Airex oder Herex Verarbeitungsfrage

Hallo Jungs
Ich bin gerade am "Laborieren" einer Voll GFK Fläche mit Airex 1,2mm.
Es soll ein leichter Elektro Flieger werden mit 860mm Spannweite.

Jetzt habe ich mal eine Fläche Laminiert also Fertiggebaut so wie man es in den Einschlägigen Bücher lesen kann,
doch beim Ausformen hat sich das Airex vom Gewebe gelöst gehabt trotz Vakuum, ich habe bis jetzt keine gute
Verklebung Gewebe-Herex-Gewebe hingekriegt, was mache ich da falsch??

Wie verarbeite ich das richtig?
muss ich das Airex vorher noch Imprägnieren mit eingedicktem Harz, vor dem auflegen in die Form?

Mein Aufbau der Fläche ist:

-Farbe (2K) (wird Gespritzt)
-80gr/m2 Gewebe eine Lage (Wird mittels Schaumstoffroller aufgebracht)
-Airex 1,2mm (wird trocken so wie es ist eingelegt)
-80gr/m2 Gewebe eine Lage (wird auf einer Plastikfolie gertänkt dann abgezogen und aufgelegt dann das Abreissgewebe trocken drauf)
dann zum Vakuumieren
-Lochfolie
-Fliess
-Vakuumsack

das ganze 5 Std bei -0,6Bar ziehen
24 Std Aushärten bei 20 Grad

wer weiss hier Rat

Danke schon im Voraus!

Hi,

was mir ales erstes auffällt für das Fehlerbild:
Abreiß trocken auflegen auf das getränkte Glas bei der Innenlage kann selbiges zu trocken saugen. Besser Abreiß mittränken oder je nach Arbeitsweise Innenlage nasser verarbeiten (aufgelegtes Abreiß anrollen und soviel Harz verarbeiten, dass das vor dem Einsaugen annähernd getränkt ist. Am besten: Lochfolie auf Arbeitsplatte aufspannen, Abreiß drauf tränken, auf dem Abreiß das Glas tränken, danach das ganze dreilagige Paket in die Form packen, Gewebe natürlich zum Stützstoff. Danach 1-2 Lagen Papier (Küchenkrepp, Industriepapier o.ä) zum Aufsaugen des Harzüberschusses und gleichmäßigen Verteilen des Unterdrucks auflegen, dann allles Einsaugen. Absaugfließ geht natürlich auch statt Papier.
Je nach Harz und Temperatur sind 5h Einsaugen definitiv zu wenig, 10 h sollten es sein bei 20°, sicherer sind 12.
Herex mit der sauberen Polsterbürste absaugen ist auch wichtig.
0,6bar sind ok aber auch Untergrenze, mehr als 0,8 müssen es nicht sein, sollten es u.U. aus anderen Gründen auch nicht sein.

Gruß Arne

Herex mit der sauberen Polsterbürste absaugen ist auch wichtig.

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Ich würd sogar sagen, das wichtigste!
Vor dem Einlegen in die Form geh ich auch noch mit einem harzgetränkten(sehr sparsam, nur um noch vorhandenen Staub zu binden) Schaumstoffroller drüber.
Innenlage mach ich mit 25er Glas und trockenem Abreißgewebe drauf, hatte noch nie Probleme mit ablösen.
.
Das Problem hier scheint auch nicht eine abgelöste Innenlage, sondern die nicht haftende Außenlage zu sein.
Probiers mal an einem Musterstück mit richtig entstaubten Airex und mit unbehandeltem. Wichtig ist auch eine nicht zu trockene Außenlage.

Schau mal bitte hier: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/85587-was-ist-passiert?

Fehlerbild

Fehlerbild

Das beschriebene Fehlerbild hatte ich bis jetzt nur bei Flügeln, bei denen das Vakuum nicht richtig verteilt wurde.
Es waren Stellen vorhanden, die das Vakuum nicht erreichte.Entweder durch fehlende Luftbrücken oder Folie auf Folie, das dichtet sich dann selbst ab und das Vakuum kann manche Stellen nicht erreichen.Offensichtlich nicht wahrnehmbar, aber Bereiche mit geringerem Vakuum vorhanden. Deshalb liegt meine Absaugstelle immer im Bereich des Stützstoffes. Ausserdem ist eine Abdichtung der Folie mit Acryldichtmasse auf dem Formrand einem Vakuumsack vorzuziehen, ist definitiv weniger Leckempfindlich. Wer braucht ein Vakuum von der Hinterseite der Form, mit all den Unregelmäßigkeiten, zusätzliche Polster, Folie über Kanten und Ecken? Manometer zeigt -0.6 bar an , aber ist es auch überall vorhanden?
Noch ne Möglichkeit, Aussenlage zu trocken. Da hilft aber eine Eselbrücke: Wenn alles eingerollt ist, einfach mal die Frage stellen: Soll ich wegen ein paar Gramm Harz zu wenig, den ganzen Flügel in die Tonne tun????

Bernd

Herex-Verklebung

Herex-Verklebung

Hallo,

nach meiner Erfahrung ist es notwendig, das Herex vor dem Verkleben zu perforieren. Nimm dazu einfach eine etwas dickere Nadel (0,5-1mm) und stoße viele kleine Löcher durch das Herex (auf weicher Unterlage), Abstand so ca. 5cm. Das geht ruckzuck.
Ich hatte das Problem auch einmal. Mit dieser Technik ist es nie mehr aufgetaucht. Es kann nämlich sein, dass das Herex so gut abdichtet, dass Luft zwischen Außenlage und Schaum vorhanden bleibt. Dann klebt's aber nicht. Durch die kleinen Löcher wird die Luft komplett abgesaugt.
Ansonsten hast du wohl schon alles richtig gemacht.
Gruß
Wilhelm

Rollen

Rollen

Das mit dem perforieren hab ich mal bei Rohacell gemacht, damit es besser verklebt.Aber mit nem Igel , Brett mit 100 Nadeln.
Nach dem Vakuum rolle ich alle Flächen mit so einem balligen Tapetenroller und dem konischen Pedant , besonders Nasenleiste und Endleiste nochmal nach.Falls sich da die kleine Bläschen verstecken.

Noch ein lustiger Hilfsspruch: Wenn ich ein Luftbläschen wär, wo würde ich mich verstecken?


Bernd

Lerneffekt?

Lerneffekt?

Außenlage zu trocken?
Eher unwahrscheinlich. Wenn beim Absaugen kleine feuchte Flecken um die Einstichstellen entstehen, erkennt man, dass man trotz heftigen Harz-sparens doch wieder zuviel Angstharz eingebracht hat!
Die paar Gramm?
Das addiert sich halt schon! Segelflieger wollen doch immer (auch die Scale-Kampfbomber?) möglichst leicht bauen. Gerade am Leitwerk oder an den Außenflügeln, da, wo der richtige Harzanteil schwerer zu halten ist, wirkt sich das unnötige Mehrgewicht am stärksten aus. Und mehr Festigkeit bringt's halt auch nicht.

Wilhelm

Zuviel ist ungesund

Zuviel ist ungesund

Hi Wilhelm,

Ich rede wenn überhaupt von Harzmenge die bei 10-20 gr liegen.

Nicht von Kilos....ausserdem baue ich nicht Spanten mit pfundweise 5min Epoxy ein.
Ausserdem haben wir ja Absaugvlies drauf und wenn man keine Lochfolie nimmt bleibt das Harz ja drin.Bei mir kommts raus.

Wenn ich hier ein paar Tips gebe, dann kommen Sie aus der Praxis und sind nicht vermutet.
Hast du mehr als 100qm Herex verarbeitet?

Aber dann kannst du ja mal die Tips geben, ich weiss ja eigentlich wie es geht !
Luftballons fliegen auch weil sie leicht sind nur nicht lange...

Und Tschüss