Der Beluga in Aspach - ein Alptraum ...

Das Flugzeug ist zwar Geschmackssache aber das Modell als solches war eigentlich gut gemacht.

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Aber was dann geschah ...

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... ist wirklich der Alptraum jedes Piloten. Mein Beileid noch nachträglich.

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Is' irgendwie 'n Scheiß-Hobby.
;) Aber Spaß macht's schon ...

[ 24. September 2003, 23:24: Beitrag editiert von: W. Holzwarth ]
 
Hallo zusammen,
der Beluga gehört(e)meinem Freund Bill Kleinbrahm
der mit einem unwahrscheinlichem Ergeiz an dem Projekt arbeitet.Leider verlor er nun schon zum zweiten Mal seinen Beluga in Aspach.Auch mir,Bill
hatte mich gebeten den Flug mit der Kamera im Flug festzuhalten,blieb fast das Herz stehen als
der Jet nach ausfahren des Fahrwerkes immer langsamer und unruhiger wurde und schließlich abkippte und im Steinbruch versank.
Der Pilot hatte und hat auch noch keine Erklärung für den Absturz,da er schon zahlreiche Flüge ohne jegliche Probleme durchgeführt hat.
Aber Bill hat sich wieder erholt und plant schon den Bau eines neuen Belugas.

Gruß Michael
 
Ich war nicht dabei, daher reine Spekulation:
Bedenkt man dass ein Großteil des Luftwiderstands über der Tragfläche angreift und der Schub unterhalb der Tragfläche produziert wird, wird schnell klar wie fatal sich ein schnelles Erhöhen der Leistung im Langsamflug auswirken muß.
:) Jürgen
 
Hi..

auch ich hab den Absturz gesehen, mein Beileid an den Erbauer.

Ich hatte schon während des ganzen Fluges den Eindruck, die Beluga sei extrem nickinstabil. War ein einziges, schnelles auf und ab der (fetten) Nase.
Im Landeanflug hat er sie dann (nach meiner Einschätzung) EXTREM langsam gemacht... das Publikum um mich rum war bereits mehrere Sekunden vor dem Absturz am murmeln: "Der schmiert gleich ab, wenn er so weitermacht"... und so kam es dann auch. Einer der Anwesenden meinte ein Aussetzen der Triebwerke vernommen zu haben... drosseln für den Endteil oder leerer Akku?

Ich hab mich gefragt, wieso landet der in dieser Richtung?
Die Piste ist vom Steinbruch her abschüssig, es war in diesem Moment ABSOLUT windstill, von der Gegenrichtung her hätte es jede Menge Platz gehabt.

Jedenfalls schade um den Flieger.

mfg
andi

[ 25. September 2003, 14:15: Beitrag editiert von: FlugFisch ]
 
Ist natürlich schwer zu sagen, aber ich habe den Flug unten vom Baum aus verfolgt und mir schien es so, daß er das Modell in der letzten Kurve einfach zu langsam gemacht hat.

Wann das Fahrwerk raus war weiß ich nicht, aber der Antrieb war auf jeden Fall schon vorher gedrosselt.

Ich hatte während der Vorführung auch den Eindruck, daß der Pilot recht nervös am Knüppel war (was bei so einer Veranstaltung auch überhaupt keine Schande ist) und das gibt einem in so einer Situation natürlich den Rest.

Vor allem dürfte der Beluga nachdem er wieder ausreichend Fahrt gehabt hätte schon außerhalb des Sichtfeldes des Piloten gewesen sein, so daß auch mit Abfangen nix mehr drin war.
 

Marcus M

User
Ich hab mich gefragt, wieso landet der in dieser Richtung?
Die Piste ist vom Steinbruch her abschüssig, es war in diesem Moment ABSOLUT windstill, von der Gegenrichtung her hätte es jede Menge Platz gehabt.
Damit wir den Einschlag nicht sehen :rolleyes:

Bitte jetzt nicht hauen. :cool:

Gruß

Marcus
 

Philipp Gardemin

User gesperrt
Original erstellt von FlugFisch:
Hi..
Ich hab mich gefragt, wieso landet der in dieser Richtung?
Ich für meinen Teil lande prinzipiell gerne über den Steinbruch hinweg: Da habe ich freie Bahn in Landerichtung und brauche den Flieger nicht auf den Boden zu zwingen. Startrichtung ebenfalls gerne vom Steinbruch weg, damit eine zu langsam geflogene Kurve nach dem Abhaben nicht zum Todesurteil des Modells wird.

Viele Grüße

PHILIPP (... der langsam seine Aspach-geplagte Stimme wiederfindet)
 
Rrrrrräusper moin Philipp.
Wenn ihr euch mal n gscheites Mikrophon kauft, dauerts auch nicht ne Woche, bis du wieder sprechen kannst ;)

Bin halt in Aspach meist nur mit sehr kleinen Modellen <300 Gramm geflogen, und damit macht der Anflug über den Steinbruch keinen Spass, da wackelt´s immer ziemlich über der Kante. Und "runterzwingen" sollte man sein Modell, speziell beim E-Meeting, wo man den Akku ja sowieso nicht leerfliegen kann auch nicht müssen.
Vielleicht isses aber nur die Psyche.. einzu tiefer Anflug, und ich steck in der Wand... wenn ich von der gegenrichtung lande, hab ich beim Durchstarten sofort genug bodenfreiheit.
Mit flöst der Steinbruch jedoch zeimlich respekt ein, erst recht wenn ich Jürgen´s Bilder, s.o. sehe.

mfg
andi
 

Beluga

User
Na, wenigstens hat der Beluga noch postum für Diskussionsstoff gesorgt. Ich bin der Erbauer und Pilot des Beluga- Modelles. Und da viele Fragen dabei auftauchten nun ein paar Antworten:
1. Mit der Landerichtung hatte ich auf vergangenen Meetings nie Probleme gehabt. Nur, der Beluga hat einen stark ausgeprägten Bodeneffekt. Deshalb muß ich ihn bei der Landung flach reinholen, damit er mir keinen Wanderpokal beschert. Aus dem Grund wählte ich die Landerichtung so, damit ich nach hinten in den Acker genug Platz habe, wie Philipp es auch macht. Außerdem, wieviele Modelle sind kurz vor der Steinbruchkante zum Stehen gekommen, dank der Graskante.
2. Der Nickmoment kommt von der leichten Kopflastigkeit, die der Beluga noch hatte, trotz der EWD von +2°. Die sollte deshalb im Winter noch vergrößert werden (hat sich nun erledigt).
3. Im Landeanflug fahre ich das Fahrwerk im Queranflug aus und halte den Knüppel noch auf 1/3 Schub. Diese Procedure hat bei vergangenen Landungen immer funktioniert und keine großen Nickmomente ergeben bzw. den zusätzlichen Widerstand ausgeglichen. Genau diesen Anflug habe ich auch in Aspach gemacht. Nur mag es noch eine Sache geben, die ein wenig abenteuerlich klingt, für die ich aber eine Bestätigung bekommen habe.
Durch die unterschiedlich intensive Einstrahlung der Sonne in den Steinbruch können an den unterschiedlich erwärmten Felswänden lokal und kurzfristig begrenzte Luftströmungen entstehen, trotz Windstille. Fliegt man hoch oder schnell genug an, ist das kein Thema. Aber bei einem flachen und langsamen Anflug kann es verheerend wirken.
Der Beluga reagierte noch nicht mal, als ich Vollschub und Tiefenruder gab. Durch Überzieh- und Abkippversuche weiß ich, daß er darauf normalerweise reagiert. Meine Vermutung geht eher in die Richtung, daß er durch den flachen Anflug in ein lokales Abwindfeld über dem Steinbruch kam und damit die Anströmung über den kritischen Punkt verringert wurde. Und ich weiß, ich habe zu dem Zeitpunkt nicht gezogen, sondern nur Quer- und Seitenruder gegeben, weil er auf den Zuschauerbereich zudriftete. Genaueres hätte in dem Falle eine Telemetrie- Anlage gebracht, die ich leider nicht an Bord hatte.

Außerdem, es handelt sich bei dem Beluga um eine reine Eigenkonstruktion mit ungewöhnlicher Rumpfform. Die hat nun mal Überraschungen auf Lager (auch negative), die ein Fertigmodell nicht hat.

Ein Dank an Jürgen für die Fotos. Auch wenn sie wenig tröstend aussehen, interessant sind sie dennoch.
 

Beluga

User
Das sollte noch mit in die Antwort. Ich möchte Euch allen danken für Eure Beiträge. Zeigen sie doch auch andere Meinungen darüber, die man sonst nicht mitbekommen hätte.
Der Beluga wird wieder aufgebaut. Die wichtigen Bauteile wie Motoren, Akkus, Elektronik, Servos, Fahrwerke haben den Absturz unversehrt überstanden.Außerdem hat sich noch auf dem Meeting jemand bereiterklärt, mir den kompletten Spantensatz dafür zu schneiden. Das sind doch Ansätze...

Grüße
Bill Kleinbrahm
 
Hallo Bill, mir haben die Flugforführungen der Beluga in Aspach sehr gefallen. Erstaunlich was man alles elektrisch antreiben kann. Ein tolles Modell, das ich gerne in Aspach wieder bestaunen möchte.
Packs an und viel Erfolg beim Zusammenbau.
 

haschenk

User †
Hallo zusammen,

ich habe den Flug und Absturz nicht gesehen. Aber ich lese hier:
Ich hatte schon während des ganzen Fluges den Eindruck, die Beluga sei extrem nickinstabil.
und
2. Der Nickmoment kommt von der leichten Kopflastigkeit, die der Beluga noch hatte, trotz der EWD von +2°.
Wenn das wirklich +2° sind, dann ist dies hochverdächtig und paßt zur ersten Aussage. Damit scheint mir der Fall klar zu sein.

@Bill
ich will dir keinesfalls auf die Füße treten, aber hast du denn mal Neutral- und Schwerpunkt berechnet ? Beispielsweise mit dem Programm von Rainer Stumpf.

Und dann sollte man wegen des schwer voraussagbaren Rumpfeinflusses bei den ersten Flügen mit etwas Extra-SP-Vorlage fliegen und Nickstabilitäts-Tests machen.

Schön, daß du die Flinte nicht ins Korn wirfst. Aber wenigstens zur Absicherung solltest du dich mit diesen Längsstabilitätsfragen beschäftigen, sonst kann es dir beim dritten Modell wieder genauso gehen.
Die SP-Lage ist ein besser "handlebares" Maß als die EWD.

Grüße,
Helmut
 
Original erstellt von Beluga:
Nur mag es noch eine Sache geben, die ein wenig abenteuerlich klingt, für die ich aber eine Bestätigung bekommen habe.
Durch die unterschiedlich intensive Einstrahlung der Sonne in den Steinbruch können an den unterschiedlich erwärmten Felswänden lokal und kurzfristig begrenzte Luftströmungen entstehen, trotz Windstille. Fliegt man hoch oder schnell genug an, ist das kein Thema. Aber bei einem flachen und langsamen Anflug kann es verheerend wirken.
Der Beluga reagierte noch nicht mal, als ich Vollschub und Tiefenruder gab. Durch Überzieh- und Abkippversuche weiß ich, daß er darauf normalerweise reagiert. Meine Vermutung geht eher in die Richtung, daß er durch den flachen Anflug in ein lokales Abwindfeld über dem Steinbruch kam und damit die Anströmung über den kritischen Punkt verringert wurde. Und ich weiß, ich habe zu dem Zeitpunkt nicht gezogen, sondern nur Quer- und Seitenruder gegeben, weil er auf den Zuschauerbereich zudriftete. Genaueres hätte in dem Falle eine Telemetrie- Anlage gebracht, die ich leider nicht an Bord hatte.
Hallo Bill,

der Theorie mit der Sonneneinstrahlung würde ich zustimmen. Ich hatte mein Auto direkt am Zaun vom Steinbruch geparkt und habe dadurch, wenn ich was aus dem Auto geholt habe, gesehen wie die Modelle auch am Samstag an der Kante zum Steinbruch ziemlich durchgeschaukelt wurden.

Gruß,

Ulf

[ 27. September 2003, 22:02: Beitrag editiert von: Ulf Herder ]
 

Beluga

User
Zitat: "ich will dir keinesfalls auf die Füße treten, aber hast du denn mal Neutral- und Schwerpunkt berechnet ? Beispielsweise mit dem Programm von Rainer Stumpf".

Zitat: "Und dann sollte man wegen des schwer voraussagbaren Rumpfeinflusses bei den ersten Flügen mit etwas Extra-SP-Vorlage fliegen und Nickstabilitäts-Tests machen".

Moin Moin aus dem hohen Norden.

Hallo Helmut,
diese Längsstabilität ist ein Problem bei dem Modell- Beluga, im Gegensatz zum Original, wo man sich eher Gedanken um die Stabilität um die Hochachse gemacht hat (siehe die Seitenscheiben an der Höhenflosse).
Der Schwerpunkt war berechnet nach Unterlagen von Siegfried Uthe. Dadurch konnte ich den theoretischen Schwerpunkt und Neutralpunkt errechnen. Ebenfalls habe ich das Leitwerks- Volumen ermittelt, um einen effektiven Leitwerks- Hebelarm und HLW- Fläche zur Tragfläche zu erreichen. Auch die Momenten- Beiwerte des Tragflächenprofils wurden berücksichtigt.
Nur gehen diese Unterlagen nicht auf den Rumpfeinfluß ein. Ich mußte nach dem Erstflug den SP sogar nach hinten versetzen, damit er fliegbar wird. Der Erstflug fand damals mit halb durchgezogenen Höhenruder statt, was gewiss kein angenehmer Flug war.
Ich werde mich jetzt, bevor der Neubau beginnt, nochmal eingehend mit der Rumpf- "Aerodramatik" befassen, und wäre da für Tipps und Tricks jederzeit zu haben. Aber vernünftig und nachvollziehbar müssen sie sein. Ebenso werden nochmal die alten Berechnungen auf den "Prüfstand" gelegt, ob sich da nicht doch ein Fehler eingeschlichen hat.

Viele Grüße

Bill Kleinbrahm

[ 28. September 2003, 21:59: Beitrag editiert von: Beluga ]
 
Hallo Beluga,

hast Du bei den Flächen eine Schränkung eingebaut?
Wenn nein, wäre es víelleicht sinnvoll. Ich habe immer gute Erfahrungen mit ca. 2° gemacht.
 
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