Problem mit faltiger Folie

kinGm

User
Hallo,

habe gerade angefangen einen Sundowner 50 zu "bauen"...
Da wir ja im ARF Zeitalter leben hab ich noch nie mit Folie gearbeitet...
In der einen Tragfläche/Ruder waren nun mehrere große Luftblasen. Ich habe dann mehrmals mit einer kleinen Nadel reingepiekst und mit einen Folienbügeleisen versucht alles schön glatt hinzubekommen.
Das mieße Ergebnis seht Ihr hier:

.

Kann man das wortwörtlich noch ausbügeln :D ??
 
Moin,
wenn das Ding mit Oracover bebügelt ist, sieht es so aus, als hättest du zu schnell und/oder mit etwas zu niedriger Temperatur gebügelt. Nimm dir mal einen Heißluftfön und straffe die Folie damit. Dazu wirst du vermutlich einiges an Hitze brauchen, fang aber trotzdem langsam an und steigere dich, bis die Folie anfängt zu schrumpfen. Während desssen oder unmittelbar danach kannst du die Folie dann mit einem Rakel (Baumwolltuch, altes T-Shirt (ebenfalls Baumwolle), Küchentuch) an den Untergrund andrücken. Pass aber auf, dass sich die Teile nicht verziehen, wenn die Folie schrumpft, sonst handelst du dir noch wesentlich mehr Arbeit ein.

mfg Der Baron
 

WU

User
Hallo,

wenn du ein Folienbügeleisen mit Thermostat hast, dann versuche es mal mit der Einstellung auf 150°C und ohne Überzieher oder mit Überzieher und etwas heißer eingestellt. Ich hatte schon ähnliche Fälle, da hat das Bügeln mit 150°C ohne Schutz geholfen. Die feinen Spuren, die das Eisen hinterlässt, stören mich nicht. Wenn das nicht hilft, dann nehme ich die Methode, die der Baron beschrieben hat. Das Problem dabei ist, dass man relativ leicht ein Loch in die Folie föhnt, weil die Sache mit der Temperatur etwas heikel ist. Ich verwende seit einiger Zeit einen Steinel-Föhn mit Thermostat und damit ist mir bis jetzt noch nichts schief gegangen. Allerdings muss man daran denken, dass die tatsächliche Temperatur die auf die Folie wirkt, natürlich vom Abstand des Föhns abhängt. Der Fühler des Thermostats sitzt ja leider im Gerät und nicht auf der Folie.

Aber das auf deinen Bildern erkennbare Ausmaß an Falten/Blasen müsste sich eigentlich leicht entfernen lassen, sofern es sich eben um Oracover handeln sollte.

Gruß
Wolfgang
 

kinGm

User
thermostat hab ich nicht dran, aber so ein infrarotthermometer....
temp. ist/war auf 120°C eingestellt (direkt am Eisen) und ich hatte einen dünnen Schoner drüber...
das Modell ist von Hangar9, glaub nicht, dass die Oracover nehmen? hab jedenfalls nix dazu gefunden...
ich probiers aufjedenfall nochmal mit euren tipps wenn ich zeit findem, dann zeig ich das ergebnis :)

danke & grüße
marco
 
Also nach meinen spärlichen informationen sind die Modelle von Hangar 9 durchaus von guter bis sehr guter Qualität. Es dürfte also gar nicht so unwahrscheinlich sein, dass die Oracover verwendet haben. Aber das merkst du dann spätestens beim Bügeln bzw. Föhnen...
 

WU

User
Marco, 120°C war auf jeden Fall zu wenig für das Falten rausbügeln, zumal du ja offensichtlich noch den Überzieher drauf hattest. Meine Aussage zur Folie war übrigens nicht so gemeint, dass Oracover gut ist und alle anderen sind schlecht. Sie war nur so gemeint, dass ich bei Oracover eben die Erfahrung gemacht habe, dass die Angaben in den Anleitungen von der Oracover-Homepage stimmen und man auf dieser Basis damit arbeiten kann. Es kann durchaus sein, dass das bei anderen Folien genau so ist. Nur kenne ich halt keine anderen und habe weder Erfahrung noch Informationen zu anderen Fabrikaten. Also falls es sich um eine andere Folie handeln sollte, wäre das noch kein Grund zum Aufgeben!

Gruß
Wolfgang
 
Moin,

Ein häufiger Fehler ist das Bebügeln ohne Grundierung.
Besonders bei Abachi giebt es diese Strukturkerben der Jahresringe.
Da hilft nur ein Hauchdünnes Spachteln mit zwischenschliff und Grundierung.
Das Ergebnis ist eine Glatte, Faltenfreie Folie, die sich auch nicht mehr löst.
Mit Balsa Beplankung ebenso Verfahren.

Gruß klaus
 
Falten in der Bügelfolie

Falten in der Bügelfolie

Fläche vorher grundieren!!!!

Bei einer Reparatur viel Spaß beim cm2 abpudeln der Folie.
Besser ist es eine unvorbehandelte aber sauber verschliffene Fläche
mit der Hilfe von Folienbügeleisen und Heißluftfön zu bespannen.

Gruß Wilhelm
 

kinGm

User
ist ein ARF Modell, also war schon bespannt und da waren teils größere luftblasen drin...
mit meinen ~120 grad rumbügeln hab ichs erst so schlimm gemacht, aber beim nochmaligen bearbeiten mit 150 grad ist es ja wieder fast perfekt....;)
 
mit meinen ~120 grad rumbügeln hab ichs erst so schlimm gemacht, aber beim nochmaligen bearbeiten mit 150 grad ist es ja wieder fast perfekt....
Das war schon früher so:
billige Folien dehnten sich zuerst bevor sie sich wieder zusammenzogen (schrumpften).
Und wenn sie dabei noch zu kleben anfingen war das Chaos perfekt.
Nicht umsonst gibt's für mich nur Oracover.
Gruss Jürgen
 
und Styro bügeln?

und Styro bügeln?

Hi zusammen!

Ich habe gerade einen SIMPLE 400 mit Oracover gebügelt. Ich vermute auch mal, dass ich da mit der Temperatur zimperlich war. Ich habe ein ausgedientes Haushaltsbügeleisen genommen und auf Seide bzw. Stufe 2 gebügelt.

Teile der Querruder sehen ähnlich bescheiden aus, auch weil ich teilweise Vorder und Rückseite in einem Stück ausgeschnitten und dann erst eine Seite, dann die Andere gebügelt habe. Dabei sind mit leider stellenweise die Seitenränder aneinander gebabscht und schon war´s versaut.

Der Flügel ist aus Styro. Da bin ich dann mit der selben Temperatur dran, habe Ober und Unterseite getrennt zugeschnitten und dann gebügelt. Erst Unterseite, dann oben. Das ging teilweise gut, teilweise gab's wieder Falten, meist im Randbereich.

Gibt es beim Styro-Bügeln etwas zu beachten, was ich vergessen habe?
 

kinGm

User
versuchs doch mal mit 140-150°C an einem Reststück styro, wenn da nichts passiert überarbeite deine folie nochmal mit der temperatur...
ein Bügeleisen auf Stufe "Seide" hat nach Google nur 110°C

aber mal schaun was die profis sagen :)
 
Moin,
wenn man seine Flieger mit einem normalen Bügeleisen bearbeiten will (mach ich auch so), kommt man um Vorabtests nicht herum. Nimm dir mal ein Stück Holz und etwas Folie, fange dann auf nedriger Stufe an und erhöhe in kleinen Schritten die Temperatur. Ich mache das Bügeln immer in drei Schritten. Auf der niedrigsten Temperatur wird der Heißkleber gerade so aktiv und heftet die Folie erstmal nur leicht am Untergrund an. Sie verschiebt sich dann nicht mehr, daran ziehen sollte man aber noch nicht. Das hat den Vorteil, dass die Folie nicht sofort unlösbar aneinander hängt, wenn sie mal Kontakt zu sich selbst bekommt und wenn man sich mal vertan hat, kann man die Folie ganz leicht und ohne Schäden wieder abnehmen. Wenn ich mit dem Ergebnis zufrieden bin (Folie ist gerade aufgebracht, liegt da wo sie hin soll, es gibt keine groben Falten mehr...), wird das ganze noch mal mit etwas höherer Temperatur gebügelt, bei der der Kleber richtig aktiv wird, die Folie aber noch nicht schrumpft. Das fixiert dann alles und sorgt dafür, dass sich beim anschließenden Schrumpfen nichts vom Untergrund löst. Auf Stufe drei wird die Folie dann geschrumpft und damit die letzten kleinen Falten beseitigt. Wenn man sich vorher Mühe gegeben hat, bleiben da erfahrungsgemäß so gut wie keine Falten übrig und man muss nur sehr mäßig schrumpfen.

Die einzelnen Stufen habe ich auf dem Drehregler mit Edding markiert, dann muss man dieses Experiment nur einmal machen. Die Stufe zwei sollte man übrigens mit einiger Sorgfalt einstellen, weil das so eine Art leichte Gratwanderung ist. Ich gehe da so heiß wie möglich ran (um sicher zu gehen, dass der Kleber anzieht), also wirklich unmittelbar vor dem Schrumpfen. Macht man es etwas zu heiß, sieht das Ergebnis so ähnlich aus wie das Querruder auf den Bildern im Eingangsbeitrag. An dieser Stelle also möglichst genau "zielen". Die Temperaturen auf Stufe eins und drei sind hingegen unkritisch. Stufe eins eben so wählen, dass die Folie gerade so hängen bleibt und Stufe drei einfach nicht so hoch einstellen, dass die Folie schmilzt. Der Bereich zwischen schrumpfen und schmelzen ist aber relativ breit. Am besten siehst du dir auch mal die Bügelanleitung auf der Oracover Homepage an. Die ist sehr detailliert und es stehen v.a. auch die genauen Temperaturen drin, mit denen man zu Werke gehen sollte. Wenn man sich genau an die Anleitung hält, kann da nicht mehr viel passieren. Wichtig ist es auf jeden Fall, dass man die Folie erst spannt, wenn das komplette Teil rund herum bebügelt ist. Bei z.B. Rümpfen ist das nicht ganz so wichtig, aber wenn man Tragflächen und filigrane Leitwerke erst auf einer Seite komplett fertig bügelt (inklusive Spannen) und dann erst die andere Seite macht, ist ein Verzug fast garantiert.

Was jetzt die Styro-Fläche angeht: Der Tip mit dem Probeklotz war gut. Bevor du dich am echten Teil vergreifst, solltest du auf einem Reststück ausprobieren, ob es die höchste Temperatur verträgt (also Stufe drei zum spannen). Wenn ja ist alles bestens, wenn nein musst du dir was einfallen lassen. Eine dünne Balsabeplankung (1...1,5 mm) als Wärmedämmschicht dürfte z.B. helfen. Gespannt werden muss das Zeug aber auf jeden Fall, sonst gibt es früher oder später Falten, wenn das Modell mal in der Sonne steht.

mfg Der Baron
 
Thread ausgegraben

Thread ausgegraben

Also nach meinen spärlichen informationen sind die Modelle von Hangar 9 durchaus von guter bis sehr guter Qualität.

Meine Sbach 342 60 von Hangar 9 ist gestern bei mir angekommen.
Die Auspack-Freude wich schnell einem anhaltendem Entsetzen über die vielen Falten und Blasen überall an dem 309,-€ teuren und in den Fachzeitschriften so hochgelobten Modell, dass ich jetzt schon mal eine umfassende und mit Fotos hinterlegte Beschreibung ankündige. In einem separaten Thread im Kunstflug-Forum.
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter

morrigan

User
Hallo,

Hangar 9 Modelle sind üblicherweise mit Ultracote bespannt. Ultracote ist die Handelsbezeichnung in den USA und ist gleich Oracover.
Horizon Hobby hat meines Wissens den Vertrieb in den USA für Ultracote.

Ich persönliche finde Oracover sehr gut zum verarbeiten und bügeln. Allerdings finde ich mittlerweile auch, dass Oracover dafür auch schneller zur Blasenbildung neigt als andere Folien. Gerade bei günstigeren Bausätzen hatte ich immer wieder glattere Folie mit weniger Falten aus dem Baukasten heraus (Chinacote oder ähnliches).

Allerdings wenn mit den günstigeren Folien mal was war dann war das auch schwerer auszugleichen als bei Oracover. Billigere Folien ziehen sich beim drüberbügeln auch gerne schneller zusammen.

Allerdings muss man sagen, dass oftmals gerade die hochwertigeren Bausätze mit der dünnen Oracover bebügelt sind, während günstigere Baukästen auch mal mit Scale Folien bebügelt werden. Diese sind in der Regel "stabiler" bzw. Verzug und Blasenfreier, dafür aber auch schwerer.

Die Farbbezeichnungen beim Sundowner sind im übrigen Ultracote Farbcodes, daher kann man schon davon ausgehen, dass er mit Ultracote gebügelt ist.


Gruß Bernd
 
Ich habe - wenn ich doch mal zum "richtigen" Modellbauen komme - auch am liebsten Oracover verwendet. Ist immer zuverlässig gewesen. Für die kleineren Modelle hatte ich vor ein paar Jahren die Auch-Folie verwendet, die in Leipzig hergestellt wird (oder wurde). Ich glaube die hießen Lanitz-Prena oder so. Diese Folie schrumpfte sehr gut und warf so gut wie keine Falten später. Allerdings gab es oft Qualitätsschwankungen und die Folie war manchmal unberechenbar.
Bei der Hangar 9 Sbach 342 hoffe ich nur, dass die Blasen nicht zwischen Bespannung und Dekorfolie sind.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten