Alpin-Segelflug Steinlandung

sfluck

User
Hallo zusammen

Ich war dieses Wochenende in den Bergen am fliegen, war super toll! Aber wie es halt so ist habe ich mit meinem Spider X beim landen den einzigen Stein (der war wirklich klein) auf dem Landespot getroffen... :(

Dabei entstanden nahe an der Flächenwurzel und der Nasenleiste oben und unten zwei kleine Risse. Ich weiss nicht ob sie schlimm sind, aber nichts machen sollte man ja auch nicht. Da ich keine Ahnung habe wie man einen GFK Flügel repariert, habe ich das hier mal eingestellt, ich hoffe ihr könnt mir helfen :)

So sieht es im Moment aus:

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Ich weiss leider nicht genau was sich unter den Rissen befindet, es fühlt sich sehr "leer" an (D-Box?). Nun, wie repariere ich das am besten? Ich hätte um den unteren Riss ein Rechteck ausgefräst und dann von innen her den oberen Riss mit einer Glasmatte verstärkt. Wie sollte ich dann das untere ausgefräste Rechteck wieder ausbessern?
Wie verschliesse ich die Nasenleiste wieder? Ich hätte das mit dünnflüssigem oder mitteldickem Sekundenkleber gemacht, was denkt ihr?

Entschuldigt dass ich meinen Fall hier reingestellt habe, aber es eilt eben ein bisschen, bald gehts wieder in die Bergen und da möchte ich wieder Spider fliegen ;)

Vielen Dank für eure Hilfe!

Gruss
Stefan
 

skali

User
Kann ich nur bestätigen,damit kann man die dollsten Brüche wieder hinkriegen.
Merkwürdig, dass diese Technik so wenig bekannt ist, im Kameradenkreis muss ich das immer wieder feststellen.

(dieser Herr Blätzli hat den Nobelpreis für GfK-Rep verdient) :)

Gruß Ernst
 
Hallo Stefan,

ich würde in den Riss mit einer Spritze Harz einspritzen und zum Trocknen auf die
Nasenleiste stellen. Ggf. mit Tesa abdichten, damit nichts rausläuft. Dann den Riss mit
Sekunde zumachen und Schluss.

Nur falls der ganze Bereich "weich" ist, größere Maßnahmen in Betracht ziehen.

Blätzlitechnik ist gut und schön, aber eher was für den Rumpf. Wenn schon, dann wie in
dem schönen Thread machen: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/116923-kurzer-Reparaturbericht-voll-CFK-Fläche

Jedoch ist sowohl Blätzli, als auch wie im o.g. Thread ein Riesenaufwand. Mit Schleifen und
Lackieren bist da schon mal mit 10-20 Stunden dabei.
 

sfluck

User
Vielen Dank für eure Antworten!

Die Blätzlitechnik erscheint mir auch eher suboptimal, zumal der Schaden ja nicht enorm ist.

@Christian, eine Frage, mit dem Harz welchen man in den Riss einspritzt soll der die Schale an der Nasenleiste wieder fixieren und mit dem Sekundenkleber dann die zwei kleinen Risse an der Unter-/Oberseite verschliessen? Oder hast du's genau umgekehrt gemeint? :)

Harz einspritzen wird wahrscheinlich sowieso schwierig, da man die zwei Risse nicht genug öffnen kann, um mit einer Spritze hineinzukommen, durch welche man überhaupt noch Harz durchpressen kann... will heissen der Bereich um die Risschen sind relativ "hart".

Hätte noch jemand eine Variante? Sonst probiere ich die von Christian

Gruss
Stefan :)
 
Hallo Stefan,

ja, das Harz für die Nasenleiste...

Andere Möglichkeit: Falls es geht, in den Riss dünne Matte schieben und richtig positionieren.
Evtl. mit einem Tropfen Sekunde fixieren.
Dann den Riss mit Tesa zumachen. Anschließend ein Loch bohren und das Harz injizieren.
Das Loch mit Tesa zumachen.
Im ersten Gang das Harz über dem Riss verschwimmen lassen, etwas mit dem Fön anwärmen
und hoffen, dass sich die dünne Matte schön anlegt. Evtl. gegenüber ein Loch bohren, durch
das man mit einem Zündholz die Matte andrücken kann.

Am nächsten Tag ein Loch wieder öffnen und die Nasenleiste härten.
Tropfen Farbe auf die beiden ehem. Löcher und fertig.

Könnte klappen. ;)
 
Hallo Stefan, hallo Ihr alle !

Was lese ich da ?
Harz reinlaufen lassen, Matte reinstopfen usw..

Klar - jeder hat so seine Methoden die sich bei einem bewährt haben, die man immer schon angewandt hat, usw... aber mich schüttelt es bei so einem Aufwand.
Klarer Fall für Blätzli !!
Wenn man für diese Rep. ein paar harmloser Risse ohne irgendwelche Spalten zu überbrücken und ohne etwas "modellieren" zu müssen zwei Stunden braucht, hat man sich eigentlich schon verbummelt.:rolleyes: Und ich arbeite wirklich sehr langsam.
Bei 15-20 Stunden sind vielleicht die Trocknungszeiten des Lacks mit einbezogen;)

Wer noch nie eine Reparatur nach der Blätzli-Methode durchgeführt hat, ahnt wahrscheinlich gar nicht wie simpel und schnell das über die Bühne geht.

Aber egal wie Du die Rep. nun durchführst, ich wünsche Dir gutes Gelingen !:)

Gut's Nächtle
Jürgen
 
Hallo,

Jürgen, ich würde gern mal vorbeikommen und von Dir lernen, wie Du das in 2 Stunden
machst. Bin ja nicht weit weg und einen Patienten hätte ich auch. ;)
Edit: Bei der Styro/Abachi Fläche einer Alpina mag das gehen, aber bei GFK Flächen?

Nachtrag zu meinem letzten Beitrag: Zwei Löcher sind natürlich Quatsch. Eines reicht. ;)
 
Na ja!
Ich habe beides schon gemacht: Plätzli-Technik und Styro-Abachi.
Eine Styro-Abachi-Fläche kann man nach der Reparatur bebügeln, das geht natürlich schneller als lackieren. Ansonsten braucht man für eine gut gemachte Styro-Abachi-Reparatur auch nicht weniger Zeit als für eine Reparatur mit Plätzli-Technik.

Grüße, Nick
 

sfluck

User
Hallo zusammen

nochmals Danke für eure Tipps :) Die Methode mit der Matte bei der man hofft dass sie sich anlegt und dann durch Löchli Harz injizieren gefällt mir nicht so sehr ;)

Mir graut es ein bisschen davor den Bereich um den Riss abzuschleifen bis nur noch eine hauchdünne Schicht vorhanden ist (Blätzlianleitung)... da geht's ruckzuck und dann ist man durch.
Aber es scheint als sei die Blätzlimethode wirklich etabliert. Wie gross würdet ihr den Bereich unten und oben um den Riss (nach dem Heften mit Seku) abschleifen?
 
Anhand der schlechten, nicht aussagekräftigen Fotos kann man wenig sagen.
Warum schreibst Du nicht etwas mehr zum Modell, vielleicht kennt das dann einer und weiß, wie es innen aussieht bzw. gesehen hat?
Auf einem Bild, drückst Du da die gelöste Unterschale weg? In den Spalt dünnflüssiges Harz rein und verpressen ( geht evtl. auch mit Klebeband )
Der Riss in der gelben Fläche müsste damit verschwinden, evtl. auch von aussen dünnen Sek drauf und dann halt schleifen.

Blau: Hier würde ich ausschäften. Blätzli ist nichts anderes als das einschäften in auf etwa 1:20 ausgeschliffene Fehlstellen.
Aber bitte, wer sich schon Fachmann schimpft, wir verarbeiten Gewebe oder Gelege, keine Matten !!!!:cry:
 
Beim Modell handelt es sich um einen Spider X, Mystery, Alex XXL, Toplight Ultra, Limit XL oder unter welchen Namen das Ding noch gehandelt wurde, steht im ersten Posting.

Die Flügelschale ist recht dünn, da gibt´s nicht viel zum wegschleifen. Ich würde mal auf so 1,5 - 2 cm schäften und dünnes Gewebe < 40 g verwenden. Wenn Du einen Spider X von Tun haben solltest, ist die D-Box mit CfK aufgebaut, das gibt beim Schleifen eine feine "Sauerei".
(Das ist bei einigen anderen der oben genannten auch so, bei meinem Limit war in der D-Box allerdings nur GfK)

Nur Mut, Blätzli geht einfacher, als es sich anhört!

Grüße, Nick
 
Bei Dir liegt den Bildern nach zumindest in der D-Box Kohle. Ich hatte an einem Modell des gleichen Herstellers einen etwas größeren Schaden (Schale auch ganz durch) im vorderen Bereich bis hin zum Holmgurt. Der Unterschied: Bei mir war an der Stelle keine Kohle verbaut. Der Stützstoff dürfte aber auch bei Dir Airex sein.
Reparieren konnte ich das dann unter fachkundiger Anleitung (danke Arne und Uwe!) und es sieht auch wieder gut aus und ist stabil.
In Deinem Fall würde ich beim Schaden an der gelben Seite versuchen, ohne Schäften auszukommen. Also nur Harz reinlaufen lassen, durch die Kapillarwirkung wird es sich entlang des Risses verteilen. Dieser Riss ist gerade mal 20mm lang, da sollte das reichen. Die Oberschale mit der Unterschale wieder zusammenkleben kann man bei der Gelegenheit auch gleich machen. Dort wo Du auf dem einen Bild mit dem Finger den Spalt aufdrückst kommst Du ja relativ gut hin. Für diese Verklebung würde ich dann die alte, an der Unterschale verbliebene, Mumpenraupe anschleifen und für die neue Verklebung auch wieder Mumpe nehmen (überquillende gleich entfernen). Zum Härten mit Tape fixieren, das stramm gespannt von der Oberseite über die Nasenkante bis auf die Unterseite reicht.
Im nächsten Schritt dann die Unterseite. Hier würde ich das Stück mit dem Riss herausschneiden. Etwa so wie wenn man die drei Endpunkte des Risses mit Geraden zu einem Dreieck verbindet, diese Form ausschneiden. Dann im Flügelinneren diesen Bereich mit PU ausschäumen, nicht zu viel nehmen, aber das Zeug soll später erhaben aus dem Loch die Oberfläche überragen. Dann den PU Schaum wieder runterschleifen, bis man auf dem Niveau ist, auf dem sich die innere Gewebelage befand. Den angrenzenden Rand der Schale dabei auch schön schräg ausschleifen, bis etwa 20mm von der Schnittkante entfernt. Beim Schleifen des PU immer wieder ein Lineal in Spannweitenrichtung anlegen und darunter durchpeilen, keine Senke in das PU schleifen! Es soll parallel zum Lineal sein.
Ist das alles gut zugeschliffen, dann geht's mit dem Gewebe los. Am besten natürlich das, was der Hersteller im angrenzenden Bereich verwendet hat. Und unter 45° einlegen! Für das Zuschneiden am besten Schablonen aus Folie oder durchsichtigem Papier machen, einfach auf die Stelle auflegen und mit einem Stift aufzeichnen. Man braucht nämlich mehrere Lagen um ordentlich zu schäften: Die Form der Zuschnitte entspricht jener der Fläche, die man abgeschliffen hat. Der Zuschnitt für die Außenlage ist aber kleiner, die nächste Lage nach innen hin etwas größer usw... bis man eben mit dem Zuschnitt für die Innenlage bei der maximalen Größe des ausgeschliffenen Gebietes angekommen ist. Die angeschliffene Fläche (besonders das poröse PU) zunächst mit etwas eingedicktem Harz mit dem Pinsel abtupfen, dann kann es mit dem Auflaminieren der Gewebezuschnitte losgehen. Am einfachsten die Stückchen auf Folie vortränken und dann mit einem Pinsel auftupfen. Wenn das geschafft ist, dann wieder anschleifen und dann spachteln, füllern und lackieren.

Hat bei mir genau so wie gesagt super funktioniert!


Gruß
Jochen
 

sfluck

User
Hallo zusammen, herzlichen Dank nochmals für die weiteren Tipps!

@Uli, tut mir Leid, ich kann die Kamera nicht in die Risse hineinquetschen und sie von innen fotografieren... sag du mir, aus welchem Winkel willst du noch ein paar Bilder? Und ich glaube den Begriff "Matte" darf man hier in diesem öffentlichen Forum schon für Gewebe benutzen, wir sind ja hier nicht an der Uni o.ä.. ;) Aber danke für den Tipp für den oberen Riss :)

@ es ist der Spider X von Tun, also Carbon D-Box.

@Jochen, genau so werd ich's machen, perfekt!

Aber eine Frage generell, bitte hängt mich dafür nicht gleich :). Schäften, auf welche Art, Nr.1 oder Nr.2 (schon Nr.1 oder?)? Oder doch ganz anders? :rolleyes:
Sorry, bin nicht erfahren im Reparieren von Schäden, ich fliege wohl einfach zu gut :D:D:D
 

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COOLMOVE

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Hallo,

Jürgen, ich würde gern mal vorbeikommen und von Dir lernen, wie Du das in 2 Stunden
machst. Bin ja nicht weit weg und einen Patienten hätte ich auch. ;)
Edit: Bei der Styro/Abachi Fläche einer Alpina mag das gehen, aber bei GFK Flächen?

Nachtrag zu meinem letzten Beitrag: Zwei Löcher sind natürlich Quatsch. Eines reicht. ;)

Da hat der Jürgen recht. Länger als 3 Stunden sollte man für die Reparatur dieses Kratzers inkl Lackierung nicht brauchen.
Habe gerade einen gebrochenen Needle Rumpf mit Blätzli Technik repariert. Die Nase vor der Haube war ab. Aufwand bis zur lackierfähigen Oberfläche max ca 1 Stunde.
Gruß Rainer
 
Schäften

Schäften

Wie auf Bild Nr. 1.

Beim zeitlichen Aufwand muss jeder selber wissen, wie wichtig ihm das Aussehen ist, bzw. wie viel Zeit er dafür aufzuwenden bereit ist.

Gruß
Jochen
 
Hich
mit wenig aussagekräftige Fotos meinte ich, man sollte eine Gesamtübersicht haben, wo die Schäden liegen. In Zusammenhang mit der Kenntnis des Fliegers ( ich kenne diesen nach der Bezeichnung nicht) weiß man wie später eben geschehen, der hat eine Carbon-D-Box, also Riss im Bereich der Torsionsbelastung zum Stift hin ausschäften ( Du hast etwas sehr steil gezeichnet, ich mach so was immer mit dem Dremel mit der Schleifscheibe flach aufgesetzt ). Carbonplätzli ist aber wegen der Verfügbarkeit dünner Gewebe schwieriger als Glasfaser ( da kann man mit dem 49er gut arbeiten), evtl. würde ich hier sogar nur ein paar 45°-Striche mit der Dremelflex aufs Kohlegewebe setzen ( also nur die Deckschicht abnehmen ) und wie beim Kunststopfen Einzelfasern als Rissüberbrückung einbinden. Wenn welche bis in den Stützstoff reichen, dann macht es auch nichts. Die PU-Unterfütterung ist m.E. nicht nötig, weil tragen tut nur die äussere Lage, die innere dient der Formhaltung des Profils. Da genügt dünner Sekundi dafür.
Zum Flachschleifen nehm ich einen Shaper aus einem Ski-Kantenhobel. Sieht aus wie eine einhiebige Feile und hat den Vorteil, nur zu schaben, wo eindeutig was übersteht. Und bei Lidl gab es mal Hartmetall-Schleifbretter 3 versch. Körnungen auf Kunststoffplatte, vollkommen unflexibel. Damit hab ich meine so repariert gekaufte Mamba wieder schön gemacht ( der Vorbesitzer hatte die Risse einfach mit Gewebeflecken überkleistert...). Ging besser als Nassschleifpapiere.
 
Komplete d-box aufgebaut von der unterseite Groesse ca 15 x 4 cm bis zum unbeschaedigtem Holm

vorher
v IMG_1956.jpg

und nach her nach einem Zeitaufwand von ca 20 stunden
Aus 2m und weiter nicht mehr auszumachen ob da was repariert wurde.
Fluegel ist in dem bereich stabiler als im original zustand, das mehrgewich von ca 80gr spielt fuer mich keine Rolle
P1040218.JPG

Gruss
Thomas
 
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