Delamination an Styro/Abachi-Fläche, wie richten?

documa

User
Delamination an Styro/Abachi-Fläche

Bei der Renovierung / alte Folie entfernen habe ich beim Abziehen der
Folie einige weiche Stellen in der Oberfläche festgestellt.
Beim Ziehen der alten Folie hebt sich die Abachi-Schale verdächtig mit hoch.
Da hat sich wohl die Schale vom Styrokern gelöst.

Rein äußerlich ist nichts zu sehen, die Abachi-Schale hat keine Schäden.

Wie kann man das professionell wieder richten ohne die ganze Beplankung
neu auf den Styrokern aufzulaminieren?

Habe schon gedacht Laminierharz mit einer Spritze unter die Beplankung zu
bringen. Besteht da nicht die Gefahr, daß das Harz irgendwohin läuft, nur nicht
an die richtigen Stellen. Führ das nicht auch zu strukturell sehr unterschiedlichen
Stellen innerhalb der Tragfläche?


Was sagen die Reparatur-Experten, wie macht man das richtig?

Gruß Utz
 

kkoll

User
Hast du schon mal an Beli-Zell gedacht? Das sollte super dafür gehen. An den vermuteten Ablösungen Löcher ins Abachi bohren und Kleber reinspritzen. Das Loch gleich mit Tesa verschließen und dann aushärten lassen.

Das Tolle dabei ist, daß er quillt, ähnlich PU-Schaum, aber ohne zu drücken. Zudem verträgt er sich mit Spyro, ist sehr leicht und bindet fix ab.

viel Erfolg bei der Reparatur
Gruß aus Hannover
Klaus
 
Belizell halte ich in der Situation nicht als geeignet. Ich habe da zwar nicht so die Erfahrungen, aber meines Erachtens nach bekommt man den nicht verteilt genug unter die Beplankung. Da Belizell sehr stark aufquillt gäbe es sicher einige Hügel auf der Fläche.

Laminierharz halte ich da für besser.
 

Adisan

User
Ich schalge auch ein Laminierharz (da dünnflüssig) vor.
Mit der weit möglichsten Distanz innerhalb der Ablösung zwei Löcher in's Abachi bohren.
In das eine Loch Harz einspritzen bis das Harz aus dem zweiten Loch quillt.
Löcher verkleben und drehen aushärten lassen.


Gruss, Adrian
 
aber meines Erachtens nach bekommt man den nicht verteilt genug unter die Beplankung
Ich möchte nur erwähnen, dass Belizell wirklich in die allerkleinste Ritze kriecht und trotzdem nicht "aufquillt".
Beispiel: Multiplex Flachstecker (die alten grauen), Stecker durch Plastikfolie in die Buchse gesteckt und mit Belizell in die Wurzelrippe einer Fläche geleimt.
Belizell brachte es fertig, durch den Plastik in die Buchse zu kriechen! Nicht viel, aber deutlich.
Und mit einer Nadel wieder entfernbar.
Ich würde für so eine Reparatur nur noch diesen Kleber verwenden.
Gruss Jürgen
 

Hägar

User
Bei der Verwendung von Laminierharz (wäre mein Favorit, Einsatz ist oben beschrieben) würde ich noch ein darin einzurührendes Schaumtreibmittel in Betracht ziehen. Kann man beispielsweise bei EMC-Vega beziehen. Das Epoxy schäumt damit wie Belizell auf und wird in die Spalte getrieben, an die man sonst nicht ran kommt.

Der Vorteil gegenüber Belizell ist hierbei, dass das Epoxy zunächst dünnflüssig bleibt und deshalb gut eingespritzt werden kann. Bei Belizell, was ich ansonsten gerne einsetze, habe ich da so meine Zweifel.

Stefan
 
Ich schalge auch ein Laminierharz (da dünnflüssig) vor.
Mit der weit möglichsten Distanz innerhalb der Ablösung zwei Löcher in's Abachi bohren.
In das eine Loch Harz einspritzen bis das Harz aus dem zweiten Loch quillt.
Löcher verkleben und drehen aushärten lassen.

Gruss, Adrian
Dies hälte ich für richtig. Mit eine spritze harz einführen, aber nicht so viel.
Durch drücken das harz zwischen Abachi und styro verbreiten bis es durch andere loch wieder heraus kommt. Gut darauf achten das harz bis am noch festgeklebten abachi kommt.
Nun soviel wie moglich harz wieder heraus drücken.

Nun pressen, vorzugsweise mit vacuum.

Grüß,
Dirk.
 

Relaxr

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Frisch angerührtes 24h 2-K Harz wird aufgrund seiner dünnen Vislosität gut reinfliessen. Ich würde evtl. nicht mal Pressen, sondern nur füllen - ja zB - bis es wieder an einem weiteren Loch austritt. Belizell ist, wenn gleichmässig drin, sicher gut. Aber das Zeugs ist doch wie Honig. Ich hätte Bedenken, es gleichmässig einzubringen. Und nicht zuviel.....gab auch schon Leute die Zeugs mit Bauschauminjektionen "gesprengt" haben :D
Tschö Markus
 
.gab auch schon Leute die Zeugs mit Bauschauminjektionen "gesprengt" haben
Habe ich auch schon.
Aber Belizell ist kein Bauschaum! Und "dünnflüssig" ist keine Garantie das etwas "kriecht". Siehe Wasser, das nur mit "Chemie" dazu gebracht werden kann, in kleinen Mengen zu fliessen.
Stichwort "Oberflächenspannung".
Gruss Jürgen
 

gaspet

User aktuell gesperrt
Reparatur

Reparatur

Es funktioniert 100%ig mit langsamem, etwas aufschäumendem Harz.
Aber extrem wichtig: die Fläche in die Negaitvschalen (mit Folie dazwischen) einlegen und pressen.
Sonst kann es Dir passieren, daß Du eine leichte Beule produzierst. Außerdem verteilt sich das Harz besser in alle Hohlräume, wenn gepresst wird.
PG
 

PIK 20

User
Hallo Utz,
nun will ich auch meinen Senf dazugeben, damit du noch eine Variante zur Auswahl hast.

Ich würde mit einer dünnen!!! Injektionsspritze (die passende 2ccm-Spritze und dünne Nadel bekommt man in der Apotheke) an mehreren Stellen, Abstand etwa 2 - 3 cm, Wasser unter die Beplankung spritzen. Ganz wenig - für eine handtellergroße Fläche reicht 1 ccm.

Beim Tierarzt (in der Apotheke habe ich die noch nirgends bekommen) besorgt man sich vorher schon eine dickere Injektionsnadel, die kurze Form, füllt dann Belizell oder Fermacell in eine 5 ccm Spritze und spritzt das Ganze in die vorherigen Injektionslöcher. Die schräg angeschliffene Spitze soll nur so gerade einmal in der Beplankung verschwinden - also nicht in die Tiefe hineinspritzen. Das Gleiche galt natürlich auch fürs Wasser.

Nicht vollpumpen dass die Suppe wieder herauskommt, es reicht nur ganz wenig.

DIe Löcher mit breitem Tesaband verschließen, Negativschale wieder drauf und einschweren.

Solltest du keine Negativschalen haben, so nimm ein etwa 1mm dickes Alublech und forme es dem Profil folgend. Auf die Reparaturstelle einen Flecken etwas standfesten Schaumstoff drauf, vorgeformtes Alublech darüber und einschweren.

Nach etwa 3 Stunden ist das spätestens fertig zum Weiterarbeiten.

Gruß Heinz
 

Relaxr

User
Habe ich auch schon.
Aber Belizell ist kein Bauschaum! Und "dünnflüssig" ist keine Garantie das etwas "kriecht". Siehe Wasser, das nur mit "Chemie" dazu gebracht werden kann, in kleinen Mengen zu fliessen.
Stichwort "Oberflächenspannung".
Gruss Jürgen

Na gut, aber wie willst du die Oberflächenspannung von Belizell beeinflussen? Nach weiterem drübernachdenken ist doch das eigentliche Hauptproblem hier die Luft im Spalt erfolgreich zu verdrängen, um nichtverklebte Zonen (wg. Luftblasen) zu vermeiden. Man könnte diesbezgl. den Spalt anfeuchten (siehe oben), mit ner geeigneten Spritze+Kanüle seitlich schwenkend, auspressend von unten nach oben fahren, so dass die Luft schön oben austritt und unten stufenweise mit Belizell befüllt wird. Bei Belizell würde ich auch die Profilkontur mit nem Brett, Alublech obendrauf oä stützen, falls Beli doch etwas "bläht". Finde Belizell nun auch besser als Harz, da es sich richtig reinzwängt und aufschäumt.
wie auch immer....viel Erfolg
Markus
 

Hägar

User
... Finde Belizell nun auch besser als Harz, da es sich richtig reinzwängt und aufschäumt. ...
Ich sag's noch einmal: Aufschäumen finde ich auch gut aus den genannten Gründen. Aber das geht noch viel besser mit dünnflüssigem Harz plus Schaumtreibmittel.

Es kommt drauf an, wie groß die Delamination ist. Bei größeren Flächen sehe ich keine vernünftige Möglichkeit, das zähflüssige Belizell weit in die Delaminationsstelle hinein zu bekommen, außer man bohrt eine Vielzahl kleiner Löcher. Mit dünnflüssigem Harz ist das viel einfacher. Den Rest erledigt dann das Schaumtreibmittel.

Stefan
 

Relaxr

User
Welches "Schaumtriebmittel" für Harz wäre das dann und wie wird das Schäumen erzeugt (Willi äh Markus wills wissen:D).

Markus
 
Meine Methode:
mind.alle 15 mm mit 1,5er Stahldraht einstechen, nur jedes dritte Loch mit Belizell füllen, rechts und links kann man dann die Füllung kontrollieren. Bei grösserern Fällen einen Schnitt mit dem Skalpell und den Kleber mit einer sehr dünnen Spachtel gleichmäsig einbringen.
Ich klebe nicht ab, damit kann der überflüssige Kleber ohne Druck entweichen. Pressen ist bei Belizell bei gemässigter Verwendung nicht erforderlich, anfeuchten nur in Spezialfällen um die Füllung / Aushärtung zu verbessern.
 
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