IOM, Vorlieckrundung, wie macht Ihr es?

Hallo,

wie viel Vorlieckrundung habt Ihr in Eurem Groß vom Segel Nr. 1?
Habe meins (mit ca. 10 mm Vorlieckrundung)im aufgeriggten Zustand (Mast entsprechend gebogen und Großbaumstellung ca. 20° zum Mittschiff) angeknotet. Hat sehr gut gesessen. Dann aber die Enttäuschung. Schon bei Halbwindstellung und ganz kritisch bei Vorwindstellung gibt es keine definierte Stellung der Vorliek.
Sie stößt am Mast, die Saling und/oder die Schraube zur Wantenbefestigung an oder nimmt ihren Platz auf der achterlichen Mastseite ein, was eigendlich selten passieren kann und hat dann einen engen Biegeradius.
Im abgeriggten Zusatnd liegt das Segel entweder noch stärker gestaucht an der achterlichen Mastseite oder das Segel liegt neben dem Mast und die Wantenbefestigungsöse kann sich im Segel verewigen. Beide Situationen möchte ich vermeiden.

Wie klappt das bei Euch?

MfG aus dem NO

Ulli

[ 01. Mai 2004, 14:35: Beitrag editiert von: opi 44 ]
 

Gast_633

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hi ulli, es ist wie beim arzt mit ferndiagnose.
vermutung: etwas viel vorlieks rundung.

Frage: ist der mast vorgebogen, d.h. geht die spitze nach vorne und man zieht mit dem achterstag den mast erst gerade. dann solltest du auf jedenfall nicht zuviel rundung haben. biegst du den mast zuweit nachhinten (wenn er nicht vorgebogen ist) kann es sein, dass du durch die vorliekskurve auch soviel spannung ins segel bringst, dass es bei leichtwind schwer auf geht.

ansonsten rutschen bei allen mit ringen am mast befestigten segel, die segel auf die achterliche seite des baumes (sie bleiben nicht wie beim keepmast in der mitte). Strömungstechnisch sollte dies sogar gut sein. wie hast du denn deine sailinge und wanten befestigungen gemacht, wenn die sich in den segel abdruecken?
an den salingen/mastuebergang stoesst mein vorliek auch an.ich denke das ist normal.

also mehr kann ich aus der ferne nicht sagen.
wo ist groesste "beule" im vorliek?
gruss andreas
 
Hallo Andreas,

Mast war ein nicht vorgebogenes Rohr vom Baumarkt.
Vorliekrundung nach Telefonat mit W.Weis etwa 10-12 mm, Max im oberen Drittel.
Wanten- und Salingpunkte ebenfalls von WW, sollen von der TS 2 sein. Salinglänge habe ich irgendwo abgeschaut. Vorliek mit 9 Schnurringen am Mast befestigt. Ringlänge nicht konstant, sondern einzeln so eingestellt, dass nirgends kleine Beulen oder Diagonalfalten entstanden. (Rigg war wie oben beschrieben im Betriebszustand, also mit gespannten Wanten und gespanntem Achterstag).
Da es mein erstes selbst gezimmertes Segel (superweisse Folie von Raymond Ott)war, war ich vom Stand des Segels sehr zufrieden. Die Vorlieckrundung hatte sich (sicherlich zufällig) bei der Großbaumstellung einigermaßen dem verspannten/verbogenen Mast angepaßt.
Von achtern gesehen, ist der Mast aber nicht verbogen, sondern gerade und das Vorlieck hat dann bei weiter gefiertem Großbaum sich an besagter Saling bzw. den Wantenschrauben gestoßen und das Segel verbeult. Hatte das Groß beim Segeln wieder dichter holen müssen und bei achterlichem Wind mit 70° - 80° Stellung der Bäume fahren müssen.

Mal sehen, welche Tips noch kommen.

MfG aus dem NO

Ulli
 
Hi Ulli,
dass sich das Segel beim Entspannen des Riggs neben den Mast schiebt, ist völlig normal. Sonst hättest du Null Spannung auf dem Achterstag. Könntest du für Transportzwecke entschärfen, wenn du den - das Achterstag am Grossbaumende einhakst und wieder Spannung auf den Mast bringst
Ich hänge übrigens die Wanten nach wie vor an der Mastvorderseite an - die Schrauben der seitwärts angeschlagenen Wanten stören mich auch.
Im "Betrieb" wird sich das Segel bei gefiertem Baum immer die ihm "angenehmste" Position am Mast suchen. Der Schnitt der Vorliekskurve spielt da auf jeden Fall eine Rolle, für den Stand des Segels ist diese aber unumgänglich.

Frage: Wie gerade ist denn der Mast noch, wenn das Segel ordentlich steht -von der Seite betrachtet!?

Gruss Jens

[ 01. Mai 2004, 20:29: Beitrag editiert von: SACHSENPOWER ]
 
Da fällt mir noch was zu ein:
1085167528.JPG

Michael Scharmer hat an seinen Holzmasten an der Rückseite lauter "Krampen" angesetzt, die ein ca. 6mm breites und 1,5mm tiefes Auge bilden, durch welches der Jackstag verläuft. Das Segel ist so sehr gut zu trimmen und das Profil, welches durch die Vorliekskurve miterzeugt wird, verschwindet nicht im Nirgendwo. Da wir (H.Bohn, N.Winkley und ich) als offizielle deutsche "IOM-Hüter" uns nicht sicher sind, ob diese Variante der Segelbefestigung nicht wieder gegen die Regeln verstösst, ist eine offizielle Anfrage beim Technischen Kommitee gestartet worden. Also besser noch warten mit dem Nachbauen... Ich hoffe ehrlich gesagt auch, dass das so genehmigt ist - ich hatte mir schon mal fest anliegende Kohlefaser-Ringe mit angeformtem Auge gebastelt, aber wieder beiseitegelegt
 
Hallo Jens,

auf die einfachsten Dinge kommt man nicht. Der Transport mit gespanntem Mast wird noch diese Woche erledigt.

Die Befestigung der Wanten an der Vorderseite hatte ich auch mal vor, da sich der Krafteingriffwinkel geringfügig verbessert und durch die weiter vorne liegenden Wanten das Profil später negativ beeinflusst wird.
Da ich diese Lösung bisher bei anderen Booten nicht sah, verwarf ich die Gedanken.

Mein Mast ist jetzt über die ganze Länge so verbogen, dass er im aufgeriggten Zustand gerade ist und habe eine deutlich flachere Vorliekrundung geschnitten. Ich verzichte lieber auf ca. 10 cm² Segelfläche und habe lieber das Profil besser im Griff.
Wenn alle technischen Fehler ausgeschaltet sind bin ich mit dem Stand meines Segels derzeit zufrieden.

MfG aus dem NO

Ulli
 
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