Problem mit Jeti MaxBec 2

Hallo,
ich habe den Spannungsregler in einem Segler verbaut. Zwei 2S Lipos mit 1350 mAh liefern den Strom. Nun waren die Akkus voll geladen vor ca. 4 Monate am MaxBec 2 angeschlossen.
Der "Schalter" war in seiner Fassung gesteckt, d.h. die Anlage war empfängerseitig stromlos. Nun schreibt Jeti von einem Ruhestrom von 170 Mikroampere. Als ich vor kurzem den Segler auf Funktion prüfen wollte, waren beide Lipos leer. D.h. ihre Spannung lag bei 2,3 Volt. Nun grübele ich, ob dieser Ruhestrom real ist. Wenn man den Ruhestrom mit der abgelaufenen Zeit multipliziert, kommt man in etwa auf die halbe Batteriekapazität. Insofern dürften die Dinger nicht tiefentladen sein. Ist diese Erscheinung schon mal beobachtet worden? Vielleicht habe ich einen Ausreißer oder die Lipos taugen nicht viel (die Kapazitätsangabe ist zweifelhaft). Theoretisch müssten die Akkus im angeschlossenen Zustand nicht in dieser Zeit so weit runter entladen sein. Hat einer von Euch eine plausible Erklärung?
Einen geruhsamen dritten Advent wünscht allen Wolfgang
 
Mein Prüfgerät zeigt nichts mehr an. D.h. die Spannung ist zu niedrig und damit wird auch keine Kapazität angezeigt. Ich habe den Verdacht, dass der Spannungsregler doch mehr "Ruhestrom" zieht, als angegeben. Ich war der Meinung, die Akkus können am Regler verbleiben, solange die LED Anzeige im grünen Bereich liegt. Nun sieht es so aus, als ob man die Akkus besser nach jedem Gebrauch von der Schaltung trennt. Aber davon ist explizit nichts in der Anleitung zum Regler zu lesen. Eventuell habe ich ein "Montagsgerät" erwischt. Deshalb würden mich die Beobachtung anderer Nutzer interessieren. Wolfgang
 
Hallo Wolfgang!

Das hat warscheinlich nichts mit dem Max BEC 2 zu tun, sondern mit den Lipos.Du schreibst:
Zwei 2S Lipos mit 1350 mAh liefern den Strom. Nun waren die Akkus voll geladen vor ca. 4 Monate am MaxBec 2 angeschlossen.

Da du auch noch sagst das die Kapazität angabe ungewiss ist, gehe ich mal davon aus das es sich um Lipos handelt die nicht gerade die beste Qualität haben, richtig?
Dann kann das schon passieren das die beiden nach 4 Monaten rumliegen, wohlgemerkt vollgeladen, tiefentladen sind.Das Max BEC dürfte da nur einen geringen Anteil dran haben.
Von daher, schreib die Lipos ab, die gehören in die Tonne.Kauf dir ein paar neue, qualitativ gute und trenne diese von der Weiche, wenn du weisst das du den Flieger in der nächsten Woche nicht bewegst.Wenn die Lipos über 2 Wochen nicht genutzt werden, solltest du sie in Lagerspannung bringen, also so 3,85 Volt bis 3,95 Volt.Mehr dazu findest du auch im Wiki.

Wenn du das beachtest, sollte dir das nicht wieder passieren.

Schönen Sonntag noch,

Nils
 

Thomas Ebert

Moderator
Teammitglied
Selbstentladung vergessen

Selbstentladung vergessen

Hallo,
leider stimmt es nicht, dass Lipos gar keine Selbstentladung haben, sie ist nur kleiner wie bei NiMh.
Die Angaben liegen zwischen 0,2 und 0,5% pro Tag (NiMh 2%).

Die Lagerungshinweise sagen auch, dass man möglichst nicht volllgeladen lagern sollte, da das der Zellenchemie schadet..

Rechnen wir mal:

Über den Ruhestrom: 120 Tage a 24 Stunden macht 2880 Stunden, mal 170 µA macht eine Entnahme aus dem Akku von je 490 mAh, denn die Angabe gilt je Spannungsregler. Bei einem 1350er Akku sind damit schon gut 36% weg.

Über die Selbstentladung: 120 Tage mal 0,35% (Mittelwert) macht noch mal 42%.

In Summe sind also 78% der Ladung sicher weg.
Jetzt noch ein bisschen Streuung beim Ruhestrom (normal!), Veränderung der Zellenchemie durch nicht optimale Lagerung, Ausgangskapazität der Akkus vielleicht nicht ganz volle 1350mAh, und schon bist Du bei einem ziemlich entladenen Lipo.

Also bei längerer Lagerung Akku trennen. Ich lasse sie nur dran, wenn ich von einer Flugpause kleiner 2 Wochen ausgehe.

Gruß, Thomas

EDIT: Also eigentlich kein Problem mit dem Max BEC...
 
Okay, danke erstmal für die Hinweise. Ähnliche Überlegungen habe ich auch schon in Erwägung gezogen. Die Selbstentladung der Lipos habe ich nicht in das Kalkül gezogen. Man lernt immer dazu. Auf alle Fälle werde ich die Lipos entsorgen oder über einen einfachen Analogregler für den Servotester einsetzen. Denn ein Voll-GFK Modell nebst hochwertigem Inhalt durch solch einen Schrott zu verlieren, wäre fatal.
Also Danke nochmals für die Hinweise - Wolfgang
... und einen erholsames Adventwochenende!
 
mich würde noch interessieren was nun mit der Weiche los ist, mach doch mal 2 volle Akkus drann und miss den Strom bevor du nach deinen Fehlern alles als schrott bezeichnest
 
Gute Idee,
ich habe bereits einen Akku wiederbelebt und der zweite folgt noch. Ich melde mich hier noch mal im Forum, wenn ich den Ruhestrom kontrolliert habe. Normalerweise verlässt man sich ja auf den Hersteller. Aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! (Ich glaube Lenin hat diesen Ausspruch geprägt - und der hat seinen eigenen Kommunisten nicht getraut :confused:)
Trotzdem einen erholsamen Rest vom Sonntag - Wolfgang
 

Thomas Ebert

Moderator
Teammitglied
Ruhestrom messen?

Ruhestrom messen?

Hallo Wolfgang,
was für ein Messgerät benutzt Du für den Ruhestrom von 0,17 mA? Das gibt keines meiner normalen Messgeräte wirklich her??

Gruß, Thomas
 
also auf meinem Multimeter gibts neben dem 10A Messbereich auch einen Messbereich für Milliampere und sogar auch Mikroampere, sollte also ohne Probleme möglich sein einen solchen Strom zu messen...
 

Thomas Ebert

Moderator
Teammitglied
Schlussfolgerung

Schlussfolgerung

Hallo Piotre,
den Messbereich hat mein Multimeter auch, aber wie ist die Genauigkeit bei der Messung so kleiner Ströme mit Hobbymitteln?
Das Messgerät wird zwangsläufig durch zusätzliche Steckkontakte in den Stromkreis eingeschleift. Steckkontakte haben Übergangswiderstände, Kabel Leitungswiderstände etc.

Welchen Erkenntnisgewinn gibt Dir ein Messergebnis von z.B. 250µA?
-Der Strom ist zu vernachlässigen für wenige Tage.
-Der Strom ist zu hoch für die Lagerung mit angeschlossenen Akkus.
Das gleiche gilt aber auch bei 150µA und bei 1 mA Messergebnis, dafür brauche ich nicht messen.

Andersrum gefragt: Würdest Du das MaxBEC bei einem Ruhestrom-Messergebnis von 340µA, also 100% über der Herstellerangabe, für defekt halten? Ich nicht!;)

Gruß, Thomas
 

Wolfgang Fleischer

Vereinsmitglied
Also ich messe bei einem gewählten Messbereich von 2mA, einen Strom von 320µA. Natürlich habe auch ich kein geeichtes hochwertiges Messmittel zur Verfügung. Trotzdem glaube ich, dass der Strom deutlich über der Angabe von Jeti liegt, deshalb trenne ich die Verbindung, nach jedem Flugtag.
 
So, nun habe ich die Akkus geladen. Einer hat sich ein wenig meiner Statur angepasst und ein Bäuchlein bekommen :). Die aufgedruckte Kapazität von 1350 mAh haben sie nicht ganz erreicht. Mit dem "Lipoprüfer" (wenn man dem glauben darf) wurde ein 98%-gier Füllungsgrad attestiert. Die Messung des "Leckstromes", wenn ich den so bezeichnen darf, beträgt 241 Mikroampere. Als Messgerät verwende ich ein Voltcraft VC 860, das, als ich es gekauft habe, schon im oberen Preisbereich angesiedelt war. Aber jeder kennt ja das Sprichwort " wer misst misst Mist" . Deshalb sind die Aussagen zum Strom immer ein wenig vorsichtig zu betrachten. Fazit - es ist vorteilhaft die Akkus von der Schaltung zu trennen, wenn das Modell länger als eine Woche nicht benutzt werden soll. Meistens vergisst man das abgestellte Modell und muss dann den tiefentladenen Akku in Kauf nehmen, was bei weiteren Einsätzen nicht ganz unproblematisch ist. Auf alle Fälle kommen die beiden Akkus nicht in das Modell, auch wenn sie mir eine gewisse Sicherheit vorgaukeln.
Und zwei neue Akkus sind immer noch billiger als ein zerschossenes Modell! In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern dieses Beitrages ein Frohes Fest! Wolfgang
 
Lagerung von Lipos

Lagerung von Lipos

Hallo,

was mir bei der Diskussion zu kurz kommt (obwohl oben schon von Nils erwähnt) ist das Thema Akkulagerung.

Einfach ausgedrückt: Die Bestandteile eines Lipos zerfallen chemisch.
Immer.
Ständig.
Am langsamsten geht der Zerfall bei 3,85 V je Zelle und kühler, aber nicht frostiger Temperatur. Bei derartiger Lagerung funktionieren die 2...4 Jahre. (Hohe Zyklenzahl begrenzt zusätzlich die Lebensdauer.)

Je weiter man sich von der idealen Lagerspannung 3,85V je Zelle entfernt, desto schneller gehen sie kaputt. 3,9 V (oder 3,75 V) ist also auch ok. 4,0 V weniger und 4,2 V gar nicht.

Ein neuwertiger, randvoller Lipo - ein paar Monate liegen gelassen - hat seine besten Tage hinter sich, er taugt nicht mehr viel.
Volle (und leere) Lipos, die länger als bis zum nächsten oder übernächsten Tag liegen sollen, gehören auf Lagerspannung entladen (geladen). Im Einzelfall ist auch mal bis zum nächsten Wochenende ok, wenn der Lipo nicht mehr ganz voll ist. Versehentlich leer geflogene Lipos (unter 3,3 V Leerlaufspannung) sollten sofort nach dem Flug langsam auf höhere Spannung gebracht werden. Jede Stunde Lagerung kostet sonst Lebensdauer.

Im Modell lassen sollte man sie aus Sicherheitsgründen grundsätzlich nicht.

Grüße.
Frank
 
Zu Franks Hinweis
So verbissen mit der Lagerungsspannung habe ich das bisher nicht gesehen. Meistens waren die Akkus halb leer und haben so im Bastelkeller überwintert.
Wenn die ganze Angelegenheit so dramatisch wäre, dann müssten die Ladegeräte einen sogenannten "Lagerungsmodus" besitzen, mit dem man die Akkus auf die definierte Lagerungsspannung entlädt. Einen solchen Modus habe ich bei meinen Ladern noch nicht feststellen können. Oder irre ich mich hier? Man lernt ja nie aus!
Gruß Wolfgang
 
Meiner Meinung nach soll man den Akku generell von jedem Bauteil trennen. Ich kann mir übrigens auch gut vorstellen das ein Akku von dem du eine mögliche Entladerate von 20-30 oder gar 40C erwartest nicht für so geringe Dauerströme gemacht ist.
Eine Autobatterie ist ja auch für die kurzen und hohe Ströme des Anlassers gedacht und nimmt es uns auf die Dauer übel wen wir unsere Akkus laden.

mfg Benjamin
 
Zu Franks Hinweis
So verbissen mit der Lagerungsspannung habe ich das bisher nicht gesehen. Meistens waren die Akkus halb leer und haben so im Bastelkeller überwintert.
Wenn die ganze Angelegenheit so dramatisch wäre, dann müssten die Ladegeräte einen sogenannten "Lagerungsmodus" besitzen, mit dem man die Akkus auf die definierte Lagerungsspannung entlädt. Einen solchen Modus habe ich bei meinen Ladern noch nicht feststellen können. Oder irre ich mich hier? Man lernt ja nie aus!
Gruß Wolfgang

Hallo Wolfgang!

DIe meisten Ladegeräte verfügen inzwischen über einen Storage Modi in dem sie selbstständig den Akku auf die genannte Spannung Laden/Entladen.Mein Ultramat 16 z.B hatte das nicht, mein neuer Hyperion 615 Duo schon.
Spätestens wenn dein teurer Lipo nach dem überwintern keinen Dampf mehr hat, wirst du das mit der Lagerspannung beherzigen :rolleyes:
Glaub mir, es hat schon seinen Sinn!

Mfg Nils
 
Hallo Nils,
bei meinen Ladegeräten Eternity, Infinity, 4-fach Lader von Staufenbiel, einen "einfachen Chinalader", ein Spektra und Akkumatik ist mir das noch nicht bewusst aufgefallen. Aber ich werde Deinem Hinweis folgend darauf achten. Ich muss aber auch gestehen, noch nicht nach Updates zu den Ladegeräten gesucht zu haben. Ich danke Dir für den Hinweis. Vielleicht wissen die anderen aus dem Forum mehr. Auf alle Fälle verfolge ich das mit Aufmerksamkeit.
Schönen 4. Advent - Wolfgang
 
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