Elektroflug mit FunFlyer auf dem Wasser: Was gilt es zu beachten?

Jan

Moderator
Hi,

ich habe am Sonntagabend mal wieder meinen Elektro-Super-Diablotin bewegt und gemerkt, wie viel Spaß mir das Ding immer noch macht.

Hat schon mal jemand probiert, den SD oder ein vergleichbares Modellflugzeug auf Schwimmer zu setzen?

Was ist ggf. zu beachten bzw. welche Fehler sollte man vermeiden? Ich wäre für jeden Erfahrungswert dankbar.

- Ein- oder zwei Schwimmer?
- Schwerpunkt?
- Schutz der Elektronikkomponenten?
- nötige Antriebsleistung?
- Wasserruder nötig auch bei ziemlich langem Leitwerkshebelarm?
 
Hallo Jan,

zu deinen Fragen:

1) 2 Schwimmer sind meistens besser als nur einen Zentralschwimmer, wobei ein Flugboot besondert betrachtet werden muss.

2) Der Steg des Schwimmers befindet sich meistens 1-5 cm vor dem Schwerpunkt des Modells; das Modell soll durch Hinzufügen der Schwimmer keine Lastigkeitsänderung erfahren, d.h. der allgemein gültige Schwerpunkt muss erhalten bleiben.

3) AUF JEDEN FALL!!! Vor Wasser ist eigentlich kein Schutz, Feuchtigkeit dringt immer irgendwie hinein und frisst sich alles, was nicht dagegen geschützt ist.

4) Ein Modell, welches auf Land gute bis sehr gute Antriebsleistung vorweist ist meistens auch ein genügen gutes Wasserflugzeug. Natürlich gilt: je mehr Leistung, desto besser. Nur zu wenig Leistung kann dazu führen, dass sich das Modell nicht aus dem Wasser hebt. Da hilft nur auf- bzw. nachrüsten.

5) Ich rate dir, ein Wasserruder einzubauen. Denn gerade bei langem Hebel dreht sich dein Modell wie eine Fahne in Windrichtung, an ein Steuern ist nicht mehr zu denken sobald es mehr als nur eine kleine Brise ist. Das Ruder nicht allzu klein wählen, sondern vernünftig gross und -vor allem- es muss bei schneller Fahrt auf dem Wasser vollständig aus dem Element ragen, ansonsten ist es wie eine gezogene Handbremse...

Gruss
-Fabrizio
 
Hallo Jan,

ich habe vor 2 Jahren den Conzelmann Carneval auf Schwimmer gesetzt => macht süchtig. Fabrizio hat das Wesentliche schon gesagt, ich gebe trozdem noch meinen Senf dazu:

3) beim Carneval sind Servos und Empfänger zufällig schon recht ideal gegen Spritzwasser von unten angeordnet. In der Praxis bekommt nur das hintere Rumpfdrittel etwas Spritzwasser ab.

4) Leistungsgewicht beim Carneval (noch mit 8x2400 Sanyo bestückt): ca. 400 W für 1,7 kg. Mit Schwimmer und zusätzlichem Fahrwerksbügel kommen noch ca. 200 g dazu. Das reicht, um den Flieger nach 3 m aus dem Wasser zu reißen (wobei "sanfte" Starts, bei denen die Schwimmer möchglichst lange über das Wasser "streifen", viiieeel mehr Spaß machen).
Beim Diablotin ist das Leistungsgewicht sicher noch günstiger.

5) Wasserruder habe ich bisher nicht vermißt. Bei einem Wasserfliegertreffen in Österreich hat der Wind vor einem heraufziehenden Gewitter plötzlich stark aufgefrischt. Während andere sich nur noch vom Wind ans Ufer treiben lassen konnten (der Wind wehte vom See her und durch den Windfahneneffekt richteten sich die Modelle "seewärts" aus), konnte ich gesteuert zügig zurückfahren. Die Leistung macht's halt, also immer ausreichend Reserve im Akku lassen.

Viele Grüße ...Horst


Die Bilder sind vom Keutschacher See in Österreich:

attachment.php


attachment.php


attachment.php


attachment.php

Bannerschlepp hat auch prima funktioniert.


P.S. Ich fliege am Samstag mit Carneval am Starkholzbacher See in der Nähe von Schwäbisch-Hall (wenn keine Menschen im Wasser sind).
 

Anhänge

  • Start.jpg
    Start.jpg
    43,4 KB · Aufrufe: 153
  • Rückfahrt.jpg
    Rückfahrt.jpg
    32,1 KB · Aufrufe: 141
  • Rückfahrt2.jpg
    Rückfahrt2.jpg
    30,4 KB · Aufrufe: 147
  • Banner.jpg
    Banner.jpg
    52,7 KB · Aufrufe: 199
Zuletzt bearbeitet:

Jan

Moderator
Schöne Bilder! Hatte ich noch gar nicht gesehen, da ich den Beitrag von Dir angeschaut hattest, bevor Du die Bilder durch Editieren hineinmontiert hattest.

Noch eine Frage zum Carneval:
Wie verändert sich Deine Motorlaufzeit?
Das heißt: Wieviel Mehrleistungs brauchst Du?

Ein anderes Problem sind die Seen.
Interessant, dass Du bei SH fliegst.
Das ist gar nicht so weit weg von mir.

Habe immerhin am WE einen See im Schwarzwald entdeckt. Landschaftlich schön gelegen, windgeschützt, viel Platz zum Fliegen. Leider ein Badesee. An einer bestimmten Ecke müsste es dennoch gehen.

Wo kann man im süddeutschen Raum, insbesondere Raum Stuttgart/Rems-Murr-Kreis fliegen?
 

Jan

Moderator
Ich glaube, den Carneval gibt es nicht mehr bei Conzelmann bzw jetzt Icon. Du müsstest mal die Suchmaschine von RCN bemühen. Einzelne Modelle werden von anderen Herstellern und teilweise unter anderem Namen vertrieben.
 
besonders gefärdet ist der Brushlessregler, der fackelt dauernd ab.
Schon die kleinste Feuchtigkeit an den Mosfets reicht da.
Abhilfe: Überdimensionieren und in Harz komplett eingiesen.
(Jazz in Aspik)
Auch WD40 auf den ausgepackten Regler aufspritzen hilft etwas.
Aber Wasser kommt irgendwann mal hin, egal was du dagegen machst.
Immer Ersatz mitnehmen.
Beim Motor gehen übrigens irgendwann mal die Lager aA.
Rost usw.
Das merkst du am Stromverbrauch.
 
Ähem... durch geeignete Landetechniken kann man die Bildung von Wasserfontänen über dem Modell durchaus vermeiden...

Im Ernst: Wie naß der ganze Flieger auf dem Wasser wird, hängt sicher stark von der Art des Modells ab. Ein Flugboot plantscht viel mehr rum als ein Flieger auf Schwimmern mit einem relativ hochbeinigen Fahrwerk (Schwimmwerk?). Wie gesagt, im vorderen Bereich bleibt der Carneval trocken. Trotz 2 x 4 Wochen Urlaub mit täglichem Fliegen an verschiedenen Seen gab es in den letzten 2 Jahren keinerlei Elektronik und Mechanik (=Rost) Probleme. Ich muß gestehen, daß ich mir nach dem ersten erfolgreichen Test ("geht ja problemlos") über dieses Thema keine Gedanken mehr gemacht habe. In jedem Fall ist es saver, die Elektronik in Gummi- oder Latexbehältnisse zu packen und den Lagern einen extra Tropfen Öl zu gönnen.

@Armin: Heiko hat den Link ja schon gepostet. Ich würde mal beim jetzigen Vertreiber nachfragen, ob der Hersteller (Serge Natanek) wieder eine Serie Schwimmer auflegt.

@Jan: Es hat mich ja nur eine starke halbe Sunde gekostet, um mit der neuen Foren-SW die Bilder einzufügen :rolleyes: .

Am Starkholzbacher See (SHA) war ich bisher nur an besagtem Samstag. Es war eine Idee meiner Frau, ich kannte den See vorher nicht. Wegen der furchteinflößenden Wettervorhersage waren nur ganz wenig Leute da, so daß wir genußvoll fliegen, schwimmen und uns in der Sonne aalen konnten. Im Normalfall soll es dort aber auch sehr voll sein. Der einzige See, der mir hier in der Nähe einfällt, ist der Max-Eyght-See (Wie schreibt man das nochmal? Sieht immer bescheuert aus, egal wie ich die Buchstaben drehe). Dort ginge es aber wegen der Segler/Surfer nur am frühen Morgen, so kurz nach Sonnenaufgang...

Obwohl durch die größere Trägkeit der Flugstil zwangsläufig ruhiger wird, verringert sich die Laufzeit um ca. 25%:
- ohne Schwimmer: 8 min "Funflyern"
- mit Schwimmern: 6 min ruhiges Fliegen mit touch- and go, Loops, Rollen, Turns,...

Ich bin am Sonntag auf dem E-Meeting in Rothenburg. Bei Interesse bringe ich die Schwimmer zur allgemeinen Begutachtung gerne mit.


Viele Grüße ...Horst
 
2-Komponenten-Silikonvergussmasse geht.
Wird ja auch zum Verguss von Hochspannungsbaugruppen verwendet, und meiner Erfahrung nach isoliert die Masse auch schon vorm Aushärten (jedenfalls passierte bei 5kV/mm nix).
Baumarktsilikon, also Einkomploentensilikon ist natürlich nicht geeignet, da es Essigsäure enthält (stinkt ja auch so), die wirkt nebenbei sehr korrosiv auf Metalle.
Epoxy-Vergussmassen gibts auch mit guter Wärmeleitfähigkeit.
Genereller Tipp:Alle zu kühlenden Bauteile auf eine Kupferschiene kleben, die beidseitig aus dem vergossenen Steller rausgeht, und an die mal Kühlkörper montieren kann.
Den Elko am besten nicht eingießen, zumindest nicht mit Epoxy.
Der kann durchaus mal kaputtgehen, und mit Epoxy ist man dann blöd dran.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten