Hallo Gerald,
klar ist der Seildurchmesser von der Windstärke abhängig. In unserem Team kommen bei F3J-Starts Seile zwischen 1,05 und 1,55 mm zum Einsatz:
1,05: Windstille oder leichter Rückenwind; leichtes, kleines Modell
1,15: Windstille bis Schwachwind (1 Bft)
1,25: Standardseil bei normalem Wetter und leichtem Wind (bis ca. 3 Bft)
1,35: für auffrischenden Wind bis max. 5 Bft
1,45: stärkerer Wind bis ca. 7 Bft
1,55: Sturmseil
Dies alles gilt für unser eigenes Team, bei dem folgende Modelle geflogen werden: SharonPro, SpacePro, Pike Superior, F3B-Modelle.
Bei F3B-Modellen wird oft wegen des hohen Druckaufbaus verbunden mit einem schnellen Start zu einem 0,1 mm stärkeren Seil gegriffen.
Als Seiltyp kommt ein möglichst weiches, dehnfähiges Seil zum Einsatz, Dies liegt vor allem daran, das im Gegensatz zu F3B (400 m Seillänge) das Seil insgesamt nur 150 m lang ist und daher weniger Länge zur Dehnung und damit Zwischenspeicherung der Energie für den Schuß zur Verfügung steht. Wir verwenden dazu schon seit vielen Jahren das Speedline von EMC-Vega. Natürlich können auch andere Seile verwendet werden, insbesondere bei stärkerem Wind.
Unterschiede in der Haltbarkeit gibts eigentlich nicht, zumindest gibt es bei Seilen ohnehin wenig Ermüdungserscheinungen, meißtens reißen die Seile wegen Vorschäden (Kerbe durch anderes, quer darübergezogenes Seil). Wichtig ist, das das Seil immer gut gewässert werden muß, sonst wird es spröde und hart, dehnt sich also weniger beim Start und reißt auch etwas eher.
Nach einem Seilriß wird das Seil immer weggeworfen, da es keine Möglichkeit gibt einen Knoten ohne Schwächung des Seiles zu machen. Da ein Seilriß immer Punktabzug bedeutet (ein Restart braucht ca. 30 sec., die von der Rahmenzeit abgehen), ist die Gefahr zu groß für einen neuen Seilriß nach Verknoten des Seiles.
Gruß, Karl Hinsch
