Interessante Regelsituationen an der DE No. 1

Lieber Eric,

Regel 19.1 beschreibt ganz deutlich die Situation die wir heute am Steg hatten:

"Wenn ein am Wind segelndes Boot aus Sicherheitsgründen eine wesentliche Kursänderung vornehmen muss, um einem Hindernis auszuweichen, und dazu wenden WILL, aber nicht wenden kann ohne ein anderes Boot mit Wind von der gleichen Seite zu behindern, muss es durch Zuruf Raum zum Wenden verlangen. Bevor es wendet, muss es dem angerufenen Boot Zeit zum Reagieren geben. Das angerufene Boot muss entweder

(a) so bald wie möglich wenden, woraufhin das rufende Boot ebenfalls so bald wie möglich wenden muss, oder

(b) sofort antworten: "Wenden Sie!", woraufhin das rufende Boot so bald wie möglich wenden und das angerufene Boot Raum geben muss. Die Regeln 10 und 13 gelten nicht."


Ich hatte also das Recht zu wenden.
Weder durftes Du auf dein neu erlangtes Wegerecht als Boot mit Wind von Steuerbord (ich hatte nach der Wende ja Wind von Backbord) beharren, geschweigen denn darfst du in mich reinfahren!

Einzig: ich hätte nicht sagen sollen "Eric, ich gehe jetzt rum", sondern "Raum zum Wenden!" rufen müssen, worauf du entsprechend nach a) oder b) hättest reagieren können.
Zeit zum Reagieren hättest du gehabt, wie du ja selbst gesagt hast.

Nach deiner Meinung hätte ich mich nach der Wende nun von dir freihalten müssen (du meintest, ich müßte hinter dir rum), da du ja (immer noch) Wind von Steuerbord hattest.

Bei Wendemanövern am Hindernis (z.B. Land) ist jedoch Regel 10 (sowie Regel 13) nicht gültig.

Auch von einer notwendigen Überlappung habe ich nichts gelesen.

Ich bitte um rege Kommentare!
Bin nicht Resistent gegen besseres Wissen :)

Beste Grüße...und nichts für ungut...
Nik

P.S. Mir hat es auf jeden Fall wieder viel Spaß mit euch gemacht!

P.P.S ...demnach hast du bei der Regatta in Hohenlockstedt völlig richtig gehandelt, als du dich von dem anderen Boot freigehalten hast, denn auch wenn das Boot, welches dem Hindernis ausweichen muß, etwas hinten liegt, hat es Rech auf Raum zum Wenden und muß nicht anfangen zu zaubern!

[ 20. Juni 2004, 19:54: Beitrag editiert von: Nik GER 60 ]
 
Original erstellt von Nik GER 60:
P.P.S ...demnach hast du bei der Regatta in Hohenlockstedt völlig richtig gehandelt, als du dich von dem anderen Boot freigehalten hast, denn auch wenn das Boot, welches dem Hindernis ausweichen muß, etwas hinten liegt, hat es Rech auf Raum zum Wenden und muß nicht anfangen zu zaubern!
Nö. da liegst du definitiv falsch

Bei deinen anderen Ausführungen ist das , gebe ich zu, richtig, wobei es natürlich auslegungssache ist was genügend Platz ist.

zu unserer anderer Diskussion bezüglich leeboot
poste ich dir mal die Regelauslegungen wie sie von Thomas richtig gezeichnet wurden.

segelregeln-14.GIF


hier darf angeluvt werden

segelregeln-20.GIF


Hier nicht.

[ 20. Juni 2004, 21:52: Beitrag editiert von: Eric ]
 
Hallo Freunde,

es wäre sehr hilfreich, wenn Ihr euch erstmal auf eine genaue, beidseitig für korrekt befundene, Skizzierung einigen könntet. Dann wird es sicher einfacher, wenn nicht erst überhaupt möglich, Dir (Euch) zu helfen.

Das Segeln hat heute wieder viel Spaß gemacht, obwohl die Windverhältnisse alles andere als klar waren.
 
@Eric

Schön, daß wir uns einig sind: In der von uns beiden gesegelten Situation hatte ich Recht auf Raum zum Wenden. Regel 10 u. 13. gelten an einem Hindernis nicht.

Ich sehe auch nicht, daß an einem Hindernis Regel 11 vor Regel 19.1 gilt, da bei einem Hindernis taktische Interessen nicht über der Sicherheit für ein Boot (und Besatzung bei Großschiffen) stehen darf. Darum gilt nach meiner meiner Meinung auch bei den beiden von dir geposteten Skizzen NICHT ein evtl. Luv-Verbot:
Das vom Hindernis (hier Land) bedrohte Boot muß das andere Boot, das durch seine Wende behindert werden würde, zuvor rechtzeitig zum Raumgeben auffordern. Kommentarloses Anluven geht natürlich nicht.

Ein Hindernis bedeutet Gefahr, von der sich jeder Skipper freihalten können muß, auch durch eine Wende, wenn er will!
Regel 19.1 macht dabei keine Einschränkungen bezüglich Luv- oder Leebot, Überlappung usw.

Finde ich auch logisch, denn eines ist klar: Safety First!

Die Frage die bleibt bei widersprüchlicher Wegerechtslage:
welche Regeln setzten welche Regeln außer Kraft?

Wer kennt die Anwort?
Qualifizierte Meinungen oder Regelzitate vor!

Beste Grüße
Nik
 

smunck

User
na dann versuche ich auch mal was dazu zu sagen:
An einem Hindernis gilt Regel 19 vor Regel 11. Das wird klar in der Einführung zum Abschitt A der WB geregelt (Win Boot hat Wegereicht,... Einige Regeln in den Abschnitten B, C und D schränken jedoch die Handlungen eines Wegerechtsbootes ein) (Regel 10 - 13 Abschnitt A, Regel 19 Abschnitt C)
 
Ich denke, damit können wir diese kleine Lektion abschließen und uns an der DE zukünftig an die waisen Worte von Werner halten:

"Luv-Boote FREI-HAL-TENNNNNN!"

...weil leider die außen segelnden Leebote schnell unter Land kommen und ein Recht darauf haben, dort nicht zu verhungern.

Vielen Dank für alle konstruktiven Beiträge und bis bald (Samstag? :D ) an der Dove Elbe!

Nik
 
Hallo,
diesmal am Samstag? Wetter soll sich ja bessern.
Aber was mach ich dann Sonntag?
Na, vieleicht segeln oder so.

Also dann Samstag gegen 11:00
 
Freunde von "Raum zum Wenden!" :rolleyes:

bin dabei und freue mich schon...wer noch?

Bis Samstag!
Nik
 
:eek:

Dann bastel ihr doch bitte noch einen Gummifender an den Bug!
...nachdem dein vermeintliches Wegerecht am letzten Sonntag an meiner Steuerbordwand endete...und bis heute anscheinend keine Einsicht besteht...

Freihalten heisst nicht gleich wegerecht
:p

Übrigens: Hat jemand Erfahrungen in der Behandlung von einfachen Hieb- und Stichverletzungen? :D

Viel Spaß uns allen! ;)
 
NA KLAR KOMMST DU!!!

Ich hab im Keller noch 'n paar große Rohr-Isolierungen aus Schaumstoff...die legen wir uns um den ganzen Rumpf und spielen Auto-Scooter :D

Sch... auf Wegerecht ;)

Bis morgen, Eric...
ich zähl auf dich!

Nik
 
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