Landen auf Wasser

Hallo,

gestern bin ich das erste mal mit meiner Albatross von PAF auf dem Wasser unterwegs gewesen :D . Starten ist ja sehr einfach, aber das landen.... :confused:

Gibt es Tips wie man das springen bei der Landung verhindert ?

Gruß
Andreas
 
Normalerweise ist Springen ein Zeichen für zuviel (Rest-)Energie. Gerade auf dem Wasser kannst Du das Flugzeug doch in 20-30cm Höhe ausschweben lassen, wirklich bis ganz zum Schluss mit gezogenem HR, bis es sich müde auf das Wasser sacken lässt.

Bertram
 
Ganz weit und flach anfliegen und mit Schleppgas ganz langsam aufs Wasser sinken lassen. Braucht sehr viel Platz, sieht aber gut aus.
:) Dieter
 
Hallo,

ich schließe mich Dieter an. Das wichtigste ist, eine hohe Sinkrate zu vermeiden - die führt nämlich zum Springen. Berücksichtigt man das, kann man sogar recht flott wassern, so dass das Flugzeug noch eine kurze Strecke gleitet und erst danach die Verdrängerphase beginnt.


Grüße
Andi
 
Im großen und ganzen ist das Landen am Wasser auch nicht anders als auf einer normalen Piste! Wer da sauber landen kann, wird am Wasser sicher auch keine Probleme haben. Bei Wellengang ist es ratsam schräg bis quer zu den Wellen zu landen da man damit weniger Risiko eingeht in eine Welle "hineinzulanden" und damit einen Überschlag und/ oder einen Schaden an den Schwimmern riskiert! Ist halt auch immer eine Frage des Windes!
 

mikesch

User
Tauchstampfen

Tauchstampfen

Das Springen nach dem Landen auf Wasser wird in der Fachsprache "Tauchstampfen" genannt. Häufigste Ursache s.o. bei den Kollegen. Tauchstampfen kann aber auch von einem falschen Anstellwinkel der Schwimmer (relativ zur Profilsehne des Flügels) oder von einer falschen Lage der Stufe des Schwimmers kommen (normalerweise ist die Stufe kurz hinter dem Schwerpunkt).

Vorgehen:

1. Richtigen Schwerpunkt erfliegen
2. Schwimmer justieren bis die Lage der Stufe passt
3. Schwimmeranstellwinkel messen und ggf. korrigieren
4. Wenn´s immer noch nicht geht, drauftreten und anderes Modell kaufen/bauen

Viel Erfolg.
Mikesch
 
Danke für die Tips.

Werde ich dann, wenn das Wetter wieder besser ist, ausprobieren. Ist ja momentean überhaupt kein Wetter zum fliegen und das im Urlaub :cry:

Gruß
Andreas
 
Einspruch: Tauchstampfen ist NICHT das Springen nach dem Landen.
Tauchstampfen ist, wenn das Flugzeug anfängt um die Querachse zu schwingen (zu nicken) während der Fahrt auf dem Wasser.

Zu den Ursachen des Springens: das Meiste wurde schon genannt.
-Position der Stufe im Verhältnis zum Schwerpunkt: je weiter vorne die Stufe um so größer die Neigung zum Springen

-Sinkgeschwindigkeit: is klar, je geringer um so weniger springen.

-Der Winkel zwischen Schwimmerunterseite und Wasseroberfläche hat auch einen Einfluss (je größer der Winkel desto eher springt der Flieger), allerdings muss der Winkel schon außergewöhnlich groß sein um einen merklichen Einfluss zu haben und alleine wird er kaum die Ursache fürs Springen sein.

-In gewissem Maße ist auch die Horizontalgeschwindigkeit wichtig. Bei glattem Wasser kann man auch mit höherer Geschwindigkeit landen, ohne Springen befürchten zu müssen. Bei mehr Wellengang ist es aber ratsam das nicht zu tun, weil jede Welle das Flugzeug wieder in die Luft katapultieren kann (kann, nicht muss. Hängt jeweils von den momentanen Gegebenheiten hab). Zu beachten gilt aber, egal ob glattes oder aufgewühltes Wasser, je höher die Geschwindigkeit um so größer ist die Belastung der Schwimmer und um so größer sind Schäden, sollte man einen im Wasser schwimmenden Ast, eine Flasche oder dergleichen treffen.
Ich persönlich finde es einfacher etwas schneller anzufliegen und die Priorität auf eine geringe Sinkgeschwindigkeit zu legen als auf eine möglichst geringe Fahrt. Die höhere Geschwindigkeit gibt mir eine besser Höhenruderwirksamkeit und mehr "Luft" nach oben zum kritischen Anstellwinkel und in Floge dessen läst sich die Sinkgeschwindigkeit besser steuern.

Die Albatross ist ein Flugboot (zumindest die, die ich im Kopf hab). Das heißt am Schwimmkörper lässt sich so einfach nix ändern. Ändern lässt sich der Schwerpunkt. Wenn der im Flug aber passt, würde ich den auch nicht allzu sehr verändern. Bleibt noch, wohl oder übel, deine Landetechnik als Ursache (wenn man Wellengang mal aussen vor lässt). Es ist aber normal, dass die ersten Versuche nicht alle so schön klappen, wie man sich das vorstellt.

Noch ein Wort zur Landerichtung: Startet und landet BITTE IMMER direkt in den Wind, außer es geht einfach nicht anders oder ihr wisst genau was ihr macht. Ein Bekannter hätte neulich fast seinen Twinstar versenkt, weil er nicht direkt in den Wind gestartet ist.
Daraus ergibt sich dann auch, dass man eigentlich immer quer zu den Wellen startet und landet, sofern die Wellen durch den Wind verursacht werden. Werden die Wellen durch Boote oder dergleichen verursacht, kann es vorkommen dass die Wellen nicht quer zum Wind verlaufen. Dann muss man jeweils abwägen ob die Wellen oder der Wind eine größere Gefahr darstellen und die Start-/Landerichtung eventuell leicht aus dem Wind drehen. Das ist aber, wie gesagt, risikobehaftet.

Viel Erfolg beim weiteren Üben. Mir macht das Wasserfliegen inzwischen am meisten Spaß.
 
interessanter Punkt, woher kommt das, kann man das sagen?
Mein kleines Flugboot macht das bei schnellerer Gleitfahrt nach einigen Metern. Wenn ich mal nicht abheben will.

Thomas

Ja, kann man. Ursach ist wie folgt:
Je schneller man unterwegs ist, umso größer wird der Widerstand, den das Wasser auf die Schwimmer ausübt (logisch, oder?). Der Angriffspunkt dieses Widerstandes liegt unterhalb des Schwerpunktes. Der Abstand dieser beiden Punkte (Hebelarm) mal des Widerstands (Kraft) ergibt ein Drehmoment, nämlich eines, das die Nase nach unten zieht. Dabei steigt der Widerstand noch weiter an was dazu führt, dass das Flugzeug abgebremst wird. Die daraus resultierende niedrigere Geschwindigkeit hat wiederum einen geringeren Widerstand zur Folge was auch das nickende Moment veringert. Die Nase kommt wieder hoch, die Geschwindigkeit steigt wieder und das Spiel beginnt von vorn.

Gegenmittel ist recht simpel: leich am Höhenruder ziehen. Das produziert ein Gegenmoment, das das Nickmoment ausgleicht.

Verglichen mit Landflugzeugen ist es bei Wasserfliegern besonders wichtig das Flugzeug so lange aktiv zu "fliegen", bis es auf festem Boden zum Stillstand kommt. Das vereinfacht nicht nur das Handling, sondern kann auch den ein oder anderen Überschlag/Unfall vermeiden.

PS: wusstet ihr, dass man mit Wasserflugzeugen auf dem Wasser auch segeln kann?
 
Vor dem Wind, Nase in den Wind gerichtet. :)
Zumindest hab ich noch nicht mehr zusammengebracht.

Grüße
Andi

Das sind schon mal die Grunlagen :D lässt sich noch etwas verfeinern.
Mit der Nase (also der Flugzeugnase, nich der Eigenen :rolleyes: ) in den Wind stellen und dann Seitenruder in die Richtung in die man will und Querruder dagegen. Und immer schön das Höhenruder gezogen halten; das gibt mehr Angriffsfläche (wenn vorhanden kann man noch die Landeklappen ganz ausfahren; bringt noch mehr Angriffsfläche).

Aua! Dann überschlägt es sich aber mit Sicherheit... ;):D

Ich hab ja net gesagt, dass du mit Vollgas auf'n Strand heizen sollst :rolleyes: ;)

Neuer Versuch: Das Flugzeug auf dem Wasser egal bei welcher Geschwindigkeit immer aktiv "fliegen", bis es auf festem Boden zum Stillstand kommt.
 
Jetzt müssen wir nur noch wissen, wie man mit dem Wasserflugzeug gegen den Wind kreuzt...

Bertram
 
Mit der Nase in den Wind stellen und dann Seitenruder in die Richtung in die man will und Querruder dagegen.

Werd ich mal versuchen.
Mein Bestreben ist es, ohne Wasserruder auszukommen. Nachdem das Seitenruder einen langen Hebelarm zum Dreh- und Angelpunkt des Fliegers im Wasser hat, der ja meist auf oder sogar vor der Stufe liegt, ist der Windfahneneffekt sehr ausgeprägt. Erst mit viel Gas und entsprechend hoher Geschwindigkeit bei stärkerem Eintauchen des hinteren Schwimmerendes kriegt man die Kurve, und zwar nur linksrum.
Hab mal probeweise ein Art Finne am Ende eines Schwimmers befestigt, größer als ein übliches Wasserruder aber nicht lenkbar, in der Hoffnung den Lateralplan so zu ändern, dass sich der Windfahneneffekt verringert. War leider erfolglos.

Als nächstes wird ein Spinnaker ausprobiert :)

Grüße
Andi
 
Werd ich mal versuchen.
Mein Bestreben ist es, ohne Wasserruder auszukommen. Nachdem das Seitenruder einen langen Hebelarm zum Dreh- und Angelpunkt des Fliegers im Wasser hat, der ja meist auf oder sogar vor der Stufe liegt, ist der Windfahneneffekt sehr ausgeprägt. Erst mit viel Gas und entsprechend hoher Geschwindigkeit bei stärkerem Eintauchen des hinteren Schwimmerendes kriegt man die Kurve, und zwar nur linksrum.
Hab mal probeweise ein Art Finne am Ende eines Schwimmers befestigt, größer als ein übliches Wasserruder aber nicht lenkbar, in der Hoffnung den Lateralplan so zu ändern, dass sich der Windfahneneffekt verringert. War leider erfolglos.

Als nächstes wird ein Spinnaker ausprobiert :)

Grüße
Andi

Ganz ohne Wasserruder ist (zumindest bei Einmotorigen) schwierig. Du kannst den Windfahneneffekt in gewissem Maße reduzieren, in dem du das Höhenruder voll ziehst und etwas mehr Gas gibst. Dadurch tauchen die Schwimmer hinten tiefer ins Wasser, wodurch sich der statische Auftriebsschwerpunkt der Schwimmer nach hinten verschiebt. Ergebnis ist ein geringerer Hebelarm des Leitwerks und eine vergrößerte Rumpfseiten- und damit Angriffsfläche vor eben diesem Punkt (nennt sich im englischen "Center of Buoyancy", keine Ahnung was das deutsche Wort dafür is).
Das funktioniert aber nur begrenzt und wenn der Wind zu stark wird hast du auch damit keine Chance mehr.
Dass es nur links rum geht liegt am Antrieb. Kannst du versuchen mit Seitenzug nach rechts zu korrigieren, aber wenn der im Flug soweit passt, würde ich da nix ändern. Dann lieber doch ein Wasserruder.
Bei Mehrmotorigen ist das einfacher. Bei meinem Twinstar kann ich die motoren getrennt regeln, was wunderbar funktioniert.
 
So ist es.
Werd mir eine "unsichtbare" Steuerung fürs Wasser überlegen.

Noch zum Landen, weil das ja eigentlich Thema ist: Der Flieger, den ich da hab, ist eine Supermarine S6, ein einfacher Prototyp aus Styrodur gefräst. (Deswegen will ich kein Wasserruder, weil die Große hatte auch keins. Die wurde allerdings nach der Landung mit Booten an Land geschleppt).
Die erste Ausführung der Schwimmer war unten flach, um auf Nummer sicher zu gehen.
Mittlerweile hab ich eine Kielung hineingeschnitzt, und zwar so, dass sie zum Rand der Schwimmer parallel ausläuft.
Hat bei der Landung den Vorteil, dass der Schwimmer weicher ins Wasser taucht, hilft ebenfalls gegen Springen. (Wunder wirkt es keine. Eine echte Patschlandung bleibt eine Patschlandung :))
Ausserdem wird der Startlauf besser, mit flachem Boden ergab die Mischung aus Windfahneneffekt + Motordrehmoment + Seitenruderkorrektur ein Schieben nach links. Speziell bei Wellen ungut. Mit Kielung gehts schön geradeaus.

Grüße
Andi
 
am einfachsten nund unscheinbarsten ist hinten am schwimmer ein kleines wasserruder anzubringen! mit einem kleinen billigen chinesenservo angelenkt und zum sr dazugemischt. fertig!
 
So ist es.
Werd mir eine "unsichtbare" Steuerung fürs Wasser überlegen.

Noch zum Landen, weil das ja eigentlich Thema ist: Der Flieger, den ich da hab, ist eine Supermarine S6, ein einfacher Prototyp aus Styrodur gefräst. (Deswegen will ich kein Wasserruder, weil die Große hatte auch keins. Die wurde allerdings nach der Landung mit Booten an Land geschleppt).

Mach das Wasserruder aus durchsichtigem PVC oder was Ähnlichem. Das sieht aus 5 Metern kein Mensch mehr. Zur Anlenkung endweder ein Bowdenzug getarnt als Schwimmerverstrebung oder ein kleines Servo im Schwimmer.

Die erste Ausführung der Schwimmer war unten flach, um auf Nummer sicher zu gehen.
Mittlerweile hab ich eine Kielung hineingeschnitzt, und zwar so, dass sie zum Rand der Schwimmer parallel ausläuft.
Hat bei der Landung den Vorteil, dass der Schwimmer weicher ins Wasser taucht, hilft ebenfalls gegen Springen. (Wunder wirkt es keine. Eine echte Patschlandung bleibt eine Patschlandung :))
Ausserdem wird der Startlauf besser, mit flachem Boden ergab die Mischung aus Windfahneneffekt + Motordrehmoment + Seitenruderkorrektur ein Schieben nach links. Speziell bei Wellen ungut. Mit Kielung gehts schön geradeaus.

Habe ähnliche Erfahrungen gemacht, mit der Kielung.
Was den Startlauf betrifft: Versuch mal nicht gleich Vollgas reinzuschieben. Erstmal langsam Leistung erhöhen und Geschwindigkeit aufbauen lassen. Wenn dann ausreichende Wirksamkeit des Seitenruders besteht, Vollgas rein. Das verlängert zwar die Startstrecke, dafür sollte der Geradeauslauf aber besser funktionieren.
 
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