4 E-Mot Lancaster, welche Schaltung???

Hallo zusammen. Seit kurzem bin ich stolzer Besitzer eines 2.59 m spannenden Aerotech Lancaster 4 Mots. Habe mir so gedacht der wäre prima zu elektrifizieren. Denke da so bei 8 Kg Fluggewicht an 4 700er Direkt oder Getriebe. Mit 32 3000er Zellen. Frage lautet nun wie sieht eine gemischte Reihen- Parallelschaltung aus, um die Ampere und die Volts im Zaum zu halten. Frage ausserden 2 oder 1 Regler. Bin leider kein Elektronikfreak und somit werden gut verständliche Antworten und Skizzen dankbar entgegen genommen. Grüße an Alle. redcorsair.
 

Ulrich Horn

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Hallo Red,

Skizzen habe ich keine, nur ein paar Überlegungen.
Parallelschaltung ist nicht, so oder so. Bei Reihenschaltung bleibt die Frage, ob die Motoren alle in Reihe geschaltet werden, oder ob man zwei Zweiergruppen in Reihe schaltet.

Das hängt aber sehr von den Motoren ab! 700er.. was für welche?
Beim Typ mit 9,6V Nennspannung kann man darüber nachdenken, alle in Reihe zu schalten. Bei 12V Nennspannung lassen sich zwei Zweiergruppen bilden.

Gegenfrage: Wie sieht der Akku aus? Mit zwei 16-Zellern hat man erheblich mehr Optionen als mit einem 32-Zeller ;)

Grüße, Ulrich Horn
 
Meinen Glückwunsch zu deiner Maschine. Ich habe mich auch mittlerweile mit ständig steigender Begeisterung zu einem Elektro Mehrmotjünger entwickelt und bin schon völlig süchtig danach. Vielleicht hast Du ja hier meine De Havilland Mosquito in 1:8 schon mal gesehen, wenn nich kuck mal auf meiner HP, da habe ich alles von der ersten Idee bis zum Crash und allem was dazwischen lag ausführlich dokumentiert, (wird übrigens grad wieder aufgebaut :) ). Mein nächstes Projekt ist eine elektrische B26 mit 2,70m Spw. und 15kg :)

8kg sind bei deiner Modellgröße überhaupt kein Problem, und wenn ich an die Fläche der Lancaster denke würden auch 9kg noch nicht zuviel sein.

Ich würde erstmal grundsätzlich 2 getrennte Stromkreise vorschlagen. Das heißt jeweils 2 Motoren laufen an einem Regler mit einem 16 Zeller Akkupack (die 2 Inneren sind ein Stromkreis und die 2 Äußeren der Zweite). Die Regler selber können an einem Empfängerausgang über ein V-Kabel verbunden werden. Damit initialisieren Sie gleichzeitig und wenns Schulze sind (bei anderen dürfts aber ähnlich sein) haben Sie auch dieselbe Gaskurve.

Um einen wirklich gut passenden Antrieb für die Lancaster auszurechnen brauchen wir aber noch ein paar Daten. Spannweite, Flächeninhalt, ungefähres Leergewicht ohne Antriebskomponenten. Dann kann man mit der Software Elektroantrieb vom Wilhelm Geck ein wenig experimentieren, (ohne Getriebe wird das aber sicher nicht viel).

Wir können aber auch ohne Software schonmal ein paar grundsätzliche Daten ermitteln. Nehmen wir an dein Modell wiegt abflugfertig 8kg, und nehmen wir an 125W pro Kilo Abfluggewicht reichen zum fliegen (Sie reichen ganz sicher ! !), dann braucht deine Kiste insgesamt 1000W Eingangsleistung, verteilt auf 4 Motoren. Jeder Motor muss also 250W aufnehmen.

Schließt Du jeweils 2 Motoren in Reihe (seriell) würde bei 16 Zellen für jeweils 2 Motoren ein Motor ja nur die Spannung von 8 Zellen bekommen. Das wäre für den 700.er etwas dünn, damit kommen getriebeuntersetze 700.er nicht recht auf Touren. Auf den ersten Blick scheint es da sinnvoller zu sein die jeweiligen 2 Motoren parallel zu verkabeln. Damit liegt an beiden Motoren die volle Spannung der 16 Zellen an. Damit nun der Motor 250W aus den Akkus saugen kann, das ist ja die Leistung die wir brauchen, müsste sich ein Laststrom von ~16A einstellen, was widerum nicht sehr viel ist, (damit ergibt sich schon mal die Möglichkeit auf hochkapazitive NimH Zellen zuzugreifen). Wir müssen jetzt nur noch ein Luftschraube und Übersetzung auswählen, die bei diesem Strom ausreichend Strahlgeschwindigkeit liefert, damit das Modell nicht nur fliegt sondern auch manierlich steigt und die ausreichend Schub liefert, (Pi mal Fensterkreuz würd ich raten 2:1 untersetzt mit 11x7.)

Wenn wir einen Schub von 50% des Abfluggewichtes anstreben heißt das für jeden Motor 1 kg Standschub. Ich denke das sollte kein Problem sein. Reich einfach mal noch die ein paar Daten rüber und ich lasse den Rest von Elektroantrieb mal nachrechnen. Wenn Du dazu selber Lust bekommen hast, kannst Du ja auf der Seite von dem Ersteller des Programms dem Wilhelm Geck mehr darüber lesen.

Viel Erfolg bei deiner Lancaster, (die hatte ich als Großmodell auch schon mal ins Auge gefasst ;) ) und wenns geht schick ab und zu mal nen Pic, dat wär super.

Von wem is denn der Bausatz ? Holzbauweise oder was anneres ?

Gruß LarS 8-)
 
Hi Lars. Danke für deinen ausführlichen Beitrag.
Da ich bis jetz noch nichts angefangen habe, kann ich bez. des Gewichtes nichts sagen. Die Lancaster ist von der Fa. Aerotech (kriegst du evtl. noch bei Langnickel) gemischte Styro- Balsa ABS Bauweise. Ich hab sie im Bay günstig gesteigert.
 
Ich habe mir von der IMB in Dortmund eine Hellcat von Aerotech mitgebracht. Die is aber vieeel kleiner (1,29m). Einerseits gefällt mir die schnelle Bauart, allerdings is mir das viele Styro als Holzwurm doch etwas zuwider. Naja, wenns denn mal fertich is dann sieht man's ja zum Glück nich mehr :D wird sicher nen hübsches Fliegerchen rauskommen, die wird auch elektrisch und irgendwann mal als kleine Zwischenmahlzeit mit nem Mega "irgendwas" eingeschoben. Deine Lancaster ist sicher ein Mordsbrocken.

Ich hab mal "Elektroantrieb" mit deinem Wunschmotor gefüttert und dabei ist doch was Erstaunliches rausgekommen. Der 700.er packt das was Du brauchst auch ohne Getriebe (spart Gewicht !!), man lernt nie aus :) . Also auch wenn die Schrauben sich vielleicht etwas lütt anhören, "rechnerisch" passt dat. Man nehme folgende Zutaten (lt. Geck und natürlich 4 mal.

Speed 700BB Turbo 12V
Aeronaut Carbon E Prop 9,5x5"
Drehzahl 10980 Upm
Eingangsleistung 225W
Laststrom 17,4 A
Wirkungsgrad 73,4 % ! !
17,2 m/s Strahlgeschwindigkeit
Standschub ~1,3 kg

Die Strahlgeschwindigkeit ist vielleicht (nur vielleicht) etwas gering. Wieviel dein Modell braucht kann man erst sagen wenn man den Flächeninhalt kennt. Daraus leitet sich die Flächenbelastung und daraus widerum die notwendige Fluggschwindigkeit ab. Ich hab bei deiner Maschine mal nen Flächeninhalt von 85 dm² geschätzt und beim Gewicht von 9000 gr. kämst Du auf ne Flächenbelastung von 106 g/dm² Dat wär dann nen Fluggeschwindigkeit von 17 m/s, würd also noch prima passen.

Wenn Du jetzt jeweils wie geschrieben 2 700.er parallel schaltest belasten beide Motoren einen 16 Zeller mit ~35A. Damit liegst Du noch in dem Bereich in dem eine NimH Zelle einsetzen kannst. Die Motorlaufzeit würde so ungefähr bei 04m:20s liegen wenn Du 3000 NimH Zellen verwendest.

Auch mit dem Ackergaul der NiCD Zellen, (es kann ja sein, dass du diese pflegeleichteren Zellen bevorzugst), Sanyo's 2400RC, die dasselbe Gewicht auf die Waage bringt, liegst Du immer noch bei einer (wohlgemerkt) Vollgasmotorlaufzeit von 3m:30s. Motorlaufzeit.

Das gesamte Antriebspaket, bestehend aus 4 je 363 gr. schweren Motoren und 32 Zellen a 60 gr. plus ein paar Regler, Kabel, Props und Mitnehmer wiegt ungefähr 3500 gr. Bleiben als für den Rest 4500 gr. Das ist zwar nicht sooo viel aber wie gesagt, 9kg gehen als Abfluggewicht bestimmt auch noch.

Der Antrieb ist übrigens nur ein Beispiel für Viele. Hier gibt es sicher je nach Geldbeutel noch viele Möglichkeiten die leichter und stärker sind.

Also wie schon gesagt, ich drück Dir die Daumen und nur nicht abschrecken lassen. Das Leben ist zu kurz um einfache Modelle zu bauen :D :D :D

Hau rein,

gruß LarS 8-)
 
Hey Lars, mit deiner Flächeninhaltsschätzung liegst du sehr nahe am Resultat. Genau 88.4 dcm³.
Wenn ich noch ein wenig Styro abspecke und das Holz ausbohre, werde ich sie auch noch etwas leichter bekommen. An sich müßte da auch noch ein Ezfw rein.............. Naja mal sehen. Bis bald im Chat. Klaus (redcorsair)
 
Na wunderbaaar. Mit dem Flächeninhalt hast Du genug Reserven. Letzlich wirst Du auch das Modell wie einen WWII Bomber fliegen und nicht wie eine F3A Maschine :D Das geht sich also prima aus mit den Antrieben mach dir mal wegen dem Gewicht keine all zu großen Sorgen. Allzu viel ausfräsen kann schnell riskant werden, das will gut überlegt sein. Kuck dir auf jeden Fall die Tragfläche SORGFÄLTIG an. das auch ja bis hinter die Motorgondeln der Holm keine statischen Schwächen ausweist. Sowas kann sich ganz schnell bitterböse rächen, (siehe auch meine Homepage).

Mit dem Fahrwerk hatte ich meiner Mosquito Glück gehabt und Jemanden gefunden der mir nach Bauplan excellente Fahrwerke in Alu gefräst hat, war aber sicher ne Ausnahme. Beide Hauptfahrwerke, die von der Konstruktion sicher ähnlich wie die von deiner Lancaster sein dürften wiegen mit den leichten 125mm Kavan Rädern 400 gr. (kannst alles auf meiner Homepage ausführlich nachlesen). Du kannst aber sicher auch auf käufliche zurückgreifen, muss ja nicht zwingend Superscale sein, Sie müssen halt nur das Gewicht abkönnen 9kg is nich wenig. Die Fahrwerke für meine B26 sind von robart und als ich Sie auf die Waage gelegt habe ist der Zeiger bei 1,8kg stehen gebliebe *oh*oh* :eek: .

Ich bin nicht der Riesenchatter, dazu fehlt mir einfach die Muße und die Zeit, ich hab immer was zu tun. Aber man kann sich ja auch mailen ;) ;) Halt mich mal auf dem Laufenden über die Fortschritte mit deiner Lancaster, vieeeelleicht ergibt sich ja mal was, (das wär doch ein Wahnsinnsbild, ne große Mossie und ne dazu passende Lancaster :) :)

Gruß LarS 8-)
 
Eine lohnende Lektüre sind in solchen Fällen auch oft die elektro-Modell Hefte mit den Antriebslisten aus Aspach.

So lesen wir:

Im Jahr 2000 flog dort (hoff ich jedenfalls :D ) eine ME 323 Gigant mit 4m Spannweite und 12 kg Abfluggewicht. Angetrieben von 6 Speed 700 mit 10,5 x 6 und 42 Zellen. Strom 30A.

Bin gespannt ob es auch in Zukunft diese Tabellen geben wird ...
 
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