Flamingo "junior" von Graupner/Tangent - Erfahrungen?

SirToby

User
Hallo Kollegen,

beim Surfen ist mir der Flamingo junior aufgefallen. Ich dachte: "Schau' mal, das wäre doch ein Vogel zum entspannten Fliegen".
Auf Graupners Seite fand ich dann folgendes Video:


Doch was ich da gesehen habe, überzeugt mich nicht, eher im Gegenteil... Wie kann man denn nur ein solches Video als Werbung veröffentlichen?

Zunächst geht es, bis auf wenige Ausnahmen, im Video immer nur bergab... saufen, saufen, saufen.... :eek: Es wirkt, als stünde ein Klavier auf den Tragflächen...
Dann stelle ich fest: "Der ist aber ein bißchen flott unterwegs!" Für meinen Geschmack viel zu schnell für einen Flieger, der sich "junior" (wie uncool...) nennt.
Und zuletzt klatscht sich der Pilot den Flamingo auch noch wie einen nassen Sack vor die Füße, bzw. beinahe zwischen die Füße...

Wie seht Ihr das? Habt Ihr andere Erfahrungen gemacht?

Grüße
Tobias
 
Als das Modell noch in der Erprobung bei Graupner/Tangent war, konnte ich es einmal für 15 Minuten in der Ebene fliegen. Aus meiner Sicht ist das ein guter und einfach zu fliegender Allrounder der als Modell nach dem ersten Schaumflieger o.ä. gut geeignet ist. Das Modell ist typisch nach Tangent-Art aufgebaut und hat ein modernes recht dünnes Profil. Daraus ergibt sich ein für so ein Modell sehr flacher Gleitwinkel. Daher muß man bei der Landung sauber anfliegen, sonst kommt man gerne ein bisschen weit, da die hochgestellten Querruder typischerweise nicht sehr stark abbremsen. Kunstflug wie Looping und Turn oder hochgezogene Fahrkurven gehen prima - das Modell ist typisch Tangent stabil gebaut. Rollen gehen mit dem Doppelknick in den Tragflächen natürlich auch, aber eben eher eine Faßrolle. Die Tragfläche ist eine Tangent Styro-Holzfläche, die nach der Fertigstellung großzügig ausgefräst wird (Gewicht und Optik) und transparent bespannt ist. Dadurch ist sie nicht so empfindlich wie eine Rippenflächen und wohl auch stabiler.

Wenn das Modell im Video an der Teck nicht steigt, wird das vermutlich eher an der Wetterlage gelegen haben.

Mein Fazit:
Typisches stabiles Tangentmodel mit modernem Profil, das auch mal etwas schneller geflogen werden darf mit gutem Gleitwinkel. Kein Wiesenschleicher auch wenn das Abrißverhalten gutmütig ist. Als zweites Modell nach dem Schaumflieger oder mit Lehrer als erstes Modell gut geeignet.
 

hastf1b

User †
Hallo Herr Kollege, deine Angaben sind unvollständig, das im Video gezeigte Modell ist kein Flamingo Junior sondern ein Flamingo Junior Elektro. Der bringt gegenüber der Segler Version gut 200 Gramm mehr auf die Waage daher wohl die etwas flottere Gangart. Wo du saufen,saufen,saufen siehst kann ich nicht finden. Zur Landung wäre zu sagen wenn du mal an einem Hang fliegen solltest kannst du solche „Landungen“, an jedem Hang, mindestens einmal am Tag miterleben.;)
Außerdem kann ich an diesem Video nichts finden was verkaufshemmend sein sollte.


Gruß Heinz
 
Das Video soll den Flieger einfach im Flug zeigen, mehr nicht. Die Flugeigenschaften kann man im Video eh nicht beurteilen.
Für runde 250.-€ ein echtes Schnäppchen, wenn das Fliegerle wirklich aus schwäbischer Fertigung kommt.
Leider noch immer nicht lieferbar, somit wirds mit Erfahrungen dünn....;)
Im Gegensatz zum altbekannten Graupner Standardprofil SPICA hat der neue ein "CY 11%" (Clark Y?), was aber nicht besonders dünn wäre...
Rein optisch zeigt er schon die Tangent Linie von Flamingo 2006, Alpina 2501, etc.
Der auf der Messe gezeigte hängt wohl derzeit im Showroom...

Die Landung sieht eben aus wie so manche von mir: am Schluss noch ein biiiisschen ziehen fehlte...;)
 
na, denn man tau neeee...;)
auf der Graupner Seite ist nämlich noch 2099...;)
 
Na, da wird ja ganz schön spekuliert....

Da ich das Modell wie oben geschrieben geflogen bin und mich auch längere Zeit mit Dieter Bär von Tangent nach dem Flug unterhalten habe, folgendes:

- Modell wird von Graupner/Tangent in Kirchheim gefertigt
- Tangent hat wohl nie ein SPICA auf seinen Modellen verwendet. In der Regel werden für die neuen Flieger von Tangent (z.B. Alpina 2500, 3000 oder große ASG 29) die Profile von einem befreundeten Piloten aus der Region gerechnet. Wobei ein Clark Y für einen Einsteigerflieger gar nicht so schlecht ist
- Alles was bei einem Großserienmodell in Holz und ohne CFK in die Nähe von 10% Prodildicke kommt, ist aus meiner Sicht schlank. Dies sieht man auch optisch recht gut, wenn man den Flieger in der Hand hat und mit anderen vergleichbaren Konstruktionen vergleicht. Mit einem F3B Modell der heutigen Generation und um die 7% darf man das natürlich nicht vergleichen.

Ich will den Flieger ja gar nicht in den Himmel loben, aber reine Spekulationen finde ich immer nicht so toll. Schade das sich Tangent/Graupner hier nicht analog dem Fernsteuerungforum engagiert, obwohl es so ja noch auf der HP steht. Das würde viele Spekulationen vermeiden und ist ein echter Service für die Kunden.
 
Schade das sich Tangent/Graupner hier nicht analog dem Fernsteuerungforum engagiert...

ja, das wäre schön, kann ja noch kommen...

übrigens habe ich nicht behauptet das Tangent jemals das SPICA verwendet hat...;), wer lesen kann...
wenn mangels Infos gerätselt wird, kommen manchmal doch noch welche...DANKE!
 
Im Gegensatz zum altbekannten Graupner Standardprofil SPICA hat der neue ein "CY 11%" (Clark Y?), was aber nicht besonders dünn wäre...
Ich sehe auch nicht ein, was diese Rennerei nach den dünnsten Profilen soll. Der Durchschnittsmodellbauer ist bei einem Alroundmodell ohne Wölbklappen wie diesem mit dem dicksten Profil, das Re-Zahl-mässig noch geht, am besten bedient. Man verliert einige wenig Prozent bei der Höchstgeschwindigkeit, aber gewinnt dafür Breitbandigkeit. Bei einem auf Thermik ausgelegten Modell mit viel Wölbung ist es ja sogar so, dass das dickere Profil besser penetriert, weil beim dünnen bei kleinen Anstellwinkeln die Strömung unten bereits abreisst.
 
Mode

Mode

Zunächst das Wichtigste: ich kann zur Beantwortung der Frage des werten Fragestellers mangels Erfahrung mit diesem Modell nichts beitragen, kann aber meine Klappe nicht halten. Ein Video sagt sicher wenig über ein Modell aus, aber auch bei mir kommt ein Eindruck auf, der nicht zum Text im Graupner Katalog und zu der konzeptionellen Auslegung des Modells zu passen scheint, da muß ich dem Threaderöffner Recht geben. Beides richtet sich eindeutig an den Einsteiger oder den wenig ambitionierten Feierabendpiloten. Und das ist beileibe nicht negativ gemeint! Wenn man ein solches Fliegerchen jedoch einem Wettbewerbstestpiloten in die Hand gibt, dann kann sich dieser vielleicht schwer in einen solchen Kundentyp hineinversetzen und fliegt das Maschinchen so, wie er seine F3-irgendwas Rennbomber sonst bewegt. Ist ihm doch sonst viel zu langweilig und seinen guten Ruf bei den Kumpels ein schneidiger Hund zu sein, will er auch nicht verspielen. Schade, daß man damit keine Stecklandungen zelebrieren kann. Vielleicht sieht man DAS in dem Video? Gutes Flugzeug, wenig einfühlsamer Pilot?

Also vielleicht gibt man das ganze noch mal Opa Gerke zum Feierabendthermikschnüffeln und filmt das als zweiten Teil. Nur so als Vorschlag. Aber am Ende ist das Video doch nur ein Video - die Livequalitäten zählen und die werden sich ja bald in diesem Forum herumsprechen.

Ich finde den Flieger übrigens auf den ersten Blick gelungen und als Einstieg in die Tangent Linie sinnvoll. Und in Germany gebaut ist lobenswert! Warum das neue Kind nun "Flamingo" heißen muß - ich weiß es nicht. Es hat doch mit dem Ur-Flamingo nun wirklich gar nichts zu tun. Hätte man da sich nicht etwas kreativer sein können? Meise? Spatz oder Kohlweißchen?
 
Klar, Tippfehler. Ich meinte natürlich Maise. ;) Aber ehrlich: ein Flamingo ist ein exotischer Vogel mit laaaangen Beinen. Für den MPX-Flamingo (das Traumflugzeug meiner Jugend) passte das, immerhin war das damals ein F3B Modell. Aber für den neuen Junior?? Ein kleiner Vogel würde da als Namenspatron reichen.

Mir fällt ein: ich hatte mal einen Robbe Volare mit Elektroantrieb, der dem Neuen sehr ähnlich ist. Es war erstaunlich, wie zügig der wegen seiner Elektrozuladung und notwendigem Trimmblei unterwegs war... Abmessungen, Gewicht, Flächenbelastung und Profilierung stimmen in etwa überein.

Also vielleicht liegt die zügige Gangart im Video doch nicht an der Mode, daß ein Flieger nur dann was taugt, wenn er an der Hangkante jault und zischt. Vielleicht ist die Grundgeschwindigkeit wirklich so flott?
 
der Flieger wird mit 1350 gr. angegeben, mein Blue Phoenix wiegt mit Speed 600 und 7 Z Nicad auch soviel, hat aber nur 2,0m, geht aber schön laaangsam, Mosquito ist auch in der Richtung...
ein echter Wiesenschleicher!
naja, ist wohl auch schon um die 20 Jahre alt...;)

vielleicht ist der Kollege die Alpina 3001 gewohnt...;)
 
Verstehe die Kommentare nicht

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Ich habe mir den "Stein des Anstoßes" noch einmal angesehen - das Video. Ganz ehrlich; ich sehe an keiner Stelle ein für einen fortgeschrittenen Einsteiger zu schnell fliegendes Modell. Wenn der Flieger an der Hangkante am Kameramann vorbeifliegt, ist der doch wunderbar langsam!? Die einzigen Passagen wo es ein wenig schneller fliegt, sind die Momente wo der Motor eingeschaltet ist.

Auch das hier angeblich ein "Wettbewerbstestpilot" das Modell wie seine F3-irgendwas Rennbomber beweg erkenne ich nicht. Wenn aber "Opa Gerke" das Modell weit draußen vor dem Hang in mehr oder weniger runden Kreisen von einem Strömungsbariss in den nächsten pumpt, ist das wohl nicht so besonders eindrucksvoll...

Wenn man ein neues Modell im Flug vorstellt, muß man das doch dicht am Piloten/Kamera bewegen und das wurde hier gemacht. Auch wurden Dinge wie Handstart, Kreisflug (mit steigen in der Thermik), langsamer Vorbeiflug und Steigflug mit Motor, sowie (ganz schlimm für so ein Modell...) eine Rolle gezeigt. Das sich dann der Pilot bei der Landung noch fast selber getroffen hat, finde ich eher lustig statt immer nur alglatte Landungen zu zeigen. Das paßt übrigens auch zu meiner Erfahrung, dass man sich beim landen wegen des guten Gleitwinkels gerne verschätzt.

Übrigens besitze ich kein einziges Tangent Modell (mehr) oder werde von Graupner/Tangent gesponsert oder sonst irgendwie unterstützt
 

steber

User
Abwind

Abwind

Meines Erachtens kann das Video die wahren Flugeigenschaften des Flamingo Junior nur ungenügend wiedergeben, da während des Drehs wohl absolut kein Hangaufwind verfügbar war. Der Wind scheint im Film sogar aus der entgegengesetzten Richtung, d.h. von rechts oder sogar hangabwärts zu blasen. Neben dem für solche Bedingungen charakteristischen Flugbild (das genannte "Klavier auf den Flächen") weisen auch die im Film sichtbaren Rauchfahnen im Tal (siehe roter Kringel im Bild) auf eher suboptimale Verhältnisse hin...

junior.jpeg

Liebe Grüsse,


Stephan
 
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