Scharniere
Scharniere
Ohne jemanden auf den Schlips treten zu wollen.
Ihr dürft erstmal nicht Äpfel mit Birnen vergleichen denn ihr redet von zwei unterschiedlichen Scharnierauslegungen.
Bei dem eigentlichen Elasticflap wird eine definierte Breite ohne Stützstoff hergestellt.Hier bleibt nur das Glas der Aussenschale und ein definiert eingelegter Kevlarstreifen in der Aussenhaut ( eventuell noch ein Glasstreifen auf dem Kevlar) in dieser gewählten Breite,endgültig übrig.DIe Scharnierfunktion übernimmt dieser ausgesparte Teil an dem z.b. das QR hängt,in dem er sich einfach leichter nach oben oder unten bogenförmig, auf der Breite des fehlenden Stützstoffes, biegen lässt. Es existiert kein definierter Scharnierpunkt, da sich je nach verwendeter Materialstärke der Bereich leichter oder schwerer elastisch verbiegen lässt. Deshalb auch der Name Elastic-Flap.
Die Herstellung eines "Elastikscharniers" mit definiertem Scharnierpunkt ist ganz was anderes.
Diese Methode wurde aus dem aufgeklebtem Tesascharnier entwickelt.Da kam jemand mal auf die Idee beim Schalenflügelbau und hinterher aufgeklebtem Tesa als Scharnier, diesen Punkt gleich beim Flügelbau mit zu erschlagen.Er sagte sich, das es doch eigentlich egal ist, wenn der Scharnierpunkt unter der Farbe und einer Lage Gewebe ist, anstatt auf der Farbe der Oberfläche.Gedacht, getan....
Hier wird bei der Herstellung der Oberschale eines Schalenflügels nach der Aussenlage Glas, an der Stelle des Scharniers ein Streifen ABREISSGEWEBE mit eingelegt, der ca. 25-30mm breit ist.Danach sollte nochmal ein Streifen maximal 80gr Gewebe drüberkommen.Dann wird später an der fertigen Halb-Schale der Stützstoff an der späteren Scharnierlinie ca. 4mm breit weggenommen.Diese Ausnehmung von der Innenseite muss wirklich genau mit der äußeren Scharnierlinie übereinstimmen.
Ist der Flügel entformt, wird auf der Aussenseite die Scharnierlinie mit Spitzen Feile leicht nachgearbeitet bis auf das Abreissgewebe.Das ausgetrennte QR kann jetzt mit ein bischen Übung nach oben gebogen werden bis das Glas auf der Innenseite durchbricht.Dann ist es schon gängig.Das Abreissgewebe wird nie kaputt gehen.Es sei denn man feilt und feilt den Schlitz auf der Oberseitem und feilt noch weiter.
Alle anfängliche Versuche mit Kevlar diese Methode zu realisieren endeten in 5mal auf und ab und ab
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Wenn das Abreissgewebe zwischen diesen 2 Glaslagen liegt, löst sich überhaupt nichts.Wie denn? Das einzige was passieren muss, das einzelne Nylonfäden auf einer Breite von ca. 2/10mm sich biegen.Es gibt keine Zug oder Druckkräfte die in der Lage wären das Abreissgewebe zwischen den 2 Lagen Glas rauszuziehen.Die Scharnierkante sollte nur so fest sein, das das Ruder nicht horizontal auf der Breite des AUsschnitts von der Innenseite her bewegt werden kann, da muss halt der Innensteg richtig angeordnet sein.
Auch die Positivbauer benutzen diese Methode schon länger und legen das Abreissgewebe unter die Beplankung des Styrokerns.
Alle von mir gebauten Pylonracer F3D verwenden diese Methode bei über 300km/h.und die Methode ist auch gut für ganz ganz schnellen Deltas mit Turbine.
Da gibts nicht den Ansatz eines Zweifels, Abreissgewebe hält nicht, weils Abreissgewebe heisst.
Und wenns einer nicht glaubt, kann ihm die Methode gern an meinen Modellen zeigen.Eins ist 15 Jahre alt und das Scharnier geht wie am ersten Tag.
Bernd