Seitenzug: Getriebewelle/Motorwelle zu kurz

Hallo,
was kann man tun, wenn der Motorspant eines Modells so dick ist, daß die Getriebe-/Motorwelle für den Prop-Mitnehmer nicht weit genug herausschaut? Insbesondere kann dieses Problem bei ARF-Modell auftreten, die keinen voreingestellten Seitenzug haben. Diesen kann man dann nur noch über Unterlegscheiben einstellen, aber dadurch geht die Welle noch weiter ins Modell zurück...
Irgendwelche Ideen?

Hier ein Bild des Problems:

Wie man sehen kann, war der Motorspant vorher noch viel dicker. Aber auch so ist es fast unmöglich dem Antrieb noch einen Seitenzug zu verpassen, weil das Mittelstück der Luftschraube irgendwann am Spant schleift (dito der Propeller an der Wurzel).
Eine Lösung wäre, den gesamten Spant vorne zu entfernen und gleich mit Seitenzug neu einzubauen. Ist aber relativ aufwendig und man kann den Seitenzug auch dann nicht mehr korrigieren, hat also nur einen Versuch :(

Gruß
Heiko

[ 01. April 2003, 07:57: Beitrag editiert von: Kebmo ]
 

Mooney

Vereinsmitglied
Hi Kebmo,

kauf Dir den, fuer den, Motor passenden GFK Motorspant beim Haendler deines Vertrauens.

Dann saegst oder fraest Du den Holzspant auf den Durchmesser des Gfk Spantes.

Danach klebst Du den Gfk Spant mit dem Seitenzug und Sturz so passend ein, das der Spinner nicht zu weit absteht. (Erst mit Zacki fixieren und dann festharzen)

Zur Getriebeanschraubung nimmst Du nicht die Schrauben, die auf dem Bild ersichtlich sind, sondern Senkkopfschrauben.

Dadurch kannst Du nach Bohrlochanfraesen die Verschraubung plan verschwinden lassen.

Damit muesste das Prob erledigt sein.

Bis denne
 

B. de Keyser

Vereinsmitglied
Hallo Mooney-Thomas,

so in etwa würde ich es auch machen:

GFK-Platte so groß wie der Holzmotorspant.
In die Platte zwei Bohrungen für die Getriebebefestigungsschrauben und eine Bohrung für die Motorwelle. Evtl noch vier Bohrungen außen zum Befestigen des GFK-Spantes durch Holzschrauben, falls der GFK-Spant nicht geklebt wird (s.u.)

Den Satz:
Dann saegst oder fraest Du den Holzspant auf den Durchmesser des Gfk Spantes.
habe ich nicht so ganz verstanden. Ich würde den Holzmotorspant nur soweit aufsägen / fräsen, daß das Getriebe, evtl noch der Motor, hindurch paßt.

Die GFK-Platte kann man dann von vorne auf den Holzmotorspant befestigen. (Kleben, besser schrauben, um Sturz und Seitenzug verändern zu können.)

MfG
Bernd
 
Danke,
ich sehe allerdings beim GFK-Motorspant nur den Vorteil, daß dieser etwas dünner ist gegenüber dem jetzigen Holzmotorspant (so bezeichne ich mal den dünneren neu eingeklebten Spant). Damit gewinne ich etwa 2mm. Aber reicht das?? Bei einem leichten Seitenzug kommt bei dem recht großen Mittelstück die Blattwurzel (bzw. das Ende des Mittelstücks) schon bedenklich nah an den ursprünglichen Motorspant, der hier auf dem Bild noch mit lila Folie bespannt ist. Also knapp wird's in jedem Fall. Eine Seite des GFK-Spant wäre dann bündig mit der Vorderseite des alten Spantes und die andere Seite bündig mit der Innenseite. Der GFK-Spant wird also nur schräg in den alten dicken Spant eingeklebt und nicht wie der jetzige Holzspant gerade. Hab' ich das richtig verstanden?
Weiter "raus" kommt man eigentlich nur, wenn man den neuen Spant mit seiner hintersten Kante vorne bündig angklebt/schraubt und dann die andere Seite unterlegt, so daß diese schon aus dem Modell herausragt und damit den alten (lila-farbenen) Spant nach vorn überragt. Ich denke, so hat es Bernd gemeint.

Gruß
Heiko
 

Mooney

Vereinsmitglied
So bin wieder da, moin erstmal,

den Gfk Spant, den ich immer benutze, ist so ein Fertigteil, rund mit Bohrung und Lueftung passend fuer 600 Motoren.
Dicke ist ca 2mm.

Wenn Du den, von oben gesehen, links plan zum Holzspant and rechts unten nach innen setzt baust Du automatisch Sturz und Seitenzug ein.
Natuerlich muss das Loch im Holzspant ein bisschen schraeg ausgefeilt sein, da der Motor ja Schieflage zum Holzspant hat. Der Raumgewinn den Du dabei machst ergibt sich dadurch das Der Motor praktisch im Holzspant sitzt.

Die andere Idee eine Gfk platte direkt vor den Holzspant zu schrauben ist auch gut und einfach.
Hat aber den Nachteil das Du Sturz und Seitenzug immer noch durch Scheiben einstellen musst.

Ist gar nicht so einfach zu erklaeren ohne Bildsche. Aber ich hoffe es war doch einigermassen verstaendlich. Wenn nicht nachfragen ;)
Bis denne
 
Habe das Bild (und den Thread-Titel) geändert, ich denke Du meinst Variante A?
Man kann bei "A" deutlich sehen, daß der Motor zwar seinen Seitenzug bekommt, aber auch nicht weiter aus dem Modell kommt. Der Prop-Mitnehmer würde nicht mehr draufpassen :(
Ich sehe eigentlich nur eine Lösung: Alten Motorspant komplett entfernen und einen neuen mit Seitenzug einbauen, sprich die Rumpfseitenwand auf der (in Flugrichtung gesehen) rechten Seite kürzen. Ist aber irgendwie ziemlich aufwendig :confused:

Gruß
Heiko

[ 22. Januar 2003, 10:35: Beitrag editiert von: Kebmo ]
 

Mooney

Vereinsmitglied
Hey Kebmo,

A war gemeint, nur der von Dir eingezeichnete Winkel macht mir ein bisschen Angst :D . Oder soll das Ding nur noch im Kreis rumfliegen
:D

Und, klar ist die von Dir beschriebene Loesung die einfachste und optisch beste.

Aufw(a)endig??? ;)
Wir sind doch Modellbauer und es ist noch Winter :D

Nee, Spass beiseite:
So wie es auf dem Bild aussieht, handelt es sich um Balsa, ein paar Leisten und ein bisken Sperrholz. Alles leicht mit der Saege und der Schrupplatte in Form zu bringen.

Ich weiss ja nicht, ob Du schon wusstest, wie man ohne Rechnerei an die richtigen Winkel kommt, Respektive, wieviel ich eine Seite kuerzen muss um an den gewuenschten Sturz oder Seitenzug zu kommen.

Beispiel fuer Seitenzug:
Du malst Dir ein rechtwinkliges Dreieck auf,
Laenge der Kathete (Schreibweise?) = Rumpfbreite
Winkel zwischen Hypotenuse (?) und Kathete= gewuenschter Seitenzug.
Die sich daraus ergebende Laenge der Gegenkathete ist das Mass das die rechte Rumpfseite gekuerzt werden muss.

Wenn Du dasselbe mit dem Sturz machst, dann ergibt sich eine schiefe Ebene deren tiefste Stelle die untere rechte Ecke des Kopfspantes ist.

Und nun saegen und schruppen und schleifen. Eventuell vorher den alten Motorspant herausloesen.

Bevor Du anfaengst solltest Du einmal den Rumpf mit dem Kopfspant auf eine ebene waagerechte Platte setzen und mit der Wasserwaage ueberpruefen ob der Spant genau quer zur Rumpflaengsachse eingebaut ist. Ansonsten baust Du Fehler ein.

Natuerlich muss der Motor aussermittig eingebaut werden, damit der Spinner hinterher wieder mittig ausschaut.

Um wieviel der Motor in Richtung obere linke Ecke wandern muss bekommst Du auf dem selben Weg, eben mittels Dreieck.

Hier ist jetzt die Laenge der Kathete der Abstand zwischen Kopfspant und Spitze Spinner. Der Rest wie vorher.

Uff war dat lang.
Vielleicht hast Du das ja auch alles gewusst und ich hab einfach zuviel gebabbelt :D

Bis denne
 
Danke,
im Modellflieger war, glaube ich, mal eine Beschreibung zum richtigen Einbau des Motors (damit der Spinner am Ende mittig sitzt).
Die theoretischen Grundlagen sind mir natürlich bekannt ;)
Mal sehen, wann ich das in Angriff nehmen werde mit dem Modell. Ist schon seit langem mein Lieblingsflieger, der kleine Doppeldecker. Somit natürlich auch der erste Flieger, der einen neuen Antrieb bekommen hat. Also lohnen wird sich die Arbeit auf alle Fälle, allerdings müßte ich dann den Rumpf zumindest vorne neu bespannen, damit ich mit der Optik wieder leben kann :D

Da fällt mir noch etwas ein: Wie ich nachher Sturz und Zug zeichne/baue, ist mir klar, aber woher bekomme ich die Werte?? Ist ja ein ARF-Flieger und der hatte wohl vorher auch keinen Sturz/Zug... nicht, daß das Modell nachher in die andere Richtung im Kreis fährt... ich teste erstmal, ob's im jetzigen Zustand fliegt (sowie das Wetter mitspielt).

Gruß
Heiko

P.S.: Beim Cosmotech wurden übrigens keine Senkkopf-Schrauben mitgeliefert, sondern obige.

[ 22. Januar 2003, 11:56: Beitrag editiert von: Kebmo ]
 

Mooney

Vereinsmitglied
Heiko,

Seitenzug als Erfahrungswert bei 1,5-2,5 Grad.
Steht fast in jeder Literatur so.
Das was dann noch fehlt, egal in welcher Richtung, trimmst Du mit Seitenruder weg.

Beim Sturz sieht es anders aus.

Hier ein paar Werte die ich aus einem Doppeldeckerbuch entnommen habe:

Symmetrisches Profil, Einstellwinkel bei nahe 0 Grad
dann Sturz auch bei O Grad.

(Halb)symmetrisches Profil, Einstellwinkel positiv X

Sturz ca 1 Grad

Clark Y und hohlgewoelbte Profile benoetigen meistens mehr als 2 Grad.

Senkkopfschrauben in 2.5 und 3.0 mm bekommst Du an der Kleinteilewand beim Modellbauhaendler oder Eisenwarenladen wie "Eisen Thomas" oder so. Im Baumarkt gehts meistens erst ab 4mm los.

Ach eh ichs vergesse:
Zitat:
Ist ja ein ARF-Flieger und der hatte wohl vorher auch keinen Sturz/Zug... nicht, daß das Modell nachher in die andere Richtung im Kreis fährt...
Zitat Ende

Dat Fluchzeusch fliescht doch un faehrt nich. Allenfalls rollt es.
Jetzt bist Du einen Kasten Bier los :D ;) :D ;) :p
Bis denne

[ 22. Januar 2003, 14:08: Beitrag editiert von: Mooney ]
 
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