Motorsturz

Hallo,

ich möchte einen Segler motorisieren (Jamara Discus). Dürfte nicht mal viel schwerer werden, da bisher fast 200g Blei in der Nase schlummern.

Nun lese ich immer wieder vom Motorsturz und Motorzug. Während der Motorzug (ich glaub nach rechts) mir noch einleuchtet, sehe ich das mit dem Sturz nicht ein. Ich will ja Höhe gewinnen, und dann baue ich einen Motor ein, der mit einem Teil seiner Kraft nacht unten zieht? Beim Hubschrauber baut man wohl eher andersherum :D.

Ist es nicht viel besser, 0 Grad zu bauen und stattdessen immer passend Tiefe beizumischen? Mit fast allen Fernsteuerungen müsste das möglich sein, und über Anpassung der Motorkennlinie müsste es auch über den gesamten Stellbereich gut zu neutralisieren sein... oder habe ich da einen Denkfehler?

Ach so, gibt es einen Richtwert für den Motorzug? Von welchen Modelldaten hängt der Winkel überhaupt ab? Seitenruder-Auslegung? Strahlgeschwindigkeit?
 

micbu

User
Bau den Motor einfach so ein, daß er sich schön in die Rumpfkontur einpasst und fertig.

Viele Grüße, Michael
 

GC

User
Ihr habt recht! Asche auf mein Haupt! ;)
 

jmoors

Vereinsmitglied
Motorsturz messen

Motorsturz messen

Außerdem weiß sowieso niemand, wie man 2,5grad Sturz bei einem Segler messen kann.

Ich messe zwar nicht den Motorsturz direkt, habe aber eine gute Lösung gefunden:

Ich schiebe eine Gewindestange (meistens M8 oder M10) durch das Loch im Motorspant und schraube diese daran mit Muttern und Unterlegscheiben beidseitig fest. Wenn man dann den Rumpf in die Fluglage bringst, kann man relativ einfach den durch den Spant verursachten Sturz messen.

HTH.

Gruß, Jürgen
 

GC

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Hm Jürgen,

und Du bist in der Lage den Rumpf auf ein grad genau in Fluglage zu bringen! Kompliment!
 

e-yello

User
Der Rumpf ist nur die Verbindung zw, Flügel und Leitwerk,deren Position zueinander nennt man EWD und die Blöße diese nicht auf 0,5° messen zu können wird sich wohl hier keiner geben ,oder?
Für den Sturz brauchts dann nur noch ein Lineal,eine Wasserwaage, nen Messschieber, Geduld und den Satz des Pythagoras!:rolleyes::p

Gruss
Yello
 

GC

User
Und die Lage des Rumpfes hat nichts mit dem Anstellwinkel zu tun? ;)
 
wir sind schon wieder bei einem allseits beliebten Thema...;), ich denke mal, wenn, dann wäre der Einstellwinkel (Winkel Profilsehne / Rumpflängsachse) interessant?
Wobei ich wirklich nur die Rumpflängsachse als Bezugslinie wählen würde.
Ich baue bisher den Motorsturz immer nach Augenmass ein, das bewegt sich dann so um die 3 Grad, da wird garnichts gross gemessen.
Bei Null Höhenruderausschlag bevorzuge ich einen leichten Steigflug von etwa 10 Grad.
 

GC

User
@yello: Wie man hier noch den Pythagoras und dessen Erkenntnis über die Quadrate im rechtwinkligen Dreieck unterbringen kann, entschließt sich völlig meiner Kenntnis. Man braucht dann wohl eher die arcsin oder arctan Funktion.

Mit Deinen mathematischen Kenntnissen empfehle ich dir lieber die methode von Hans: Pi * daumen! ;)
 

e-yello

User
@yello: Wie man hier noch den Pythagoras und dessen Erkenntnis über die Quadrate im rechtwinkligen Dreieck unterbringen kann, entschließt sich völlig meiner Kenntnis. Man braucht dann wohl eher die arcsin oder arctan Funktion.

Mit Deinen mathematischen Kenntnissen empfehle ich dir lieber die methode von Hans: Pi * daumen! ;)

Lieber Gerhard,
du hast völlig recht, nun aber Asche auf mein Haupt(also stehts jetzt 1.1 mit Quark verzapfen;))

Den Pythagoras hatte ich just heute in ner anderen Anwendung gebraucht, deshalb die Freudsche Fehlleistung:eek:

Und ja, ich nutze Hänschens Methode auch regelmässig da sie für meine Anwendungen
meist völlig ausreicht.
Trotzdem bin ich in der Lage Sturz zu messen wenn ich auch eurer Definition der Rumpflängsachse nicht so recht folgen kann.
In diesem Zusammenhang wäre folgende Lektüre empfehlenswert:
http://wiki.rc-network.de/index.php/Einstellwinkel_am_Flugzeug

Insbesondere diese Passage:
Rumpflängsachse als Bezugsline

Wenn sich jetzt jemand Sorgen macht um die genaue Definition der Rumpflängsachse: Das ist nicht wichtig. Da die Lage des Rumpfes in Bezug zum Flügel keine wesentliche aerodynamische Funktion hat, ist die Festlegung der Rumpflängsache relativ willkürlich. Es kann sogar sinnvoll sein, als Bezugsline eine Linie am Rumpf zu wählen, die von der Achse deutlich abweicht; einfach weil diese als Referenz einfach zu messen ist, z.B. eine lange gerade Rumpfunterseite. Wesenlich ist aber, dass bei der Messung aller oben erwähnten Winkel die selbe Richtung als Bezugsline genommen wird.

Gruss
Yello
 

Bijei

User
Motorsturz beim Segler

Motorsturz beim Segler

Nun lese ich immer wieder vom Motorsturz und Motorzug. Während der Motorzug (ich glaub nach rechts) mir noch einleuchtet, sehe ich das mit dem Sturz nicht ein. Ich will ja Höhe gewinnen, und dann baue ich einen Motor ein, der mit einem Teil seiner Kraft nacht unten zieht?

Also grundsätzlich: jeder Segler hat eine Einstellwinkeldifferenz (EWD) was bedeutet, das Höhenruder ist ggü. der Tragfläche negativ angestellt.
Diese Anstellung bewirkt, dass bei einer bestimmten Fluggeschwindigkeit der Flieger im "Gleichgewicht" ist, also nicht steigt, oder auf die Nase geht.
Sobald nun der Motor eingeschaltet wird, nimmt die Anströmgeschwindigkeit am HR zu und zwar wegen steigender Fluggeschwindigkeit einerseits und andrerseits wegen des Propellerstrahls, der das HR nach unten drückt.
Der Flieger nimmt also die Nase nach oben, was solange OK ist, wie die Geschwindigkeit reicht, um einen Steigflug zu erzielen.
Im Idealfall stellt sich wiederum ein "Gleichgewicht" ein und der Flieger steigt im entsprechenden Winkel.
Weniger angenehm ist's halt, wenn der Propellerstrahl das HR (zu stark) nach unten drückt, sich daher kein gleichmässiges Steigen, sondern ein ständig zunehmender Steigwinkel einstellt, was im Extremfall zu einem unerwünschten, nicht aussteuerbaren Looping führen kann.

Um dem zu begegnen, baut man beim Segler einen Motorsturz ein.

Ist es nicht viel besser, 0 Grad zu bauen und stattdessen immer passend Tiefe beizumischen? Mit fast allen Fernsteuerungen müsste das möglich sein, und über Anpassung der Motorkennlinie müsste es auch über den gesamten Stellbereich gut zu neutralisieren sein... oder habe ich da einen Denkfehler?

Jein.
Die angegebenen Grade sind so einfach nicht zu messen und darüberhinaus wenig aussagekräftig!
Mein Tipp: baue den Motorspant so ein, dass der Spinner möglichst strömungsgünstig in die Rumpfnase übergeht!
Bei den meisten Seglern hat man damit bereits einen Sturz eingebaut.
Und wenn dieser für das o.e. Gleichgewicht nicht reicht (hängt stark von der Motorisierung ab), ist die Zumischung von "Tief" ein durchaus probates Mittel!

Das hat bei mir sicher in bereits zwanzig Motorseglern gut funktioniert und tut's aktuell in zwei.

Lass dich nicht durch Zurufe von Schlaubergern irritieren, die unfähig / unwillig sind, ihren Sender entsprechend zu programmieren ;) !

Ach so, gibt es einen Richtwert für den Motorzug?

Man hört zumeist Werte von 1 ... 3°.

Von welchen Modelldaten hängt der Winkel überhaupt ab? Seitenruder-Auslegung? Strahlgeschwindigkeit?

Du bist auf'm richtigen Weg!
Das werden hier jedoch nur wenige verstehen ;)

lG, BiJei
 
Lass dich nicht durch Zurufe von Schlaubergern irritieren, die unfähig / unwillig sind, ihren Sender entsprechend zu programmieren !
Das hat eher damit zu tun, dass ein Tiefenruder bremst, nicht, dass das Gehirn beim Senderprogrammieren nicht mitspielt!:)
 
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