IOM: Low-Cost oder High-Tech?

Yeti

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Moin zusammen!

Da solche Diskussionen immer wieder auftauchen, möchte ich mal eine eigene Diskussion darüber losbrechen (ich hoffe, ich weiß, was ich tue :rolleyes: ).

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir sind ja alle einig, dass das beste Boot nichts nutzt, wenn man nicht segeln kann. Darum soll es hier aber mal nicht gehen, sondern nur um die technische Seite: Um das mögliche Potential, das ein perfekter Segler aus einer IOM-Yacht herausholen könnte.

Man liest ja immer wieder die Meinung, dass sich die IOM-Klasse von der eigentlichen Idee entfernt und sich zu einer High-Tech-Klasse entwickelt, in der die Boote mittlerweile zum Teil an die Preise von M-Booten herankommen und dass der Selbstbauer eigentlich keine Chance mehr hat, mit einem Eigenbau mitzuhalten. Ist das tatsächlich so? Ich glaube es nicht und es lassen sich sicherlich Beispiele finden, wo Selbstbauten ganz vorne mitsegeln. Aber warum dann überhaupt die Aufregung?

Der Rumpf: Da die Mindestverdrängung 4kg beträgt und der Ballastanteil auf 2,5kg beschränkt ist, macht extremer Leichtbau keinen Sinn. 500g CfK sind auch nicht leichter als 500g GfK. Und ich bin mir absolut sicher, dass es kein Problem ist mit Balsaholz auf Spanten und GfK-Beschichtung eine absolut konkurrenzfähige Rumpfschale zu bauen, die völlig im Gewichtsrahmen liegt. Warum sollte man dann CfK-Rümpfe verbieten? Der Unterschied in den reinen Materialkosten für eine Rumpfschale liegt meines Erachtens bei höchstens 25,- EUR zwischen GfK und CfK. Trotzdem würde eine Freigabe von CfK sicherlich die Preise in die Höhe treiben. Ganz einfach deshalb, weil auf einmal jeder sowas haben wollte im festen Glauben daran, dass man mit einer gleichschweren GfK-Rumpfschale chancenlos hinterhersegelt :D

Kielflosse: Hier ist CfK erlaubt und hier bringt es auch was: Der Trend geht zu sehr dünnen Profilen, die in Holz- oder GfK-Bauweise nicht mehr steif genug werden. Aber auch hier sind es wieder nicht die Materialkosten, die für die hohen Preise verantwortlich sind, sondern die erforderliche Bauweise und die Sorgfalt, mit der eine CfK-Flosse gebaut werden muss, damit sie auch wirklich einen Vorteil bringt und nicht nur schwarz ist. Der von Thomas im Nachbarthread erwähnte Vorschlag, eine Mindestdicke für die Flosse vorzuschreiben, hätte auch hier CfK eigentlich überflüssig gemacht.

Das waren erstmal nur zwei Punkte, sicherlich gibt es noch viel mehr. Ich bin mal auf eure Meinungen gespannt. Aber nochmal die Bitte: Es soll hier mal bei den technischen Aspekten bleiben und nicht wieder auf die Skipperfrage zurückkommen. Also wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des Selbstbauers erreicht (der genausogut segelt wie sein Kollege mit dem fertig gekauften High-Tech-Boot)?

Gruß Christian
 
Hi Christian,

der Vergleich 500g Kohle = 500g Glas hinkt nunmal. Du baust in sagen wir jetzt mal 500 g Glas um die erforderliche Steifigkeit der Rumpfschale zu bekommen - nicht wegen des Gewichtslimits. In Kohle kannst Du dagegen jetzt sage ich mal 300 g bauen bei gleicher Rumpfqualität. Die gesparten 200 g machen sich dann aber ganz sicher und im Endeffekt auch bemerkbar gut als ganz tief unten im Rumpf eingelegter Ballast.... Je leichter dann also das reine Boot, umso mehr Ausgleichgewicht für die 4kg Beschränkung - an je Wetter u.U. noch in verschiedener Position im Boot angebracht... Was meinst Du, was unsere holländischen MM-Kollegen bei ihrer aktuellen, geänderten MM-Bootsregel mit einem Mindestbootsgewicht von 860g inzwischen machen? Aber hallo, da wird ganz klar Leichtbau plus Trimmgewicht vorangetrieben.... Das zum Punkt, warum 4 kg Bootsgewicht und 2,5 kg Kiel bei freier Materialwahl doch unterschiedlichere Bootseigenschaften hervorbringen, als derzeit bei IOM möglich.

Gruß
Thomas
 

Yeti

User
Hi Thomas!

Ich wollte nicht über den Sinn und Unsinn der IOM-Klassenregeln diskutieren oder die Regeln in Frage stellen. CfK ist nunmal beim Rumpf nicht erlaubt, basta. Dass man sich mit einem CfK-Rumpf ggf. einen Vorteil verschaffen könnte, mag auch stimmen, aber darum geht es ja eigentlich nicht, sondern um die Frage: Was kann ein Selbstbauer im Rahmen der derzeitigen Klassenregeln nicht mehr erreichen? Ist es wirklich so, dass jemand, der sein Boot komplett selbst baut, keine Chance hat? (Mal abgesehen davon, dass jemand, der seine Zeit lieber im Keller verbringt als am See vielleicht Defizite beim Segeln hat).

Gruß Christian

*edit* Um eine Parallele zu der Diskussion um die MM-Klassenregeln zu ziehen: Hier gab es ja genau die entgegengesetzten Argumente. Die "Baukastenmodell-Fraktion" witterte ja eher eine Benachteiligung gegenüber der "Tüftler-Fraktion". Wobei aber auch bei der MM viel mehr erlaubt ist als bei IOM :cool:

[ 30. September 2004, 13:57: Beitrag editiert von: Christian Ückert ]
 

Tiga

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Um den Beitrag von Thomas zu ergänzen:

Beim Rigg geht es ja weiter:

- Baumarktmast: 170gr.
- Bantock-Mast: 118gr.
- 10er CFK-Mast: 66gr. (die einfachen Rohre)
- 10er CFK-Mast: ~ 40gr.? (gewickelter Spezialmast)

Dazu kommen noch die Bäume aus CFK statt Alu, ein leichteres Fock-Ausgleichsgewicht, also nochmals insgesamt ca. 150 gr. Gewichtsersparnis die man gezielt als Ausgleichsgewicht im Rumpf unterbringen könnte.

Was den Effekt aber noch verstärkt: mit zunehmender Kränkung übt der schwerere Alumast bedingt durch den langen Hebelarm deutlich höhere Kräfte aus als die leichte CFK-Variante.

Alles zusammengenommen sollte man die Vorteile einer solchen Hitech-IOM schon sehr deutlich spüren.
 

Yeti

User
Hi Rainer!

Da ja CfK-Masten tabu sind, dürfen wir aber nur den Bantock-Mast mit dem Alu-Rohr aus dem Baumarkt vergleichen, oder? Die mögliche Differenz beträgt dann nur noch 50g. Aber immerhin... der Schwerpunkt des Mastes liegt ja schon recht hoch. Wie teuer wäre denn der Bantock-Mast im Vergleich zum Alu-Rohr aus dem Baumarkt?

Gruß Christian
 

Tiga

User gesperrt
Die Differenz dürfte bei ca. 15 EUR liegen zzgl. Fracht.

Aber um zu deiner ursprünglichen Fragestellung zurückzukommen: ich glaube nicht dass diese Diskussion zu einem Ergebnis führt, denn dazu sind schon die Begriffe "Selbstbau" bzw. "Selbstbauer" zu weit gefasst.

Was ist für dich ein Selbstbauer? Jemand der wie ich im letzten Winter einen Plan aus dem Internet holt und damit seinen ersten Rippen-Spanten-Rumpf erstellt und selbst Schwert und Ruder aus Holz erstellt? Oder jemand wie z.B. du der über entsprechende Kenntnisse im Formenbau verfügt und somit einen perfekten Rumpf laminieren kann? Und das nachdem er evtl. von einem aktuellen, erfolgreichen Rumpf ein Negativ gezogen hat!

Im ersten Fall wird es schwer werden ein Top-Boot zu bauen, im zweiten Fall sollte es kein Problem sein.
 

Yeti

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Hi Rainer!

Abformen zählt nicht :D Nehmen wir an, es gäbe den Spantenriss eines absolut konkurrenzfähigen Bootes zu kaufen oder sogar frei verfügbar zum download. Meinst du, dass ein sauber auf Spanten gebauter Rumpf gegenüber einem im Negativ laminierten Rumpf chancenlos wäre?

Gruß Christian
 
Ja, wie Rainer sagt: Je nachdem welche Möglichkeiten/Kenntnisse/Fertigkeiten/Geräte+Maschinen etc. pp. ein "Selbstbauer" hat, kann er selbstverständlich ein absolutes Top-Boot anfertigen. Sogar in Details u.U. noch besser/weiterentwickelter, als man es kaufen könnte (siehe z.B. Prototypen-Bau...).

So, und so ein entsprechend ausgereizter IOM-Bau mit allen Tricks und Tipps, die es so gibt, ist ganz sicher in einigen Punkten dann auf dem Wasser einen Tick überlegen, wenn die Konkurrenz es mit einfachen Mittel macht....
Bleibt der hier von Christian ausdrücklich gewünscht außer acht zu lassende Punkt, ob man das dann eben auch seglerisch nutzen kann...

Aber von daher hat sich die IOM-Klasse trotz ihrer engen Vorgaben in manchen Details eben doch so ausgedehnt bzw. wurde von erfahrenen Entwicklern ausgereizt, wie es sich die Väter anfangs nicht gedacht haben, bzw. es angedacht war. Das Thema mit der quasi vergessenen Kieldicke ist ein Beispiel dafür, damals ende der 80iger gab es eben noch nicht diese dünnen Flossen/Ruder und man konnte sich sogar gar nicht vorstellen, daß so dünne Dinger (vor allem auch beim Ruder!) überhaupt gut wären! Also von daher sah man die "Gefahr" nicht.

Ach ja, und was die Eigenentwicklungen angeht: Früher lief ein Entwurf über Bauchgefühl / Erfahrung und /oder Testmuster ab. Heute haben einige die Möglichkeit (und nutzen sie), ihre Entwürfe höchst professionell per CAD und sogar Simulation zu erstellen. Das trifft jetzt nicht den reinen Vergleich beim Bauen und Bautechniken, aber schon die wenigen unter dem Feld, die ein Boot komplett selbst machen, also von der Zeichnung aufwärts. Kann man auch nichts machen, ist halt der Lauf der Zeit...

Gruß
Thomas

[ 30. September 2004, 14:51: Beitrag editiert von: Murphy R. ]
 

Steffen

User
Hi,

irgendwie verstehe ich die Frage nicht als 'was kann man als Selbstbauer lösen, wenn man eine 5-Achs-Fräse, einen Schlepptank und einen Modellschreiner zur Verfügung hat', sondern: muss der Rumpf aus der Schale kommen oder beim Hitex-Verkäufer erstanden werden?

Ich glaube nämlich auch, dass ein Rumpf in Positiv-Sandwich keine Nachteile besitzt.

Pappnasen, die den Spalt zwischen den Rumpfleisten mit Gips auffüllen, gelten nicht :D

Ciao, Steffen
 

Tiga

User gesperrt
Also unter diesen Bedingungen denke ich dass ein konkurrenzfähiges Boot möglich sein sollte!

Am Gewicht liegt es jedenfalls nicht, das bekommt man genauso hin wie mit GFK-Schale. Ist also nur noch die Frage wie exakt man die Rippen gebogen bekommt. Bei meiner Arrow habe ich 5 Musterspanten gemacht um beim Schleifen des Rohbau-Rumpfes immer wieder die Form zu überprüfen. Die Abweichung von der Idealform lag dabei im Bereich von ~1mm, das sollte noch im tolerierbaren Bereich liegen.
 

Steffen

User
Gut, dass wir das geklärt haben ;)

Also wo könnte der 'Selbstbauer mit üblichen Haushaltsmitteln' einen echten Nachteil haben, der nur durch Geld getragen werden kann?

zB Alu-Mast->Internetsuche nach diversen Rohren, evtl. zuhause auf der Bohrmaschine nach oben dünn schleifen. Muss allso vielleicht nicht Bantock sein, oder doch?
(wer für 15 Euro sparsamkaeit 3 Stunden Internetsuche und 5 Stunden dünnschleifen auf sich nehmen will, muss halt Spass daran haben :D

Ciao, Steffen

-eventuelle Verstösse gegen IOM-Regeln sind auf meine unwissenheit selbiger zurückzuführen :D
 

plinse

User
Original erstellt von Tiga:
Um den Beitrag von Thomas zu ergänzen:

Beim Rigg geht es ja weiter:

- Baumarktmast: 170gr.
- Bantock-Mast: 118gr.
- 10er CFK-Mast: 66gr. (die einfachen Rohre)
- 10er CFK-Mast: ~ 40gr.? (gewickelter Spezialmast)

Dazu kommen noch die Bäume aus CFK statt Alu, ein leichteres Fock-Ausgleichsgewicht, also nochmals insgesamt ca. 150 gr. Gewichtsersparnis die man gezielt als Ausgleichsgewicht im Rumpf unterbringen könnte.

Was den Effekt aber noch verstärkt: mit zunehmender Kränkung übt der schwerere Alumast bedingt durch den langen Hebelarm deutlich höhere Kräfte aus als die leichte CFK-Variante.

Alles zusammengenommen sollte man die Vorteile einer solchen Hitech-IOM schon sehr deutlich spüren.
Moin,

das geht doch entgegen Christians Argumentation auch wieder in Richtung Regelmodifikation und ist durch die bestehenden Regeln eh aussen vor oder?

Dadurch, dass verschiedenste Baupläne von Arrow über Vanquish, ... im Netz stehen, gibt es sehr interessante Pläne, die sich als gut erwiesen haben, für jederman zum download - kostenlos. Gut, nach was breitem wie TS2, Test5, PM4, Reflex, ... habe ich vergebens gesucht aber Auswahl gibt es erst mal genug.

Wer fräsen lassen will, findet CAD-Daten von der Vanquish, die man sich fräsen lassen kann, siehe Parallelthread, wer auf Spanten bauen will, kann dies machen - entsprechend der Seite der Münchner - man kann sich basierend auf dem Holzrohling eine Form bauen oder gleich leicht in Holz und den Rumpf ausrüsten. Spantenrisse gibt es genug im Netz. Ein Holz/GfK-Rumpf ist für einen Hobbyoten kein Problem, man betrachte einfach mal den Thread über den Americas Cupper, wo Christian die Rumpfform gebaut hat, so weit wie ich das verfolgt habe, ist auch das Urmodell handgemacht bei sehr hohem Anspruch an das Ergebnis. Ob er da einen Rumpf in Kohle raus zieht oder aus Glas, die Arbeitszeit dürfte die gleiche sein, die Materialkosten liegen dicht beisammen, dichter als der Marktpreis zumindestens, würde man was vergleichbares kaufen wollen - so es das überhaupt gäbe.

Dann war hier mal bei den Segelbooten der Thread mit dem Bruch - es wurde nur ein Biegeversuch mit dem CfK-Schwert von Steffen. Nötiges Wekzeug, was vielleicht nicht jeder hat: Schneidebügel (Holzleiste, 2x 4-5mm Federstähle, Konstantandraht, lassen wir es 5-10€ sein ), Halogentrafo. Man kann das zwischen MDF-Platten mit Zwingen pressen, besser ist natürlich eine Vakuumpumpe - nicht dass jetzt der "Teuerschrei" kommt, meine billigste habe ich bei ebay für ~40€ geschossen, die teuerste für ~70€ - jeweils mit Porto, alles gute, teilweise etwas ältere Drehschieberpumpen in Industriequalität - hat man Zeit, kann man billig kaufen. Ich gucke immer mal wieder weil mich Bekannte auch mal fragen, sie würden sowas nie finden, es lässt sich regelmässig gutes für 30-100€ kaufen!

Der Selbstbauer sollte erfüllen:
Keine 2 linken Hände, wo die Daumen aus den Handflächen wachsen ;) .

Die Bereitschaft dazuzulernen.

Experimentierfreude und die Bereitschaft nachzudenken.

Das erste Modell muss nicht gleich wie gekauft aussehen - tun viele gekauften Modelle auch nicht, weil sie selbst lackiert wurden.

Formenbau wird in unserer Gruppe schon länger betrieben:

Der Daiquiri basiert auf handgemachten Urmodellen, genau so wie der Asparago, der Spin Off, die ersten hatten positiv gebaute Flächen und nur einen formgebauten Rumpf, ...

Natürlich schätzen wir inzwischen gefräste Formen oder Urmodelle und man kann ja auch mal suchen, wo man im Alltag passende Urmodelle findet, so dass man gefräste Präzision modifizieren und abformen kann, ohne CAD-Künstler zu sein und teuer fräsen (lassen) zu müssen, wenn meine Modellbauwelt aber nur von meiner Haustür zum Modellbauhändler und dann an den See / Modellfugplatz, ... reicht, ist das etwas dünn.

Anhand der Flieger unserer Gruppe kann ich mit Sicherheit behaupten, dass der Eigenbauer dort alle Möglichkeiten offen hat und im Vergleich dazu sind bei IOM viele Sachen ins primitive runterreglementiert. Unsere besten F3K-Piloten sind konstant bis zur Deutschen Meisterschaft teils als beste Deutsche mit dabei (sind offene Meisterschaften), auch mit Eigenbauten. Was gegen den Eigenbauer spricht, der sehr viel selbst baut - er kommt weniger zum Üben und Abstimmen, als jemand mit den gleichen Fähigkeiten, der was gutes, fast fertiges kauft, ausrüstet und dann gezielt verschiedenste Abstimmungen bei jedem Wetter durchsegelt und das Verhalten des Bootes ins Detail kennt und vorhersagen kann.

Zugegebenermaßen, ich baue auch gerne, das will ich nicht verschweigen. Für meine Schwertform habe ich "nur" eine 9%ige Surffinne als Basis gefunden, ich denke ich werde es verschmerzen können, da wir das ganze als Gruppenprojekt angehen und primär unter uns mal schnell am Nachmittag segeln wollen - wenn da jeder die 9%ige Finne hat - egal - ob die 7%ige merklich schneller wäre, das muss man erst heraussegeln und eine 6%ige bekäme ich baulich auch in den Griff, wenn ich die Gewichte meiner F5D-Komponenten und die darauf lastenden Kräfte betrachte... .

Andererseits hätte man natürlich auch eine 7%ige positiv bauen und abformen können, ob es die Mehrarbeit rechtfertigen würde?

Wie lange sitzen viele abends vor der Glotze? Was passiert gerade in GZSZ? Fragt mich nicht, aber wie war das - einige Kiddies wissen was GZSZ aber nicht was EDV heisst? Ok, die sollte man nicht vor die gesammelten Materialien setzen, die es an Bauanleitungen im Netz gibt und ein "mach mal" aussprechen! Ich habe aber trotzdem noch andere Hobbies ;) .
 

Steffen

User
Für Urmodelle ist Gips super, keine Frage.

Aber im fahrenden/fliegenden Objekt: nee Du nich doch.

Ich mach sogar Gipsformen, kommt nur drauf an wofür... :D
 

Gast_633

User gesperrt
hi, ich glaube sehr wohl, dass man als selbstbauer vorne mitsegeln kann. unsere spitze in deutschland zeigt dies. michael Scharmer als konstrukteuer und konsequenter selbstbauer, dirk schewe (DM 2004), auch und konstrukiert selber, jens Amenda ebenfalls (test5). und nicht nur sie selbst segeln gut, auch die boot die sie verkaufen laufen meist ziemlich gut. und ich kann, wenn ich nicht soviele fehler mache mit dem bauplan aus dem internet (TC) vorne mitsegeln.
also nur mut, nicht zu lange hier diskutieren, denn erfahrung sammelt man im keller und am see.
;)

Andreas

PS: ich gebe zu, das erste modell war nicht so toll, aber ich hab einfach weiter gebaut und geuebt und probiert.
 

Stephan Ludwig

Moderator
Teammitglied
Original erstellt von andreas s.:
hi, ich glaube sehr wohl, dass man als selbstbauer vorne mitsegeln kann. unsere spitze in deutschland zeigt dies. michael Scharmer als konstrukteuer und konsequenter selbstbauer, dirk schewe (DM 2004), auch und konstrukiert selber, jens Amenda ebenfalls (test5). und nicht nur sie selbst segeln gut, auch die boot die sie verkaufen laufen meist ziemlich gut. und ich kann, wenn ich nicht soviele fehler mache mit dem bauplan aus dem internet (TC) vorne mitsegeln.
also nur mut, nicht zu lange hier diskutieren, denn erfahrung sammelt man im keller und am see.
;)

Andreas

PS: ich gebe zu, das erste modell war nicht so toll, aber ich hab einfach weiter gebaut und geuebt und probiert.
Ich habs gesehen wie der Andreas ein Rennen gewonnen hat :D ehrlich !!!

Was mich beeindruckt hat am vergangenen Wochenende in Köln, ist die Tatsache, das wirklich alle Fraktionen von Booten vertreten waren. Es waren Modelle mit "Fertig-Rigg" von Bohn dabei, dann welche mit Holzmast uns Holzbäumen, Blumenfoliensegeln usw usw. Holzrümpfe, ne Robbe Seawind usw usw ...

Allerdings halte ich für die IOM den "Rüstungswahnsinn" z.B. Freigabe von CFK bei Mast und Rumpf nicht für förderlich. Wenn mann jetzt diesen einen Schritt machen würde, dann folgt irgendwann der nächste Z.B. Swingrigg usw. usw.

Die Spanne zwischen den "gut" und "schlecht" wird größer, die Kosten werden unweigerlich steigen. Auch wenn noch im 10-20 Eurobereich geredet wird....

Daraus resultiert, daß man als Einsteiger z.B. Schüler) mit kleinem Budget nicht konkurenzfähig sein wird, den Spass verliert und nicht weitermachen wird. Wenn in 3-5 Jahren der letzte M-Boot-Segler gestorben sein wird, weil kein Nachwuchs kommt, haben wir das beste negative Beispiel.

M.E. sollte man für IOM noch strengere Regeln festlegen (z.B. mindest Dicke des Schwertes) um finanzielle Chancengleichheit weiterhin zu gewähren.

Wenn man mit allen möglichen Dingen experimentieren will, muss man überlegen ob nicht eine weitere Klasse in Leben gerufen wird... allerdings birgt dies auch gewisse Gefahren für die bestehende IOM Klasse, nämlich die Abwanderung in die neue Klasse.

Für mcih persönlich wäre es ein Grund sofort auszusteigen wenn plötzlich allermöglicher HiTech Mist erforderlich wäre um "vorne" dabei zu sein.

meinjanur

Schönen Abend noch
 

Yeti

User
Original erstellt von Stephan Ludwig:
Wenn man mit allen möglichen Dingen experimentieren will, muss man überlegen ob nicht eine weitere Klasse in Leben gerufen wird... allerdings birgt dies auch gewisse Gefahren für die bestehende IOM Klasse, nämlich die Abwanderung in die neue Klasse.
Na ja, für die Tüftler gibt es ja eigentlich schon genug Klassen: 10R, Marblehead, Micro Magic :D

Nach dem, was bisher so gesagt wurde, sollte es doch aber möglich sein, ein wirklich konkurrenzfähiges Boot selbst zu bauen, wobei es ja jedem selbst überlassen ist, evtl. einzelne Komponenten dazu zu kaufen, wenn man sich nicht selbst daran wagen will. Allerdings muss sich der Einsteiger sicherlich auch von der Vorstellung lösen, dass er gleich im ersten Wurf das absolute Top-Boot baut. Auch dazu gehört eine ordentliche Portion Erfahrung. Aber auch hier im Forum gibt es ja einige Beispiele von "Erstlingswerken", die sich sicherlich nicht zu verstecken brauchen. Ich denke da z.B. an die beiden Arrows von Lenzi und Rainer oder an das Boot von Ulli (Opi44).

Was ist denn mit denjenigen, die nicht selbst bauen wollen oder können? In welcher Preisklasse beginnt denn der Einstieg? Die Tinto gibt es komplett mit Rigg 1 für 580,- EUR. Dazu einen Empfänger (falls nicht noch einer übrig ist), ein Standardservo, ein Akku und eine günstige Winde wie die Hitec, dann ist man aber auch schon knapp 700,- EUR los. Die Windstar von Robbe würde ich jedem sofort empfehlen, der ein robustes Spaßboot sucht, aber als Einstieg ins Regattasegeln wird man wohl recht schnell die Lust verlieren. Wo könnte man denn eurer Meinung nach am ehesten den Hebel ansetzen, um durch Eigeninitiative Geld zu sparen und trotzdem ein brauchbares Boot zu bekommen, mit dem man nicht nur "Erfahrung" sondern auch erste Erfolgserlebnisse sammeln kann?

Gruß Christian
 

Tiga

User gesperrt
Die Windstar von Robbe würde ich jedem sofort empfehlen, der ein robustes Spaßboot sucht, aber als Einstieg ins Regattasegeln wird man wohl recht schnell die Lust verlieren.
Hier im Forum wurde ja schon öfters über die Regatta-Untauglichkeit der Windstar berichtet, aber Ralf Tacke hat sich mit seiner Windstar selbst bei den deuschen Meisterschaften ganz wacker geschlagen! Natürlich kann man damit nicht in die Spitzenränge segeln, aber das kann ein Anfänger sowieso nicht. Und der Preis ist selbst in der vollgetunten Version noch im Rahmen:
Baukasten (ohne Rigg) ca. 150 EUR
CFK-Schwert ca. 75 EUR
IOM A-Rigg ca. 100 EUR

Macht in der Summe 325 EUR, natürlich ohne RC-Komponenten.

Für diesen Preis bekommt man als Nicht-Bastler sicher nichts vergleichbares, und so viel schlechter wie die Tinto ist die Windstar wohl auch nicht.
 

Yeti

User
Hi Rainer

Ich wollte die Windstar nicht schlecht machen. Ich segele sie sogar sehr gerne. Der schlanke Rumpf ist nicht schlecht, jedenfalls bei leichtem Wind. Ein Manko ist sicherlich die Kielflosse (zu kurz und relativ wabbelig, Bleibombe zu leicht) und die Segel würde ich auch nicht weiterempfehlen. Wenn man aber ohnehin eine neue Flosse kauft und selber eine Bleibombe gießt oder sich eine neue kauft und ein anderes Rigg, dann weiß ich gar nicht, warum man sich nicht gleich nur die Rumpfschale kauft (die man sowieso umtauschen muss, da der Originalrumpf aus dem Baukasten weiß eingefärbt und somit nicht klassenkonform ist). Alle Beschlagteile, die man aus dem Baukasten gebrauchen kann, gibt es auch einzeln.

Und wenn ich mir heute überlegen müsste, nur eine einzelne Rumpfschale zu kaufen, dann wäre es vermutlich auch nicht der Windstar-Rumpf ;) Von daher: Man könnte sicherlich was draus machen, wenn man schon eine hat, aber dem Regatta-interessierten Einsteiger würde ich sie nicht empfehlen.

Gruß Christian
 
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