HV - Hitec Servos Zittern

Gast_29808

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Hi,

ich will es mir nicht nehmen lassen auch andere zu Informieren was im Hause Hitec momentan los ist. Diese Servos weisen ein Zucken auf wenn sie über 1m Kabellänge betrieben werden im HV Modus. Ich habe zur Verdeutlichung ein Video gemacht. Dem Hersteller ist das Problem bekannt! Sieht aber keinen Grund daran zu arbeiten und die Servos zu mindest mit einer Info auf den Markt zu schicken, wenn sie schon keine Rückhohlaktion machen. Als Maßnahme dessen schickte mir Hitec Signalverstärker die Tatsächlich das Problem beseitigten. Nur leider kann ich mit dem Signalverstärker die Servos nicht Programmieren, was aber wie wir wissen bei Hitec Servos sein muss. Wie genau sich das die Fa. Multiplex vorstellt ist mir ein Rätsel. Den ich habe keine Öffnung in meiner Fläche wo ich den Signalverstärker anstecken und abstecken kann. Einzige Möglichkeit, den Verstärker am Tragflächen Ende anzubringen, wo aber dann eh schon wieder die Weiche sitzt die ja auch über einen Signalverstärker verfügt. Nun darf ich HV Servos mit 6V nutzen. Das macht Sinn! Ach ja, das Phänomen trat bei mehr als 20 Servos auf. Für mich ist klar, ich bin jetzt ein für alle mal mit Hitec durch. Ich kann nicht damit leben wenn ich im schlimmsten Fall jemanden verletze weil ein Servo das Ruderhorn ausreißt und darauf der Flieger nicht mehr steuerbar ist. Auch dieses Argument wurde beim Hitec Management telefonisch vorgetragen und mit stillen schweigen beantwortet.


 

Ne555

User
Hallo,
ich verfolge das mit dem Servozittern sehr aufmerksam, da ich diesen Sommer dasselbe Problem hatte.
Und nach einem Gespräch mit HiTEC, muss ich den Jungs dort Recht geben. Daher möchte ich meine Erkenntnis mit euch teilen.

Es liegt nicht am Servo, sondern an der Physik, bzw. richtig gesagt an dem "ohmschen Gesetzt". Und an dem geht kein Weg vorbei. Hab schon mein Berufsschullehrer gesagt vor 15 Jahren.
Historisch bedingt liegt der Signalpegel bei 3,3V (zumindest bei den meisten gängigen Empfängern). Das kommt daher, das früher die Betriebsspannung aus 4 NiCD Zellen kam, sprich 4,8V.
Und heute, bei 2 Lipo Zellen (7,4 V - 8,4 V), ist der Signalpegel immer noch bei 3,3V.
Nutzt man nun HV-Servos, und das müssen nicht nur HV-Servos von HiTEC sein, fließen bei einer Betriebsspannung von 8,4 V richtig satte Ströme.
In normalen Betrieb sind das ruck zuck 2-3 A, und wenn man richtig rein langt gerne mal über 5 A.
Aber ist ja auch klar, woher soll die Leistung denn sonst kommen? Meine HV-Servos von HiTEC (7950Th) liefern ja schließlich im HV-Betrieb 35KGcm.
Das muss man sich mal vorstellen, 35KGcm. Das ist Wahnsinn diese Leistung!

Jedenfalls habe ich mich dann mal ans Rechnen und Messen gemacht.
Fließen die 2 Ampere, fielen bei meiner Servozuleitung auf der Plus- und Minusleitung jeweils 1 Volt Spannung ab.
Somit wurde das Servo bei einem 0,5mm2 Querschnitt nur noch mit 6,4V, anstatt der 8,4V versorgt.
Da kommen dann auch keine 35Kgcm mehr aus dem Servo raus.
Und hier spielt das ohmsche Gesetzt nun eine Rolle.
Durch den Spannungsabfall an der Masseleitung, entsteht im Servo ein neuer Massebezugspunkt.
Sprich, das Servo sieht unter Last keine 3,3V Signalpegel mehr, sondern nur 2,3V.
Und 2,3V ist quasi kein Signal. Das Servo bleibt sodann stehen und es fließt kein Strom mehr, wodurch das Signal wieder auf 3,3V steigt und ein Signal wieder zu sehen ist.
Servo bewegt sich wieder und der vorhergehende Fall tritt ein. Eine Endlosschleife ensteht.
Daher kommt das Servozucken!

Nachdem ich das mal aufgezeichnet habe und mit Multimeter nachgemessen, war es mir auf einmal klar.
Die Versorgungleitung ist bei derart starken Servos zu schwach dimensioniert gewesen.
Da ich aber das Modell schon fertig hatte, konnte ich nur eine zweite Masseleitung einziehen.
Jetzt zuckt nichts mehr, aber am Servo kommen wegen dem Spannungsabfall der Plusleitung immer nur noch 7,4V an.
Also habe ich keine 35Kgcm. (Gut brauch ich auch nicht, heiße ja nicht G. Bruckfrau).
Ich kann nur jedem empfehlen, der sich derartig starke Servos einbaut, sich auch Gedanken über die Kabel zu machen.
Signalverstärker hin oder her. Die lösen zwar ein Zucken, aber die Leistung am Servo fehlt immer noch.

Achtet mal darauf!

Grüße,
Ne555
 

Gast_29808

User gesperrt
Halle Ne555,

danke das Du gerade bei mir Deinen ersten Beitrag schreibst seit 02.2011,

und danke für Deinen Input. Ich möchte mich kurz fassen. Du hast absolut recht! ABER liegt es nicht in unseren Aufgabebereich die Kabeln richtig zu dimensionieren sondern bei dem Hersteller. Der Hersteller verwendet natürlich ein günstiges 0,5er Kabel!! Warum nicht gleich ein 1,0er oder warum weißt zu mindest der Hersteller nicht darauf hin das es zu Problemen kommen kann wenn man nicht eine zweite Masse Leitung legt?? Wenn Hitec sein Kabel 1,0 macht überlege ich mir auch die Verlängerung 1,0 zu machen. ODER warum keinen Kondensator einbauen ins Servo oder zu mindest einen stärkeren (falls einer Vorhanden)??

Und jetzt der Überhammer!! WARUM funktioniert es bei gleich starken Servos beim Mitbewerber ohne Zucken???

Das ist alles Augenauswischerei! Die Servos haben einen Fehler das ist Fakt. Omisches Gesetzt hin oder her! Oder wie erklärst Du Dir das die noch stärkerer Reihe funktioniert? Oder die Vorgänger die nur unwesentlich schwächer waren. Oder eben gleich starke oder sogar stärkere beim Mitbewerber.

Aber nochmal um das zu Unterstreichen. Man kann den Fehler mit Deiner Genannten Methode eliminieren. Wenn Du jetzt auch noch eine zweite Plus Leitung legst hast Du sogar Deine Gewünschten 35 KG und mehr Speed
 

Griffon

User
Hallo Zusammen

Ja die Kabel sind das eine, die doofen Stecker das andere. Dazu kommt, dass die angegebenen 35 kg so oder so ins Reich der Fabeln gehören.
Bei der Servotestreihe von Servomanches hat nicht ein einziges Servo die angegeben Kräfte hergegeben. Auch wenn dort noch keine HV Servos dabei waren.

Schöne Grüsse
René
 

Gast_29808

User gesperrt
danke rene, das hab ich vergessen zu erwähnen. laut datenblatt halten diese graupner Stecker max 2 A aus trotzdem wird das Servo das3-5A zieht mit dennen ausgeliefert?? Betrifft jetzt nicht nur HItec
 

Ne555

User
Hallo timer,
mit den Uni-Steckern hast du völlig recht. Goldkontakte hin oder her, sind diese Stecker für solche Dauerströme 4-6A nicht gemacht worden. Auch ist der Übergangswiderstand bei machen billigen Uni-Steckern sehr hoch. Aber bei meinen Messungen habe ich auch gesehen, dass die Ströme immer nur ganz kurz fließen während des Fluges. 1-2A als Dauerstrom ist ja wiederum ok.

Wichtig ist einfach, das der Widerstand durch Kabel und Stecker vom Empfänger bis zum Servo so klein wie nur irgend möglich sein muss, um maximale Leistung zu haben. Und das beachten viele Modellbauer nicht. Ich früher auch nicht, habe oft einfach 2-3 Servoverlängerungskabel zusammengesteckt.

Und ohne das vermeintlich fehlerhafte Servozucken hätte ich mir darüber nie Gedanken gemacht.

So, jetzt aber genügend geschrieben. Wetter ist noch gut, ich geh jetzt fliegen!
Grüße an alle, Ne555
 
Jedenfalls habe ich mich dann mal ans Rechnen und Messen gemacht.
Fließen die 2 Ampere, fielen bei meiner Servozuleitung auf der Plus- und Minusleitung jeweils 1 Volt Spannung ab.
Somit wurde das Servo bei einem 0,5mm2 Querschnitt nur noch mit 6,4V, anstatt der 8,4V versorgt.

Sag mal, wo hast Du denn die 15m Servoleitung verlegt?

Gruiß

oldtimer
 
Hallo zusammen,

dass der Spannungseinbruch bei einer größeren Strombelastung von 1V bei einer gleichbleibenden Belastung des Impulses stattfindet (wie bei einem Beispiel vom Timer-IC NE555 berichtet), ist nicht möglich bei einem Bezugspunkt des Minus = 0V einer Spannung sich ändert. Der Spannungseinbruch geschieht allein am Plus.

Was stattfindet ist allerdings und was ich schon mehrfach beschrieben habe, dass bei schnellen Be- und Entlastungen sich Differentialpiekser auf einer Impulsleitungen entstehen können. Diese triggern dann das im Servo befindliche Monoflop, obwohl kein Impuls vom Empfänger kommt. Dieses kann besonders bei langen Leitungen durch das unabgeschirmte, nahe Beieinanderliegen der Plusleitung mit der Impulsleitung übberwiegend induktiv, aber auch kapatitiv eingestreut werden.

Durch diese eingestreuten Triggerimpulse und zeitgleich das Nichtvorhandensein des Empfängerimpulses, entsteht dieses Zittern und unkontrollierte Zucken am Servo, wobei diese störenden Piekser sich wiederum verstärkt als Kettenreaktion einstreuen, und sich zu diesem nichtaufhörenden, unkontrollierten Zucken entwickelt.

Abhilfe kann man schaffen: durch das Abschirmen der Impulsleitung, durch ein Abblocken der Impulsleitung am Servo mit einem 470 ... 1000 pF Kondensator, oder durch ein Puffern der Versorgungsspannung mit einem 2200uF Elko und eines 220nF Folienkondensators, der die Steilheit des Spannungseinbruches verlangsamt, durch (wenn möglich) kürzere Servoleitungen, durch Verwendung von Analogservos, welche keine so starken Anlaufströme haben wie Digitalservos, durch noch niederohmige Stromversorgungen, welche keine so großen Spannungseinbrüche zulassen u. u. u.

Auch hier ist die Folge wie allgemein und logisch: Ein Unglück kommt selten (von) allein ;).
.......... Oft kommen, wie auch hier, mehrere negative Eigenschaften zu einem Problem. ..........
 

Gast_29808

User gesperrt
wie erklärst Du Dir dann den Fakt das dass Problem behoben ist wenn man eine zweite Masseleitung einzieht?

Im Prinzip ginge es mir bei Tread Öffnung nicht darum Technische Lösungen zu finden oder zu erklären. Das soll dann bitte doch Hitec machen. Ich wollte der RC Gemeinde nur auf die Probleme der Hitec Servos aufmerksam machen.
 
Dann ist die erste Leitung nicht in Ordnung.

Die Spannungsdifferenz von 1V kann an den 0V erst entstehen, wenn ein Verbraucher mit 6A an einer 2m langen Leitung von 0,25mm² belastet wird, die nicht ereicht werden.

Deshalb sollen die Leitungen auch vom Bezugspunkt 0V im Empfänger möglichst bei langen Leitungen einzeln zu den Servos gehen.
 
Da macht es schon Sinn es so zu machen wie Steve Holland bei seinen großen Fliegern:
Direkt an den Querrudern bzw. im Heck des Modells jeweils einen kleinen Empfänger neben das Servo bzw. die Servos
gesetzt und da er zumindestens an den Querrudern auch einen Akku hatte,brauchte er noch nicht mal ein
Kabel einstecken beim Aufbau!

Raymund
 
Richtig Raymund, das ist eine sichere Lösung bei Großmodellen.

Aber auch ein vernünftiger Querschnitt der stromführenden Leitungen ist immer eine sichere Sache; vor allem bei größeren Modellen, obwohl die Impulsaufbereitung im Servo auch mit einem ungestörten 1V Impuls zurecht kommt. Nur dann können schon spannungsmäßig kleinere Störpiekser auf den Impulsleitungen ein Zappeln der Servos bewirken.

Ich habe schon des öfteren CU-Lackdraht verwendet. Vor allem bei nachträglichem Einbau von starken Servos in Flächen von Großseglern, die ich sehr gut in schon vorhandene Bouwdenzugrohre einschieben konnte. 2 mal 0,8mm für die Stromzuführung und 1 mal 0,4mm für die Impulsleitung, was anschließend keinerlei Probleme brachte.


..............
culackdr.JPG


Lässt sich gut mit einem Akkuschrauber oder langsam laufenden Bohrmaschine verdrillen
 

Gast_29808

User gesperrt
ich werd nicht mehr^^ Kupfer :D jetzt hört mir aber auf ihr 2.

Denkt ihr auch mal an das Gewicht? Es gibt unter uns Piloten die vlt nicht nur Scale fliegen. Da sind Akkus und EMpfänger in den Flächen plus Kupfer Drähte über 2mm Fehl am PLatz...
 
Hallo Timer,

Du hast da einiges nicht verstanden. Hier geht es um einen Spannungsabfall und daraus resultierenden Störungen.
Es ist nun mal allgemein nur möglich bei langen Leitungen, da der Querschnitt da entscheidend ist Kupfer zu verwenden.

Da eine PVC-Isolation ebenfalls ein Gewicht erbringt, ist eine Lackisolierung um einiges leichter. Außerdem versuch einmal in ein schon vorhandenes Bouwdenzugrohr ein verdrilltes 0,125mm²Servokabel ein zu schieben, was fast doppelt so schwer als eine Cu-Lackleitung gleichen Querschnittes zu verwenden.

In der Hoffnung, dass Du dieses nicht wieder (warum auch immer) wieder missverstehst, was ich meine ;).
 

Griffon

User
Hallo Günther

Deine Lackdraht -Methode in Ehren, aber nur bei Modellen ohne eingebaute Vibrationen. Also für Motormodelle wäre mir diese Kabelart zu riskant.

Schöne Grüsse
René
 
Das stimmt Rene und es ist gut, darauf hin zu weisen.

Denn wenn man will und es dementsprechend ausführt und lange genug wartet, kann auch und das nicht nur ein Federstahldraht oder CF- GFK - Teil durch eine Ermüdung brechen. Siehe den aktuellen Ermüdungsbruch des Windrades bei Altenbeken/Buke.
Ausgelegt auf 20 Jahre und sollte im 21. Jahr zurück gebaut werden, was im nächsten Jahr wäre und geschehen sollte.
Es war zu spät, die Erkenntnisse in diesem Bereich waren noch zu dürftig!

Es muss aber schon eine sehr lange Zeit vergehen, wobei die belastende Frequenz dementsprechend sein muss in eine Resonanz zu kommen, um ein Moment an einem wenige Zentimeter langen 0,8mm Cu-Lackdraht zu bekommen, um einen Ermüdungsbruch zu erzeugen. Zumal er noch mit 2 weiteren Drähten verdrillt ist. In der Regel erleidet ein Modell sein Ende durch andersweitige selbstgemachte, verschuldete Ausfälle jeder Art.

Außerdem sind meine und nicht nur von mir schon mehrfach, ausgeführten Vorschläge, in meinen einigen jahrzehnte alten Seglern erfolgreich gemacht worden. Meine Motormodelle mit Verbrenner habe ich vor etwa 2-Jahrzehnten abgeschafft, aber nicht deswegen. Denn da habe ich auch immer auf eine Sicherheit im Elektrobereich und mechanischen Bereich meinen dürftigen Kenntnissen entsprechend geachtet.

Dieses alles erübrigt sich auch höchstwahrscheinlich sowieso, da kaum noch jemand selbst baut und fast nur dank im Handel erhältliche, vorgefertigte oder Fertigteile verwendet, was auch gut für viele und vor allen die Sicherheit ist.

Die Anregungen sind auch nur für die wenigen Überbleibsel ;) gedacht, soweit sie diese Methode nicht schon kennen oder gar schon angewendet haben, was als eine kleine gutgemeinte Hilfe gedacht war.
 

Flugass

User gesperrt
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