Flächenbau

wo kann ich mich noch schlau machen, wie ich eine Fläche Torsionsfest machen sollte? 4 meter Spannweite, Profil
Wurzelrippe HQw 3.0/15 (das ist am Rumpf angeformt) Flächentiefe dort 21 cm
ca 10 cm später auf HQ/DS-2,25/13 Flächentiefe dort 20,5 cm
am Trapetz auf HQ/DS-2,25/13 Flächentiefe 17,5 cm
bis 30 cm vor Flächenende HQ/DS-2,25/13 Flächentiefe dort 12 cm
von 30 cm vor Flächenende bis Flächenende auf HQ/ACRO-2,25/13 Flachentiefe dort 8 cm

wie ich den Holm aufbaue ist mir klar. Wollte die Flächen wie in swiss-composite mit je 3 Lagen 80iger Glas (abgestuft) aufbauen, das ist aber glaube ich mit Kanonen auf Spatzen schießen, weil der überwiegende Einsatz der Thermikflug sein wird und nur gelegentlich auch am Hang fliegen soll. Das Fluggewicht wird ca 5,5 Kilo betragen.

Hat jemand Tipps, wo ich mich außer bei swiss-composite noch einlesen kann?

Gruß Thies
 
Hi Thies,

wenn Du das Modell wirklich nur thermisch fliegen möchtest, dann reicht gerade bei der Flächendicke sicherlich auch eine Glaslage (80g/m²). Ansonsten würde ich wohl eine Lage 100g/m² Kohlegelege verbauen. Damit haste ne robuste aber dennoch relativ leichte Fläche.

Im Forum habe ich schon mal nen Baubericht geschrieben, vlt. interessiert dich dieser ja: Baubericht Stingray
 
....wie ich den Holm aufbaue ist mir klar. Wollte die Flächen wie in swiss-composite mit je 3 Lagen 80iger Glas (abgestuft) aufbauen...

Hallo Thies,

ist es eine Styro/Abachifläche?
Hast Du dich auf den Seiten von swiss-composite über deren Aufbau der Fläche informiert?

Die 3 Lagen 80iger Glasgewebe sind bei denen der "Holm", vor allem weil die Lagen längs der Spannweite gelegt werden sollen.

Für die Torsionssteifigkeit muss das Gewebe unter 45° gelegt werden. Vollflächig oder nur die Nase als sogenannte D-Box, was wiederum als D-Box nur geht wenn Du einen echten Holm hast, weil die D-Box durch den Holm geschlossen wird.
schau mal hier:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/245888-Bau-Bildbericht-LS-Flächenbau-1-3

Gruß Rolf

ps... für > 5Kg Fluggewicht brauchst Du eine Aufstiegserlaubniß!
 
Zuletzt bearbeitet:

Eckart Müller

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Nicht nur das!

Nicht nur das!

Rolf schrieb:
...für > 5 kg Fluggewicht brauchst Du eine Aufstiegserlaubniss!
Ich verweise in diesem Zusammenhang (>5 kg) auch mal ganz dezent auf die LuftVZO, Anlage 1 (zu § 14 Abs. 1 und § 19 Abs. 1), IV. Gemeinsame Vorschriften, Abs. 3, --> dort nachzulesen! ;)
Wer das weiß, weiß mehr als geschätzte 99% der Modellflieger! Oder anders gesagt: 99% der betroffenen Modellflieger haben davon keinerlei Ahnung... :D

Eckart
 
Fliege im Verein. Aufstiegserlaubnis bis 25 Kilo. Hab also noch Luft nach oben. Ja, soll eine Styro Abachi Fläche werden. Problem ist, dass meine jetzige Fläche viel zu weich ist. Durch Fahrwerk und elektrifizierung ist der Segler zu schwer für die Flächen.

Ja, habe die siss-composite aufbau der Flächen gelesen, aber scheinbar nicht verstanden. Hätte einen Holm und die drei Lagen 80iger eingebaut.

Würde den ein Holm und einmal Kohle Diagonal über die ganze Fläche reichen? Muss mir eure angegebenen Seiten in Ruhe durchlesen, hoffe bin dann schlauer.

Zur Holmberechnung gibt es ja diverse Formeln, gibt es sowas auch zur Torsionsfestigkeit?

Habe mal auf der Seite Tragflächenbau Möller (oder Müller?) rumgestöbert, da wird ja scheinbar über und unter den Holm nur ein Streifen Gewebe, oder wie auch immer gelegt und soweit ich es verstanden habe, nicht über die ganze Fläche.

Gruß Thies
 
Zur Holmberechnung gibt es ja diverse Formeln, gibt es sowas auch zur Torsionsfestigkeit?
Das ist nich so einfach. Holmberechnung ist eine Auslegung auf Festigkeit. (Wie fest muss der holm sein, dass er bei der Geschwindigkeit und voll Ziehen nicht bricht?) Da gibt es klare Grenzen.

Torsionsauslegung dagegen geht auf Steifigkeit. (Welche Verdrehung lasse ich in dem und dem Flugzustand zu?) An Torsion stirbt eine Fläche nicht direkt. (Allenfalls an einem durch sie induzierten Flattern.) Ausserdem ist das polare Trägheitsmoment des komplexen Querschnitts nicht so einfach zu rechen wie das axiale Trägheitsmoment eines Holms. (Von der Beulproblematik der auf Torsion belasteten nur schwach gewölbten Schale einmal abgesehen.)

Alles in allem: Zum einen sind die Zusammenhänge deutlich koplexer als beim Holm, zum anderen die Grenzen schwammiger. Was dazu führt, dass eher nach Erfahrung und Bauch ausgelegt wird. ("Für den Anwendungsfall hat sich diese Gewebebelegung für diese Modellgrösse bewährt!")
 
@ MarkusN "Für den Anwendungsfall hat sich diese Gewebebelegung für diese Modellgrösse bewährt!"

meinst du die von swiss- composite?

Also, der Flügel muss nicht rechteck Loopings außhalten, ein schneller Überflug Loopings und Rollen, sollten aber schon mal drinne sein. Gelegentlich (3-4x im Jahr) möchte ich damit auch gerne an den Küsten Dänemarks fliegen und keine Angst haben müssen, das der Flügel gleich die ohren anlegt.

Das ist momentan der Fall, wenn ich mein Aufstecktriebwerk einschalte. Dann bekomme ich schon Angst. Auf Fotos vom Erstflug (ca 300 Stück) ist gut zu erkennen, wie sich die V Form gravierend ändert, das gibt ein ungutes Gefühl.

Was sagt denn euer Bauchgefühl, wie ich die Fläche aufbauen sollte? Wenn ich es wie in swiss- composite mache, ist sie wohl auf jeden Fall fest, wohl aber auch sehr schwer. Keine Ahnung, wie das zu bewerten ist.
 
Flügelbau

Flügelbau

Habe schon viele von derartigen Flächen gebaut , so daß ich bei folgender Bauweise immer Erfolg bei vertretbarem Gewicht hatte.
Als Holm nehme ich immer einen durchgehenden Brett-Sperrholzholm. Der garantiert durch Kraftschluss die erste Torsionsfestigkeit.
Das erste Drittel der Flächentiefe belege ich diagonal mit Glas 163 oder zwei Lagen 80, wenn es nicht ums Geld geht, mit einer 140er Kohle. Im ersten Drittel dopple ich immer auf.
Bei dieser Profildicke kann auch dünneres Material verwendet werden.
Die Querruder und Wölbklappen werden immer kohleversteift, denn auch dort soll keine Verwindung stattfinden.
Nach Verschliff des Flügels grundiere ich das Holz mit Clou-Grundierung farblos.
Dann beschichte ich den Flügel mit diagonal aufgelegter Glasseide 50 Gramm. Das Epoxyharz verdünne ich mit etwas Aceton oder Alkohol. Mit Feinhaarwalze aufrollen. Immer nur eine Seite bearbeiten.
Nach Überschliff eine Überspachtlung mit Kunstharzspachtel vornehmen und nach Trocknung naßschleifen. Lackierfertig.
Die Oberflächenbeschichtung bringt gegenüber einer Folienbespannung ganz enorme Torsionsfestigkeit. Aber auch mehr Arbeit.
Flügelgewichte bei diesen Ausmaßen liegen bei mir um die 2 bis 2,3 Kg flugfertig. Also Abfluggewicht von 5 bis 5,5 kg realistisch.
Viel Erfolg bei Deinem Projekt
 

Milan

User
Moin Thies.

Für den von dir gewünschten Flugstil reicht als Torsionssteifigkeit aus:

1x vollflächig 80iger Glas diagonal.
1x 160iger Glas diagonal vollflächig von der Wurzel bis über die Stützrippe - von dort weiter keilförmig auslaufend auf den Holm; auf einer Länge von etwa 30-40 cm.
1x 160 iger Glasstreifen, 15cm breit, über den QR-Ausschnitt (Trapezknick).
An der Position der Flächenservos auch noch zusätzlich Glas aufbringen.

Wenn du Glas mit Epoxy verarbeitest benutze Köpergewebe.
Verklebst du Glas mit PU bitte NUR Leinengewebe nehmen, sonst kriegst du Schreikrämpfe.

LG

Harry
 
Hi Thies,
der Unterschied zwischen Gelege & Gewebe ist hier erklärt http://wiki.r-g.de/index.php?title=Webarten#Unterschied_zwischen_Gewebe_und_Gelege
Bei deinem Anwendungsfall reicht eine Belegung mit Glas, so wie Harry das vorgeschlagen hat, völlig aus! Nimm Leinwandbindung, verzieht sich nicht so schnell und die Drapierbarkeit von Köper brauchst du hier nicht.
Und bitte mach´s vernünftig und nimm Laminierharz und keinen PU-Leim.

Gruß Christian
 
1x 160 iger Glasstreifen, 15cm breit, über den QR-Ausschnitt (Trapezknick)
.

wie ist das gemeint, Harry?

Habe ja auch Wölbklappen.

Muss ich für den Einbau von Störklappen (die elektrischen) noch irgendetwas beachten? reciht das, wenn ich sie nur an den Holm befestige, oder sollte ich die besser verkasten? Ich höre solches und solches.

Gruß Thies
 

FamZim

User
Hallo Speed

Wenn DAS der Fall ist:

" Also, der Flügel muss nicht rechteck Loopings außhalten, ein schneller Überflug Loopings und Rollen, sollten aber schon mal drinne sein. Gelegentlich (3-4x im Jahr) möchte ich damit auch gerne an den Küsten Dänemarks fliegen und keine Angst haben müssen, das der Flügel gleich die ohren anlegt.

Das ist momentan der Fall, wenn ich mein Aufstecktriebwerk einschalte. Dann bekomme ich schon Angst. Auf Fotos vom Erstflug (ca 300 Stück) ist gut zu erkennen, wie sich die V Form gravierend ändert, das gibt ein ungutes Gefühl. "

Dann nützt kein 45 ° Gelege sondern nur ein besserer Holm !

Wenn Schlitze für Störklappen rein kommen, ist da die Torsionsfestigkeit empfindlich unterbrochen.
Da müsste ein Stützramen um die Öffnung drumherum !

Gruß Aloys.
 

Milan

User
Hallo Thies.

Ein Doppeltrapezflügel hat doch eine Wurzelrippe, eine Endrippe (Randbogen) und eine Mittelrippe. Weil genau an der Mittelrippe das QR beginnt ist, zumindest bei WK-losen Seglern, eine ungewollte Sollbruchstelle des Tragflügels zu sehen - so, als würde man den Ast auf dem man sitzt ein wenig ansägen. Durch eine Bandage mit einem Glasstreifen auf Ober,- und Unterseite über das gesamte Mittelprofil hinweg, lässt sich das wieder kompensieren.


Wenn Schlitze für Störklappen rein kommen, ist da die Torsionsfestigkeit empfindlich unterbrochen.

Grundsätzlich hat Aloys recht - das jedoch die Torsionsfestigkeit im vorliegenden Fall empfindlich eingeschränkt ist, nehme ich nicht an. Ich vergleiche das mit einem Rippenflügel. Die freien Rippenfelder tragen zur Torsionsfestigkeit gar nichts bei, das muß allein der Torsionskasten bestehend aus Nasenleiste-Beplankung-Holm übernehmen.
Die Tiefe der STK ( nicht die Länge!) beträgt nur wenige mm. Das über diese kurze Strecke der Flügel wirksam-störend-gefährlich verwindet, halte ich für ausgeschlossen.
Dem guten Gefühl ist aber ein Anti-Torsions-Stützrahmen um die Störklappe herum bestimmt zuträglich. In Anbetracht dessen, das du kein Superduper-vollgasfest Flugzeug bauen willst, würde ich auf den Aufwand und das zusätzliche Gewicht verzichten.

So habe ich das bei meinem Flügel gemacht: Zum leichtern einkleben der STK habe ich vorher diese mit Balsastreifen aufgemoppelt.


Störklappe (1).jpg

LG

Harry
 
Notruf

Notruf

Hallo Thies,
bei mir ist Katastropenalarm. Meine Festplatte ist abgestürzt und komme an keine Daten mehr ran. Mein Sohn hat heute einen neuen Rechner installiert. Daher die Bitte: Melde Dich auf meiner Emailadresse clemens.kraus@bitforbit.de. damit wir wieder den Kontakt aufnehmen können. Muß praktisch alles neu installieren und speichern. Werde dann verlässlich auf all Deine Fragen eingehen. Danke für Dein Verständnis
Gruß Clemens
 
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