Trends und Entwicklungen auf der F3D-WM 2011

fly2pylon

Vereinsmitglied
Hallo F3D-Freunde,

ich habe mal einen neuen Beitrag aufgemacht um den Dago-Thread von Achim nicht zu verwässern.

Nachstehend eine Zusammenfassung meiner Beobachtungen auf der zurückliegenden F3D-WM in Bundaberg/Australien.

Modelle:
Voodoo NXT von Bigbruce (mit starrem Fahrwerk) war das Sportgerät der Wahl des neuen Weltmeisters Chris Callow und wurde auch vom australischen Junior Tyler Mees (Platz 4) eingesetzt.
Bei diesem ohne Zweifel radikalen Entwurf wurde die Kunst des Weglassens perfektioniert getreu dem Motto „was nicht da ist kann nicht bremsen“. Durch den stehend eingebauten Motor muß das Resorohr etwas schräger verlegt werden um mit dem Tank hoch genug zu kommen. Dies kann entweder durch Anschrägen des Auspuffstutzens am Motor, Biegen des Rohrs oder (besser) Modifikation des Anschlußflansches am Rohr realisiert werden.

Chris hat nach eigener Aussage alle am Markt verfügbaren Modelle getestet und sich schlußendlich für die Voodoo entschieden. Der Flieger machte in seinen Händen einen sehr guten Eindruck, Speed und Handling waren beeindruckend.
Ein neuer Weltrekord war im letzten Durchgang zum Greifen nahe, wurde aber durch kleine Fehler in den ersten beiden Runden des Rennens verhindert.

Die restlichen australischen Piloten vertrauten auf den Minute Master, ein Modell in konventioneller Auslegung. Der Rumpf ist eine Konstruktion von Barry Murphy, der Flügel stammt von der Evo NXT/Voodoo NXT. Das Modell wird in Kürze bei Bruce erhältlich sein.

Auch der Redonkulous von Argus Aircraft konnte bei seinem ersten WM-Auftritt in Händen von Bobo Sato überzeugen.

Perella und Cavallaro waren im freien Training auf ihren Dagos mit beeindruckendem Speed unterwegs, konnten diese Leistungen aber leider nicht mehr während des Wettbewerbs abrufen.

Die holländischen Piloten van Doesborg, van de Klok und van den Bosch vertrauten auf die Insomnia mit 4-Klappenflügel.

Motoren:
Antrieb der Wahl ist immer noch der MB Profi.
Dieser wird von den australischen Piloten grundlegend überarbeitet: modifizierte Backplate, geleichterte Pleuel (die nach 50 Flügen prophylaktisch getauscht werden), geleichtertes Kolbenhemd, Silikon in der Kurbelwelle zu Glättung des Übergangs, Ausfräsungen in der Kurbelwelle, Anpassung der Steuerzeiten sowie andere Brennraumgeometrien um nur einige Punkte zu nennen.

Das holländische Team setzte auf den neuen MB Profi LS, konnte aber nicht ganz an die Performance der Spitzengruppe heranreichen. Es gab einige Pleueldefekte.

Der von einem neuseeländischen Piloten eingesetzte Nelson LS hatte noch mit vielen Kinderkrankheiten zu kämpfen, eine Markteinführung dürfte kurzfristig nicht zu erwarten sein.

Motoren von Lerner habe ich keine gesichtet.
Bruce hatte 2 Exemplare zum Testen bestellt und kam zu dem Urteil dass es sich um einen „guten 65-Sekunden“-Motor handeln würde. ;)

On-Board-Glühsysteme waren nur vereinzelt im Einsatz zu beobachten.

Resorohre:
Auch diese WM war geprägt von Resorohrdefekten. Der Nachschalldämpfer entwickelt höhere Temperaturen im System, die nach Art der offenen Rohre in Italien gefertigten Typen (van den Bosch, De Chastel) versagten i.d.R. im vorderen Drittel an/um die Lötstelle. Offensichtlich kommt immer noch das gleiche Alulot zum Einsatz wie bei den offenen Rohren, dieses ist mit den nun auftretenden Temperaturen überfordert was sich in entlöteten Verbindungen äussert. Ob bzw. wann dieser Defekt auftritt ist anscheinend dem Zufall überlassen, meine defekten Rohre waren die mit den wenigsten Flügen.
Um dieses Problem in den Griff zu bekommen wird bei den nächsten Serien a) die Position der vorderen Lötstelle verlagert und b) der vordere Bereich mit zusätzlichen Rippen in Längsrichtung verstärkt. Positiver Nebeneffekt ist eine verbesserte Wärmeabfuhr in diesem Bereich, es wurden um 15-20°C niedrigere Temperaturen gemessen.

Die australischen Piloten vertrauten auf das Mees-Pipe, dieses wurde von Warren Mees (Vater des australischen Juniors Tyler) entwickelt. Die Einzelteile werden aus Vollmaterial CNC-gefertigt, der vordere Konus ist aus einem Stück und gleich mit Verstärkungsrippen in Längsrichtung versehen.
Die Einzelteile werden unter Schutzgas zusammen geschweißt und nicht gelötet.
Die Auslegung des Rohrs ist „high volume“ und harmonierte offensichtlich gut mit dem von den Australiern geflogenen Setups (relativ geringe Bodendrehzahl mit grossen Props).

Das Gewicht des Rohrs liegt über den gelöteten Alukonstruktionen, der Preis bedingt durch den Fertigungsaufwand etwas höher. Dieser relativiert sich aber schnell wenn die Rohre dauerhaft halten ;)

Das Argus-Pipe wird nach dem gleichen Prinzip hergestellt.

Wie im Pylonsport üblich ist das Gesamtpaket, bestehend aus Flieger, Antrieb, Pilot und Ansager ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg. Die genannten Punkte sind also nur als Baustein des Mosaiks zu sehen, verschiedene Wege können zum Ziel führen.

Go racing!

Gerald
 

f3d

Vereinsmitglied
technische Entwicklung

technische Entwicklung

Hallo Gerald,

danke für die vielen aufschlussreichen Hintergrundinformationen.

Zusammenfassend kann man nach Deinen Ausführungen sagen, alles "gute", "neue" kommt von down under.

Daher ist es auch nicht mehr verwunderlich, dass der Erfolg der australischen Teilnehmer so hervorragend positiv ausgefallen ist.

Umgekehrt sollte man in der guten alten Welt ,Europa, prüfen ob man mit dem richtigen Material unterwegs ist.

Big Bruce mit seiner Firma hat sich in den vergangenen Jahren als Motor und treibende Kraft mit viel Inovationsenergie in der Pylonszene, f3d ,Q 40 und Q 500, etabliert.

Ich denke mit den überholten Konzepten von gestern, Modelle, Motor, Resorohr usw, kann man nicht die Zukunft gestalten.

MFG Mr. f3d
 

SimonMerz

Vereinsmitglied
Stand der Dinge / Technik F3D

Stand der Dinge / Technik F3D

Hi Gerald,

danke für die aufschlussreiche Zusammenfassung zum Stand der Technik in F3D.
"Nur" einen Motor zu Bauen reicht für einen langfristigen Erfolg offenbar nicht mehr aus.
Das gedämpfte Rohr hat imho auch dazu geführt, dass die Karten in der Spitzengruppe neu gemischt wurden. Es wurden diejenigen belohnt, die Ihre Entwicklungs Hausaufgaben richtig gemacht hatten, bzw. aus den Fehlern anderer die richtigen Schlussfolgerungen gezogen haben.

Für den Sport an sich ist das ja keine schlechte Sache, für den Geldbeutel allerdings nicht.

Bruce ist sicherlich einer der Antreiber und Macher in Australien, da gibt es keinen Zweifel. Allerdings scheinen die Australier im Ganzen da auch mit zu ziehen. Es freut mich für Ihn dass seine Modell so erfolgreich sind. Mit dem Pylonsport seinen täglichen Lebensunterhalt verdienen zu müssen ist wahrlich kein Zuckerschlecken.

Was mich allerdings etwas nachdenklich oder besser vielleicht auch etwas wehleidig werden lässt ist die Tatsache, das wir in Deutschland diesen Teamgedanken nicht haben. Selbstverständlich fliegen wir alle gegeneinander, dass liegt in der Natur unseres Hobbys.

Vom technischen Standpunkt her bin ich aber der Meinung, dass alle Technologien um F3D Material ( Flieger, Props, Rohre, Motor - Zubehör....) herzustellen in Deutschland auf einem Niveau vorhanden sind, dass damit mehr möglich wäre, wie es zum momentanen Standpunkt der Fall ist wenn jeder einzelne sein Rohr, seinen Prop selber frickelt und das auch noch in der ganzen Welt zusammen kaufen muss.


Gruß:
Simon
 
Hi Gerald,

Danke für diese ausgiebeige Information, hier sieht man wenigstens was sich bei euch Verbrennerkollegen tut...
Dieser Aufwand ist jedoch durch eine Person nicht zu bewältigen und bedarf eines Teams welches sich austauscht und nicht scheut Innovationen weiter zu geben.

mfg
Franz
 

fly2pylon

Vereinsmitglied
Bruce ist ohne Zweifel die treibende Kraft, bei ihm laufen alle Fäden zusammen und er versteht es die richtigen Leute in Kontakt zu bringen.

Beeindruckend ist der Informationsfluß, lt. eigener Aussage mag er keine Geheimnisse. Alle unsere Fragen wurde ohne Zögern beantwortet und das Wissen geteilt, einfach vorbildlich.

Ranjit Phelan hat die Entwicklung der Motoren mit viel Sachverstand vorangetrieben. In einer ruhigen Minute berichtete er uns von seinem Haus in Sichtweite des Modellflugplatzes, pro Jahr verfliegt er ca. 200 Liter Methanol mit Pylonrennern. ;)

Bei Argus Aircraft kann (gegen entsprechende Bezahlung) das Rundum-Sorglos-Komplettpaket gebucht werden, man verpflichtet sich aber mit dem Erwerb zu Stillschweigen speziell über die Modifikationen am Antrieb.
The first rule of Fight Club is: You do not talk about Fight Club. :)

Eines muss jedoch klar sein: es wird niemals eine Plug-and-Play-Lösung mit Sieggarantie ;) in diesem Sport geben. Die kleinen aber feinen Unterschiede im Setup machen dann schlußendlich den Unterschied ob es konstant unter 60 Sekunden geht.
 

f3d

Vereinsmitglied
F3D Entwicklung

F3D Entwicklung

Hallo Simon,

Vom technischen Standpunkt her bin ich aber der Meinung, dass alle Technologien um F3D Material ( Flieger, Props, Rohre, Motor - Zubehör....) herzustellen in Deutschland auf einem Niveau vorhanden sind, dass damit mehr möglich wäre, wie es zum momentanen Standpunkt der Fall ist wenn jeder einzelne sein Rohr, seinen Prop selber frickelt und das auch noch in der ganzen Welt zusammen kaufen muss.

kannst Du mir mal mehr Infos geben wer z.Bsp. in Deutschland einen wettbewerbsfähigen F3D Motor bauen könnte.

Unsummen an Geld und Zeit wären nötig, um auf das Niveau eines MB zu kommen. Besser als ein MB halte ich für sehr anspruchsvoll.( kaum möglich in Deutschland)

Bei dem Versuch einen vergleichbaren Motor zu bauen haben sich schon Leute wie Henry Nelson, Dub Jett die Zähne ausgebissen und alle Aktivitäten eingestellt.

Selbst der Bau eines sehr guten Renners ist sehr aufwändig und kostenintensiv. Da wird es schon schwer das Geld und die Leute, die mitmachen wollen, zu finden.

Ich behaupte das kleinste Bauteil, die Luftschraube , noch signifikant zu verbessern ist mit viel Mühen, Zeit und Geld verbunden.

Die Australier haben sich mit Fleiß und Engagement einen Vorsprung in der F3D Pylonszene erarbeitet, der nur sehr schwer aufzuholen ist. Dazu kommt der sehr hohe Trainingsfleiß, der darin mündet, dass Mensch und Material auf einem sehr hohen Niveau sind.
Dies abgelaufene WM hat einen deutlichen Graben zwischen den Australiern( plus 1 Japaner mit Aussi Material) und dem Rest der Pylonwelt gezogen.
Vor dieser WM war die Spitzengruppe sehr dicht zusammengerückt und viele Piloten waren in der Lage 60 sec bzw. darunter zu fliegen. Mit Einführung des gedämpften Resorohres hat sich das Feld wieder aufgesplittet und einen Großteil der Piloten um eine Sekunden langsamer werden lassen.
Die Australier konnte schon in kurzer Zeit die Auswirkungen des gedämpften Rohres wieder kompensieren und flogen auf der WM einen Schnitt von 58,5sek. für 10 Rennen.


Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Zeit und die Testmöglichkeiten in Deutschland stark eingeschränkt sind und daher kaum zu vergleichen sind mit den unendlichen Weiten in Australien

MFG Mr.f3d
 

SimonMerz

Vereinsmitglied
F3D Material

F3D Material

Hallo MR. F3D,

ich habe "Motor - Zubehör" geschrieben, wie Du auch richtig zitiert hast. Einen neuen Motor zu bauen halte ich auch für finanziell und technisch nicht kalkulierbar. Ein neuer Motor müsste ja besser oder mindestens gleichwertig sein wie der momentane MB, sonst kann man sich die Entwicklung wirklich sparen.

SM
 
Das Gute liegt oft so nah...

Das Gute liegt oft so nah...

Es gibt hier bei uns ein Modell, das vom Gesamtkonzept und der Performance her bestimmt den australischen Fliegern in nichts nachsteht. Der Renner von Bruno Stuckerjürgen. Es ist also auch hier bei uns möglich, etwas auf die Beine zu stellen. Dazu muß man nur das vorhandene Material nehmen und was draus machen. Es ist eine irreführende Vorstellung einfach einen VoodooNXT oder einen Wundermotor zu kaufen und dann damit abzuräumen. Die Erfahrung hat , wie es Gerald gesagt hat immer wieder gezeigt, daß das Gesamtpaket entscheidet. Und das verändert sich ständig weil es immer neue Modelle und Motoren und Rohre geben wird. Wir brauchen nicht als erstes neue Motoren und neue Modelle. Wir müssen einfach unser Wissen austauschen. Das wurde uns immer wieder vorgemacht. Wir müssen eine Mannschaft werden um international weiter nach vorne zu kommen. Das ganze ist kein technisches Problem sondern ein menschliches. Es muß ein Ruck durch unser deutsches F3D gehen... Hieran zu arbeiten und zu analysieren würde sich in Sekunden messen lassen.

Achim
 

f3d

Vereinsmitglied
Das Gute liegt so nah ...

Das Gute liegt so nah ...

Hallo Achim,

das Gute liegt so Nah ....


Ja etwa 10 000 km auf der anderen Seite des Planeten.

Es gibt hier bei uns ein Modell, das vom Gesamtkonzept und der Performance her bestimmt den australischen Fliegern in nichts nachsteht. Der Renner von Bruno Stuckerjürgen.

Bruno hat nach seinem Wiedereinstieg in den F3D Pylonsport ganz consequent auf das Material von BIG Bruce ( Australien) gesetzt. Nicht nur die Modelle auch seine Resorohre gedämpft oder ungedämpft hat Bruno von Bruce.
Zusätzlich ist er den " australischen Weg " mit größeren Propellern ( 172 mm und mehr) und geringerer Bodendrehzahl gegangen.

Alles in allem entgegen den sonst üblichen Trend in Deutschland.

Achim, mit verlaub ist ist doch genau das Gegenteil von dem Du sprichst.

Das ganze ist kein technisches Problem sondern ein menschliches. Es muß ein Ruck durch unser deutsches F3D gehen

Joachim in diesem Punkt hast Du Recht.

Ja es muss ein Ruck geben und das ganze vorhandene Material muss in die Tonne und neues muss her.

An diesem Punkt wird man den Veränderungswillen messen können.

MFG Mr. f3d
 
Hallo Michael!

Hallo Michael!

Erst mal danke!

Was Du schreibst ist richtig. Brunos Weg war ein anderer. Aber wenn wir eine Mannschaft wären, hätten wir diesen Weg mitgehen können.

Sein Rohr ist zwar australisch, sein Dämpfer aber nicht. Und im Dämpfer liegt ein Teil der Würze.

Achim
 
Aber wenn wir eine Mannschaft wären, hätten wir diesen Weg mitgehen können.

Das ist in anderen Klassen (F3A) das gleiche, leider ein typisch Deutsches Problem, schade, schade, schade .....

Die grundlegende Modellauslegung kommt aus Deutschland, auch die Profile (MH sei Dank), die Kunststoffbauweise von "Dagobert", die haben alle kopiert!

Also haben die "anderen" in D abgekupfert und im TEAM weiterentwickelt, in D geht halt nichts zusammen in der Richtung, schade, schade, schade ....
 

f3d

Vereinsmitglied
Voodoo NXT

Voodoo NXT

Es ist eine irreführende Vorstellung einfach einen VoodooNXT oder einen Wundermotor zu kaufen und dann damit abzuräumen.

Nach meiner Beobachtung haben die Australier an allen Fronten,, Modell, Motor, Resorohr und Propeller gleichzeitig angesetzt und alles versucht jedes Einzelne als auch die Summe daraus zu verbessern.

Daher ist es sicher richtig, dass nur ein Baustein alleine betrachtet noch keinen Erfolg bringen wird.

Aber gerade die Vorgehensweise der Australier nichts dem Zufall zu überlassen und an allen Stellschrauben zu drehen hat die Überlegenheit erzeugt.

Man darf aber auch nicht den Aufwand unterschätzen , der hinter solch einem Vorgehen steckt.

Wir müssen immer das Abschneiden unserer Piloten daran beurteilen wie eingeschränkt der Pylonsport in Deutschland betrieben werden kann.

Nach meiner Einschätzung haben insbesondere die Amerikaner und teilweise die Italiener die " Krallen" der Australier zu spühren bekommen.
Konnten die Piloten aus Amerika durch sehr gute Flüge manches technische Manko wettmachen in der Vergangenheit ist dies bei der abgelaufenen WM nicht mehr möglich gewesen, da die anderen Nationen fliegerisch deutlich aufgeholt haben.

Aber dennoch muss man aus den Ausführungen von Gerald und dem Verklauf der WM in Australien die richtigen Schlüsse ziehen, um auf den kommenden WM in Holland bestehen zu können.

Einfach ein weiter so wie bisher wird die Lage nicht verbessern.

MFG Mr. f3d
 
Liebe Pylonkollegen!

Liebe Pylonkollegen!

Hier hat es viele Meinungen gegeben und wie ich das sehe, ist hier ganz viel Energie da, die nur kanalisiert werden muß. Der Wunsch, schneller zu werden ist aus vielen Beiträgen ersichtlich und teilweise wurden auch schon Vorschläge unterbreitet.

Ich möchte nun einen Vorschlag machen, wie wir vorgehen können. Ich hoffe es gibt eine breite Resonanz!

Das Ziel ist: Die Weiterentwicklung von F3D in Deutschland in Teamleistung.

-Sondierungsgespräche und erste Diskussionen in Ballenstedt.
-Bildung einer Mannschaft - nicht nur die drei Leute, die zur WM fahren - ( Team oder Task Force oder wie man es auch nennen mag ), zu der auch Leute gehören können, die nicht F3D aktiv betreiben aber an der Sache mitarbeiten wollen. Alle F3D Piloten sollen aber dazugehören.
-Ein gemeinsames Arbeitstreffen über ein oder zwei Tage außerhalb eines Wettbewerbs, bei dem die Teilnehmer Strategien, Ziele und Teilziele nach Prioritäten gestaffelt entwickeln, damit nicht jeder ohne Absprache alleine anfängt etwas zu entwickeln, was es schon gibt... Zuerst nachdenken und dann bauen...
-Ziele können sein: Propeller entwickeln und fertigen, Auspuff entwickeln und fertigen, Modell entwickeln und fertigen ( lassen ), etc., was auch immer.
-Aufgabenverteilung
-Vergabe von Testarbeit an verschiedene Leute, gemeinsame Diskussion von Ergebnissen.
-Augen und Ohren nach aussen aufhalten und nach innen berichten.
-Rechtliche Klärung - was gehört wem, was geht nach draussen, was bleibt unbedingt drinnen.
-Regelmäßiger Wissensaustausch.
-Unterstützung von Neu- oder Wiedereinsteigern in F3D - Bekämpfung von Beratungsresistenz mit den bekannten teuren Folgen.

Ich denke, wir sind eine starke Truppe. Viele hochentwickelte Fertigkeiten und Fähigkeiten sind hier vertreten. Ich bin fest davon überzeugt daß wir, wenn wir an einem Strick ziehen, alles erreichen können. Wir müßen nur lernen, einander wohlwollender zu begegnen. Dann profitiert jeder einzelne davon.

Zitat von Michael:
Nach meiner Beobachtung haben die Australier an allen Fronten,, Modell, Motor, Resorohr und Propeller gleichzeitig angesetzt und alles versucht jedes Einzelne als auch die Summe daraus zu verbessern.
Ich weiß, daß wir das auch können. Wir fliegen F3D nicht, weil es leicht ist. Wir fliegen es, weil es schwierig ist. Umso schöner ist dann der Erfolg.

Achim
 

Dagobert

User
Die grundlegende Modellauslegung kommt aus Deutschland, auch die Profile (MH sei Dank), die Kunststoffbauweise von "Dagobert", die haben alle kopiert!
Und ich hab von dir die Kunststoffbauweise abgekupfert bzw gezeigt bekommen, hehe. F3A war da eine gute Schule.
In der Form lackieren habt ihr in Stuttgart schon 1988 gemacht, Gewebe in die Propeller legen auch 10 Jahre vor F3D. Eigentlich alles uralt, weiss nur keiner mehr.

Erstaunlich ist auch wie lange es gedauert hat den Langhuber zu entdecken. Man nehme nur den OS Hanno Spezial, der hat gezeigt welche Vorteile der Langhuber hat. Wie lange gibt es den schon nicht mehr , 20 jahre?? Seit wann gibt es den Nelson LS? Und das sind noch nicht mal Langhuber sondern Quadrathuber.
Und jetzt bitte nicht sagen der Langhuber ist besser weil er mehr Drehmoment hat. Falsch. der Langhuber hat bessere Zeitquerschnitte und dadurch eine höhere mögliche Leistungsdrehzahl . Und weil die kleinere Kolbenoberfläche weniger Wärme aufnimmt, ist auch die Detonationsgefahr kleiner und man kann den Motor von Gemischzusammensetzung und Zündzeitpunkt her näher an seinen Grenzen betreiben . Der größere Hebelarm der Kurbelwelle, der oft als Vorteil genannt wird, hebt sich durch die kleinere Kolbenoberfläche wieder auf.

Inzwischen können einige ganz gute Flieger bauen, hat auch lang genug gedauert, weil daß es geht haben wir ja schon lange vorgeführt.
Gibt halt noch paar kleine Unterschiede, manche Flieger kann man nicht in die Sonne stellen z.b. Ist aber nur eine Frage der Materialauswahl. Da gibt es auch eine gewisse Beratungsresistenz. Meiner Meinung nach sind alle Flieger zu Bestzeiten fähig, die nehmen sich nicht viel. Ohne richtigen Quirl vorne drin geht aber gar nix, egal mit welcher Dschunke. Ich glaub Motor- und Abstimmungsmäßig geht in nächster Zeit am meißten.
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Wäre klasse, wenn die Euphorie der vergangenen WM Früchte tragen würde!!!

Was mir zu den aktuell verfügbaren Modell einfällt: Optisch zwar top, aber ich halte die Bauausführung für verbesserungswürdig. Bei dem einen Modell befindet sich gar eine sog. Kohlefaser D-Box im Flügel - in Form von 0/90° Gewebe auf der Innenlage. Da werden gleich zwei Fehler auf einmal gemacht. Auch andere Flügel, die ich befingern durfte, kommen mir sehr weich im Hinblick auf die Torsion vor. Macht der Flügel "auf" in der Wende, kostet das Leistung. Warum nicht den Flügel einfach komplett mit Kohlefasergewebe bauen? Stattdessen kommt billiges und grobes 80g/m^2 Glas zum Einsatz.
Bezüglich Leichbau sind die Jungs bei F5D und F5B deutlich weiter.

Viele Grüße
Andreas
 
Hallo Christian!

Hallo Christian!

Zitat Dagobert:

Meiner Meinung nach sind alle Flieger zu Bestzeiten fähig, die nehmen sich nicht viel. Ohne richtigen Quirl vorne drin geht aber gar nix, egal mit welcher Dschunke. Ich glaub Motor- und Abstimmungsmäßig geht in nächster Zeit am meißten.


Der Meinung bin ich persönlich auch. Vorausgesetzt das Ding ist gerade. Und da haben Deine Modelle die Nase ganz weit vorn. Es gibt aber auch noch einen ganz wichtigen Faktor, den man sehr hoch einschätzen muß. Die persönliche Vorliebe. Das beste Modell taugt nichts, wenn es nicht zum Piloten paßt. Ich meine - ein Pilot kann mit einem Modell, mit dem der Durchschnitt der Piloten sehr gut unterwegs ist schlecht unterwegs sein und mit einem anderen, das vielleicht als nicht so schnell gilt, schnelle Zeiten fliegen. Ganz wichtig ist es doch, daß das Modell ruhig und gleichmäßig über die Runden kommt. Dazu muß es gut getrimmt und verzugfrei sein. An sich eine einfache Sache aber in der Praxis höchst sensibel.

Achim
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Achim, sicher ist der Antrieb nach dem Fliegerischen das Entscheidente beim Pylonfliegen. Dennoch klingen deine letzten Zeilen wieder nach einem Kompromis, um es mal hart auszudrücken :D !! Es sollte das Ziel sein, ein Modell zu entwickeln, welches perfektes Handling UND die beste Leistung bietet.

Gruß Andreas
 

Dagobert

User
Zitat Dagobert:
Vorausgesetzt das Ding ist gerade. Und da haben Deine Modelle die Nase ganz weit vorn.

Achim

Ich hab auch schon krumme Flügel gebaut. Allerdings nicht durch falsches Gewebe zuschneiden sondern krummen Formenrand. Das kann passieren und ich hab den Fehler gefunden. Aber sowas hat man lange an der Backe kleben.
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Langhuber

Langhuber

Dagobert schrieb:
Erstaunlich ist auch wie lange es gedauert hat den Langhuber zu entdecken. Man nehme nur den OS Hanno Spezial, der hat gezeigt welche Vorteile der Langhuber hat. Wie lange gibt es den schon nicht mehr , 20 jahre?? Seit wann gibt es den Nelson LS? Und das sind noch nicht mal Langhuber sondern Quadrathuber.
Und jetzt bitte nicht sagen der Langhuber ist besser weil er mehr Drehmoment hat. Falsch. der Langhuber hat bessere Zeitquerschnitte und dadurch eine höhere mögliche Leistungsdrehzahl . Und weil die kleinere Kolbenoberfläche weniger Wärme aufnimmt, ist auch die Detonationsgefahr kleiner und man kann den Motor von Gemischzusammensetzung und Zündzeitpunkt her näher an seinen Grenzen betreiben . Der größere Hebelarm der Kurbelwelle, der oft als Vorteil genannt wird, hebt sich durch die kleinere Kolbenoberfläche wieder auf.

Bei aller Euphorie bezüglich des Lanhubers muss man aber auch klar sagen das er einige Probleme mit sich bringt:

- Der Motor baut höher und breiter (Kurbelwange muss vom Durchmesser wachsen), Somit meistens auch schwerer.
- Die Bauteilbeschleunigungen und damit die Belastungen nehmen deutlich zu.
- Die Restunwucht ist größer
- ein "langer" Zylinder lässt sich nicht so schön spülen wie ein "kubischer"

Bei meinem SH40 bin ich ganz bewusst auf ein Hub/Bohrungsverhältniss von 1,05 gegangen. (Nelson SS: 0,835) Mal sehen obs was bringt ;)

Gruß

Stefan
 
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