LiPo entsorgen - wie richtig?

Hi zusammen,

ich möchte drei LiPos entsorgen, die jetzt schon längere Zeit (>= 1Jahr) ohne Pflege lagern; einem davon konnte die Pflege wegen defektem Balanceranschluss nicht zuteil werden (uns mangels zeit, das zu ändern) bei den anderen war es schlich Nachlässigkeit.
Zwei waren zu beginn des Gebrauchsstopps auf Lagerspannung entladen (wie es derzeit aussieht, weiss ich nicht, müsste ich morgen mal schaun), der mit dem defekten Balancer war definitiv unter Lagerspannung, wie tief weiss ich leider nicht.

Mein Problem: welche Vorbereitungen an den Akkus muss/sollte ich treffen, bevor ich mit den drei Akkus zum Wertstoffhof fahre?

Volker
 

Crizz

User
Wenn man auf Nr Sicher gehen will baut man sich mit einer Halogenfassung und entsprechender Steckverbindung einen "Entladeadapter". Als Last ne 50 W Halogenbirne rein, und im Freien angestöpselt lassen bis der Akku definitv entladen ist. Danach kann man die Anschlußleitungen kappen und beim Wertstoffhof / Recycling abgeben bzw. in Batteriensammelboxen einwerfen.
 
In einen Eimer mit Salzwasser geben. Dadurch werden die vollkommen entladen und es passiert nix. Mit Salzwasser kann man sogar Kernkraftwerke kühlen...

Ne Spass beiseite, Ich hatte auch mal nen Akku, der war randvoll, weils nach kurzer Zeit schon geraschelt hatte. Den hab ich in Salzwasser entladen und dann beim Schadstoffmobil abgegeben.
 

BZFrank

User
Ich habe zwei dieser superbilligen Baumark-Halogen-Tischlampen, bei denen ich das Netzteil aus den Standfuss entfernt und stattdessen lange Kabel mit 4mm Buchsen angebracht habe. Diese benutze ich zum Entladen auf 0V, eine bis 3S, zwei bis 6S. Und die Werkstatt im Falle eines Stromausfalls beleuchten klappt damit auch noch. ;)

Gruß

Frank
 

Crizz

User
Eine Bitte : Keine Batterien in Salzwasser werfen ! Niemand weiß, ob die einzelnen Foleinmäntel noch unbeschadet sind ! Sind sie es nicht, treten teile des Substrates in das Salzwasser aus, und man hat nen ganzen EImer Sondermüll, den es zu entsorgen gilt - und bei 5-10l Flüssigkeit nimmt auch die Schadstoffsammelstelle dies nicht mehr als "haushaltsübliche Menge" an.

Wer solche verseuchte Brühe dann einfach in den Garten oder die Kanalisation kippt macht sich über dies strafbar - und das kann richtig teuer werden.

Also laßt bitte die Finger von solchen Dingen, ich weiß nicht welcher Volldepp sowas in die Weltgeschichte setzt, ähnliche Anleitungen kursieren seit Jahren im Web ( teils mit dem Tipp die Zellen aufzuschlitzen oder dergleichen, um das Substrat durch die Salzlösung zu neutralisieren - purer Quatsch ! ).

Wer bei den alten Packs die Hauptleitungen abschneidet, ohne sie zu entladen, sollte soviel Leitung dranlassen, das er sie noch gegen Kurzschluß durch leitfähige Teile isolieren und dann wie sie sind bei der Schadstoffsammelstelle abgeben. Die wissen schon, was sie damit machen.

Wir üben unmal ein Hobby aus, das sehr speziell ist - und wir sollten unbedingt darauf achten, das wir uns nicht durch irgendwelchen Blödsinn in das Licht der Öffentlichkeit stellen lassen. Es passiert auch so schon genug. Deshalb meine Bitte : auch beim Umgang mit Akkus wenn es um die Entsorgung geht Sorgfalt walten lassen und nicht solche Experimente durchführen. Wäre es angeraten, würden die Hersteller es in die Anleitung zum Akku mit aufnehmen.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Ich habe zwei dieser superbilligen Baumark-Halogen-Tischlampen, bei denen ich das Netzteil aus den Standfuss entfernt und stattdessen lange Kabel mit 4mm Buchsen angebracht habe. Diese benutze ich zum Entladen auf 0V, eine bis 3S, zwei bis 6S. Und die Werkstatt im Falle eines Stromausfalls beleuchten klappt damit auch noch. ;)

Gruß

Frank

... exakt - dazu habe eine alte aber intakte H4 Glühlampe (beiden Glühwendel in REIHE verschaltet, geht bis 6s) ;)
mit zwei Leitungen und dünnen Kontaktstiften versehen, die ich dann in die äußeren Balancerkabel einstecke
um die Zellen auf 0Volt zu bringen! Anschließend werden alle Kabel abgekniffen und ab damit zur Sammelstelle
des Wertstoffhofs von Alt-Batterien. PS: störe dich nicht daran, dass einige LiPos eventuell leicht rundlich und/oder
weich an den Oberfläche werden, macht nix und ist unkritisch!
 

Gast_25213

User gesperrt
Hallo

Ich mache dass genau wie Gerd, Er hat es von mir abgeguckt :)
Man sollte den Akku aber lange entladen bis kaum was messbar ist.
Wenn man danach + und - zusammen macht es funkt nicht mal, auch nicht wenn man es nur mit eine Litze verbindest, der Akku ist wirklich leer und erholt sich auch nach stunden nicht mehr.
 
Danke euch allen.
Werd mal sehen ob meine kollegen irgendwo eine ältere intakte aber nicht mehr gebrauchsfähige Projektorenlampe haben und dann ran an die Akkus.

Volker
 
Ich habe jetzt auch ein paar alte LiPos mit Hilfe einer H4-Birne bis auf ca 0,4V entladen. Die werden dabei richtig rund und dick. Ist das in irgendeiner Form bedenklich? Man könnte fast meinen, die platzen gleich...

Gruss
Aussie64
 
Danke! Aber die Dinger sind so prall, dass man meinen könnte, sie platzen gleich. Die sind weder leicht rundlich noch weich, sondern dick und rund. Wenn das unkritisch ist, wäre ich erleichtert. Kann es passieren, dass die eventuell platzen?
 

udogigahertz

User gesperrt
Mal ne blöde Frage zwischendurch: Wieso sollte man die LiPos eigentlich bis auf Null entladen? Würde es nicht auch reichen, die Kabelenden gegeneinander zu isolieren? Dann kann doch auch nichts mehr passieren bis zur endgültigen Entsorgung (wie immer die auch aussehen mag). Die Gefahr geht doch beim LiPo nicht unbedingt vom eventuell noch darin enthaltenen Strom aus, sondern doch wohl eher von den darin befindlichen Chemikalien und deren Wechselwirkung mit anderen stoffen, sobald diese "frei" werden.


Grüße
Udo
 

Crizz

User
Schließ mal beide Varianten kurz, dann merkst du den Unterschied sehr schnell ;)

Nein, im ernst : Da die Folienzellen mechanisch empfindlicher sind, kann bei einer Beschädigung durch spitze Gegenstände nichts mehr passieren, wenn die Zelle keine elektrische Energie mehr gespeichert hat. Deshalb ist das Total-Entladen eine sichere Sache, solange man es mit moderaten Strömen durchführt. Ich verwende je nach Kapazität dazu Halogenbirnen mit 20 W oder 50 W, das reicht um einen Akku langsam genug zu entladen, dazu liegt er mindestens 48 h draußen im Grillkamin, wo er auch kein Unheil anrichten kann, sollte er Eigenleben entwickeln. Danach wird die Last abgeklemmt und zur Sicherheit nochmal kontrolliert, anschließend alle Kabel abgezwickt und isoliert - sicher ist sicher, und Isoband kostet nicht die Hölle in der nötigen Menge.
 
Um nochmal darauf zurückzukommen: Muss ich mir Gedanken machen, wenn sich die Dinger total aufblähen beim Entladen mit einer H4-Birne? Sieht schon etwas bedrohlich aus, so dick und hart wie sie jetzt sind...
 
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