Ist ja mal wieder abenteuerlich, was da alles zusammenkommt.
Ein Flächenstahl muss zwei Anforderungen erfüllen: Festigkeit und Durchmessertoleranz.
Für letzters sollte er geschliffen sein, kaltgezogen oder geschält. Übliche Toleranzen h11 bis h6. Nicht geeignet ist warmgewalzter Rundstahl.
Ersteres erfüllen durchschnittliche Baustähle (und auch Automatenstähle) eher nicht. (Oder sie werden unnötig schwer, da grosser Durchmesser nötig.)
Werkzeugstahl (auch Silberstahl gehört in diese Kategorie) ist sicher gut, gibt es aber nicht kaltgezogen. Silberstahl ist geschliffen; das passt.
Vergütungsstahl (da gibt es eine ganze Palette, ist eine Überkategorie zu Werkzeugstahl) geht, muss aber vergütet sein, nicht weichgeglüht.
Patentiert gezogener Federstahldraht oder Klaviersaitendraht ist auch gut. (In den hier geforderten Dimensionen aber eher nicht erhältlich.)
Wenn man Festigkeitswerte bekommt: So ab 500N/mm2 Streckgrenze passt etwa (da liegt Silberstahl). Es dürfen aber auch 1000 und mehr sein (Federstähle).
Auch aussagekräftig: die Feilprobe. Der Stahl solte schon deutlich Widerstand bieten oder sich überhaupt nicht von der Feile beeindrucken lassen.
Die Stähle, die im Modellbaufachhandel angeboten werden, passen eigentlich in der Festigkeit. Im Stahlhandel muss man genau spezifizieren, was man will, sonst bekommt man Baustahl. Und der ist schnell krumm.