F3A FAI P05 Programm

Gast_2482

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Hallo F3A-Wettbewerbspiloten,

beim Training des FAI P05 Programms sind mir einige Besonderheiten/Schwierigkeiten aufgefallen:

- Der Goldfisch mit halben Rollen braucht (für eine Wendefigur) extrem viel Platz. Dies bedingt, dass der Einflug in die Figur unüblich früh nach der Mittelfigur erfolgen muss. Habt ihr dieses Problem auch? Soll man hier versuchen durch tendenziell zu steile Winkel Platz zu schaffen oder ist ein früher Beginn besser?

- Beim Looping mit einer Rolle im Scheitel soll die Rolle gemäss einigen Beschreibungen in den oberen Viertel des Loopings integriert werden. Wird dies tatsächlich so geflogen oder wird man wie bei der stehenden Acht mit halben Rollen im P03 Programm wiederum beobachten können, dass viele Piloten (auch von der Spitze) die Rollen nur sehr bedingt in den Radius integrieren?

- Die gleiche Frage stellt sich hinsichtlich der stehenden Acht mit einer halben Rolle.

Gruss
Jean-Claude
 

Steffen

User
Moin,

Ich bin zwar kein F3A-Wettbewerbspilot, aber der Sporting-Code beantwortet die Fragen nach den Rollen in den Loops: sie sind auf volle 90° in den Bogen zu integrieren.

Was die Schiedsrichter draus machen, wenn jemand das nicht so macht, ist wie immer ein anderes Thema.

Den Stil der Schiedsrichter kenne ich nicht, daher kann ich zu dem Goldfisch herzlich wenig sagen. Bei uns wäre es eindeutig: Linien 45° und die Box nicht verlassen. Alles andere gibt an entsprechender Stelle Abzüge, aber die Verteilungstheorie ist bei F3A ja eh total anders. Bei uns gibt es erst Abzüge in der Raumaufteilung, wenn man ein Programm irgendwo in die Ecke zwängt. Solange das nicht auftritt gebe ich auf die Raumaufteilung immer eine 10 und gut ist (Figurentrennung geht in die Harmonie ein, nicht in die Raumaufteilung).

Ciao, Steffen
 

Gast_2482

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Hallo Steffen,

danke für Deine Antwort. Doch leider bringt mich diese nicht weiter, da ich weiss, wie die Figuren theoretisch auszusehen haben und ich deshalb v.a. praktische Erfahrungen mit anderen Wettbwerbspiloten austauschen möchte (deshalb auch "Hallo F3A-Wettbewerbspiloten"). ;)

Ausserdem geht es hier nicht um einen Rollenlooping mit einer Rolle (wie er z.B. im FAI F05 als erste Figur vorkommt), sondern um einen Looping mit einer Rolle oben. Nach Sporting Code:

P-05.08 Loop with integrated slow roll on top: Pull up and complete an inside loop. Over the full top 90 degree quadrant of the loop perform a full roll, integrated with the circular path of the loop.

Auch der Goldfisch ist von der Theorie her klar:

P-05.13 Goldfish, with half rolls: Pull to a 45 degree downline and perform a half roll, followed by ¾ of an inside loop. On the second 45 degree downline, perform a half roll, then pull to recover upright.

Mich interessiert also mehr die Sicht der Piloten.

Gruss
Jean-Claude
 

Steffen

User
Hi,

Mich interessiert also mehr die Sicht der Piloten
Die würde ich als relativ irrelevant ansehen (beziehungsweise empfehlen dies so zu tun). Wichtig ist die Meinung der Schiedsrichter, und die (sollten) sich an die Bewertungsrichtlinien halten.

Und da steht nunmal, dass es auf komplette 90° verteilt sein soll und der Kreisbogen laufen soll, wie Du ja selbst zitierst.

Dass im Modellflug keine ordentlichen Bewertungsrichtlinien zu existieren scheinen, ist aber auch ziemlich schade. (diese "Bob has said"-Dinger fand ich schon immer etwas strange)

Praktische Erfahrungen kannst Du nur kriegen, wenn Du Dir bei einem Wettbewerb anschaust, wer wie geflogen hat und wie er dafür bewertet worden ist (Rohwertungen der einzelnen Richter vergleichen).
Nach unseren Richtlinien jedenfalls wäre ein Loop, bei dem die Rolle auf 90° aufgeteilt werden muss bei horizontalem Segment mit schneller Rolle eine simple und einfache harte Null. Allerdings ist die Rolle bei uns halt anders zu integrieren.

Nach ein paar Jahren Wettbewerbserfahrung empfehle ich jedenfalls meinen Trainingskandidaten zunächst einen Blick in die Bewertungsrichtlinien und das ist i.A. ein sofortiger Leistungssprung nach vorne.

Ausserdem geht es hier nicht um einen Rollenlooping mit einer Rolle
hat das wer behauptet?

Ciao, Steffen

[ 15. Juni 2004, 12:37: Beitrag editiert von: Steffen ]
 

Gast_2482

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Original erstellt von Steffen:
Praktische Erfahrungen kannst Du nur kriegen, wenn Du Dir bei einem Wettbewerb anschaust, wer wie geflogen hat und wie er dafür bewertet worden ist (Rohwertungen der einzelnen Richter vergleichen).
Das ist ja schon richtig. Diese Erkenntnisse kann ich aber erst im nächsten Wettbwerb einsetzen, was reichlich spät ist...

Theorie und Praxis sollte zwar möglichst identisch sein. Doch weiss jeder aktive Wettbwerbspilot, dass bei gewissen Figuren auch etwas geschummelt wird (z.B. "Vorspannen bei Snaps"). Es gibt zig andere Figuren, bei denen gewisse Tricks angewendet werden. Wie gesagt, wurden z.B. die halben Rollen in der stehenden Acht im FAI P03 selbst von Spitzenpiloten, deren Namen hier nicht interessieren, nicht richtig integriert. Man handelt sich dabei vielleicht Abzüge ein, kann dafür aber einen anderen Teil der Figur besser fliegen. Dass dies nicht das Optimum ist, steht ausser Zweifel. Ich habe mir z.B. stets Mühe gegeben, die halben Rollen zu integrieren. Allerdings ist dabei auch das Risiko von anderen Unsauberkeiten grösser. Es handelt sich um taktische Überlegungen. Deshalb auch das Interesse am Austausch mit aktiven F3A-Piloten.

Original erstellt von Steffen:
hat das wer behauptet?
Nein.

So ich gehe jetzt fliegen...

Gruss
Jean-Claude

[ 15. Juni 2004, 13:08: Beitrag editiert von: Spillmann Jean-Claude ]
 

Steffen

User
Hi,

Diese Erkenntnisse kann ich aber erst im nächsten Wettbwerb einsetzen, was reichlich spät ist...
Tja das ist das Schicksal des Wettbewerbspiloten in einer Klasse, in der es keine ordentlichen Bewertungsrichtlinien gibt ;)

Aber frag doch mal direkt die Teilnehmer des ersten Bundesliaga-Teilwettbewerbes, vielleicht hat da jemand die Kombination aus Stil und Bewertung verfolgt.

Ich mache das immer direkt im laufenden Wettbewerb, denn vorher kann ich ja nicht wissen, wie die Richter diesmal drauf sind, bzw. welche Punktrichter da sind.

Aber ich hatte Deine Frage auch nicht nach der Kompromisssuche verstanden, sondern wie es zu fliegen sei, also als Frage nach den Bewertungsrichtlinien.

Doch weiss jeder aktive Wettbwerbspilot, dass bei gewissen Figuren auch etwas geschummelt wird
Das weiß ich auch, schliesslich fliege ich Wettbewerbe. Schade, dass F3A-Leute immer nur ihre Klasse sehen und andere Leute im Unterton als nichtzugehörige einteilen.

Nebenbei bin ich nicht nur Wettbewerbsteilnehmer sondern auch ausgebildeter Schiedsrichter. Aber eben auch nicht F3A, also wohl bedeutungslos...

Ciao, Steffen
 

PW

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Hallo Jean Claude,

entgegen den Ausführungen von Steffen halte ich die F 3A Punktwerterleitlinien für eindeutig.

Einfach mal in die BeMOD reinschauen und da ist alles klipp und klar geregelt.

Habe gerade Seminare über die Punktwerterkriterien abgehalten. Dass Punkten trotz allen noch subjektiv bleibt, ist klar.

1. Zum Loop mit Rolle oben

Die Integration der Rolle im Radius ist gerade dass, worauf der Punktwerter besonders zu achten hat; denn dieses ich zum einen vorgeschrieben (integrated) und zum anderen eben schwieriger zu fliegen als eine sog. "Klapprolle".

2. Zum Goldfisch

die Winkel sollen eingehalten werden, so dass mit dieser Figur recht früh angefangen werden sollte.

Wenn es eng wird, würde ich den Winkel etwas steiler fliegen und hier einen Punkt Abzug lieber in Kauf nehmen (pro 5 Grad Abweichung = 1 Punkt Abzug), als zwei Punkte Abzug für das teilweise Verlassen der Box.

Gruss

PW
 

Steffen

User
Moin Peter,

entgegen den Ausführungen von Steffen halte ich die F 3A Punktwerterleitlinien für eindeutig.
Ich sehe halt den Vergleich zwischen Sporting Code Section IV Volume F3A und CIVA Regulations Part 3.

Und da ist F3A nun mal ziemlich dünn dokumentiert, ich denke da wirst Du mir zustimmen.

Aus Sicht eines regelmäßigen Punktrichters F3A mag die Sec 4 hinreichend sein, aus Sicht eines Wettbewerbsteilnehmers offensichtlich nicht, sonst könnte er den Trick ja selbst ausrechnen.

(pro 5 Grad Abweichung = 1 Punkt Abzug),
Sec 4 sagt aber 15°

Wobei ich schon Punktrichter (F3A) gehört habe, die sagten "bis 15° 1 Punkt", also ab Beginn der Erkennbarkeit, in Sec 4 heißt es aber "for each approximate 15 degress deviation"

Kannst Du mal zu den Fragen nach den Acromasters-Programmen Stellung nehmen?

Ciao, Steffen
 

PW

User gesperrt
Hallo Steffen,

sorry; da habe ich die "1" vergessen.

Stimmt natürlich was Du sagst bzgl. pro 15 Grad ein Punkt Abzug.

Wenn man sich die Regeln genau durchliest, sind diese schon sehr konkret.

Das Problem ist, dass nur sehr wenige Seminare stattfinden, wo auch Teilnehmer mitwirken dürfen.

Dieses ist das Hauptmanko: Mehr Transparenz und "Miteinander" zwischen Piloten und Punktwerter.

Dass der Pilot selbstverständlich Kompromisse eingeht bzw. eingehen muss, ist auch klar.

Gruss

PW
 

Steffen

User
Hi Peter,

Wenn man sich die Regeln genau durchliest, sind diese schon sehr konkret.
Ja schon, aber eben nur für Leute, die an die Formulierungen gewöhnt sind.
Da ist CIVA Reg 3 einfach deutlich besser.

Ich habe jetzt zwar nicht lange gesucht, aber auf die Schnelle nicht gefunden, wie die Rollenden Loops genau bewertet werden sollen.

Dieses ist das Hauptmanko: Mehr Transparenz und "Miteinander" zwischen Piloten und Punktwerter.
Seit die Reg 3 so genau ist, gibt es eigentlich keine Diskussionen mehr. Jeder weiß auf's Tüpfelchen genau, wie bewertet werden soll, Streitigkeiten Teilnehmer gegen Richter sind damit einfach vorbei.

Dass der Pilot selbstverständlich Kompromisse eingeht bzw. eingehen muss, ist auch klar.
Ich sag ja immer: Kunstflug ist die Kunst, den Schiedsrichtern was vorzuschummeln und Punktrichten ist der Job, dabei zu erwischen. Manche fliegen gut, manche schummeln gut :D

Ciao, Steffen
 
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