Flugmodell B A U

Eisvogel

User
Daß es hier im ModellBAUforum hauptsächlich um fertig gekaufte Modelle geht, bei denen sich das bauen auf das einschrauben von Motor und Servos beschränkt, daran hat man sich mittlerweile gewöhnt.

Daß eine der wichtigsten Fragen überhaupt (für ModellBAUER) im Cafeklatsch steht macht mir jedoch Sorgen.http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/297246-Klassischer-Modellbau-vom-Aussterben-bedroht?

Wer steuert gegen?
Welcher Verein bzw. Jugendleiter bringt den bereits gut fliegenden Jugendlichen das klassische Bauen bei?
Wer motiviert die Jungs und Mädels nach Plan (z.B aus dem riesigen FMT-Sortiment) was eigenes, besonderes zu bauen, mit selbst entworfenem Finish?
Wer baut mit den Jungendlichen gemeinsam?
Wer hilft ihnen sich vom Einheitsbrei abzuheben, mit nicht hundertfach gesehenen Modellen aufzufallen und somit die Flugtage und -shows zu bereichern?
Wer gibt ihnen die Möglichkeit später eigene Modelle zu entwerfen und zu bauen?

Gibt es noch Modellbauer, die ihr Wissen, ihre Erfahrung, Tips und Tricks an den Nachwuschs weitergeben?
Wenn ja, zeigt es uns! Her mit den Bildern!
 
Hallo Erwin,
dieser Thread ist schon da wo er hingehört.
Zu deiner Frage: schau dich hier mal ein bisschen um, dann findet sich schnell abendfüllende Lektüre...

Musst dich eben nicht immer nur bei den Speedern rumtreiben...;)
 
Ab wann gilt man denn als ModellBAUer?
ARF mit Klappeneinbau, Fahrwerkseinbau, Motoreinbau, Tankeinbau?
ARF w.o. mit grundieren und lackieren?
GFK-Rumpf mit Fensterausschneiden, bei Styroflächen Klappen ausschneiden, Fahrwerk planen, Flächen laminieren?
Rumpf selber bauen, Flächen selber schneiden, aber alles nach Plan?
Selbst entwerfen von Flugzeugen?

Kurt
 
Abend Kurt,
das was Du in den letzten drei Zeilen genannt hast macht auf jeden Fall einen richtigen Modellbauer aus würde ich sagen.
Das in den ersten zwei Zeilen halte ich nicht für Fähigkeiten, die schon alleine ausreichend sind um jemanden als Modellbauer bezeichnen zu können, aber es ist ein Teil davon.

Gruß
Jochen
 
Servus!

Ich frage mich nur: wozu "Grenzen" einziehen?
Modellbau ist doch alles, was mehr ist als eine Schraube einzudrehen.
Wenn jemand _keine_ Ahnung hat, dann ist es schon eine Meisterleistung, eine Leiste, die irgendwo drangeschraubt wird, entsprechend vorzubohren, damit die Schraube ihre richtige Wirkung entfalten kann.

Von da her: Respekt für jeden, der ein Werkzeug in die Hand nimmt, das kein Schrarubenzieher ist.

Die im Eröffnunspost geforderten "echten" Modellbauer wird es ohnehin immer geben, nur werden es immer weniger werden.
Ich möchte hier - nicht provokant - sagen: na und? Es geht nichts verloren, außer Breitenwirkung.

Kurt
 

Eisvogel

User
Ab wann oder wo die Grenzen sind ist doch uninteressant.
Meiner Meinung nach lernt man (anfangs) am meisten beim bauen nach Plan. Alle Teile selber ausschneiden, wenns nicht ganz paßt zurechtschleifen, Stück für Stück zusammenleimen und das Teil dann auf Form / Profil hobeln und schleifen. Styrokerne schneiden, bearbeiten und beplanken. Folie aufbügeln oder nach alter Sitte bespannen, bzw. die modernere Variante mit Glasgewebe überziehen, grundieren, schleifen, lackieren bzw. streichen.

All das schüttelt ein ModellFLIEGER nicht einfach mal so aus dem Ärmel. Da sind die alten Hasen gefragt. Animieren, zeigen und beibringen.

Nach ein paar Holzmodellen bzw. Holz/Styromodellen kann man die Sache steigern mit Rumpf laminieren, Schalenflügel bauen, Urmodelle selbst erstellen und eigene Formen bauen.
Auslernen tut man nie, ich find nach 40 Jahren Modellbau immer wieder neue Materialien, Methoden, Kniffe usw.

Fast jeder Verein hat doch eine Jugendgruppe und einen Jugendwart. Man kann natürlich gemeinsam beim Chinesen fertige Schaumwaffeln bestellen, aber ist das wirklich Jugendarbeit?
Beim ersten Crash sind doch manche schon überfordert und entsorgen ein Modell, daß mit wenigen Handgriffen wieder flugfähig wär.

Wo gibts noch diese Leute, die ihre Freizeit opfern um dem Nachwuchs zu lehren wie man an eigene induviduelle Modelle kommt?
Wer sind die Männer, die den jungen Wilden zeigen wie man ein Wettbewerbsmodell entwickelt und baut?
Wo gibts noch nächtelange Bauorgien im Keller?
 

shoggun

User gesperrt
Ich möchte hier - nicht provokant - sagen: na und? Es geht nichts verloren, außer Breitenwirkung.

Kurt

Und ob etwas verloren geht...
Wenn ich mir ansehe wie sich die threads häufen in denen ARF Flieger fragen stellen wie: bei meinem fertigmodell hat eine Schraube gefehlt und ich habe keinen blassen dunst woher ich ersatz kriegen soll, kann ich das Modell zurückschicken? Oder, bei meinem Schaumflieger hat sich ein Scharnier gelöst, muss ich ihn nun wegwerfen? Oder vielleicht auch: Das anlenkungsgestänge hat sich verbogen, woher um himmels willen kann ich ersatz kriegen?!
(so könnte ich beinahe endlos weitermachen)

Da ist doch etwas verloren gegangen, oder täusche ich mich?
Es fehlen einfach die grundkenntnisse und die fähigkeiten sich selbst zu helfen - und teilweise fehlt es ganz einfach an Fantasie! ;(

Wenn sich aber jemand ernsthaft für Modellflug interessiert wird er eines Tages selbst bemerken das seine Kenntnisse nicht ausreichen um über die ARF fliegerei hinauszukommen und wird sich selbst entsprechend weiterbilden. Ob in einem Forum wie diesem oder ganz klassisch indem man seine Modellflugfreunde fragt...

Gruss Mathias
 
Und ob etwas verloren geht...
Wenn ich mir ansehe wie sich die threads häufen in denen ARF Flieger fragen stellen wie: bei meinem fertigmodell hat eine Schraube gefehlt und ich habe keinen blassen dunst woher ich ersatz kriegen soll, kann ich das Modell zurückschicken? Oder, bei meinem Schaumflieger hat sich ein Scharnier gelöst, muss ich ihn nun wegwerfen? Oder vielleicht auch: Das anlenkungsgestänge hat sich verbogen, woher um himmels willen kann ich ersatz kriegen?!
(so könnte ich beinahe endlos weitermachen)

Da ist doch etwas verloren gegangen, oder täusche ich mich?

Wie wahr!

Gruß
Jochen
 
Wo gibts noch diese Leute, die ihre Freizeit opfern um dem Nachwuchs zu lehren wie man an eigene induviduelle Modelle kommt?
Wer sind die Männer, die den jungen Wilden zeigen wie man ein Wettbewerbsmodell entwickelt und baut?

Falsche Frage.
Richtig muss sie heißen: wo sind die jungen Leute, die das Interesse haben, sich das zeigen zu lassen?
ModellBAU holt doch heutzutage leider kaum mehr einen nassen Hund hinter dem Ofen hervor. ModellFLUG ist angesagt. Kaputt? Ojeee, kaufen wir neu!
Das ist eben so. Das Weltbild der heutigen Jungen ist ein anderes als unseres. Als "Legitimation" für meine These nehme ich meinen soeben erwachsen gewordenen Sohn :-)

Und ob etwas verloren geht...
Wenn ich mir ansehe wie sich die threads häufen in denen ARF Flieger fragen stellen wie: bei meinem fertigmodell hat eine Schraube gefehlt und ich habe keinen blassen dunst woher ich ersatz kriegen soll, kann ich das Modell zurückschicken? [...]
Da ist doch etwas verloren gegangen, oder täusche ich mich?

Nein, es ist etwas dazu gekommen, nämlich die in diesem Fall wirklich _breite_ Masse!
Ende der 60er gab es in Wien / kannte ich in Wien nur 1 Modellbaugeschäft. Sollen es 2 gewesen sein, bitte. Die bedienten den ganzen vorhandenen Markt.
Ohne auch nur nachzudenken fallen mir heute mindestens 8 Geschäfte ein, dazu mehrere internethändler, die im Netz durch Werbung überall präsent sind.
Der Markt ist wesentlich größer geworden. Heutzutage fängt keiner mehr mit einem kleinen Segler an, den er nach mehrern Reparaturen dann gegen ein Motormodell tauscht.
Heutzutage kommen junge KONSUMENTEN, um ein Ding fliegen zu sehen. ist es kaputt, wird ein neues gekauft.

Die ModellBAUER sind sicherlich weniger geworden, aber es wird sie immer geben. Mit und ohne Jugendarbeit.
Von da her wird nichts verloren gehen.

Kurt
 
Moin,

wenn die ModellBAUER immer weniger werden, sind sie eines Tages ja doch weg.
Was nützt die breite Masse, wenn sie an allem, was schwieriger als eine handelsübliche Schaumwaffel ist, verzweifeln?
Ich durfte mir letztens sagen lassen, als Holzmodellbauer sei ich ein Bewahrer der alten Künste. Da kommt man sich doch vor wie ein Jedi-Ritter... wenn dann aber keine Reaktionen außer Staunen kommt, und keiner anspringt (es sind nicht nur die Jugendlichen; auch viele ältere Semester wissen nicht [mehr], wie Modelle GEBAUT werden), frage ich mich doch unwillkürlich, wozu ich den Bau eines Modells dokumentiere.
Ein Modell, das ich für andere Modellbauer/-flieger entworfen habe, das hervorragend fliegt und viele Eigenschaften aufweist, die sich viele immer wünschen (geringe Antriebskosten, nicht zu groß->Transport, recht leicht um überall fliegen zu können) und das ein befreundeter Modellhändler/-hersteller als Laserkit herausgebracht hat, verkauft sich nicht. Ich wage mal zu behaupten: weil es GEBAUT werden muss! Die Wasserflieger sind da noch schlimmer als die Landflieger; die haben Angst, Holz auf`s Wasser zu setzen.

Gruß,
Rene
 
Warum immer diesen Widerspruch heraufbeschwören? Klar hast Du, Kurt, Recht damit wenn Du sagst, dass die breite Masse dazugekommen ist.
Aber das impliziert ja nicht, dass Mathias mit seiner Behauptung (handwerkliche Fähigkeiten auf dem absteigenden Ast) falsch liegt. Es ist ja dermaßen offensichtlich in vielen Threads, dass das tatsächlich der Fall ist. (Man lese sich da nur mal manche Fragen durch, die da auftauchen. Mathias hat ja schon Beispiele genannt.)
Aber das passt doch zusammen und ergibt ein stimmiges, logisches Gesamtbild: Mehr Leute kommen neu hinzu (als reine Modellflieger/ Konsumenten) und von dieser neuen, erhöhten Grundmenge sind dann die Leute, die selber konstruieren und/ oder nach Plan bauen eben prozentual weniger als noch, sagen wir mal vor 20 - 30 Jahren.

Man muss aber auch nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Als ich 2004 in unseren Verein eingetreten bin, da wurde bei uns in der Werkstatt viel in der Jugendgruppe gebaut. Und daran hat sich auch die folgenden Jahre wenig geändert. Libelle, Amigo usw. das übliche halt. Und in der Flugsaison wurde auch immer regelmäßig geflogen. Hier haben zumindest wir echt gute und engagierte Jugendleiter. Ich nehme an, dass es in vielen anderen Vereinen noch ähnlich aussieht.
Außerdem sind die Selbstbauer auch noch, oder gerade jetzt wieder sehr aktiv. Kleine CNC Fräsen, die sich Leute auch leisten können, haben in der Hinsicht zu einer Renaissance der Holzbauweise bei Privatprojekten und Kleinserien geführt, habe ich den Eindruck. Schaut mal bei den Nuris rein, oder was sich gerade in der RES-Klasse tut. Nuri-Klaus ist da doch z.B. sehr aktiv. Und man muss ja bedenken, dass das hier im Forum gezeigte immer nur die Spitze vom Eisberg ist. Es gibt ja noch mehr Leute, die selber was bauen und halt nur nicht in Foren angemeldet sind, oder zwar vll. einen Account haben, aber kaum was von sich mitteilen. Außerdem geht heute im FVK Bereich viel was Eigenkonstruktion und Selbstbau angeht. Auch da hat der "CNC Boom" einen wesentlichen Anteil, weil sich jetzt Urmodelle von hoher Güte fräsen lassen. Dann sind noch mehr oder weniger ältere Urmodelle und Formen über den Gebrauchtmarkt im Umlauf und gelangen so im Laufe der Jahre in viele verschiedene Hände. So entstehen vielerorts in kleineren Gruppen bzw. einfach als Privatprojekte verschiedene Schalenflieger. Energija 1, Drops, Donnerlotte, Biest, Eagle (Baubericht von Tofo hier irgendwo im Forum), Viper (Baubericht von Vanquish), Spirit, Matrix, X1 und Quickstep (Threads im Hangflugforum), usw. ... Und das waren nur die, die mir so aus dem Stegreif eingefallen sind.
Was mir aber auch auffällt: Scheinbar sind sich viele beim Umgang mit den verwendeten Materialien bzw. bei eigenen Projekten bei der Auswahl der Materialien und Festlegung der Abmessungen für bestimmte Bauteile immer unsicherer. Es wird auch gefragt wie man Holz biegt, hobelt, Leisten sägt, Teile aus Balsabrettchen ausschneidet. Sowas sind einfach Basics, das ist es, was eigentlich schon den Kids in den Jugendgruppen der Vereine beigebracht werden sollte! Die können sich dann ja gerne immernoch nen Easyglider oder was anderes aus Schaum kaufen. Aber je jünger, desto besser prägen sich die Dinge ein. Und irgendwann brauchen die das Wissen! Nämlich dann, wenn sie mal was reparieren wollen (ja, das gibt es auch. Nicht alle treten den Flieger sofort in die Tonne, schon garnicht teurere Modelle. Nur wie soll das jetzt gehen, wenn das nötige Wissen nie vermittelt wurde?)
Ich bin bei uns in der Familie der einzige Modellbauer und Modellflieger, die Faszination für die Fliegerei hab ich von meinem Onkel, der zu Lebzeiten in Schwäbisch Hall manntragend geflogen ist. Als ich mit 2 Jahren oder so zum ersten Mal bei Besuchen mit auf dem Flugplatz war, hat das halt Eindruck hinterlassen. Bei mir war es dann ein langer, steiniger Weg mit vielen Rückschlägen, der schon im Kindergarten mit dem ersten Flieger angefangen hat (aus den Brettchen von einem Mandarinenkistchen, ist natürlich nicht geflogen). Aber schon in der 3. Klasse waren erste Wurfgleiter mit ganz passablen Flugleistungen dabei. Mich hat eben meine total riesige Faszination für die Fliegerei die ganze Kindheit und Jugend über unaufhörlich angetrieben auf diesem Weg. Und so hab ich mich halt z.B. selber herangetastet und gesehen, was EWD, V-Form, Schwerpunkt usw. alles bedeutet (auch wenn mir als Kind die Fachbegriffe für diese Dinge natürlich größtenteils nicht bekannt waren) und wie man Holz bearbeiten kann. Habe z.B. selber irgendwann bemerkt, dass es sich längs der Maserung schwerer biegen lässt als quer und habe mir das bei der "Konstruktion" zu Nutze gemacht (gewölbte Flächen bei kleinen Wurfgleitern anstatt ebener Platte als Profil).
So sollte das eigentlich laufen bei der Beschäftigung mit Werkstoffen:
1. sehen, verstehen, einprägen, was passiert wenn man was macht (Krafteinwirkung unterschiedlicher Größe und Richtung auf einen Werkstoff, wie verformt sich das Teil, wie versagt es?)
2. Schlüsse daraus ziehen und insbesondere die Eigenarten und Eigenschaften der Werkstoffe beim Basteln und besonders beim Konstruieren berücksichtigen, bzw. sich zu Nutze machen.
Nicht falsch verstehen, das Forum ist natürlich auch für einfache Fragen da, aber wenn mehr Leute mehr Eigeninitiative und Durchhaltevermögen an den Tag legen würden, dann würde das Forum nicht in dem hohen Maße mit den immer und immer wieder gleichen Fragen - ich sag jetzt mal bewusst etwas provozierend und salopp - "zugemüllt" werden! In 99% solcher Fälle hätte die Suchfunktion nämlich schon geholfen.


Gruß
Jochen
 
Und ob etwas verloren geht...
Wenn ich mir ansehe wie sich die threads häufen in denen ARF Flieger fragen stellen wie: bei meinem fertigmodell hat eine Schraube gefehlt und ich habe keinen blassen dunst woher ich ersatz kriegen soll, kann ich das Modell zurückschicken? Oder, bei meinem Schaumflieger hat sich ein Scharnier gelöst, muss ich ihn nun wegwerfen? Oder vielleicht auch: Das anlenkungsgestänge hat sich verbogen, woher um himmels willen kann ich ersatz kriegen?!
(so könnte ich beinahe endlos weitermachen)

Da ist doch etwas verloren gegangen, oder täusche ich mich?
Es fehlen einfach die grundkenntnisse und die fähigkeiten sich selbst zu helfen - und teilweise fehlt es ganz einfach an Fantasie! ;(

Wenn sich aber jemand ernsthaft für Modellflug interessiert wird er eines Tages selbst bemerken das seine Kenntnisse nicht ausreichen um über die ARF fliegerei hinauszukommen und wird sich selbst entsprechend weiterbilden. Ob in einem Forum wie diesem oder ganz klassisch indem man seine Modellflugfreunde fragt...

Gruss Mathias

Ich möchte sogar noch einen drauf setzen, wenn ich das lese bekomme ich den blanken hass:

Da fliegen Leute irgendwelche F3x Schalentiere für weit über 1000€ und wissen nicht mal, was EWD bedeutet, wo man nen Schwerpunkt misst, wie man eine Zughülse wieder einklebt die sich im Rumpf gelöst hat.....da fällt mir nix mehr ein....ein gewisses Grundverständnis MUSS ich bei so einem Hobby voraussetzen und nicht einfach nur Kaufen und Fliegen......bäh da kommt mir die Galle hoch


MaD
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Hallo

Seht es doch mal so:

Modellbauer werden wenn dann nur Handwerklich interessierte/geschickte. Und wenn das Interesse am Modellflug durch ein Fertigmodell geweckt wurde ist das doch super. Als Handwerklich interessierter wird er dann wohl irgendeinen Handwerklichen/Technischen Beruf auswählen. Was weiß ich, Schreiner, Automechaniker,..... oder auch Techniker / Ingenieur. Und dann wird er fasst zwangsläufig mal mit dem Bauen anfangen, weil es ihn Interessiert. Sich langsam vom Fertigmodell zum ARF, zum ARC, zum Bausatz, evtl. sogar ans selbst konstruieren machen, und.... wieder ein Modellbauer mehr.

Besser natürlich der Weg, schon von klein auf ans Bauen herangeführt werden, da braucht es aber meiner Meinung nach als erstes Eltern die das Können haben und sich dann auch noch die Zeit nehmen (können) mit ihrem Nachwuchs was zu Basteln, erst vielleicht ein Vogelhäuschen, ein Laubsägebild, irgendwann mal den ersten Wurfgleiter, den kleinen UHU, ... Setzt natürlich zum Können der Eltern auch entsprechendes Interesse des Nachwuchses voraus.

Die Jugendarbeit im Modellflugverein kann meiner Meinung nach erst sehr spät ansetzen, bis dahin sollten meiner Meinung nach die Grundfertigkeiten im Umgang mit Werkzeug schon vorhanden sein -> Aufgabe für Eltern/Grundschuhlehrer (im Fach Werken).

Wenn dann ein Verein die Möglichkeiten (Vereinswerkstatt) hat und sich jemand findet, der mit den Jugendlichen die ersten (Holz-) Flugzeuge baut ist es Optimal. In meinem Verein ist das erfreulicherweise so.

Aber auch hier werden wir viele Kinder nicht erreichen, da sie in dieser Phase halt einfach noch keine Lust aufs Bauen haben. Aber wer weiß, vielleicht kommt das Interesse am Bauen ja später, und wenn dann das Interesse am Modellflug schon da ist.... Siehe oben.


So, Kleber dürfte Ausgehärtet sein, jetzt gehts wieder in die Werkstatt
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Flugmodell Bau

Flugmodell Bau

Hallo

@Georg
Besser natürlich der Weg, schon von klein auf ans Bauen herangeführt werden, da braucht es aber meiner Meinung nach als erstes Eltern die das Können haben und sich dann auch noch die Zeit nehmen (können) mit ihrem Nachwuchs was zu Basteln, erst vielleicht ein Vogelhäuschen, ein Laubsägebild, irgendwann mal den ersten Wurfgleiter, den kleinen UHU, ... Setzt natürlich zum Können der Eltern auch entsprechendes Interesse des Nachwuchses voraus.
klappt auch nicht immer ich habe zwei Jungs einer ist Tischler überhaupt kein Interesse an Modellbau:cry: der zweite Interesse am fliegen bauen uninteressant für ihn obwohl er in frühen Jahren gebastelt hat.

Das Problem liegt auch daran was wir den Jugendlichen vorleben. Wer auf den Plätzen fliegt denn noch selbst gebaute Modell geschweige denn Eigenkonstruktionen. Die breite Masse bestimmt nicht. Da wird auch lieber auf ARF Modelle zurückgegriffen oder bei günstigen Chinesen eingekauft als fast fertiges Modell. Wobei das z.Z sehr verlockend ist da man diese Modelle günstiger bekommt als wenn man Sie aus Einzelteilen selber zusammenbaut.Das sind meiner Meinung nach die Gründe das der Eigenbau immer weiter den Bach herunter geht.

Ich selber baue sehr viel nach Plan oder klassischen Baukästen wobei die Baukästen immer weniger werden. Schaut man sich mal bei den deutschen Modellbaufirmen um da gibt es kaum noch Baukästen und auch bei den Amis wird es weniger.


Gruß Bernd
 

Eisvogel

User
Als ich 2004 in unseren Verein eingetreten bin, da wurde bei uns in der Werkstatt viel in der Jugendgruppe gebaut. Und daran hat sich auch die folgenden Jahre wenig geändert. Libelle, Amigo usw. das übliche halt.
Wenn man statt dem üblichen was besonderes zu Bau anbietet, dann bekommen die jugendlichen Erbauer noch mehr Bestätigung! z.B. die einfach und schnell zu bauende E-Ente "Diabolo". DER Hingucker auf jedem Flugtag! Es gibt noch reichlich solcher nicht alltäglichen Modelle, mit denen man einen Jugendlichen zum "showman" machen kann.


So entstehen vielerorts in kleineren Gruppen bzw. einfach als Privatprojekte verschiedene Schalenflieger. Energija 1, Drops, Donnerlotte, Biest, Eagle (Baubericht von Tofo hier irgendwo im Forum), Viper (Baubericht von Vanquish), Spirit, Matrix, X1 und Quickstep (Threads im Hangflugforum), usw.
aktuell z.B.http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/298603-Neue-Zelle-in-Hannover
die Aktion von e-yello.


Sowas sind einfach Basics, das ist es, was eigentlich schon den Kids in den Jugendgruppen der Vereine beigebracht werden sollte!
!!!!!

Das Problem liegt auch daran was wir den Jugendlichen vorleben. Wer auf den Plätzen fliegt denn noch selbst gebaute Modell geschweige denn Eigenkonstruktionen.
Deshalb sollte ein Jugendwart ein erfahrener ModellBAUER sein, der den Jugendlichen anhand der eigenen Modelle aufzeigt was möglich ist, so wird das Interesse am Eigenbau geweckt und nicht versucht es aufzuwingen.

Wo glaubt ihr eigentlich kommen all die schönen Modelle her, z.B. die oben genannten Energija, Dorps, Donnerlotte usw? Die schönen fertig gebaut und bebügelten ARF Modelle? Die tollen Jets?
Nicht von Chinesen, der baut sie nur (nach)! Die kommen von den echten Modellbauern, die es noch gibt. Wer soll diese entwickeln, bauen, optimieren und der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, wenn diese Fähigkeiten verloren gehen?
 
Mhm, worum geht es denn hier eigentlich?
Ich verstehe noch nicht ganz das eigentliche "Problem". Dass es prozentual weniger Leute gibt, die selbst bauen, ist sicher unbestritten. Ob das nun gut oder schlecht ist, bleibt bestimmt Ansichtssache. Aber letztlich kann mir das doch herzlich wurscht sein. Ich baue meine Modelle selbst, weil ICH Lust darauf habe. Und das mache ich nur für mich selbst. Hier im Forum schreibe ich z.B keine Bauberichte mehr, weil ich stets das Gefühl habe, es interessiert eh kaum jemanden. Das ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass ich meine Modelle ganz gern mal selbst schnitze.
Es gibt meiner Meinung nach noch sehr viele "richtige" Modellbauer, genauso, wie es noch sehr viele "richtige" Bausätze zu kaufen gibt. Beides muss man eben etwas mehr suchen, weil sie in der Masse untergehen. Und klar ist auch, dass die hohen Bausatzpreise nicht dazu beitragen, weniger Fertigmodelle zu kaufen. Das fehlende Preisgefälle macht es hier den Bausatzherstellern bestimmt nicht leicht, präsenter zu sein.

Gruß Mirko
 

kh77

User
ich misch da jetzt auch mal mit .... ;)

ich misch da jetzt auch mal mit .... ;)

Hallo auch!

Ist es nicht so, dass unser Hobby früher schwieriger zu finanzieren war und deswegen haben das auch nur die gemacht, die wirklich daran Interesse gehabt haben?!? Die Bausätze sind durch die chinesische Produktion und den enorm gewachsenen Handel so billig geworden, dass auch der "unbegabteste" Bauer sich eine Fernsteuerung und eine Styrowaffel leisten kann. Fällt sie runter, dann kommt halt der nächste (war wohl nix...).

Aber ich glaub, dass das beste Mittel für Neuzugang, das Vorleben ist - hier mein Baubericht (übrigens auch mein erster Flieger den ich selber baue - davor waren es so e-flite und sebart Dinger ...): http://www.rc-network.de/forum/show...bericht-einer-Grumman-Lynx-von-David-Andersen

Für mich steckt im ersten Beitrag eher die Bitte drinnen, mehr Bauberichte zu veröffentlichen. Und das ist eine gute Bitte, finde ich!

Gruß
Klaus
 

alexEF

User
....der halbwegs normale Werdegang....

....der halbwegs normale Werdegang....

.... also ich kann das ja mal aus meiner Sichtweise darstellen.
Ich hab vor 3 jahren mit der Modellfliegerei angefangen, natürlich auch mit einer Schaumwaffel namens EasyGlider wie bestimmt der ein oder andere auch. da ich damals nicht wusste ob die Lust auf das Modellfliegen nur eine Eintagsfliege bleibt, habe ich dies mit dem für mich geringsten Aufwand erstmal realisiert. Nach und nach kamen immer andere Modelle dazu und gingen und meine Abneigung gegen Styropor stieg immer mehr :-). Anfangs konnte ich nicht einmal löten, aber basteln konnte ich schon immer. Nach und nach habe ich mir immer mehr begebracht oder mcih belesen weil man ab einem gewissen Punkt dann nurnoch auf der Stelle tritt. Mittlerweile versuche ich alles selbst zu machen soweit sich der Aufwand in einem realistischen Verhältnis zum gewünschten Ergebnis steht.

Ich finde übrigens das man schon von Modellbau sprechen kann, wenn man einen rohbaufertigen Flieger selber ausbau mit Servobrettchen etc.
Ich hab letztens eine N0.2 von Modelltechnik Richter aufgebaut. Im Prinzip ein toller Flieger, nur das laminieren ist nicht unbedingt die große Stärke des Herstellers. der Kohlrumpf war so Butterweich das massiv mit zusätzlichen Kohlerovings und Balsa nachgearbeitet und verstärkt werden musste. Ich finde das dies schon über das normale Modellfliegen hinausgeht wenn man die Tricks und Kniffe nicht weis.

Ich sehe allerdings bei unseren Leuten auch immer mehr die Tendenz das keiner Lust hat sich mit der Materie zu beschäftigen. Ich helfe gerne weiter bei fragen, aber wenn ich merke das die leute das auch reiner Faulheit machen lasse ich mir das mitlerweile auch bezahlen, denn ich habe mir irgendwann aufch die Zeit nehmen müssen zu lernen
 

Eisvogel

User
Mhm, worum geht es denn hier eigentlich?

Zu zeigen, daß es auch noch den Modellbau gibt und daß dieser kein notwendiges Übel, sondern ein sehr schöner Bestandteil des Modellfliegerdaseins sein kann.

Es gibt sicher reichlich Jugendliche, die gerne nicht nur fliegen, sondern auch bauen würden, wenn jemand bereit wär ihnen das beizubringen.

Ich hatte gehofft, daß sich hier gleich einige Jugenwarte oder auch Jugendliche melden, wie und was gerade gebaut wird und so evtl. die nicht so "jugendaktiven" Vereine motiviert, auch wieder das bauen und nicht nur das fliegen zu vermitteln.
Daß dadurch Jugendliche angeregt werden, in ihrem Verein nachzufragen, ob und wer ihnen den Modellbau beibringen kann.
 
Bis jetzt habe ich lieber an einem neuen Modell gezeichnet, von Hand:p, aber jetzt muss ich mit meinen jungen Jahren (anfang der 20er) etwas dazu sagen.

Brettrumpf.jpg

Das bis jetzt Gesagte ist sicher alles richtig. Viele Leute haben diese Themen, die jeden Winter hochkommen satt, weil immer das Gleiche gesagt wird, UND weil man Ursachen bei den Anderen sucht!

Der für mich wertvollste Ansatz ist Vorleben durch den Jugendleiter, eine Bezugsperson die nah an den Jugendlichen ist. Und Letzteres ist entscheident. Seien wir doch mal ehrlich, wenn ein Konstrukteur auf sein Modell angesprochen wird, dann freut er sich und legt los, Vaterstolz eben. Dazu muss er allerdings erst angesprochen werden!
Je seltener Eigenkonstruktionen /-bauten auf dem Platz erscheinen um so elitärer fühlt man sich auf dem Flugplatz, "Ich die große Ausnahme".
Das spiegelt sich dann auch im Verhalten gegenüber den Anderen wider. Auch hier im Forum, die Themen werden meist von den "Bauern" erstellt, manch ein "ARF-Flieger" fühlt sich dadurch degradiert!

Wenn man sich als "Bauer" sieht dann sollte man auch offen sein. Ich habe noch nie ein ARF-Modell gekauft oder gebaut, trotzdem schaue ich sie mir auf dem Platz genau an, woher hat man denn seine Fähigkeit zu konstruieren? Man baut nach Plänen, sammelt Erfahrung, legt sich einen Katalog für mögliche konstruktive Lösungen an. Kopieren will ich nicht sagen, da doch noch eine große Eigenleistung einfließt.

Offen sein für Jeden, egal was er fliegt!

Schönen Sonntag noch.
Max
 
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