wie funktioniert ein Brushless Motor ???

Hi,

ich bin seit zwei Jahren beim Modellbau mit dabei, bin jedoch 12 und verstehe nicht immer alles was die Profis mir sagen, das gild vorallem bei Motoren. Deswegen frage ich im forum.
Könntet ihr mir das alles Stück für Stück erklähren, denn ich will ja wissen wie meine Modelle sich fortbewegen.

Gruß
: nano
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Und wenn sich nano dann tief in die Materie eingearbeitet hat,
dann ist er herzlichst aufgerufen mal in diesen Artikel hier im RCN-WIKI zu schauen,
nach Ergänzungsbedarf abzuklopfen und ggfs. mit weiteren Details zu füllen. ;)
 

smeik

User
hallo nano

da du es von den profis nicht immer verstehst, versuch ich es mal als laie;

wenn du zwei magneten nimmst, kannst du sie entweder so zusammenhalten, dass sie sich anziehen oder aber abstossen, was davon kommt, dass ein magnet einen minus- und einen pluspol hat. plus und minus ziehen sich an, plus und plus oder minus und minus jedoch stossen sich ab.
dieses prinzip nutzt ein elektromotor, egal ob brushless oder nicht.

nehmen wir zum beispiel einen aussenläufer-motor; aussen, in der glocke sind magnete eingeklebt, sogenannte permanentmagnete.
der stator, das sternförmige ding in der mitte, besteht aus eisenstielen, die mit kupferdraht umwickelt sind, sogenannte spulen. lässt man nun strom durch einen dieser drähte fliessen, so wird die ganze spule zu einem magneten.

der brushlessregler sorgt nun dafür, dass diese spulen "der reihe nach" für kurze zeit "bestromt" und somit auch zum magneten werden.

in der glocke hat es ja jede menge permanentmagnete, stell dir jetzt aber mal vor, was mit einem einzigen von diesem geschieht, wenn der brushlessregler seine arbeit beginnt;

die erste spule wird mit strom versorgt, was dazu führt, dass der magnet zum beispiel im uhrzeigersinn weggedrückt wird, da sowohl der magnet als auch die spule den gleichen pol(plus oder minus) haben. sobald der magnet weit genug gedreht wurde, so dass er über der nächsten spule steht, wird diese vom regler mit strom versorgt und es drückt den magneten weiter im uhrzeigersinn usw. usw. usw.

etwa so stell ich mir das vor.

so, und nun sollen die experten mich zerreissen :)

beste grüsse

smeik
 
Danke, denke, das stimmt schon so!
Ich frage mich nur, warum man 100 Jahre gebraucht hat, das einfache Prinzip der Brushless-Motoren zu erfinden! :D
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Danke, denke, das stimmt schon so!
Ich frage mich nur, warum man 100 Jahre gebraucht hat, das einfache Prinzip der Brushless-Motoren zu erfinden! :D
... oh das Prinzip ist weit über 100J alt :p
Nur bei der dummen Elektronik (benötigt man ja nur, weil WIR mal wieder alles verändern und aus Gleichstrom den Drehstrom zelebrieren
und auch noch die Drehzahl einstellen) war man(n) noch nicht ganz so weit und mit Röhren (fast ähnlich alt) kann ich es mir nur schwer vorstellen!:D:D
 

FamZim

User
Moin

Schöne Animation, aber ein wenig Zeitlupe wär nicht schlecht.

@ Franz (und Neugirige)

Ein paar mehr Daten braucht es da schon.

Um an ein Volt Spannung zu kommen, muß man jede Sekunde einhundertmilionen (100 000 000) Magnetische Feldlinien schneiden, die auch Gauß genannt werden.

Unser Erdmagnetfeld hat etwa ein Gauß, bezogen auf einen Quadratzentimeter Fläche.

Das in den Motoren verwendete Dynamoblech, kann ein fielfaches davon durchleiten, im Schnitt so 14 000 Gaus , immer auf 1 cm². da spricht man dann von 1,4 Teslar damit die zahlen nicht so groß sind :D
So kann man erkennen das der Blechquerschnitt sehr wichtig in der Rechnung ist.
Zum Beistspiel ein Steg 4 mm breit und 30 mm lang hat 1,2 cm² und kann 16 800 Gauß durchleiten.
Wechselt nun dieser Steg den vor ihm liegenden Magnet, wird an jedem Leiter der in den Nuten liegt, eine Spannung induziert.
Jede Windung hat 2 Leiter , einen hin und der andere zurück.
Darum alle Leiter die zwischen 2 Anschlüssen zum Steller sind zusammenzählen.
Beim Beispielmotor zb 6 Windungen in D Verschaltung, sind es 4 Spulen, mal 6 Windungen, mal 2 Leiter = 48 Leiter.

Bei jedem Polwechsel wird Spannung induziert, also bei einem 14 Poler auch 14 mal pro Umdrehung.( Immer pro Sekunde).
Bei Drehzahl von 10 000 U/min = 167 pro sek, und 14 Polwechseln/Umdrehung, multiplizieren wir mal ein bischen.
16 800 Gauß mal 48 Leiter mal 167 U/sek mal 14 Schnitte sind es 1 885 363 200 !
Durch die 100 000 000 sind 18,85 V .
Das ist nun die Effektief, oder Generator Spannung.
Unser Akku muß aber die Spitzenspannung und damit Wurzel 2 höher liegen und darum 26,65 V haben !

Alles Klaar ?

Gruß Aloys.
 
alles klar?

alles klar?

Aloys, zu viel der Mühe.
Ich meinerseits wollte nur wissen(background: habe einen Bausatz von VS-Technik, so ein ganz kleiner, 10g. )

wie wirkt es sich aus, wenn ich mehr draht wickle, also öfter rum?
wenn ich dünneren oder dickeren draht nehme?
und dann stern oder dreieckschaltung.
drehzahl und drehmoment

mein hirn wird immer maschiger. habe diverse seiten (zB Croko) überflogen, weil nach längerem lesen des ganzen fundierten was ich wirklich bewundere aber nicht wirklich folgen kann, und ich weiß dann eigentlich garnichts mehr.
trotzdem fasziniert mich das ganze, ich bastl halt gern und außerdem kann ich zu meiner frau stolz sagen, du, ich hab schon mal einen motor gewickelt.
und ich werde es immerwieder machen, auch wenns mich an meine grenzen bringt.
danke im voraus
franz
 

Bijei

User
Funktion BL Motor

Funktion BL Motor

Aloys, zu viel der Mühe.
Ich meinerseits wollte nur wissen
wie wirkt es sich aus, wenn ich mehr draht wickle, also öfter rum?

Mehr Windungen ergeben mehr Drehmoment, aber weniger Drehzahl.

wenn ich dünneren oder dickeren draht nehme?

Dünnerer Draht verträgt weniger Strom, als dickerer,
vom dickeren kriegst' weniger Windungen auf die Wickelkerne
und daher siehe oben ;)

und dann stern oder dreieckschaltung.
drehzahl und drehmoment

Tendenziell:
Sternschaltung = weniger Drehzahl, mehr Drehmoment (grösserer Prop)
Dreieckschaltg = höhere Drehzahl, weniger Drehmoment (kleinerer Prop)

Hoffe, dich hinreichend verwirrt zu haben ;)

Zum Thema gibt's die sehr gute "Brushless- Fibel" von Ludwig Retzbach
vom DMFV verlegt!


lG, BiJei
 
Was ich noch nicht ganz verstanden habe: warum zum Henker, ist bei allen BL-Motoren die ich kenne (ausnahme: Graupner Inline) die Stromzuführung "vorne" nahe der Antriebswelle?

meiner Meinung nach ist das bei der Konstruktion von Modellen eher ein Nachteil, besonders, wenn ein Brushed-Motor durch Brushless ersetzt werden soll.

Vor diesem Problem stehe ich gerade, ich möchte bei meiner "Dragstair" den Vortriebmotor durch einen BL ersetzen - aber nur ungern würde ich - wie bei dem im Umbausatz befindlichen Motor nötig - die Motorhalterung ansägen, damit die Kabel mit reingehen.
Das Ansägen destabilisiert die Halterung, was ich für eine schlechte Idee halte.
 

Bijei

User
Vorne = hinten

Vorne = hinten

Was ich noch nicht ganz verstanden habe: warum zum Henker, ist bei allen BL-Motoren die ich kenne (ausnahme: Graupner Inline) die Stromzuführung "vorne" nahe der Antriebswelle?

Ich würde sagen, du kennst zuwenige BL Motoren ;)
Fakt ist, dass bei praktisch allen Innenläufern - Graupner, Kontronik, Hacker, Mega AC, ... -
die Kabel hinten weggehen.
Bei Aussenläufern müssen die Kabel zwangsläufig vom Lagerschild wegführen, denn die andere Seite dreht sich.

Allerdings gibt's hier kein "vorne" oder "hinten", da man den Motor vor- oder hinter den Motorspant montieren kann und nur im zweiten Fall gehen die Kabel vorne weg.


lG, BiJei
 
Ich würde sagen, du kennst zuwenige BL Motoren ;)
Fakt ist, dass bei praktisch allen Innenläufern - Graupner, Kontronik, Hacker, Mega AC, ... -
die Kabel hinten weggehen.
Bei Aussenläufern müssen die Kabel zwangsläufig vom Lagerschild wegführen, denn die andere Seite dreht sich.

Allerdings gibt's hier kein "vorne" oder "hinten", da man den Motor vor- oder hinter den Motorspant montieren kann und nur im zweiten Fall gehen die Kabel vorne weg.


lG, BiJei

Hi,

es gibt aber auch noch Exoten, wie z.B. die MVVS Außenläufer, bei denen kommen die Kabel hinten raus :D
MVVS Outrunner

VG
Gunnar
 
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