere sind und ich das Ruder auch positionieren muss hab ich dafür das 10min Epoxy von R&G genommen.
wie ich jetzt aus meinen Plastikmischbecher das übriggebliebene Epoxy rausdrücken wollte und den Zahnstocher rausgezogen hab der drinsteckte, is das das alles so komisch gesplittert und gebrökelt, also ist total spröde? ausgehärtet.

bei dem 5min billig Epoxy drück ich den becher 1-2mal zusammen und hab ein Stück Epoxy in der Hand was dann auch noch leicht verformbar ist - so wie es sein soll?

ist das so normal von dem 10min Epoxy und hält das dann auch im Betrieb??

Vielen Dank
 
Zu Deiner Frage: Belaste es mit sanfter Gewalt von Hand! Anders kann man das hier nicht beurteilen.
Sagt man, dass wird schon halten und dann hält es nicht, dann ist Dir wohl kaum geholfen.

Je länger die Topfzeit eines Harzes umso Härter das Endergebnis.
Insofern ist es schon normal, dass Dein Gemisch nicht die Konsistenz eines alten harten Kaugummis hat. Allerdings scheint mir die starke "Bröseligkeit" (das Wort lasse ich mir schützen;)) schon etwas übertrieben. Eher sollte es stückweise brechen.

Vielleicht falsch gelagert?
Ggf. falsche Verarbeitungstemperatur?
Eventuell unpassende Raumtemperatur?
Mischverhältnis nicht optimal?

Wenn ich Epoxydharze verarbeite, dann stelle ich die Flaschen vorher bei unter 50° in den Backofen (Umluft). Nach etwa 10 Minuten stelle ich den Ofen aus und lasse die Flaschen noch etwa 5 Minuten darin stehen. Das Harz wird dann sehr flüssig und lässt sich optimal mischen. Den Aushärteprozess unterstütze ich mit einer Infrarot-Lampe. Das Harz härtet dann auch bei etwas schlechter geratenem Mischverhältnis noch gut aus.
 

kinGm

User
danke für deine antwort, das gebrösel ist nicht so extrem, größtenteils ist es in stücken rausgebrochen wie ich mit dem schraubenzieher rumgefummelt habe.

das es mit zunehmender topfzeit anders wird beruhigt mich schon :)

temperatur ist leider nicht optimal weil ich im keller bastel, sind so 16-18°.....
 

Olli S

User
ein Stück Epoxy in der Hand was dann auch noch leicht verformbar ist - so wie es sein soll?

Kleben und halten soll ein Kaugummi:rolleyes: Von dem kurzen Zeugs bin ich ganz ab und nutze nur noch 24h Epoxy mit den verschiedenen Füllstoffen die daraus einen passenden Kleber oder Beschichtung oder oder machen.
Auf der Seite des Herstellers r&g faserverbundwerkstoffe gmbh gibts jede Info, und wenn das nicht reicht, den techn. Service in Anspruch nehmen. Die gehen auch für Kleinabnehmer an die Strippe:)
 

kinGm

User
hab ja auch ein fragezeichen dahinter, weil ich es nicht wusste was wie richtig ist...

ich hab mir das halt so gedacht, (mische immer mit einem schaschlikspieß aus holz)
beim 5min epoxy zieh und wackel ich wenns fest is wie blöd daran und irgendwann geht das harz in einem raus
bei dem 10 min wackel ich ein bisschen und es macht knacks und um den schaschlikspieß splitter/brökelt es aus...

meiner ansicht nach wäre also die endkonsistenz von dem 5 min zeug viel besser geeignet um stiftscharniere o.ä. zu kleben....

wie klebt ihr stiftscharniere ein?
 
Zuletzt bearbeitet:

isomar

User
Hallo,

wenns Eilt, mit Sekundenkleber und Fillerpulver, normal mit 24 Std Epoxy Harz oder
Uhu Endfest 300 ( Ist auch ein 24 Std Harz).

Gruß Franz
 

kurbel

User
Auch bei 5- und 10-Minuten-EP ist das Mischungsverhältnis wichtig.
Die Sache wird auch nur richtig hart, wenn es warm genug ist, 20 °C dürfen es schon sein, gerne auch mehr.
Außerdem ist Topfzeit/Verarbeitungszeit die eine Sache und die Zeit, die es braucht um wirklich auszuhärten, eine ganz andere.

Bei 5-Min-EP hat man nach 5 Minuten vllt den Beginn einer Härtung, das Zeug ist dann eben nicht mehr flüssig.
Die Sache ist damit schonmal fixiert und man kann ggf weiterarbeiten.
Aber die endgültige Festigkeit hat das Zeug da noch lange nicht.

Ich würde mal eine Probe anrühren, wenn möglich genau mit Injektionsspritzen abgemessene Mengen Härter und Harz, oder mit einer sehr guten Feinwaage, falls vorhanden.
Gründlichst mischen.
Das Zeug zum Aushärten mal ruhig eine Stunde auf der Heizung liegen lassen.
Dann probieren, obs bröselt, oder bricht.

Wenns gut ist, dann ist es weder Kaugummi noch spröde, sondern bricht ohne zu bröseln oder zu splittern glatt durch.

Kurbel
 

Gideon

Vereinsmitglied
Je länger die Topfzeit eines Harzes umso Härter das Endergebnis

Die Topfzeit ist nicht wirklich der Indikator. Viel mehr bestimmt Basis der Härter die Endeigenschaften eines Harzsystems. Hier unterscheidet man zwischen flexibilisierten Klebstoffen auf Basis von Polyaminoamiden und klassischen, glasharten Laminierharzen auf Basis IPD oder entsprechenden Mannichbasen (oder anderen geeigneten Aminen)




Vielleicht falsch gelagert?
Ggf. falsche Verarbeitungstemperatur?
Eventuell unpassende Raumtemperatur?
Mischverhältnis nicht optimal?

Gerade Klebstoffe sind sehr tolerant gegenüber den von Dir genannten Punkten, speziell das Mischungsverhältnis und die Härtungstemperaturen


Wenn ich Epoxydharze verarbeite, dann stelle ich die Flaschen vorher bei unter 50° in den Backofen (Umluft). Nach etwa 10 Minuten stelle ich den Ofen aus und lasse die Flaschen noch etwa 5 Minuten darin stehen. Das Harz wird dann sehr flüssig und lässt sich optimal mischen. Den Aushärteprozess unterstütze ich mit einer Infrarot-Lampe. Das Harz härtet dann auch bei etwas schlechter geratenem Mischverhältnis noch gut aus.

Wenn von der bekannten Regel "10 °C Temperaturerhöhung verdoppelt die Reaktionsgeschwindigkeit" ausgegangen wird, dann hast Du bei 5-Minuten Epoxy bereits bei 30 °C massive Probleme bei der Verarbeitung auf Grund von zu geringer Topfzeit
 
Mischverhältnis

Mischverhältnis

Sollte schon eingehalten werden.
Das Harz darf nur so reichlich sein, wie Du die "Härtermolekühle" dazu giebst.
Da ist ein Härtermolekühl für zB. für 10 Harzmolekühle verantwortlich.
Hast dann zu wenig, wird das Epoxi nicht hart. (Kaugummi)
Sind es zu viele, wird es Spröde.
Wobei Dickschicht (Mischbehälter)
oder dünner Film natürlich einen großen Unterschied darstellt.

gruß klaus
 
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