neues Formel 48 Trimaran-Projekt

Yeti

User
Moin Skippers!

Dieses Thema hat ja in der Vergangenheit zu heftigsten Auseinandersetzungen geführt. Aber ich glaube, das lag nicht wirklich an den Booten, oder? ;)

Nun denn, ich bin an solch einem Boot dran zusammen mit Eike (in diversen Foren vielleicht besser bekannt als "Plinse") und würde mich freuen, wenn hier Multihull-Interessierte hier mitdiskutieren (über die Boote!).

Kurz zur Formel 48: Die Klassenregeln sind sehr einfach gehalten und lassen dem Konstrukteur viel Spielraum. Die Länge und maximale Breite sind auf 48 Zoll (1,22m) beschränkt und die Segelfläche auf 0,9m². Ansonsten ist erlaubt, was schnell ist: beweglicher Ballast, Hydrofoils, starre Segel...(nur keine Kite-Segel).

Unser Boot soll aus CfK in Negativbauweise entstehen. Als Gesamtgewicht streben wir segelfertig 1,5...1,7kg an (bei 0,9 m² Segelfläche sollte das schon vorwärts segeln :D ). Die Rümpfe sind allerdings so ausgelegt, dass sie für den Anfang auch noch etwas Ballast vertragen, ohne dass sich das Boot gleich in ein U-Boot verwandelt.
Zur Zeit entstehen noch die Positivkerne für die Formen (bei zwei Booten lohnt sich unserer Meinung der Aufwand bereits).
Die Rumpfgeometrie habe ich nach Feierabend im CAD erstellt. Die Bilder vermittlen vielleicht einen ersten Eindruck:

Spante_HR75.jpg

Spante Mittelrumpf-Form
Spante_NR75.jpg

Spante Nebenrumpf-Form

Mehr Infos und Bilder zu Mehrrumpfbooten sind zu finden auf der AMYA Multihull-Website (American Model Yachting Association)

Ich habe mir vorgenommen, eine Baubeschreibung ins Netz zu stellen, in der alle wesentlichen Schritte unseres Baus dokumentiert sind, mal sehen, wann ich dafür die Zeit finde (noch gibt es ja auch nicht viel zu zeigen).

In der Hoffnung auf eine interessante (und sachliche) Diskussion!

Gruß Yeti
 
Hallo Yeti,
Ganz ordentlich! ;)
Mich wundert bloß, dass in den Entwurfsbildern der Längsspant oberhalb der Wasserlinie angesetzt ist, wo doch die Formtreue vor allem unterhalb gilt oder dient der lediglich zu Versteifungszwecken des Urmodells? :confused:
Ihr habt Euch jedenfalls einiges an Arbeit vorgenommen, wenn Ihr die Positive in der guten alten Schleifen/Spachteln/Schleifen-Bauweise erstellt (vielleicht auch noch geschwungene Querträger + elliptischer Flügelmast :D ) Solltest Du nicht auf Arbeit vielleicht doch noch eine gelangweilte CNC-Fräse und einige Cibatool-Restblöcke rumstehen haben? :rolleyes:
 

Yeti

User
Hi Friedmar,

den Längsspant gibt es gar nicht! Die Spante werden auf die Stangen aufgefädelt. Dazwischen kommt immer ein mit etwas Übermaß zugesägter Schaumklotz. Dann wird der Schaum bis auf die Spanten runtergeschliffen, das ganze mit einer Damenstrumpfhose überzogen (den Tipp habe ich heute von meinem Kollegen bekommen), die mit Harz eingestrichen wird. --> Man hat keine Überlappungen, wie bei einer Gewebelage und man soll die Strumpfhose wohl auch nicht so schnell durchschleifen wie dünnes Glas ;) Und danach kommt dann die große Schleif- und Spachtelorgie bis alles schön glatt ist und glänzt. Das wird wohl ein paar Abende in Anspruch nehmen...

Eine CNC-Fräse habe ich leider gerade nicht zur Hand, erst Recht keine gelangweilte.

Wenn's soweit ist, werde ich wieder berichten.

Ach ja: bis auf die Rümpfe werde ich den Rest wohl erstmal "quick and dirty" bauen. Die Option auf Hydrofoils und Profilmast lasse ich mir aber auf jeden Fall für später offen :D

Gruß Yeti

sowas wäre nicht schlecht, weiterträum....

mfoilerf3_small.jpg


Liftoff.jpg
 
Hallo Yeti,

das klingt ja superinteressant. Ist denn so ein Multihall noch beherrschbar bei etwas mehr Wind?? Ich denke mal, dass der wirklich ein Beinchen hebt, wenn es etwas zur Sache geht. Bist Du so etwas schon mal RC gefahren? ...und wenn ja, wo??

Würde mich wirklich interessieren! Bin auch schon auf Deinen Baubericht gespannt. Gibt es Pläne oder hast Du Dir den Riss selber "ausgedacht"?

...Fragen über Fragen

Gruß Ralph
 

Walter Ludwig

Moderator
Teammitglied
Hallo Christian,

wie ich sehe bist Du immer noch an dem Thema dran :D . Sieht richtig gut aus das Teil :D . Macht einen etwas professionelleren Eindruck als das was E.Z. vor einiger Zeit gemacht hat.

Andererseits war es das Anliegen von E.Z. ein Boot zu entwerfen, das von jedem etwas geschickteren Modellbauer gebaut werden konnte. Diesen nachwuchsfreundlichen Ansatz dürfen wir nicht vergessen.

Leider ist dann daraus ja nichts geworden. Ich glaube es lag an beiden Seiten. E.Z. war etwas zu ungeduldig :( - von seiner unnachahmlichen Art einmal abgesehen - und Götz hat wahrscheinlich auch Fehler beim Bau gemacht :( . Aber wir wollen den alten Streit nicht wieder aufwärmen :p .

Ich freue mich, dass hier auch experimentelle Dinge vorgestellt und diskutiert werden und wünsche Dir viel Erfolg und immer ein Gewässer, das tief genug für Deine Mastspitze ist :D

Walter
 

Yeti

User
Hi Ralf,

bin selber sehr gespannt. Eins steht wohl fest: Wenn das Ding mal fertig ist, nie ohne Schlauchboot zum See :D .

Selber ausgedacht, kann man nicht sagen: Wir haben uns ziehmlich viele Boote (Modelle und Originale) im Netz angeschaut und von allem etwas abgekupfert. Die Spantform ist unterhalb der Wasserlinie Kreisförmig, weil das bei gleicher Verdrängung die geringste umspülte Oberfläche und damit den geringsten Widerstand hat. Oberhalb der Wasserlinie werden die Rümpfe erstmal breiter, um ausreichend Reserven zu haben. Das Volumen der Nebenrümpfe ist oberhalb der Wasserlinie etwa 3 x größer als die Gesamtverdrängung, außerdem liegt der Verdrängungsschwerpunkt bei den Nebenrümpfen recht weit vorne bei knapp einem Drittel der Rumpflänge, um einem Unterschneiden entgegen zu wirken. Habe dafür eine kleine Excel-Tabelle erstellt, mit der man diese Werte berechnen kann. Damit habe ich dann Rümpfe nachgerechnet (Anhand von Fotos oder im Netz verfügbarer Pläne).

Das wichtigste wird sein, so leicht wie möglich zu bauen. Eike hat da als Modellflieger einige Tricks auf Lager und ich kenne mich mit den Fasern auch ganz gut aus. Der gelbe 2m-Trimaran mit dem Flügelmast auf dem unteren Bild (The Wing Thing) scheint ein bischen zu schwer zu sein (oder zu wenig Volumen bei den Nebenrümpfen), sonst würde er bei der Wende nicht so stark eintauchen. Dann gab es mal einen Bau- und Erfahrungsbericht von Götz, der einen Trimaran nach einem Plan von Ernst Zemann gebaut hat. Das war ein Boot in einfacher Balsaholzbauweise mit rechteckigem Spantenriss, hatte aber auch für diese Bauweise viel zu wenig Rumpfvolumen (2,8 Liter bei den Nebenrümpfen, für ein Boot, das 2,5 kg wog, einfach zu wenig). Das ganze endete damals in unglaublichen Beschimpfungen und Beleidigungen: Götz hätte gepfuscht und viel zu schwer gebaut (das Design war aber natürlich nicht schuld). Leider hat er daraufhin seinen Bericht aus dem Netz genommen.

Die ersten Versuche wird man wohl bei leichtem und gleichmäßigen Wind unternehmen. Wir haben vor, die Boote so zu bauen, dass man bei Bedarf noch einige Einstellungen verändern kann. Die Ausleger werden wir wohl erstmal aus Alu-Rohren bauen, die man noch zurecht biegen kann und damit die Rümpfe zueinander einstellen. Auch das Rigg wird erstmal eine einfache Standardlösung. Wenn das Konzept stimmt, lässt sich dann immer noch daran optimieren und provisorische Lösungen durch endgültige ersetzen.

Weitere Ideen gibt es einige: Der Microfoiler (der rote Hydrofoil-Trimaran) hat z.B. den Akku an einer schwenkbaren Stange aufgehängt, so dass man den Schwerpunkt nach Luv verschieben kann. Dann gibt es eine interessante Seite von Stephan Brunker, der im letzten Jahr mit Hydrofoils experimentiert hat und gerade dabei ist, sie an einem Topcat von Robbe zu testen. Weitere Links zum Thema kann ich morgen mal hier reinstellen.

Gruß Yeti
 

Yeti

User
Moin Walter!

Unser Ansatz ist sicherlich ein ganz anderer: Hier geht es nicht um ein Einsteigerboot, sondern um Speed um jeden Preis.

Vielleicht mache ich mit den gesammelten (bzw. noch zu sammelnden) Erfahrungen anschließend noch einen Versuch mit einem einfachen Design, das sich auch leicht nachbauen lässt. Ob ein Trimaran aber generell etwas für den Einstieg ins Modellsegeln ist, wage ich einmal zu bezweifeln. Ein wirklich anfängertauglicher Trimaran müsste vermutlich derart ausgelegt werden, dass die Vorteile dieser Bootsklasse letztendlich verschwinden (Ballast, großes Rumpfvolumen, verkleinerte Segelfläche...). Vielleicht waren damals einfach die Erwartungen zu hoch gesteckt.

Andererseits habe ich die Hoffnung, dass sich speziell aus dem Modellflugbereich neue Interessenten für das Modellsegeln finden, die das bislang vielleicht für langweilig gehalten haben. Die angewandten Bauweisen und die Forderung nach konsequentem Leichtbau dürfte den Modellfliegern jedenfalls bekannt sein.

Und hier, wie angekündigt, noch schnell ein paar weitere Links zum Thema:

AMYA Multihull Page, schon oben erwähnt

FORMULA 48 Class Owners Association

Alan Hayes aus Neuseeland

Tommi Lassila aus Finnland

Jean Margail aus Frankreich mit Plan zum downloaden

Microsail.com f3-Hydrofoiler

Und noch ein paar große:

the rave page Manntragender Hydrofoil-Trimaran

Hydroptere 45 Knoten unter Segeln!

Viel Spaß beim schmökern!

Gruß Yeti
 

Walter Ludwig

Moderator
Teammitglied
Hallo Christian,

Du hast bestimmt recht damit, das ein Trimaran kein besonders guter Einstieg in das Modellsegeln ist. Die von E.Z. geweckten Erwartungen waren bestimmt viel zu hoch angesiedelt :( . Aber die Mahner - vor allem Eric Lhoir - wurden ja nicht gehört :p .

Für den Einstieg ist die Basic-Jolle bestimmt besser :) . Aber vielleicht kann man daraus ja auch einen Multihull machen :rolleyes: :D .

Auf einigen der Seiten hat sich aber in den letzten zwei Jahren auch nicht allzuviel getan. Bei Tommy Lassila z.B. seit Mai 2000 nichts Neues :o . Trotzdem interessante Seiten.

Speed ist durch nichts zu ersetzen außer ............. durch noch mehr Speed :D :D

Walter
 

Gast_102

User gesperrt
hi,
Irgendwie iss das richtig interessant, und ich werde das mal im Auge behalten ...
He he besonders der auf leichten füssen über das wasser gleitet ...
 
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