Konstruktionsthread Horten X

Hallo

Ich habe mich in Ranis' Nurflügelprogramm mit der Horten X beschäftigt, um zu sehen wie eine Modellauslegung aussehen könnte. Ich wäre sehr dankbar für alle Ratschläge und Tipps zu diesem Thema.

Also, zunächst einmal habe ich mich entschieden an der Wurzel das anscheinend bewährte HM-50 zu verwenden und am Tragflächenende das HM-50t. Dazwischen sind 9 Stützstellen eingefügt, die allesamt Straks sind.

Horten X-Bild.PNG


Daraufhin habe ich die Anstellwinkel solange geändert, bis die Auftriebsverteilung relativ deckungsgleich mit der vorgegebenen sin^3 Funktion war.

Als das einigermassen passte, habe ich dann Klappen asymetrisch auf 2° gesetzt, sodass der Flügel links rum rollt. Allerdings musste ich das Stabilitätsmass auf 18% erhöhen, damit dass Giermoment verschwindet. Wenn ich dann versuche die Auftriebsverteilung wieder an die Hortenglocke anzugleichen, sinkt der gesamt Ca dramatisch ab.

Horten X-Bild2.PNG

Sollte man in der Auslegung des Modells von vornerein einen höheren Ca Bereich der Tragfläche mit einplanen, ggf. unter Inkaufnahme einer niedrigeren Geschwindigkeit oder das Problem einfach ignorieren und ein Schubstrahlruder mit Gyro benutzen?

Hier noch ein link, wo man sich einen optischen Eindruck verschaffen kann:

http://www.luft46.com/horten/hox.html

http://www.luft46.com/mlart/mlhox.html

Viele Grüße

Christopher
 

UweH

User
Hallo Christopher,

ich hab vor 10 Jahren eine Horten X gebaut und die flog erst mit Seitenleitwerken.
Die Seitenfläche vor dem Schwerpunkt ist bei dem Modell zu groß um mit der Flügelpfeilung eine ausreichende Hochachsenstabilisierung herzustellen.
Schubstrahlruder mit Gyro wird wahrscheinlich auch nicht gut funktionieren, eher schon Schubstrahlruder ohne Gyro parallel zum Querruder wie bei meiner Ho IX, aber das abstimmen der Ausschläge ist bei so einem Modell sehr heikel und das Flugverhalten eines solch instabilen Modells ist alles andere als angenehm.
Die Pfeilung hast Du zu der Schemaskizze des Originals scheinbar eher größer als kleiner gewählt, damit kann es ziemliche Probleme mit Querströmungseffekten mit unangenehmen Abrißeigenschaften, schlechter Steuerbarkeit und schlechter Trimmbarkeit geben.

Ich würde die Finger von dem Modell lassen, nicht alles was im WW2 als Projekt gezeichnet wurde funktioniert. Ich habe selbst schon oft überlegt mit welchen Tricks man das Ding zum fliegen bringt, aber außer größeren Seitenflächen hinter dem Schwerpunkt ist mir noch nichts eingefallen.

Für die Zusammenhänge zwischen dem Giermoment in der Simulation im Vergleich zum fliegenden Modell hab ich im Horten-Ranis-Tutorial Erfahrungswerte angegeben:
http://www.rc-network.de/magazin/artikel_10/art_10-059/art_059-01.html

Gruß,

Uwe.
 
Hi Uwe

vielen Dank für deine Ratschläge! Du hast recht, die Pfeilung is fehlerhafterweise ein wenig zu gróß geraten. In der Literatur wird sie im Bereich der Nase mit ca.60° und an der Fläche mit 43° angegeben.

Bitte korrigiere mich, aber Huckebein, Mig 15 usw. fliegen auch mit hoher Pfeilung, teilweise ja auch ohne Grenzschichtzäune (wie man so im Forum hier höhrt). Meinst damit könnte man auch ein Verhindern der Grenzschichtabwanderung am Nurflügel erzielen?

Dennoch erscheint mir das Handling der Giermomente bei dem Entwurf auch mehr als bedenklich.
, sofern man nicht Seitenruder einplant - was meiner Meinung nach den ganzen Spass verderben würde.

Weißt du denn in etwa, wie zuverlässig die Daten der Simulation überhaupt sind, im Hinblick auf hohe Pfeilungen?

Grüße

Christopher
 
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