Unterschiedliche Flächengewichte links/rechts

Harm

User
Ich bin bei der Fertigstellung eines Grossseglers und habe einen Gewichtsunterschied von mehrere hundert Gramm festgestelt zwischen die beide Flächen.

Macht es einen grossen Unterschied vom Überziehverhalten usw. wenn ich den Gewichtsunterschied versuche auszuschmerzen mit, sage mal bei 300 Gramm Gewichtsunterschied, 150 Gramm am Flächenende statt 300 Gramm halbwegs der leichtere Fläche?
Ich meine also den aufgebauten Segler um die Längsachse auswiegen mit so wenig wie möglich extra Gewicht.

Das Model geht allmählich richtung die 25 Kg Grenze, ich möchte daher so wenig wie möglich unnutzes Gewicht hinzufügen.
 

Udo Fiebig

User †
Hallo Harm,
ich habe das in vielen Jahren Modellbau eigentlich immer so gemacht:
  • Erst einmal die schwerere Fläche so unterstützen, dass sie auspendelt (Schwerpunkt der Fläche)
  • Dann diesen Punkt auf die leichtere Fläche übertragen
  • Und dann diese Fläche am leichteren äußeren Ende mit Blei so auswiegen, dass sie auch auspendelt
Ich hoffe, dass ich mich halbwegs verständlich machen konnte. ;)
Aber bitte nicht den aufgebauten kompletten Segler auswiegen.

Gruß Udo
 

FamZim

User
Moin Harm

Nur um die Längsachse auswiegen mit Gewicht so weit es geht nach Aussen !
Die Einzelgewichte spielen nur bei Beschleunigungen eine Rolle, nicht bei gleichmäßigem Flug !

Gruß Aloys.
 

Harm

User
Also bis jetz zwei unterschiedliche Vorgehensweisen.

Udo: Worum nicht das ganse Modell auswiegen?

Ds einzigste was ich möchte ist das ich keine böse Überraschungen erlebe, das mir die Maschine früher als sonnst schlagartig über die schwerere Fläche abschmiert.
 
Flchenauswiegung

Flchenauswiegung

Hallo Harm,
richtig wäre es, den Flächenmittelpunkt zu suchen, also den Flügel auf ein Rundholz zu legen und so lange ausbalanzieren, bis der rechts und links die Waage hält. Den Mittelpunkt kennzeichnen, die Maschine zusammenstecken und auf die Kennzeichnung so lange Gewicht anhäufen, bis der Flieger sich gleichrichtet. Dan muß das Gewicht nur noch im Flügelmittelpunkt untergebracht werden. So hast Du das Modell dynamisch ausgewuchtet. Der Flieger fliegt dann wirklich neutral und ein Abschmieren ist unmöglich.
Gruß Clemens
 

Knut

User
Hallo Harm,

so wie es Udo und Clemens vorgeschlagen hat, ist sicher der beste Weg.
Ich könnte mir allerdings vorstellen, beim normalen Fliegen mit dem Flieger wirst Du den jetzigen Gewichtsunterschied wohl nicht merken. Beim Looping wird er Dir wohl raus drehen. Um das zu verhindern, würde es reichen wie Aloys es vorgeschlagen hat, das Gewicht außen anzubringen.
Allerdings glaube ich nicht, das 150 g mehr für das dynamischen Auswuchten, sich überhaupt bei den Flieger bemerkbar machen wird. Die Flächenbelastung wird kaum Nennenswert ansteigen.
Entscheidend ist, Du bleibst unter 25 Kg.
Von daher mein erster Satz.

Tschüß
Knut

Tschüß
Knut
 
Flächen auswiegen

Flächen auswiegen

Hi

So wie Clemens schreibt ist es richtig. Wird wenn Notwendig bei den Großen auch so gemacht.
Wenn du dynamisch auswiegst hast du das Gewicht nahe am Rumpf, in der Flächenspitze hast du das Gewicht an der verkehrten Stelle denn das mehr Gewicht hast du beim anderen Flügel ja auch nicht an der Flügelspitze, denn dann währe das Logisch. Das Gegengewicht an der Flügelspitze macht nur den Flügel schwerer ,aber an der verkehrten Stelle.

Gruß Herbert
 

FamZim

User
Hi

Ja was nicht alles so gemacht wird !
Das hat einfach nur was mit Hebelgesetzen zu tun.
Ein schwererer Flügel kann an dem leichteren mit kleinem Gewicht aussen sehr wohl ausgeglichen werden ohne das dieser auch so schwer werden muß .
Ein Einblattprop " als Extrembeispiel" hat auf der einen Seite, dicht an der Achse einen schweren Klotz, und an der andern ein leichtes Ruderblatt, wunderschön durch die Hebel im Einklang.
Genauso halten unterschiedlich schwere Flächen, mit dem "Flächenschwerpunkt" unterschiedlich weit vom Rumpf entfernt, das Flugzeug auf der Längsachse in Wage.
Das ist Logisch !

Gruß Aloys.

Außerdem 300 g an einer , sicher 10 kg schweren Fläche, die eventuel sowieso schon in Wage ist ??
 
Gewichtsausgleich

Gewichtsausgleich

Hallo Aloys,
ich gebe Dir grundsätzlich recht, da ja wahrscheinlich ein sehr großer Segler vorliegt. Da werden so ein paar 100 Gramm den Flieger nicht viel kratzen. Allerdings hinkt der Vergleich mit einem Einblattpropeller doch gewaltig. Hier dreht sich der Rotor um die eigene Achse und das macht nun mal der Flügel überhaupt nicht. Allerdings habe ich in praktischen Versuchen feststellen müssen, daß Gewichtsausgleich an Flächenenden bei kleineren Modellen von rund 4 Metern immer Schieben gezeigt hat und der Flieger immer über die ursprünglich schwerere Seite seine Schokokurve gemacht hat. Dies verschwand jedoch gänzlich, wenn der Gewichtsausgleich an der Flächenneutralstelle erfolgte. Soweit also meine Praxiserfahrung.
Gruß Clemens
 

Harm

User
Danke an Alle für die verschiedene Überlegungen.

Ich hatte, wie von Aloys schon beschrieben, eigentlich nur an das Hebelgesetz gedacht und gehofft das nur das über die Langsächse auswiegen ausreichend sein sollte.

Ich kann mich aber vorstellen das unterschiedliche Flächenbelastungen links/rechts auch Einflüsse haben könnten.

Ich werde zuerst mal noch nichts machen und sehen ob ich bei das flugfertige Modell noch genügend Luft habe Richtung die 25 Kg Grenze, kann dann noch wählen zwischen die leichtere oder schwerere Methode.

Es ist aber eine Mordsfläche, fast 7 Meter Spw. und Wurzelprofil fast 60 cm breit. Vieleicht bemerkt mann die Gewichtsunterschiede in der Praxis gar nicht.
 

documa

User
@Harm,

so nun gebe ich noch meinen „Senf“ dazu.

Das Problem mit den unterschiedlichen Flächengewichten führt zum Problem
der Massenträgheit.

Um mal ein Beispiel zu geben:

Eine Balkenwaage mit 1m Breite hat bei genau 50cm ihren Mittelpunkt.
Nun packe man genau je 100g Gewicht im Abstand von 25 cm links und rechts
vom Mittelpunkt auf die Waage und sie ist ausgeglichen.

Wenn man nun auf einer Seite der Waage statt 100g nur 50g Gewicht ganz außen
auflegt ist nach dem Hebelgesetz alles in Ordnung und die Waage ist ausgeglichen.

Aber: Das Gesetz der Massenträgheit besagt:

Trägheitsmoment = Masse * (Abstand zum Drehpunkt)² (J = m * r²)
Der Abstand zum Drehpunkt geht mit dem Quadrat in die Rechnung ein!

Die Rechnung liefert für

linke Seite: 100g * (25cm)² = 62500gcm²

rechte Seite 50g * (50cm)² = 125.000gcm²

Diese Trägheitsmomente stehen einer Beschleunigung direkt gegenüber.

Wenn du nun um Gewicht zu sparen 150g am Außenflügel positionierst handelst du dir unterschiedliche Massenträgheitsmomente ein.

Wenn du nun am Höhenleitwerk ziehst wird die eine Flächenhälfte eher hochgehen
als die andere, da sie in Folge der unterschiedlichen Massenverteilung auch unterschiedliche
Trägheitsmomente haben. Der Segler macht dann eine Kurve.

Beim Andrücken das gleiche, die Fläche mit weniger Trägheitsmoment wird eher abtauchen als die andere. Eine Kurve folgt. Beim Rollen folgt ein Schiebezustand.

Inwieweit sich 300g Massenunterschied bei einer 25kg Maschine auswirken entzieht sich
meiner Kenntnis. Aber soweit mal zur Theorie.

Ich fliege ein 3,40m Zweckmodell und da habe ich diese Trägheitsmomente infolge von
ca. 50g Gewichtsunterschied von linker und rechter Tragfläche und einem statischen Massenausgleich
deutlich beobachten können.
Nach dem dynamischen Massenausgleich war alles gut.


Gruß Utz
 

FamZim

User
Hi

@ Utz
Da bin ich aber , mal wieder, anderer Meinung , und das betrifft das Problem der Masseträgheit.
Die greift nur wenn das 50 g Gewicht auf die doppelte Geschwindigkeit beschleunigt würde ! wird es aber nicht.
Bei höhen oder tiefen Ruder ändern alle Flächenteile gleichmässig die Richtung und damit wirkt nur das Hebelgesetz, und das bleibt ausgeglichen.
Rollt das Modell allerdings, wird das aussenliegende 50 g Gewicht mehr Energie erfordern.
Beim rollen merkt man aber auch nichts, da sowiso eine Fläche rauf und die ander runter geht.
Soweit meine Überlegungen!

Gruß Aloys.
 
Hi Alois
Ich gebe dem Utz recht.
Bei uns im Verein arbeitet ein Kollege im Segelflugbau (Groß) der auch Propeller für Motormaschinen repariert Propeller für Rucksackmotore baut. Mit dem habe ich das Problem besprochen.
Er sagt immer Dynamisch auswiegen dann geht der Flieger in allen Lagen neutral.
Der Aufwand einfach in der Flügelspitze Blei unterzubringen ist natürlich einfacher.
Bin aber der Meinung wenn ich schon so ein Modell baue dann mache ich das richtig, denn so eine Maschine sollte doch richtig ohne irgendwelche Probleme fliegen. Man hat ja hier keinen 2m Segler.

Gruß Herbert
 

FamZim

User
Moin Zusammen

Ausgewuchtet oder austariert ist ja immer beser als nicht !
So bringen beide Methoden ein besseres Gleichgewicht.

Da ich auch selber Propeller mache, hab ich mal eine Frage an den Kolegen.
Wenn ich einen Prop auswuchte säge ich ihn, (ich jedenfals), nicht durch, um die Blätter einzeln zu wiegen und dann an zu passen.
Immer gemeinsam, erst mechanisch so genau wie möglich und dann auf die Achse bezogen.
Also geht zu mindestens am Propeller nur meine Methode wie ich das sehe.
Natürlich versuche ich bei Unwucht erst die doch noch schwerere Stelle zu finden, aber dann möglichst aussen.
Dann aber leichter machen !

Gruß Aloys.
 
^Hi Alois
Du kannst doch einen Modellpropeller nicht mit einem Flugmodell vergleichen.
Wenn der Kollege einen Großpropeller auswiegt schneidet er in auch nicht in der Mitte durch. ( andere Leute sind auch nicht dumm !!!! ) Aber er arbeitet mit 2 Waagen und Beziehungspunkten.War heute bei ihm, hat gerade einen Propeller für einen Großsegler in Arbeit. Haben in auf einer Achse in Rotation versetzt ist da stehen geblieben an der die Schwungkraft zu ende war.Also keine Propellerspitze nach unten oder in der Waagrechten.
Nochmal zum Flugmodell wenn ich mein Blei in der Flächenspitze unterbringe wir das Modell immer aus einem Looping raus drehen und die Fläche ist immer noch leichter wie die Andere.

So das war es .

Gruß, Herbert
 
Hallo Harm,
richtig wäre es, den Flächenmittelpunkt zu suchen, also den Flügel auf ein Rundholz zu legen und so lange ausbalanzieren, bis der rechts und links die Waage hält. Den Mittelpunkt kennzeichnen, die Maschine zusammenstecken und auf die Kennzeichnung so lange Gewicht anhäufen, bis der Flieger sich gleichrichtet. Dan muß das Gewicht nur noch im Flügelmittelpunkt untergebracht werden. So hast Du das Modell dynamisch ausgewuchtet. Der Flieger fliegt dann wirklich neutral und ein Abschmieren ist unmöglich.
Gruß Clemens

Hallo Clemens,
genau so wie Du es beschrieben hast,wird es gemacht.
Gruß Rüdiger
 
Flächen auswiegen

Flächen auswiegen

Hallo Harm,
mache es so,wie der Clemens es beschrieben hat.
Dann bist Du auf der richtigen Seite.
Gruß Rüdiger
 

DeeSea

User
Hallo Harm,
ich habe das in vielen Jahren Modellbau eigentlich immer so gemacht:
  • Erst einmal die schwerere Fläche so unterstützen, dass sie auspendelt (Schwerpunkt der Fläche)
  • Dann diesen Punkt auf die leichtere Fläche übertragen
  • Und dann diese Fläche am leichteren äußeren Ende mit Blei so auswiegen, dass sie auch auspendelt
Ich hoffe, dass ich mich halbwegs verständlich machen konnte. ;)
Aber bitte nicht den aufgebauten kompletten Segler auswiegen.

Gruß Udo


Ich steh vor dem Problem , dass meine Alpina 4 Rasten Quer rechts getrimmt haben muss um geradeaus zu fliegen. Kann dies aufgrund ungleich schwerer Tragflächen stammen?

Mir kam spontan die Idee die Flächen so auzuwiegen wie Udo vorgeschlagen. Das Blei kann ich doch auch auf Höhe Querruderservokasten legen und dieses nach der Gewichtsbestimmung dort unterbringen, oder?

Clemens Idee macht mir Sorgen wegen dem Blei an der Schwerpunktmarkierung
 

FamZim

User
Hallo zusammen

Da ich mich immer frage : wieso weshalb und warum, läst mir die Sache natürlich keine Ruhe !
Dazu mal ein Beispiel:
Ich baue Rechteckflächen, und muß 2 Brettchen aneinander kleben, da eines zu kurz ist.
Normal das schwere Brettchen, weil es die höhere Festigkeit hat, innen zum Rumpf und das leichte Brettchen aussen.
Beim Beplanken wird leider nicht nachgewogen, und eine Fläche erwischt das schwere dann Aussen.
Die Flächen sind nun trotzdem gleich schwer !
Der Schwerpunkt der richtig beplankten liegt, auch wegen der Steckung, bei 40 % Spannweite, und bei der falsch beplankten liegt er nun bei 50 % der Tragflächenlänge.
Wiege ich nur nach, sind beide gleich schwer.
Baue ich das Modell zusammen klappt die falsch beplankte Fläche nach unten !
Und nun, was machen ?
Da gibt es auch eine Möglichkeit!
Die richtige wird aussen schwerer gemacht bis der Schwerpung bei 45 % liegt, und die falsche wird innen schwerer gemacht bis der Schwerpunkt auch bei 45 % liegt , das wäre duch in Eurem sinne oder.

Warum wiegen die Großen die Flächen einzeln aus frage ich mich dann noch ?
Ist es zu mühsam das ganze Flugzeug auf zu bauen dafür?
Kein Platz in einer Halle ?
Das sind auch mitbestimmende Faktoren bei allem was man tut !
Also warum ?

Gruß Aloys

Meine Props bleiben auch in jeder Stellung stehen wenn der Schwung raus ist.
 
2 mal auswiegen = ganz genau

2 mal auswiegen = ganz genau

Hallo allerseits,

wenn ich es ganz genau haben wollte, würde ich so vorgehen:

Den Schwerpunkt von der schwereren Fläche bestimmen, ihn auf die leichtere Fläche übertragen und nun diese zunächst auswiegen, d. h. am Ende oder an der Wurzel solange Gewicht zugeben, bis sie in der Waage ist. Erst jetzt im Schwerpunkt der leichteren Fläche soviel Gewicht hinzugeben, bis beide Flächen genau gleich schwer sind.

Gruß

Joachim
 
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