Panther Biesterfeld 1957

Hallo erstmal,
neulich war ich bei Franz Haas in Bergheim um mir einen Ultra Stunter abzuholen, eigentlich passte der nicht in mein Beuteschema, da ich eigentlich für die Hubraumklasse von 3,5ccm mehr als genug Motorenmaterial aus meiner Jugend habe und andererseits ich Modelle mit weniger als 2,5 ccm für Leistungsmässg unterlegen gehalten habe.
Die Qualität, mit der Franz seine grösstenteils CNC gefrästen Bausätze herstellt, die Betonung liegt hierbei auf gefräst und nicht gelasert, wie die Chinesen das tun, muss seinesgleichen wirklich suchen. Mir fällt dazu nur die CAP 21 von Toni Clark ein, was natürlich vom Modell eine ganz andere Liga ist und die sehr gut gemachten eigenen RC Bausätze von Stefan Höllein.
Umso mehr hat es mich gefreut, dass Hans zur Zeit an einem Panther von Biesterfeld arbeitet.(Biesterfeld ist ebenfalls Konstrukteur des Ultra Stunter) Meines Wissens ist der Panther gerade beim Axel Perlwieser zum testen. Dieses Modell hat eine Spannweite von 1,60m und eine für ein Fesselflugmodell schlanke Streckung und jetzt kommts, es soll durch die konequente Leichtbauweise und daraus resultierendem geringem Gewicht von unter 900g mit einem 3,5er der damaligen Zeit motorisiert werden. Also meine Klasse und ein Flieger für einen meiner Webra Glo Stars. Sollte der Bausatz von Franz, wovon ich ausgehe, eine Qualität haben wie der Ultra Stunter, dann werde ich einen der ersten bei Ihm abgreifen. Allerdings überlege ich noch evtl die Verwendung eines Dieselmotors. Wollte ich erst nix von wissen wegen unterschiedlicher Spritsoren, aber das Drehmoment spricht für den Diesel. Meines Wissens existieren nur bei PAW Diesel mit 3,5ccm oder mehr Hubraum.
Die Frage, die sich mir stellt: einfach oder doppelt kugelgelagert? Was meinem subjektiven Vorlieben entgegenkommt wären natürlich 2 Kugellager. Die Idee evtl. eine Nr. grösser zu wählen lässt man schnell fallen, wenn man sich die Gewichte anschaut.
Ach ja, mit dem Flieger ist in den 50er Jahren mal eine Niedersächsische Meisterschaft gewonnen worden.
man darf also gespannt sein.:p
Gruss
Gerrit
 
Biesterfeld Panther

Biesterfeld Panther

Hallo.

Au Mann, hat Fränzchen es doch nicht sein lassen können! Hoffentlich hat er den Rat beherzigt und das Flügelmittelteil verstärkt! Der Panther hatte im Baukastenzustand die unangenehme Eigenart, einfach im Flug den Flügel zu falten! Das liegt wohl an der etwas ungewöhnlichen Art, wie die beiden Flügelhälften an den Rumpf gesetzt und verbunden werden. Da muß sehr genau und mit viel Bedacht gearbeitet werden! Wesentlich einfacher und besser ist es, den Flügel als Ganzes zu bauen und dann den Rumpf unten aufschneiden und den Flügel von unten montieren. Anschließend das herausgetrennte Rumpfunterteil wieder einsetzen.

Weiterhin muß man sich daran gewöhnen, daß der Flügel im Flug arge Durchbiegungen zeigt! Für den Zuschauer von außen sieht das manchmal recht gefährlich aus. Der Flügel ist einfach zu dünn für die große Streckung. Abhilfe würde hier nur eine Bauweise schaffen, wie sie die F1A-Freiflieger anwenden, um auch dünnste Flügelprofile fest und drehsteif zu machen: Kohlefaser-D-Box und Kohle-Cabstrips. Aber dann ist es ja kein Biesterfeld Panther mehr!

Der Biesterfeldsche Panther hat wirklich die Niedersächsische Meisterschaft in den 50er Jahren gewonnen. Allerdings wurde bei diesem speziellen Modell der Leichtbau auf die Spitze getrieben! So wurde nicht nur leichtestes Holz verwendet, sondern z.B. der Tank aus Zelluloid gefertigt! Also aus dem Kunststoffmaterial aus dem die Filme für Foto- und Filmkameras waren. Verklebt wurde der Tank mit Azeton, also durch anlösen und verschweißen des Materials. Das hält natürlich nur bei Dieselsprit, Glühzündersprit würde den Zelluloidtank in Nullkommanix zerstören!
Ein noch lebender Zeitzeuge hat den Aufbau und die Handhabung bei diesem speziellen Panther mal erzählt. Der Baukasten von Graupner hatte eigentlich nur Namen und Aussehen mit dem "Siegermodell" gemeinsam, für den "Großserienbau" war dieses Modell nicht geeignet.
Trotzdem fliegt der Panther auch in der Graupner Ausführung gut. Nimm einen möglichst leichten und doch starken Motor! Der Webra Glow Star ist da vielleicht gar keine so schlechte Wahl. Aber die Sache mit dem PAW solltest du dir gut überlegen. Dieser Motor ist nur etwas für Leute die bereit sind, viel Zeit und Geduld in das Einlaufen und Herrichten des Motors zu investieren. Ebenso solltest du darauf vorbereitet sein, daß der Motor wirklich nicht zum vernünftigen Anspringen und Laufen zu bewegen ist. Da hilft dann nur noch eins - zurück zu den Eiffländers und sich beschweren! Vielleicht funktioniert der Motor der dann zurück kommt besser - vielleicht! Die Chancen einen guten PAW zu erwischen stehen ungefähr 1 : 3. Also wenn du einen PAW nehmen willst, dann mußt du Freude am Schrauben und Basteln an Dieselmotoren haben.
Es gibt sicherlich gute Alternativen zu einem PAW im Bereich 3,5 ccm Diesel, aber dafür muß man dann etwas tiefer in die Tasche greifen und eine Bestellung in Australien machen. Wir sprechen dann von etwa 250,- Euro für einen 3,5 ccm Diesel!

Der Panther ist schon eine Schau mit der großen Spannweite und der extremen Streckung, und ich bin mal gespannt auf Fränzchens Raubkatze!

Gruß
Willi
 

Gast_30958

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Panther

Panther

Moin,

die Bauweisen der hier beschriebenen Fesselflieger erinnern mich stark and die einfachsten Bauweisen de 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts: Brett+Brett+Tank+Motor und viel Buntlack. Da hilft es nicht weiter, wenn man heute CNC- oder Lasertechniken in der Fertigung einsetzt, auch CFK und sonstige Verbundwerkstoffe sind für eine steife Struktur nicht erforderlich. Es gab mal vor sehr vielen Jahren einen Mustang-Baukasten eines süddeutschen Herstellers, da kann man nachschauen wie man mit einfachster Schalenbauweise steife Tragflügel baut dazu noch einen Kastenrumpf und schon bekommt man eine leichte und steife Zelle. Dazu muß man nur halbwegs mit der Laubsäge, dem Balsamesser und dem Schleifklotz umgehen...

Gruß

Motorski
 
Hallo.

Klar ist die Graupner Mustang ein sehr gutes und stabiles und schweres Anfängergerät - mehr auch nicht!
Der Panther dagegen war bei seiner Entstehung als reinrassiges Fesselkunstflug-Wettbewerbsmodell konzipiert! Der olle Biesterfeld verstand etwas vom Modellbau, aber die Zeiten und die Intentionen waren anders in den 50er Jahren! Wenn "die Kiste" sich im Flug zerlegte - na und! Bauen wir schnell eine neue! Um Wettbewerbserfolge zu erlangen, mußte das Modell unbedingt so leicht wie möglich sein.
Biesterfeld hat ja in allen seinen Konstruktionen für den Fesselflug immer die gleichen Konstruktionsgrundlagen angewendet! Angefangen vom SUPER STUNTER über CHAMPION und PANTHER bis zum ULTRA STUNTER. Und das sind nur die Modelle, die Graupner als Baukasten herausgebracht hat! Für sich selbst hat er ja auch noch weitere Modelle entworfen und gebaut.

Also bitte keinen Diemer CUGAR mit einem Werwage ARES vergleichen!

Gruß
Willi
 
Panther Biesterfeld 1957

Hallo!

Hätte da eine Frage. Gab es eine frühere Version des "Panther", oder ist die im 12F Katalog von 1955 die gleiche. Auf der nächsten Seite im selben Katalog wurde ein anderes Modell als "Neuheit" dargestellt, nicht aber so der Panther. Somit denk ich dass der Panther schon 1954 oder früher im Graupner Programm war. Zur besseren Verständlichkeit zu meiner Frage häng ich hier die Teilbilder dieser Seiten an.

Gibt es da so ne Parallele zum Passat 54 u. Passat 57? Bei diesen Modell-Versionen gab es wesentliche Veränderungen. Oder bin ich :confused:.

Gruss Eppo
 

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Gast_30958

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Biesterfeld Konstruktionen

Biesterfeld Konstruktionen

Die Konstruktionen von Biesterfeld haben mir schon immer gefallen; etwas Ähnliches werde ich mal konstruieren. So weit mir bekannt, waren die Holmgurte bei dem Panther und Champion aus Balsa ohne Steg zwischen den Gurten. Eine Konstruktion mit 1x5 Kiefergurten mit Balsasteg und 0,8-1,0 mm Balsa-Beplankung bis zur Flügelnase würde auch einem leichten Tragflügel großer Streckung ausreichende Torsions- und Biegesteifigkeit geben.
Die Steuerleinen mit Steuersegment sollten dabei im Tragflügel eingebaut werden.

Gruß

Motorski
 
Panther

Panther

Moin Eppo,
eine schöne Katakogseite hast Du da eingestellt, witzig finde ich den empfohlenen Antrieb "sämtliche ausländische Glühzündermotoren von 3,5-5,0 ccm" gab es zu der Zeit nix bei Webra oder wurde Berlin zu der Zeit noch über die Luftbrücke versorgt?:rolleyes:

@ Willi: den Flächenanschluss würde ich heutzutage nicht teilbar ausführen, schließlich muss ich heute meine Flieger nicht mehr mit dem Rad zum Platz bringen. Oder mit Roller VW Käfer Isetta usw. Obwohl, der Franz plant da was, lassen wir uns überraschen.

@ Motorski natürlich nimmt CNC die Arbeit mit der Laubsäge ab, aber das hat Garupner bei seinen Schnellbaukästen auch gemacht aber mit Stanzen und wer hat sich bei sowas noch nicht über ausgefranzte Kanten und Wurfpassungen geärgert. Was Du über die Graupner Mustang geschrieben hast stimmt zur Hälfte, die Zelle war stabiel, leicht war sie nie. Der original Biesterfeld Holm sieht aus wie das Meisterstück aus einer Leimholzträgerwerkstatt, kann ich Dir gern mailen, zum einstellen bin ich zu blöd.
Gruss
Gerrit
 
Panther

Panther

Moin Gerrit,

zur damaligen Zeit, so wie es mir scheint, hatte Graupner keine Glühzünder im Programm. Nur Taifun und Webra Diesels; die Luftbrücke, und auch die Landstrecke, zu und von Berlin funktionierte einwandfrei so wie ich mich erinnere, aber strengstens überwacht.:eek: Die empfohlenen Motoren für den Panther waren der Taifun Tornado (Best. Nr.1399) und der Webra Mach 1 ( Best Nr. 1361). Die Glühzünder kamen dann so um die 1960 ins Verkaufsprogramm. Von diesen häng ich hier auch ein paar 'scans' aus dem 15FS Export-Katalog an. Der Webra Bison 19 (3,1cc) konnte als Normal oder RC Version betrieben werden - Kombinations Vergaser Best. Nr. 1555/32.

Schönen Tag noch wünscht Euch
Eppo
 

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Hallo Eppo
also Motorengewichte von 3,5-5,0 sind Mach1 125g bis OS 29 knapp 400g? dann bin ich mit den Glo Star ja ganz gut dran 3,5ccm bei 180g. Neulich hatte ich noch einen Mach2 in der Hand, ich vermute, der war deutlich schwerer als der Mach1. Einen Tornado habe ich damals für Geld weggegeben, schade. Hatte Webra damals nicht einen Bully mit 5,00 ccm? Wollte man heute im Handel einen passenden Motor kaufen, dann müsste es jedenfals ein ausländischer sein.
Gruss
Gerrit
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Webra Bully

Webra Bully

Hallo Gerrit.

Webra hatte den BULLY, aber der hatte 3,5 ccm Hubraum. Webra hat auch mal einen 5 ccm Diesel angekündigt, aber ich weiss nicht, ob der in großen Zahlen produziert und verkauft wurde. Der hatte auch einen "monströsen" Namen, der mir aber gerade nicht einfällt.

Was meinst du mit unterschiedlichen Versionen beim Panther? Es gab noch den etwas kleineren CHAMPION bei Graupner. Der sah natürlich sehr ähnlich aus, hatte aber einen liegenden Motor vorgesehen.

@Garagedweiler: Der BISON war aus dem Hause TAIFUN!

Gruß
Willi
 
Hallo Heinz,
das wäre Der Motor

Quelle der Bilder: FMT
 

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Webra vs. Taifun

Webra vs. Taifun

Hallo!

von Willi_S.
@Garagedweiler: Der BISON war aus dem Hause TAIFUN!

Danke für die Berichtigung. Kann man auch auf dem dargestellten Bild ersehen. Meine Gehirnzellen hatten da zu jener Stunde nicht richtig geschaltet, bzw. wer lesen kann ist klar im Vorteil!:)

Gruss Eppo
 
Mann Heinz,
den Bully, den Du gezeigt hast, Das ist der Motor. Die Seiten, die ich eingestellt haben waren nur ein Versuch, weil ich das noch nie gemacht habe.
Gruss
Gerrit
 
Webra Bully

Webra Bully

Hallöle, bins nochmal!

von Willi_S.
Webra hatte den BULLY, aber der hatte 3,5 ccm Hubraum

Stimmt! Häng hier einen Teil der 15FS Katalogseite an wo man diesen "Bully" bestaunen kann. Zum Mach 1 gabs auch einen "Komet" mit 2,46 cc. Siehe auch den angehängten 'scan' dazu.

Gruss Eppo

P.S.: Der Titel zum Thema war "Panther Biesterfeld 1957". Da aber der BP/BK schon im 55er Katalog angezeigt war - und dies nicht als "Neuheit", kam mir die Frage auf ob es da ne frühere Version gegeben hat, also vielleicht 'Panther Biesterfeld 1955 (54)? Oder ist das alles die gleiche Konstruktion?:confused:
 

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hastf1b

User †
Beim Komet und Bully war das Kurbelgehäuse gleich, nur Kolben, Laufbuchse und Kühlmantel waren unterschiedlich. Beim Komet war der Kühlmantel rot eloxiert beim Bully blau.

Gruß Heinz
 
Halo Heinz,
ich denke beim Mach2 hat das Gehäuse auch gepasst. Irgendwie cool, das spart ne aufwendige Ersatzteilversorgung.
Gruss
Gerrit
 
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