59. DAeC-Modellflugtagung

Landesmodellflugreferenten und weitere Vertreter von 14 Landessportfachgruppen Modellflug folgten der gemeinsamen Einladung der Luftsportverbände Hamburg und Schleswig-Holstein ins Telekom - Tagungshotel in HH-Bergedorf. Auf der Tagesordnung stand der „Bericht 2004“ der Modellflugkommission und die Planung des Sportjahres 2005.

Zahl und Funktion der Gäste die der Vorsitzende der Sportfachgruppe Klaus Böckmann begrüßte, unterstreichen die Bedeutung des Modellflugs im Dachverband. In Ihren Grußworten betonten der Präsident des Landessportbundes Hamburg Klaus-Jürgen Dankert, der Präsident des Luftsportverbandes Hamburg Werner Schulz, der Schatzmeister des Luftsportverbandes Schleswig-Holstein Alfred Neumann und DAeC-Vizepräsident Hermann Kleber die besonderen Leistungen des Modellflugsports in der Jugendarbeit, die Organisation und Präzision der verschiedenen Ebenen in Training, Aus- und Weiterbildung auf der sich die vielen internationalen Erfolge DAeC - Piloten gründen. „Beispielhaft“, so Werner Schulz „ist die Kooperation der Sportfachgruppen HH, SH und NI im Kleinen für die notwendige verbandsübergreifenden Geschlossenheit zur gemeinsamen, starken Vertretung der Interessen des Luftsports in Deutschland und Europa!“

Eine positiven “Bericht 2004“ konnten Klaus Böckmann und die Modellflugkommission erstatten. Entgegen dem allgemeinen Trend ist die Mitgliederentwicklung in der inzwischen zweitgrößten Sparte im DAeC mit einem positiven Vorzeichen stabil. 80 aktive Modellflieger wurden zu 7 Welt- und 4 Europameisterschaften entsandt und belegten insgesamt 18 Podestplätze (9x Gold, 3x Silber, 6x Bronze)! Nicht nur Aktive Sportler machten international auf sich aufmerksam, die Organisationsteams der FAI-Weltmeisterschaft im Modellsegelflug F3B in Kirchheim (2003), der FAI-Europameisterschaft Modellhubschrauber F3C in Bitburg und der inoffiziellen Weltmeisterschaft im Hangflug F3F auf Rügen setzten internationale Standards. Ein überzeugender Beweis für das Selbstbewusstsein der Sportfachgruppe „1. Klasse weltweit – Modellflugsport im DAeC“. Im europäischen Ranking klar auf Position 1 belegen die Modellflieger weltweit knapp hinter den USA, die allerdings Modellflugprofis in ihren Teams haben, auf dem 2. Platz.

„Natürlich hat die CIAM (Modellflugkommission der FAI) schon lange erkannt, in welcher Qualität der Modellflugsport im DAeC organisiert und durchgeführt wird“, berichtete der CIAM-Delegierte Gerd Wöbbeking „das zeigt sich einerseits darin, dass von uns eingebrachte Regelvorschläge und auch Vorschläge für neue Klassen in der Regel angenommen und umgesetzt werden, andererseits würde es die CIAM sehr begrüßen, wenn Deutschland in zwei-jährigem Rhythmus internationale Meisterschaften ausrichten würde.“ Eine besondere FAI-Ehrung wurde Michael Kröger (SH) zuteil: für seine langjährigen Erfolge im Wasserflug F3A-W (13-maliger Gesamtsieger!!! des Europa-Cup) konnte ihm Klaus Böckmann das „Diplom Alphonse Penaud“ überreichen. Diese Auszeichnung wird weltweit jährlich nur einem Modellflieger zuerkannt. Michael Kröger erreichte im Übrigen die erste und einzige Genehmigung eines Wasserfluglandeplatzes für Modellflugzeuge in der Bundesrepublik!

Auf der Hauptversammlung des DAeC am 4. Dezember in Münster werden Philip Kolb aus München (3. Platz Einzel und Mannschaftsweltmeister der WM in Kanada), Thomas Fischer aus Peiting (Junioren Einzel und Mannschaftsweltmeister der WM in Kanada), beides Piloten der Klasse Thermiksegelflugmodelle-F3J und Mitglieder im Luftsportverband Bayern und Richard Kornmeier aus Nußloch vom Luftsportverband Sachsen Pilot der Klasse leinengesteuerte Kunstflugmodelle - F2B amtierender Junioren Europameister und jüngster Finalteilnehmer aller Zeiten der WM in den USA als „Luftsportler des Jahres“ im Modellflug ausgezeichnet.

Die Anerkennung des Modellflugsports im DAeC als Sport begründet der DSB nun auch mit der Aufnahme von Modellflugsportler in die Sportfördergruppen der Bundeswehr und die Anerkennung des Luftsportes in der FAI durch das Internationale Olympische Komitee. Auswirkungen hat die Anerkennung in den Bereichen Sportförderung und Doping. „Die Sportförderung orientiert sich hauptsächlich an den D/C-Kadern, die Meldung von Sportlern, die sich in diesem Perspektiv-Kader befinden bzw. Chancen auf diese Kader haben, wird nicht von allen Landesverbänden ausreichend genutzt!“ bemängelte Leistungssportreferent Walter Hildel, „so werden Förderchancen unnötig vergeben!“

Dopingkontrollen im nationalen Trainingsbereich wird es wohl kurzfristig nicht geben. Auf Europa- und Weltmeisterschaften muss allerdings damit gerechnet werden. Im Augenblick sollten sich alle Mitglieder unserer Nationalmannschaften, mittelfristig alle Modellflugsportler in der Qualifikation für internationale Meisterschaften genau informieren, welche oft alltäglichen Heilmittel auf den Listen der NADA (Nationale Anti Doping Agentur) oder WADA (World Anti Doping Agency) stehen!“ appellierte Aktivensprecher Bernhard Schwendemann, „Richtiges Verhalten schützt vor unliebsamen Überraschungen!“

In guten Händen befindet sich die Neustrukturierung der Jugendarbeit bei Martin Weberschock, Mitglied der F3B-Nationalmannschaft 2003 und 2005, und Till Schnabel, 19-jähriger Modellflieger aus Hamburg und stellv. Bundesjugendleiter der Luftsportjugend des DAeC. Das von Beiden vorgestellte Konzept berücksichtigt sowohl die Neuorientierung der Sponsoren Graupner und UHU als auch aktuelle Entwicklungen in Technik und Bau- bzw Flugmaterial. Till Schnabel´s Idee ist, die Vereine zu „talent-scouts“ zu entwickeln und die Ausbildung der Talente zu zentralisieren.

Die gemeinsam mit dem DMFV durchgeführten Deutschen Modellflug Meisterschaften der Klassen „Jet“ und „Indoor“ werden von beiden Verbänden positiv bewertet. 2005 könnte es zusätzlich eine DMM in der Klasse F3I Segelflugmodell-Schlepp geben. Problematisch gestaltet sich die Angleichung der DMFV eigenen Regelungen an die auf FAI-Richtlinien beruhenden Wettbewerbs-Codes (Regeln, Startgebühren etc.) im DAeC.

Traditioneller Höhepunkt der Modellflugtagung war am Samstagabend auch 2004 das Büffet der ausrichtenden Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein, wie üblich gespickt mit landestypischen kulinarischen Leckereien. Hier verbanden sich der erfreuliche Rückblick 2004 mit der Hoffnung auf ein ebenso erfolgreiches Sportjahr 2005 und der Vorfreude auf die 60. MFT in Frankfurt am Main.
 
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