Antiksegler Bespannen

Hallo,

ich bin gerade dabei einen Antiksegler zu restaurieren, und auf RC umzurüsten.
Nun kommen mir Bedenken, ob ICH diesen Spantenrumpf bespannen kann. (Nerven)
Gibt es jemanden, der dies für mich machen könnte. Die Unkosten werden natürlich alle von mir übernommen.
Grüße Frank
 
Wieso meinst Du schaffst Du das nicht?
Mit was würdest Du denn bespannen wollen?
 

hastf1b

User †
Ein Bild des Rumpfes wäre vorteilhaft. Wenn du Polyesterflies verwendest wird auch die das gelingen. Wir unterstützen dich wo wir können.:)

Gruß Heinz
 
Bespannen ist gar nicht schwer:
Porenfüller, feuchtes Bespannpapier mit Weißleim, Spannlack drüber, fertig. Sieht wahnsinnig antik aus!
Da konnte man nichts falsch machen. Aufpassen ein bisschen, dass sich nichts verzieht!

So haben wirs, glaub ich mich zu erinnern, kurz nach dem Krieg gemacht. :D

Ist auch deshalb nicht schwer, weil man ja mit recht kleinen Papierbahnen arbeiten kann, denn die Stöße angrenzender Bahnen stören ja kaum. Außerdem ist das Papier sehr leicht bearbeitbar, dehnbar, rundbar und überhaupt sehr tolerant. Viiiiiiel einfacher als Folien.
 

udogigahertz

User gesperrt
Entschuldigung, aber einen Antiksegler kann man doch nur mit antikem Material bespannen, nimmt man son neumodischen Kram wie Polyesterfolie oder anderes, hat man doch keinen Antiksegler mehr! Sowas ist Frevel!

Es bleibt nur das althergebrachte Papier-Bespannverfahren:

- Japanpapier kaufen, dazu Glutofix als Klebstoff und Porenfüller und, gnaz wichtig: Spannfix Immun farblos.

- Papier grob zuschneiden, zuvor alles sehr sauber verschleifen und mit Porenfüller mindestens 2 Mal behandeln, dazwischen erneut verschleifen, Trocknungszeiten beachten!

- Papier auflegen und mit Stecknadeln an den neuralgischen Stellen festheften,

- dann mit einem Pinsel Glutofix auf die Kontaktstellen streichen, dabei sehr vorsichtig vorgehen, Geduld aufbringen, das geht nicht Ruckzuck!

- danach mit Wasser besprühen (etwas Feuchtigkeit reicht!), trocknen lassen.

- Nach der Trocknung sollte sich das Papier bereits etwas gespannt haben, sieht man jetzt noch allzu große Falten, so muss man zumindest diesen Abschnitt nochmal neu machen, Perfektionisten machen alles neu.

- Ist man soweit zufrieden, kann man jetzt das Rumpfgerippe mitsamt Bespannung (Stecknadeln konnten bereits nach der ersten Glutofix-Trockung abgenommen werden) einspannen, damit es sich nicht bei der weiteren Behandlung verzieht, wie das genau geschieht, hängt von der Form des Rumpfes ab,

- danach kann man mit Spannfix-Immun loslegen, am besten gut verdünnt auftragen und das mehrfach, dazwischen immer gut austrocknen lassen, dabei alles, wie gesagt, immer gut einspannen, damit sich nichts verzieht,

- diese Spannfix-Immun Aufträge so lange fortführen, bis die nötige Faltenfreiheit und Straffheit erreicht ist, soll Farbe aufgetragen werden, kann nach den ersten beiden farblosen Spannfix-Anstrichen auch gleich mit farbigem Spannfix gearbeitet werden.

Achtung! Spannfix-Immun ist stark nitrohaltig und damit sind die Dämpfe gesundheitsschädlich! Daher nur in sehr gut belüfteten Räumen arbeiten, am besten Draußen. Es gibt aber leider nichts besseres.

Alles andere ist nicht mehr "antik".

Grüße
Udo
 

MigMag

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Frank ,

was antik ist legst du für dich fest , lass dich nicht bequatschen .
Koverall lässt sich sehr gut verarbeiten und sieht dazu auch noch klasse aus .
 
Nach der Trocknung sollte sich das Papier bereits etwas gespannt haben, sieht man jetzt noch allzu große Falten...
dann wir eben nochmals feucht gemacht, das kann schon 2,3 mal sein, erst wenn es faltenfrei ist, kommt bei mir dann Spannlack drauf...
Wird es ohne Spannlack nicht faltenfrei, stimmt was nicht: das Papier ist nicht überall verklebt.

###### unnötiges gequatsche, FR. beachten ! #######

was antik ist legst du für dich fest...
Rrrrichtig, das geht keinen was an!
 
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udogigahertz

User gesperrt
dann wir eben nochmals feucht gemacht, das kann schon 2,3 mal sein, erst wenn es faltenfrei ist, kommt bei mir dann Spannlack drauf...
Wird es ohne Spannlack nicht faltenfrei, stimmt was nicht: das Papier ist nicht überall verklebt.
Ja, hast Recht damit.


@MigMag:
Frank ,

was antik ist legst du für dich fest , lass dich nicht bequatschen .
Koverall lässt sich sehr gut verarbeiten und sieht dazu auch noch klasse aus .
Nein, was antik ist, legt hier niemand fest, diese Begriffe sind ganz genau definiert. Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, was er macht, man kann ein "antikes" Gerippe natürlich auch mit modernem Bespannmaterial bespannen, keine Frage (ich selbst würde heutzutage auch nicht mehr mit Spannfix-Immun hantieren wollen .......... bähhhh, da wird mir schon beim Schreiben schlecht!), aber damit ein antikes Modell antik bleibt (oder wird)sollte man schon auch antikes Material nehmen, wenn nicht, hat man am Ende kein antikes Modell, sondern ein modernes, das nur so aussieht, wie ein altes.


Grüße
Udo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

kioto

User
Steifheit der Bespannung ist ein wichtiger Punkt

Steifheit der Bespannung ist ein wichtiger Punkt

Hallo,
Alte Sperrholz/Kiefergestelle sind nicht seht biegesteif. Die Festigkeit kommt von der Bespannung. Deshalb geht Folie eigentlich gar nicht, allenfalls Material auf Fließstoff-Basis. Damit z.B. der Flügel verdrehsteif wird, ist Papier oder Seide/Perlon das Beste.
mfg Werner am NO-Kanal
 
Alte Sperrholz/Kiefergestelle sind nicht seht biegesteif. Die Festigkeit kommt von der Bespannung. Deshalb geht Folie eigentlich gar nicht...
mfg Werner am NO-Kanal

dachte ich bei meiner Höllein - Libelle damals auch, hab aber getan was der himmlische empfahl: Oracover drauf, und siehe da....;)ein reiner, unbeplankter Rippenflügel wird damit ausreichend stabil...
nach 30? Jahren Oracover etc.sollte sich das rumgesprochen haben...;)

Der T. E. wollte nur wissen wie man es möglichst einfach bespannen kann .....?

Falsch:
Gibt es jemanden, der dies für mich machen könnte...?
so gesehen ist alles OT...
 
Antiksegler Bespannen

Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Das Modell ist der Mitteldecker von Wiegand. Der hat einen (für mich) sehr komplizierten Rumpf-Flächenübergang. Ich glaube nicht, dass dies so einfach ist. Daher die Frage ob es noch so Alte Hasen gibt, die das ja schon gemacht haben.

Gruß Frank
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Antiksegler bespannen

Antiksegler bespannen

Guckux

Wieso hat hier noch niemand DEN SHORTCUT gepostet? :confused:
Leutz - da stecken viele Leute viel Arbeit rein und das Einfachste wird dort nicht registriert? tsts :cry:
 
Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Das Modell ist der Mitteldecker von Wiegand. Der hat einen (für mich) sehr komplizierten Rumpf-Flächenübergang. Ich glaube nicht, dass dies so einfach ist. Daher die Frage ob es noch so Alte Hasen gibt, die das ja schon gemacht haben.

Gruß Frank

Ist das der?
http://www.ebay.de/itm/Dachbodenfund-Raritaet-Segler-Mitteldecker-Hans-Wiegand-/150605167291



PS: Kauf ne ne Packung Einweg Handschuhe, Spannlack am Finger ist ekelhaft...

Ich für meinen Teil werde nie wieder Folie zum Bespannen verwenden. Habe es damals nie geschafft, mal keine Falte reinzubügeln. Dazu muss ich sagen das ich auch "Normalanwender" bin und kein Profi.


Hab letzten Winter eine Fokker D.VII im Maßstab 1/4 gebaut. Folie hätte mich über. 200 Euro gekostet. So habe ich nach Alternativen gesucht. Bespannt habe ich mit Seide (Ponge 5, die feine aus dem Bastelladen (der Meter deutlich unter 10 Euro), gibts auch in Geschäften welche sich mit "Bauchtanz" beschäftigen).

Du brauchst nur etwas mehr Zeit als bei Folie. Kauf Dir auch bei Amazon o.ä. eine Lackiermaske (ca. 10 Euro), sonst kannst Du Dir das Feierabend Bier sparen ;-)

Weiterhin benötigst Du
- einen Raum wo Du niemanden mit den "Düften" störst
- wo Du den Flieger über Nacht lagern kannst (zwecks Trocknung)
- eine alte gerade Platte (vorzugsweise billige Arbeitsplatte aus dem Baumarkt)
- Balsabrett (1m lang, 1cm dick)
- 2 verschließbare Dosen
- Spannlack (1 Liter Gebinde sind billiger)
- Gummibänder


In Dose 1 kommt ne Wurst Uhu Hart und etwas Spannlack. Musste so mixen das es eine Konsistenz hat wie Honig.
In Dose 2 kommt Spannlack + Verdünnung.

Schritt 1:
Schneid das Balsabrett in Streifen und verteile sie auf der Arbeitsplatte. Mit jeweils 2 Schrauben schaubst Du sie auf der Arbeitsplatte fest. Lasse sie Schrauben ruhig rausschauen, denn da klemmst Du die Gummis ein.

Schritt 2:
Alle Holzteile mit dem "Honig" aus Dose 1 bestreichen. 1x reicht. Trocknen lassen.

Schritt 3:
Seide zuscheiden und auf der Bsp. Fläche verteilen.

Schritt 4:
Mit einer Sprühflasche einen Wassernebel auf die Seide bringen und die Seide faltenfrei über die Teile ziehen.

Schritt 5:
Mit Dose 2 nur die Bereiche bestreichen, wo das Holz drunter ist.
Die Verdünnung löst die Seide vom Holz und der Spannlack klebts wieder fest.
Damit kannst Du Falten welche aus Schritt 4 übrig geblieben sind ausmerzen.

Schritt 6:
Lackiermaske aufsetzen und mit reinem Spannlack bestreichen.

Schritt 7:
Lackierten Abschnitt jetzt auf der "Helling" aus Schritt 1 mit den Gummis festklemmen und trocknen lassen.
Sonst wird es krumm wie ein Ofenrohr.

Schritt 6 so oft wiederholen bis es Dir zusagt bzw. die Fläche den Kuss-Test besteht.

Kusstest = Lippen leicht auf die Fläche (bitte wenn es trocken ist) pressen und pusten. Wenns nicht mehr durchgeht ist die Seide dicht.


Das Ergebis wird Dich umhauen. Ist auch stabiler als Japanpapier und resistent gegen sonstige Wettereinflüsse.

(Quelle: http://www.rc-network.de/magazin/artikel_07/art_07-085/art_085-01.html)
 
Schritt 2a: Zwischenschliff?

es gibt viele Möglichkeiten zum Bespannen, jeder hat eben seine Vorlieben...
In Folie Falten rein bügeln schaffe ich mittlerweile äusserst selten.
Früher war ich auch lange der Verfechter von Papier etc, heute wähle ich aus was zweckmässig ist, die Stinkerei mit Spannlack mache ich vorzugsweise im Freien.
Bei dem ganzen Lösemittelgeraffel sollte man auch an seine Gesundheit, speziell die Haut denken...

@Frank: liegts an den schlechten Bildern?, ich jedenfalls kann nichts finden was an dem Flieger kompliziert zu bespannen wäre. Wie schon o.e. wurde: evtl. die Bespannung teilen, es muss nicht alles an einem Stück gemacht werden.
Das Leitwerk würde ich zum Bespannen abtrennen.
Nur Mut, da kann wenig schiefgehen (ausser Verzug, aber auch das lässt sich richten), vor allem: erst Spannlack drauf, wenn alles mit Wasser schön vorgespannt wurde, den Spannlack besser mehr als weniger verdünnen.

Kinder um 10 Jahre bespannen meist mit seeeeehr brauchbarem Ergebnis, auch ohne fremde Hilfe, als los...
 

phklein

User
Antiksegler bespannen

Antiksegler bespannen

Ich bespanne meine Flugmodelle schon seit 50 Jahren mit Seide (Kunstseide oder Japanseide) oder Polyamidgewebe (Nylon, Perlon) und habe damit immer die besten Erfahrungen gemacht - Folie kommt mir nicht ins Haus -.

Vor Jahren habe ich für RC-Network einen umfänglichen Artikel zu diesem Thema verfasst.
Sie finden den Artikel unter www.rc-network.de/magazin/artikel_07/art_07-085/art_085-01.html

Gruß Paul
 
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