Regler in Heißkleber eingießen? Alternativen?

Hallo Zusammen,

ich möchte einen Regler so eingießen das er elektrisch isoliert ist. Es geht um einen Regler der max 100A und rund 50V ab kann.
Das ganze sollte nicht zu fest und nicht zu flexibel sein. Außerdem möglichst kein Wärmeisolator (ok da drüfte es schwer werden).

Jetzt habe ich bisher von zwei Möglichkeiten gelesen:
1. in Epoxy eingießen
2. in Heißkleber eingießen.

Variante zwei gefällt mir momentan am besten weil es weniger Sauerei ist (mein Epoxy stinkt nach faulen Eiern). Allerdings habe ich keine Ahnung wie temperaturbeständig Heißkleber ist und ob der nicht leitet.

Wenn das ganze funktioniert hat würde ich auch gerne noch einen Empfänger eingießen. Wobei der primär wasserdicht werden sollte.

Habt ihr ein paar Tipps?

Gruß
 

Michael Schöttner

Vereinsmitglied
Hallo,
es gibt spezielle Gießharze für Elektronik. Welche basieren auf Epoxyd, andere auf Polyurethane.
Speziell wärmeleitende Vergußmassen sind mit Quarzsand oder keramischen Pulvern gefüllt.
Einfach mal Googeln nach Vergußmassen für Elektronik.

Von Heißkleber würde ich dringend abraten. Er hat einen niedrigen Schmelzpunkt, leitet die Wärme schlecht ab und es ist fraglich, ob alles dicht wird. Es werden Holräume entstehen und dort kondensiert dann Feuchtigkeit. Die Verbindung zur Platine und den Bauteilen ist nicht gegeben.

Gruß,
Michael
 
Es gab hier mal einen Thread bei den Fernsteuerungen,da hatte einer seinen
Empfänger mit Plastidip eingegossen.Die Sache endete in einem
kapitalen Absturz,da die Wärmeableitung nicht funktionierte.
Ich würde die Finger davon lassen!
Wenn wasserdicht,dann eine dichte Box um den Regler bauen .

Raymund
 
Habe mir jetzt gestern mal eine Dose Plastidip gekauft. Auch wenn das Zeug recht teuer ist scheint es genau das zu sein was ich brauche.
Es isoliert gut, ist leicht und relativ dünn. Wasserdicht ist in dem Fall ein Bonus der gut aber nicht zwingend notwendig ist (solange ich nicht in einer Pfütze lande). Allerdings bin ich skeptisch das die Schichtdicke pro eintauchen wirklich nur 0,2mm beträgt. Gefühlt ist es das 10 Fache.

Noch trocknet ein Testempfänger im Keller. Eine zweite Schicht ist sicher noch nötig da spitze Lötstellen durch die Beschichtung druchstechen.

Vielen Dank für die Tipps!
 

rkopka

User
ich möchte einen Regler so eingießen das er elektrisch isoliert ist. Es geht um einen Regler der max 100A und rund 50V ab kann.
Das ganze sollte nicht zu fest und nicht zu flexibel sein. Außerdem möglichst kein Wärmeisolator (ok da drüfte es schwer werden).
...
Wenn das ganze funktioniert hat würde ich auch gerne noch einen Empfänger eingießen. Wobei der primär wasserdicht werden sollte.
Für den Empfänger mit den ganzen Steckern ist Wet-Protect wohl praktischer. Oder/und einen Luftballon über den Empfänger und an der Öffnung mit den Kabeln verschliessen.

Für den Regler ist Plastidip nicht schlecht. Wenn es um Wasserdichtigkeit geht, gibt es aber andere Probleme. Ohne ausgefallene Maßnahmen ist das schwierig. Durch die Erwärmung (die ja auch weg muß) dehnen sich die Teile unterschiedlich aus, was feste Materialien sprengen kann.
Isolierte Kabel sind immer etwas weich. Über kurz oder lang bildet sich da ein Kanal, durch den Wasser eindringen kann.

RK
 

Scrad

User
Hallo,

ich habe früher viel in Booten und Buggys (wenn diese im Dreck/Schlamm gefahren wurden) mit dem "abdichten" von diversen E-Teilen herumprobiert.Ebenso die meisten Kollegen.

Wo keine Wärme entsteht,gibt es viele Möglichkeiten.Entweder die diversen fertigen Mittelchen,oder wie wir es nachher praktiziert haben,die Empfänger einfach mit flüssigem sprich geschmolzenem Bienenwachs einpinseln.Das klebt auf der Oberfläche (selbst auf Silikonkabeln einigermaßen wenn vorher mit Aceton gereinigt) und es kriecht selbst an solchen Übergangsstellen keinerlei Feuchtigkeit mehr hinein.Bei den fertigen Produkten auf Kunststoffbasis sind die Kabelübergänge gerade wenn z.B. etwas Bewegung drauf kommt leider die Schwachstelle.

Bei Reglern funktinieren auch so Sachen wie Plastdip (bis auf das oben angesprochene Problem).Wachs natürlich nicht :D
Die Schicht bei PLastidip z.B. ist immer noch dünn genug um Wärme ausreichen abzuführen,und zwar deulich besser als es z.B. der dicke Schrumpfschlauch tut,der heutzutage standardmäßig fast alle Regler umhüllt und wenn er nicht richtig anliegt auch noch ein Luftpolster zwischen sich und dem Kühlblech beherbergt.

Der Schrumpfschlauch muß natürlich runter,und das Kühlblech sollte dann vor Behandlung mit den Mittelchen schon anderweitig fixiert werden.Meist wird es ja nur durch den Schrumpfschlauch in Position gehalten.Die Leitpasten bzw. Gummis die meist drunter sind fixieren es nicht wirklich dauerhaft.

Als ganz übel hat sich die Sache mit dem Luftballon herausgestellt.Bei mehreren Kabeln die herausführen nicht wirklich 100% dicht zu bekommen,und wenn doch,dann gibs böse Kondenswasserprobleme,gerade bei Reglern wo es ständig warm und kalt wird.Von der mangelnden Kühlung mal ganz abgesehen.

Selbiges gilt für Boxen jedweder Art wenn Bauteile "eingeboxt" werden die wie ein Regler ständig große Temparatuschwankungen durchmachen.

Bei Empfänger/Servo Boxen kein Problem.

Zur Kühlung in Boxen:


Kommt darauf an wie groß die Box ist!


Falsch ! Egal wie groß die Box ist,die Kühlung fehlt.Alle Regler erreichen ihre Leistung NUR bei anliegen einer Luftströmung (Wasser bei Bootsreglern).Bei Castl Creations wird hier sogar die nötige Strömungsgeschwindigkeit der Luft angegeben ( minimum 5mph airflow)

Und da reicht es auch nicht den Regler stark überzudimensionieren.Ein YGE 120 z.B. macht schon bei 65-70 A nach kurzer Zeit dicht,wenn er in einem komplett dichten recht großen Rumpf verbaut wird ohne jegliche Luftbewegung.

Natürlich verzögert eine große Box die Überhitzung im Vergleich zu einer kleinen,nur selbst eine Box von der Größe eines Schuhkartons die nirgenswo hineinpasst löst das Problem der fehlenden Strömung zwecks Abtrasport der Wärme nicht.

Regler vor Spritzwasser zu schützen ist weniger das Problem.Aber Regler welche von Natur aus nicht als Wasserdicht verkauft werden nachträglich perfekt dicht zu bekommen ist nicht so einfach.

Am besten die Platine mit fertigen Mittelchen tauchen (Kondenswasser innerhalb der Box),dann eine passende Box drumherum bauen die Kabeldurchführungen mittels dichter O-Ringe oder Gummisicken hat.Einen Rippenkühlkörper auf den Feets montieren der aus dem Gehäuse herausschaut und auch 100% zu diesem abgedichtet ist.

Dann fährt sowas auch uner Wasser :D



Gruß Jörg
 

Julez

User
Vergießen ist nicht besonders toll, vor allem, wenn man mal wieder dran muss irgendwo.
Sehr gut hat sich bei mir das "Plastic 70" (Zahl kann anders sein, weiß gerade nicht) von Conrad bewährt, sowohl bei Reglern als auch bei Empfängern und anderem Elektrokrams.
Bei Reglern würde ich halt alles, was auf den Fets zum Kühlen sitzt, entfernen, und nach dem Lackieren die Lackschicht wieder abkratzen oder wegschleifen auf der Planfläche oben. Dann wieder das Wärmeleitkissen und die Kühlkörperplatte drauf, und einschrumpfen. Fertig.
Eine Dose hält seeeehr lange für derlei Kleinkram.
 
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