Flaperons
Flaperons
Hallo Clemens,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich stimme mit Dir überein, dass die Falperons für die Querruderwirkung nicht optimal sind. Allerdings schreibe ich das eher dem kurzen Hebelarm am Innenflügel bezogen auf die Längsachse zu, als der Differenzierung.
Im Originalzustand war der Bobby ein Zweiachser, der ab einer gewissen Schräglage die Tenedenz hatte ziemlich stark in die Kurve zu fallen. Beim Gegensteuern fing er dann aber zunächst furchtbar an zu schieben, bis er sich endlich mal wieder aufrichtete. Also spendierte ich ihm als erstes ein größeres Seitenruder sowie ein modifiziertes Höhenruder, beide ohne Ruderspalt und mit spitz zulaufender Endleiste. Noch nicht zufrieden bekam er anschließend auch noch Flügelohren verpasst. Die Spannweite wuchs dadurch von 156 auf über 180 cm und die Steuerfolgsamkeit als Zweiachser war um Welten besser geworden.
Anscheinend war auch der Einfluß auf den Induzierten Widerstand ziemlich günstig, denn ich konnte nun häufig mit dem Hightec-Leichtgewicht-HLG "Highlight" eines Kollegen beim Kreisen mithalten, der übrigens auch Flaperons hat. Jedoch die Wendigkeit war immer noch nicht optimal. Immerhin schaffte ich es nun, enge Bärte aus Augenhöhe heraus auszukurbeln. Und eines Tages, mir lachte gerade das Herz im Leib ob der erreichten 250 Höhenmeter, zog ich beim Ausstieg aus der Thermik etwas zu stark und "krach", wurde aus dem einteiligen Flügel ein zweiteiliger....
Zum Glück war der Boden vom wochenlangen Regen aufgeweicht und so blieb mir der Flieger ohne weitere gravierende Schäden erhalten und ich baute den Flügel mit einigem Aufwand in die heutige Form um: 2teilig und mit Flaperons ausgerüstet, für die ich mich wegen des geringeren Bauaufwandes/Gewichtes mit nur 2 notwendigen Servos entschied. Trotzdem nahm das Gewicht von vorher 800 g auf 1000 g zu.
Mit Flaperons und den 200 g mehr flog der Bobby jetzt völlig anders. Er brauchte mehr Geschwindigkeit und in engen Kurven verlor er leider ziemlich viel Höhe und hatte auch zunächst die Tendenz wieder hineinzufallen. Gegensteuern mit Quer hatte leider nicht die gewünschte Wirkung.
Des öfteren gab es kritische Situationen... Die Wölbklappenwirkung war schwach. Einzig die Bremswirkung der hochgestellten Flaperons war ausgezeichnet. Die relativ gute Steuerbarkeit über Seite blieb jedoch erhalten. Leider hatte ich mit Seite auf Links anfangs noch Probleme (Mode 2, Hauptruder auf Rechts). Ich war enttäuscht. Ich reduzierte den Klappenausschlag auf 14/7 mm, brachte Turbulatoren an und flog zunächst mit Querseitekopplung. Das war bis dahin die beste Einstellung, die ich lange Zeit beibehalten habe. Lediglich Quer/Seite fliege ich seit längerem meist getrennt.
Bei totaler Flaute am vorletzten Wochenende fing ich wieder an zu experimentieren. Jetzt fliege ich mit auf + 5-6 mm erhöhtem Wölbklappenausschlag und deutlich besserer Wirkung. In Thermikstellung habe ich jetzt nur noch Querruderausschlag nach unten zum Stützen. Am außenliegenden Flügel geht die Klappe maximal bis auf Nullstellung zurück. D. h., beim Stützen wird dem höheren Auftrieb am Außenflügel nur ein höherer Auftrieb am Innenflügel entgegengesetzt ohne den äußeren Auftrieb mit nach oben ausgeschlagener Klappe zu reduzieren. Lediglich der Wölbklappenausschlag wird dort maximal bis auf 0 reduziert. Die Querruderwirkung ist somit eingeschränkt und für den Fall des Thermikkreisens optimiert. Deutliche Richtungs-/Schräglageänderungen muß ich jetzt in Thermikstellung daher mit Seite vornehmen. Das kann der Flieger ja gut, nur der Pilot muß noch besser werden...
Für die Wölbklappenstellung neutral und schnell bleibt die Querruderwirkung unverändert erhalten. Die ersten Flüge damit verliefen gut, nur muß ich mich jetzt erst mal an die neuen verbesserten Eigenschaften meines Bobby mod. gewöhnen und weitere Erfahrungen sammeln...
Wenn es mir jetzt auch noch gelingt, die Querruderwirkung für neutral und schnell mit geeigneterem Spaltabdeckband und versetzten Turbulatoren zu optimieren, bin ich erstmal ziemlich zu frieden...
Gruß
Joachim
PS.: Anzumerken wäre noch, dass die Klappen außen unten nicht genau in der Flucht mit dem Profil sondern etwas schmäler sind. D. h. dort ist nach außen hin eine kleine Stufe
, der ich so ein paar kleine aerodynamische Schweinereien schon zutraue, z. B. die schlechtere Klappenwirkung nach unten...
Edit: Danke auch an Guido. Das sehe ich ähnlich wie Du.