Cfk Leinwand

Namor

User
Für meine sichtkohle Flächen habe ich cfk Köper und Leinwand. Beim Köper ist das Gewebe sehr dicht gewoben und man sieht kaum hindurch, jedoch bei dem Leinwand sieht man hindurch wie bei einem Löchersieb. Bei den gängigen sicht cfk Segler auf dem Markt schaut das Leinwandgewebe jedoch auch sehr dicht gewoben aus. Gibts da einen Trick oder woher ist dieses Gewebe. Ich Beziehe das Material von Sutter Composite
 

Gideon

Vereinsmitglied
Der Trick ist, möglichst dichte Gewebe dafür zu verwenden. Mit zunehmendem Flächengewicht steigt auch die Fadendichte

Mit Geweben um 200 g/m² bist Du für derartige Geschichten gut beraten
 

Tofo

User
Mit einer härteren Gummiwalze oder festen Schaumstoffwalze nach dem Tränken kräftig drüber walzen. Dadurch werden die Fäden gespreizt. Ich habe so schon ein 93´er und ein 200´er Leinwandgewebe richtig schön dicht bekommen.

Im SpreadTow sind manchmal Zwischenräume von 3 -4 Millimeter und da funktioniert der Trick mit der Gummiwalze logischerweise nicht. Also habe ich den Stützstoff mit schwarz eingefärbtem Harz abgerollt. Die Verklebung wird dadurch richtig gut und wenns nicht so sehr auf das Gewicht ankommt, ist das eine Alternative. Die Optik ist auf jeden Fall besser!

Grüße,
Thorsten
 

Tofo

User
was heisst hier "ist das wirklich die Lösung"?
Kannst ja auch ein schwereres Gewebe mit mehr Fäden nehmen, wie Stefan schon geschrieben hat. Das 200´er Leinwand ist schön dicht.

Außerdem verbessert das Walzen auch die mechanischen Eigenschaften!

Grüße,
Thorsten
 

Gideon

Vereinsmitglied
Schau doch mal hier, dann erklärt sich der Rest von selbst


Quelle: Suter Kunststoffe AG



BTW: Es ist eigentlich eher gerade andersherum, dass C-Gewebe mit Leinwandbindung optisch deutlich dichter als vergleichbare Textilien mit Köperbindung sind. Köpergewebe weisen deutlich weniger Fadenumlenkung und somit auch etwas bessere mechanische Eigenschaften auf. Das Walzen, wenn zu stark und vor allem zu unkontrolliert, schädigt primär die Fasern
 

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Hans Rupp

Vereinsmitglied
Kleine Materialkunde

Kleine Materialkunde

Hallo,

Um Gewebe mit niedrigen Flächengewichten dicht weben zu können braucht man dünne Garne/Faserbündel, sonst gibt es Löcher.

Je dünner das einzeln Faserbündel ist, umso problematischer wird die Verarbeitung in der Webmaschine bei Faserbrüchen.

Leider ist CFK sehr bruchempfindlich, GFK weniger und Aramid noch weniger. D.h. die leichtesten und zugleich „dichten“ Gewebe gibt es von Aramidfasern (36 gr./m², dann GFK (rd.50gr/m²) und zuletzt CFK (leider erst ab rd. 200 gr/m²).

Schau oben die Fadenzahlen je cm/inch für Kette und Schuss an. Gewebe mit der gleichen Garntype wird logischerweise umso dichter, je höher die Fadenzahl pro cm/inch ist. So sind 160er, 200er und 245 CFK-gewebe aus dem gleich starken „Garn“ hergestellt.

Hans
 

Gideon

Vereinsmitglied
Je dünner das einzeln Faserbündel ist, umso problematischer wird die Verarbeitung in der Webmaschine bei Faserbrüchen

Das stimmt so leider nicht, sorry. Mann könnte aber eine Kausalität zwischen den Elastizitätsmoduln und der Bruchdehnung einer Faser herstellen. Je größer die Steifigkeit desto weniger Dehnung weisen die Fasern auf

Hochmodulgarne sind deshalb nicht nur teurer, sondern auch sehr viel schwieriger zu verweben. Faserbrüche treten primär dann auf, wenn eine große Umlenkung der Garne im Webprozess stattfindet. Deshalb machen in diesem speziellen Fall auch nur Atlas- und Köperbindungen wirklich Sinn (das gilt explizit für klassische Filamentgewebe und nicht für STF)

Die Empfindlichkeit der Faser selbst hat also nichts mit dem Titer der Garne zu tun
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Komplexe Materie

Komplexe Materie

Hallo Stefan,

mir hat mal jemand erklärt (kein Faserhersteller sondern ein Verarbeiter), dass die Hersteller zu dünne CFK-Garne mit einem für Expoxi brauchbaren Finish nicht maschinenängig bekommen. War vermutlich für mich als Laien vereinfacht ausgedrückt. Da war die Rede von einem dicht gewebten CFK-Gewebe um die 60gr./m², das aber entgegen den Hoffnungen nicht in brauchbarer Qualität produziert werden konnte. Ist schon einige Jahre her.

Jetzt haben wir ja glücklicherweise die SpreadTow-Gewebesorten. Leider auch nicht in wirklich konstanter Qualität.Gestern habe ich mir mal wieder einen schwarzen Stützstoff gewünscht ;)

Hans
 
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