wie heiss darf ein BL-Elektromotor werden? Axi 2820-12

kuvera

User
Hallo zusammen

Habe in einer FunCub von Multiplex ein Axi 2820-12 an einem APC-E 13x6.
Diese Kombination zieht mit 3S 2200mAh 30/40C Akku 38 Amp mit vollem Akku (mit Graupner Ampere Zange gemessen).

Klar bin ich über dem für den Motor vorgegebenen Grenzwert. Aber ich fliege ja auch nur selten Vollgas - z.B. nur kurz für eine ^senkrecht Aufwärtspassage.
Der Motor wird dabei schon ziemlich warm.

Nun meine Frage: Wieviel "warm" ist dann noch im grünen Bereich? Gibts da eine Fausregel?
Gefühlte Temperatur würde ich mal auf 50 bis 60 Grad schätzen.
Ich kann den Finger ca. ne Sekunde auf dem Motor lassen, und dann wirds mir definitiv zu Heiss. Riechen tut er aber nicht.

Wäre froh um Hinweise. Eigentlich wäre der Schub in dieser Flieger / Antriebskombination fast perfekt. Und drum schade, wenn ich ne kleinere Latte montieren müsste (APC-E 12x7).

Gruss Severin
 

Yakler

User
Finde ich schon grenzwertig, DC spuckt da 41A aus.
Im Sommer wirst Du vermutlich Probleme bekommen, also lieber eine Nummer
kleiner bei der LS.

Peter
 
hallo,

bei 50°-60° würde ich mir noch keine Sorgen machen, ich hatte letztens bei einem Testflug mit einem Innenläufer 110° Gehäusetemperatur, Motorlaufzeit war 80sek ohne Pausen, Motor wurde nach Landung mit Kühlspray runtergekühlt, bei einem Vergleich mit einem schachtelneuen Motor konnte ich noch keine Schädigung feststellen, ich werd aber die Kühlung jetzt soweit verbessern das ich nicht mehr über 80° komme

mfg Rene
 

kuvera

User
...was ich gehört habe, sollen sich bei zu heissen Motoren ja sogar der Magnetismus der Magnete sich ändern, und irgendwann brennt ja auch die Lackschicht der Kupferdrahtisolation der Wicklungen durch. Wie heiss ist der Grenzwert? Hätte auch ein Infrarot-Thermometer, um genau zu messen. Gruss Severin
 
...was ich gehört habe, sollen sich bei zu heissen Motoren ja sogar der Magnetismus der Magnete sich ändern, und irgendwann brennt ja auch die Lackschicht der Kupferdrahtisolation der Wicklungen durch. Wie heiss ist der Grenzwert? Hätte auch ein Infrarot-Thermometer, um genau zu messen. Gruss Severin

wenn du es genau wissen willst , kannst du eigentlich nur beim Hersteller nachfragen, vielleicht kann dir da auch dein Händler weiterhelfen, versuche die Kühlung zu verbessern und messe die Temperatur mal nach, da kann man sich auch leicht verschätzen

mfg
 

kuvera

User
Hab nun die Kühlung etwas verbessert, und zumindest aktuell sieht es so aus, als ob der Motor nicht über 50° kriegt, wass ich annehme, dass es ein moderater Wert ist. Im Hochsommer wirds dann wahrscheinlich dennoch knapp.
 

GC

User
Der Edelmotorenhersteller hacker schreibt:

"Bis 65grad Celsius sind die Motoren temperaturfest ..... Auch wenn sich der Motor außen kalt anfühlt, kann die Wicklung deutlich heißer sein."

Irgendwann wird der Lack auf dem Kupferdraht weich oder verbrennt. Habe das schon selber erlebt. :(
 

GC

User
Problem gelöst! Unglaubliche Ursache!

Problem gelöst! Unglaubliche Ursache!

Doppelt gepostet und dann gelöscht! :D
 
Die Hochleistungsmotoren a la Hacker und Co. können schon mal über 100 Grad Gehäusetemperatur ab bevor den Magneten was passiert. Ich habe zum Schutz einen Temperatursensor auf den Motor geklebt und über die Jeti Telemetrie eine Warnschwelle bei 90 Grad im Hotti programmiert.

Speziell beim Hacker brennt die Lackschicht nicht so schnell von den Drähten runter - da ist selbst mit einem 100W Lötkolben praktisch nix zu machen :)

Wichtig: Bei solchen Extrembelastungen ist es unabdingbar, den Motor vor dem nächsten Einsatz wieder komplett auf Umgebungstemperatur abkühlen zu lassen. Ansonsten isser beim 2. Flug wirklich kaputt.

Gruss
Stephan
 

kuvera

User
...ok. Das ist die Welt der Hotlinern und F5B etc.

Wie sieht das mit "Normalmodellen" aus?
Eine Funcub - d.h. Motortrainer - fliegt man ja oft einige Akkus hintereinander.

D.h. speziell im Dauerbetrieb sollte der Motor somit nicht heiss werden.

Meine Faustregel war: nach jedem Akku mal den Finger auf den Motor halten, und wenn dieser noch knapp ne Sekunde drauflassen kannst, dann ists noch im grünen Bereich.

Passt eine solche Faustregel?

Gruss
Severin
 

BZFrank

User
Irgendwann wird der Lack auf dem Kupferdraht weich oder verbrennt. Habe das schon selber erlebt. :(

Zuerst sterben meist die Magnete. Das nimmt nachher die Wicklung mit, aber das ist nur der Folgeschaden.

Bis 80 Grad sollte es kein Problem geben. Dann hängts von der Art der Magnete ab, billige Neodym-Magente "sterben" (entmagnetisieren sich) ab 80 Grad, teurere mit Zusätzen von Seltenerden bis 200 Grad. Je nachdem was verbaut worden ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Neodym-Eisen-Bor

z.b. benutzt Scorpion N-50EH Magnete die bis 200 Grad belastbar sind. Keine Ahnung was Hacker oder AXI verbaut.

Grüße

Frank
 

kuvera

User
Hallo Frank
Fundiert Antwort. Danke! So machts Spass ;)
Ist zwar im Sinne vom im Thread adressierten Motor "off topic", aber wäre für mich dennoch interessant:
Wie sieht es mit China-Billig-Motoren wie z.B. den Turnigy-Dingern aus von Hobby King?
Weiss man dort was über den Lack der Drähte und welche Magnete verbaut sind?
Gruss
Severin
 

BZFrank

User
Weiss man dort was über den Lack der Drähte und welche Magnete verbaut sind?

Weiss leider keiner (vermutlich nicht mal die Leute von Hobbyking, die distributieren ja nur was sie selbst in Shenzen zukaufen) denn die Chiensen verbauen was gerade rumliegt. Da aber Magnete mit Seltenerden als Legierungszusätze teuerer sind kannst du dir bestimmt denken was sie lieber machen... ;)

Ich kann dir nur sagen das ich keine Turnigy Innenläufer mehr kaufe, weil die die ich bisher hatte sämtlich im Hochsommer über die Wupper gegangen sind. Hingegen ARC, HET/Typhoon (obwohl beide auch China-Hersteller) und Mega halten. Bei den Turnigy SK Ausserläufern hatte ich das bisher nicht, die funktioneren - werden aber auch nicht über 80 Grad gefahren. Ein IR Thermometer kann da hilfreich bei der Antriebsauslegung sein.

Grüße

Frank
 

GC

User
Also ich habe mal einen kleineren China Motor bewußt durch einen zu großen Propeller überlastet. Er war eine Absaufhilfe für einen kleinen Hangsegler. Der Motor war recht billig und ich habe es einfach mal riskiert. Ich war erstaunt, wie lange der Motor es doch mitgemacht hat. Es war keine Leistungseinbuße durch Entmagnetisierung zu spüren. Doch irgendwann ging es schlagartig nicht mehr hoch und der Motor roch - wie ein Freund es ausdrückte - nach Ampere. :D

Damit will ich sagen, daß die Chinesen nicht Welten hinter uns liegen dürften. Aber sicherlich gibt es da auch Unterschiede. Aber warum sollten sie viel schlechteren Lack auf den Kupferdraht aufbringen? So teuer ist der auch nicht.

Und glaubt ihr etwa, daß die deutschen Motoren-Hersteller in Deutschland wickeln lassen?

Was aber bei einigen China Motoren ins Auge fällt, ist, daß nicht wenige dicke Drähte sondern oft Litze verwendet wird. Diese ist wohl leichter zu wickeln.
 
Und glaubt ihr etwa, daß die deutschen Motoren-Hersteller in Deutschland wickeln lassen?

Nicht nur wickeln lassen, sondern selber wickeln ;)
Daher auch der höhere Preis.
Der Lackdraht ist aber i.R. hochwertiger und sogenannter "Backlackdraht".


Was aber bei einigen China Motoren ins Auge fällt, ist, daß nicht wenige dicke Drähte sondern oft Litze verwendet wird. Diese ist wohl leichter zu wickeln.

Genau so ist es. Vor Allem bei den Außenläufermotoren. Dafür ist der Füllgrad und die Kühlung schlechter.


Manche Motorenhersteller werben mit "200°C-Magneten". Bevor es aber selbst einen 150°C-festen Magnet entmagnetisiert, ist der Motor bereits an anderer Stelle zerstört. Von solchen Werbesprüchen sollte man sich nicht blenden lassen.
Just my 2 cents

Gruß Martin
 

spacy

User
Bei den Billigheimern wie Turnigy schmort zuerst die Wicklung durch :D
Eigene Erfahrung. Magnete hab ich da noch keine ruinieren können.
Heiß wird ja vor allem die Wicklung beim Außenläufer, auch normale 80 Grad Magnete bekommt man beim Chinakracher nicht kaputt, vorher geht lange die Wicklung über den Jordan.

Litze wird gewickelt, weil das maschinell gemacht werden kann. Funktioniert mit mit einer Eindrahtwicklung noch nicht , glaube ich
 

GC

User
Ich weiß definitiv, daß auch einigedeutsche Markenmotoren in China gewickelt werden! Finde ich aber auch nicht schlimm.

Spacy´s Erfahrung bezüglich des Wicklungstods vor dem Magnetsterben kann ich nur unterstreichen. Zuerst wird die Wicklung heiß und wenn die Glocke gut gekühlt wird, dann passiert den Magneten nix. Außen Kühl und innen überhitzt!
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten