Wie litertIhr aus?

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Angeregt durch einen Bericht in der Modell über "Nitro" wollte ich meine Motor auslitern um die Verdichtung nachzurechnen. Dabei stellen sich mir zwei Fragen:

Auffüllen bis zum oberen Rand des Kerzenlochs, oder bis zum unteren Beginn?

Wenn bis zum unteren Beginn, wie kann ich das erkennen das ich genau am unteren Rand bin? Braucht man da spezielles Licht oder sonstwas? Ich kann das beim Blick in das Kerzenloch nicht erkennen.

Gruß
Roland

[ 25. Januar 2005, 11:41: Beitrag editiert von: Roland Schmitt ]
 

stobi

User
Hye,

das Modellmotorenbuch sagt bis mitte Kerzengewinde. Es muß ja auch der Raum in der Kerze berücksichtigt werden.
Ich glaube aber nicht daß es so genau sein muß.
Das geht nicht so wild ein - oder?
Habs auch erst seit 2005 mit im Programm, das mit dem Motorlitern.
Ne helle Minimaglite oder ne Hallogenfunzel kann nicht schaden. Irgendwas mit Richtwirkung, kleiner Kegel.
Ich muß mir auch mal so was basteln.
Ne LED auf einem biegsamen Schwanenhals oder so was? Man muß ja auch mal innen schauen...., da gibts doch die Löthilfen....

Grüße Peter
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Ich hätte da noch spontan die Idee eine Kerze oberhalb des Gewindes abzutrennen, einen Schlitz für eine Schraubendreher reinzuschleifen und dann reindrehen und bis oben auffüllen. Das wäre dann ja das wirklich exakte Volumen. Hat das mal jemand probiert?

Gruß
Roland
 
Hallo Stobi,
auslitern ist die eine Sache, aber leider nur die halbe Miete. Letztendlich ist es egal welche Verdichtung Du hast. 10,5, 10,6 oder 11,5, wichtig ist dass sie für das Reso, den Sprit und die Drehzahl passt. Mit der Verdichtung bestimmts Du den Zündzeitpunkt. Der Zündzeitpunkt ist Leistungsentscheidend. Mit der Kerze (heiss/kalt usw) verschiebst Du den Zündzeitpunkt quasi hinter dem Komma. Wichtig ist die Kerze in erster Linie für den Leerlauf. Prinzipiell ist es richtig, die Verdichtung so hoch wie möglich zu treiben. Leider kommt uns da die Selbstentzündung vom Gemisch in die Quere. Bei Modell-Dieselmotoren (die ohne Kerze) packen wir Zündhemmer in den Sprit, Oktan erhöhendes Zeugs. Damit lässt sich die Verdichtung deutlich erhöhen. Das ist gut fürs Drehmoment. Gleichzeitig aber auch noch Zündbeschleuniger, dass wenn es dann zündet, das Gemisch auch schnell durchbrennt. Das ist wichtig bei hohen Drehzahlen. Ob das Zeugs auch in Methanolmotoren funzt kann ich nicht sagen. Aber warum nicht? Käme auf einen Versuch an. Ich will aber jetzt niemand zu Experimenten in dieser Richtung animieren. Wichtig, es gibt enorme unterschiede in der Oktanzahl von Methanol. Das heisst, es kann sich lohnen, den Sprit, besser das Methanol, nach diesen Kriterien anzuschauen und die Verdichtung dahingehend zu optimieren. Ich möchte hier keine Spritpansch Diskussion lostreten, aber ich bin der Meinung, wenn schon über Verdichtungs-Optimierung gesprochen wird, gehört das dazu. Ich bin auch der Meinung, der Sprit sollte vom Veranstalter gestellt werden. Irgend ein oder zwei überall erhältliche Spritsorten und alle Diskussionen haben ein Ende. Ausserdem findet sich vielleicht ja sogar jemand der den Wettbewerbs-sprit sponsort.
Auf jeden Fall ist es wohl effektiver den Kurs zu trainiern und Rundenkilometer zu sammeln als sich zu tief mit dieser Materie zu beschäftigen.
Go racing.

mm
Gruss

mm

[ 25. Januar 2005, 17:28: Beitrag editiert von: midgetmustang ]
 
Hallo Roland,ich weiss zwar nicht warum du dir das Auslitern antuhen willst,unterer Rand Kerze
genügt,der Rest kann vernachlässigt werden.
Wenn du auf Grund unserer 5% Nitro irgend welche neuen Werte errechnen willst,vergiss es,da tut sich nichts.Die 5% verbessern höchstens den Leerlauf und die Beschleunigung daraus.
@MM: Wir haben keine Probleme irgendwelcher Art
mit dem Spritt.Manfred

[ 25. Januar 2005, 19:25: Beitrag editiert von: Manfred Pick ]
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Ich habe auch keine Probleme mit dem Sprit, höchstens mit dem Nitro an sich, aber aus Gründen die hier in einem Modellflugforum nichts verloren haben. Ausschlaggebend für meinen Beitrag war die Zusammenfassung in Modell 1/2005 mit der sinngemäßen Aussage, asiatische Motoren sind niedrigverdichet, europäische hoch. (Und wo kommt jetzt der Webra her.....?) Ich will diese Aussage hier gar nicht bewerten, wir brauchen das hier auch nicht zu diskutieren. Es hat meine Neugierde geweckt und die will ich befriedigen.
Es hätte mich im übrigen gefreut, wenn der eine oder Andere Motorenexperte mir das auslitern in seinem langen Beitrag verraten hätte. Vielleicht hab ich es ja auch überlesen.

@Stobi: Welches Modellmotorenbuch?

Gruß
Roland

[ 25. Januar 2005, 21:06: Beitrag editiert von: Roland Schmitt ]
 
Hallo Roland,
ich bin zwar nicht der von Dir angesprochene Motorenexperte kann Dir aber kurz schildern wie ich diese Aufgabe erledige. Also Motor möglichst Lotrecht ausrichten, Zylinderkopf abschrauben und den Brennraum reinigen damit keine Mengenverfälschungen auftreten. Kolben auf OT stellen und den Zylinderkopf ohne Kerze wieder montieren. Dann Treibstoff in einer kleinen Spritze aufziehen, Menge merken und den Brennraum langsam bis zur Unterkante des Kerzengewindes auffüllen. Jetzt kannst Du anhand der Menge die noch in der Spritze verblieben ist das Brennraumvolumen ermitteln. Am besten diesen Vorgang wiederholen damit keine Messfehler auftreten.
Ich hoffe das hilft etwas.
Hab noch was vergessen,ich nehme als Flüssigkeit immer normales 80/20 Gemisch und habe eigentlich keine Probleme den Füllstand zu sehen. Wenn man den Brennraum langsam füllt kann man den steigenden Kraftstoffspiegel sehen, das geht natürlich am besten bei Tageslicht.
Um Deine Frage zu beantworten ob ich euch erhalten bleibe kann ich nur sagen, wenn man einmal vom Rennbazillus richtig befallen ist kommt man nicht mehr vom Pylon Racing los, klar komme ich weiterhin zu den Rennen nur im Moment muß ich halt etwas kürzer treten, hoffe aber im laufe des Jahres wieder zum normalmass zurückzufinden.
MfG Ralph

[ 26. Januar 2005, 11:00: Beitrag editiert von: Ralph_F ]
 
Hallo Roland,

also auslitern geht ganz einfach. Als erstes besorgst Du dir in der Apotheke eine kleine Spritze mit 1 ml Inhalt. Die gibt es preiswert, werden normalerweise als Insulinspritzen verkauft. Dann den Kolben auf OT, und dann solange Kraftstoff durch das Kerzenloch einfüllen, bis der am unteren Rand vom Kerzengewinde sichtbar wird. Ist manchmal schlecht zu erkennen, mit ein wenig Übung aber leicht. Das auslitern vom Brennraum dient (bei mir wenigstens) um einen Anhaltspunkt zu haben wenn ich mir einen neuen Motor richte oder zB nach dem zerlegen die vorher eingestellte Einstellung wieder zu erlangen. Ich habe auch ein Kompressionsmessgerät mit so einem Manometer dran, das funktioniert auch ganz passabel. Man muss allerdings damit den Motor mit einem Propeller ca 20-25 mal mit Schwung durchdrehen. Das ist manchmal bei noch nicht eingelaufenen Motoren nicht so einfach. Das Ganze ist eher interresant und nützlich wenn alle oder die meisten Piloten wie zB bei F3D die gleichen Motoren fliegen. Es gibt dann eine grosse Menge an Erfahrungswerten. Besonders einfach und nützlich ist es zB in der Q500 Klasse. Da wird hauptsächlich der Nelson Q500 Motor eingesetzt. Dazu dann der gleiche Sprit, Propeller und Muffler. So bekommt man dann schnell reproduzierbare Leistungs/Drehzahlwerte.
Nochmal, wichtig ist, dass die Verdichtung für den jeweiligen Einsatz passt, nicht wie hoch jetzt die Verdichtung ist.

Gruss

mm
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Vielen Dank für eure Hilfe und die ausführlichen Beschreibungen. Ich werde mich dann nochmal ans Werk machen. Mittlerweile konnte ich auch feststellen das die mir zur Verfügung stehende Spritze eine Insulinspritze mit 1ml=40Skalenteile ist. Werde ich dann nochmal umrechnen.

Danke
Roland
 

stobi

User
Hye Roland,

Buch1
Buch2
Buch3
Die sind alle drei nicht schlecht. Am besten find ich das vom Demuth und Frings.
Zwar findet man nicht so einfach, was man gerade sucht, aber es beantwortet schon so fragen wie auslitern...
Ich hoffe das hilft dir.

Peter
 
Hallo Roland,

mail mir Deine adresse, dann schicke ich Dir eine. Ist bei uns übrig, ist normalerweise so Pampe mit Wärmeleitpasste für CPU-Kühlkörper drinn. Putzen und gut ist. die Markierungen halten nicht ewig, aber gut ists. Ne Kanüle ist aber nicht dabei. (Geht wohl die Pampe nicht durch)

Gruss von Roland an Roland.
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Hallo Roland,

Danke für das Angebot, meine Adresse habe ich Dir ja mittlerweile zugemailt.

Hallo Peter,

zumindest die Existenz des einen Buches war mir nicht bekannt, Danke für den Tipp. Sollte helfen.

Gruß
Roland
 
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