Kreisel auf Spornrad / Seitenruder zum Starten und Landen

Hallo,

bisher flog ich den Mentor mit 2-Beinfahrwerk und Spornrad und es war insbesondere auf glatten Start- und Landestrecken (Asphalt) schwer ihn in der Spur zu halten. Bin auf Feldwegen gelandet und meist ist er kurz nach dem Aufsetzen in eine Richtung gedriftet und das Gegenlenken endete meist im Kontrollverlust durch starke Drifts, so dass er ins Gebüsch gerollt ist. Bei dem Schaumflieger nicht weiter schlimm...

Mittlerweile fliege ich einen 2-Meter-Fliege aus Balsa und Bespannung und dem würde der Ausflug ins Gebüsch deutlich mehr schaden...
Beim Mentor habe ich mal versucht zur Landung sehr viel Expo (ich galube 80%) auf Seitenruder (und Spornrad) zu geben und konnte ihn so mit viel Aufwand bis zum Ausrollen in der Spur halten, da war aber auch viel Glück dabei...

Würde es helfen einen Kreisel auf Spornrad und Seitenruder einzusetzen, der gerade bei den kritischen Start und Landephasen bei 2-Beinern den Flieger in der Spur hält?
Hat vielleicht schon jemand Erfahrung?
Ist sicherlich nicht ganz einfach, weil die Wirkung des Seitenruders und auch des Spornrades sich mit der Geschwindigkeit ändert?

Was sind eure Vorschläge, um das Ausbrechen zu verhindern?

Gruß Martin
 
Hallo Martin,

Üben hilft. Das willst Du wahrscheinlich nicht hören aber es stimmt. Mann muss schon beim Beginn des Ausbrechens massiv mit dem Seitenruder gegensteuern. Einfach mal einen oder zwei Akkus mit simulierten Starts leerorgeln. Du wirst sehen, es klappt immer besser.

Beim Landen hilft das nur bedingt, weil das Seitenruder dann ja vom Propellerstrom nicht angeblasen wird. Hilfreich ist es natürlich, wenn das Heckspornrad mit angelenkt ist und nicht nur mitläuft oder über zu schwache Federn gesteuert wird.

Ich habe auber auch mindestens zwei Vereinskollegen, die einen Kreisel auf das Seitenruder geschaltet haben. Laut deren Aussagen funktioniert das ganz gut. Der Kreisel muss aber auf jeden Fall im Flug abeschaltet werden, sonst klappt der Kurvenflug nicht mehr.
 
Ich würde Christian spontan zustimmen. Dieser ganze Technikkram versaut die fliegerischen Fähigkeiten. Es gibt sicher Modelle, die beim Starten/Landen etwas zickig sind. Aber ein Trainer ist dies bestimmt nicht. Ich fliege jetzt seit 12 Jahren und bilde mir ein, die Grundlagen gut zu beherrschen. Trotzdem übe ich oft nur Starten und Landen bis der Akku leer ist. Das bringt mir den Vorteil ein, meine Modelle auch bei Wind und ungünstigen Bedingungen zu beherrschen.

Ich würde dir also auch raten, es schlicht zu trainieren. Schau dir mal Filme von manntragenden Flugzeugen beim Starten und Landen an. Die arbeiten mitunter sehr kräftig mit dem Seitenruder, sicher nicht umsonst... Und beim Fahrwerk würde ich auch unbedingt prüfen, ob es okay ist. Manchmal hilft schon etwas Vorspur.

Gruß Mirko
 
Ich denke auch wenn es nicht direkt Deine Frage beantwortet ist es sehr wichtig ist dass das Fahrwerk grundsätzlich richtig eingestellt ist. Wenn jedes Rad für sich sonst wo hinzeigt hat auch ein Kreisel seine Mühe und Not das Modell auf der Bahn zu halten. Das Hauptfahrwerk braucht eine Vorspur das heist beide Räder leicht schräg nach vorne zeigen und zwar so das wenn man in Flugrichtung drauf sieht müssen die Räder vorne näher zusammen sein als hinten. Als groben Anhaltspunkt würde ich mal sagen so 1 bis 2grad pro Rad. Wenn dann der Rest auch gerade ist sollte das Modell auf einem ebenem Untergrund von sch aus gerade aus rollen ohne Ausbrechtendenz, denn diese kommt davon wenn die Vorspur nicht vorhanden ist. Den Rest kannst dann locker von Hand aussteuern ohne Kreisel.
gruß,
Jürgen
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Nein.
Wenn die Räder nach außen schauen passiert folgendes:
Das kurvenäußere Rad kommt besser in Geradeausrichtung und läuft leichter.
Das kurveninnere Rad stellt sich noch schräger und bremst erst recht ab.
Die Drang in die Kurve wird verstärkt.
Mal so auf die Schnelle.
 

hul

User
der Konstrukteur der FW190 hat sich das bestimmt auch ueberlegt, und die Raeder mit Absicht so hingestellt, wie er's getan hat.

Gruss, Hans
 
Ich würd da auch einfach mal spontan anregen sich mit dem Seitenruder doch etwas eingehender zu befassen ;)

Ein bisserl (sauberen) Kunstflug einzuüben hilft dabei ungemein. Spätestens wenn du mal mit nem Segler versuchst nen zarten Thermikbart auszukurbeln wirst du merken dass es sich lohnt die Querruder nicht unmittelbar zum Kurvenfliegen zu (miss)brauchen.

Also, erstmal den Combi-Switch-Mischer LÖSCHEN ! :D

Gruß Dieter
 

Flunz

User
Vorspur

Vorspur

die gibt es nur beim Modell, um eben einen besserten Geradeauslauf zu erzielen. Manntragende haben die Räder tatsächlich eher nach außen stehen, um, wie von Maistaucher richtig erklärt, das innere Rad zu bremsen, das äußere zu "beschleunigen". Dadurch wird eine höhere Agilität beim Manövrieren am Boden erzielt, was wir beim Modell nicht wollen.
 
Mal so nebenbei bemerkt ...auf den meißten "Flugackern" spielt Vorspur/Sturz doch eine eher untergeordnete Rolle.
Spätestens wenn ich jemand im F-Schlepp dranhängen hab wird mir klar warum so mancher Bodenstart manches Kollegen "eigenwilligen" Eindruck vermittelt ;)
 
Hallo, Martin,
bevor die Diskussion ganz wegdriftet von Deiner Frage nach dem Nutzen eines Kreisels hin zu "mehr üben" und "Vorspur" hier meine Erfahrung:
Ich fliege ausschließlich Modelle mit 2-Bein-Fahrwerk und habe bei den meisten keine Probleme mit dem Spurhalten. Allerdings keine Asphalt- sondern eine etwas holperige Graspiste. Bei einem Modell, einer kleinen Piper Cub, (1,30 m Spannweite, O.S. FS 26) hatte ich aber meine Probleme, dass die Starts öfters in einen Ringelpietz ausarteten. Ich habe dann einen ACT-Kreisel auf das Seitenruder/Spornrad gelegt, der sich auch abschalten lässt. Bingo: das hat hervorragend geklappt! Zum Start nur Gas geben und das Modell hält wunderbar gerade die Richtung bis zum Abheben. Dann in der Luft schalte ich den Kreisel ab, muss aber nicht sein. Zum Landen wieder einschalten und die Piper rollt schnurgerade aus.
Unterschiedliche Geschwindigkeiten und damit Wirkung von Seitenruder haben keinen Effekt auf die Kreiselwirkung.

Meine Empfehlung: siehe doch einfach einen Kreisel vor und baue ihn ein. Wenn sich nachher zeigt, dass Dein 2m-Trainer auch auf Asphalt- und Graspiste sich auch ohne Kreisel brav verhält, kannst Du ihn ja wieder ausbauen und für die nächsten Modelle oder für Aussteuern der Querruder verwenden.
Viel Erfolg und viele Grüße

Horst
 
Vielen Dank erstmal für die vielen Antworten.
Insbesondere der Tipp mit der Vorspur finde ich sehr gut und werde ich definitiv beherzigen.
Anonsten, um Missverständnisse auszuräumen: Ich kann durchaus fliegen, (@KD-Modelltechnik) fliege meine Kurve immer mit Seitenruder und nehme das Querruder wie bei Manntragenden nur zum Stützen und Korrigieren (und ich fliege hauptsächlich Segler ;)) und das Landen und Starten auf Graspisten, egal ob wild oder sehr fein stellt kein problem dar...
Nur auf Asphaltpiste (wie zum Beispiel schmale asphaltierte Feldwege) finde ich es sehr schwierig, weil hier schon der kleinste zu viel gewählte Seitenruderausschlag im Wegdriften endet, da die Reibung hier wesentlich geringer ist und das Gras auch nicht mithilft, den Flieger in der Spur zu halten.

Ich werde aber definitv euren Ratschlag beherzigen und erstmal auf einen großen asphaltierten Parkplatz das Landen und Starten üben, wo das Ausbrechen nicht im vermeindlichen Schaden endet.
Nochmals aber vielen Dank für den Tipp mit der Vorspur und vorallem auch für die wenigen, aber positiven Erfahrungen mit dem Kreisel...

Ach ja, ist es wichtig, dass die Räder bei der Vorspur exakt den gleichen Winkel zur Längsrichtung des Flieger haben oder reich Pi mal Daumen?

Gruß Martin
 

MalteS

User
Würde mal versuchen am Anfang des Starts mit gezogenen HLW Druck auf den Sporn zu bringen. Und langsam beschleunigen
 
Würde mal versuchen am Anfang des Starts mit gezogenen HLW Druck auf den Sporn zu bringen. Und langsam beschleunigen

Richtig.
Aber nicht vergessen dann auch mal das Höhenruder „kommen“ zu lassen damit die Kiste ihren Hintern hoch bekommt. Sonst endet der Versuch eventuell mit einer halben Rolle Rückwärts.
(Nein, dafür geben die Punktrichter 0 Punkte, aber die Zuschauer freuen sich diebisch.:D)
Nach dem Aufsetzen bei der Landung, nicht gleich am Höhenruder ziehen und so zu versuchen den Hintern runter zu bekommen... ähm... wieder 0 Punkte! Immer erst anfangen und dann bis zum Anschlag ziehen, wenn der Hintern von selbst anfängt runterzukommen.

Das musst du Üben, und da jede Maschine etwas anders reagiert... Bei Hochdeckern ist das Leitwerk oft im Windschatten der Tragflächen, es „dauert“ also etwas...

So ziemlich alle „pummligen“ Maschinen haben dieses „Ringelpietz“ Problem. Pummlig = Rumpf dicklich und viel kürzer als Spannweite, Abstand zwischen Hauptfahrwerk und Sporn (-Rad) daher recht kurz: Cup, Citabria usw.
Bei solchen Maschinen ist es wichtig eine gute Vorspur (wie hier schon beschrieben) und, wichtig, gleich leichtlaufende Räder zu haben. „Bremst“ ein Rad mehr als das andere... Sterbender Schwan.

Übringens: Größere Räder helfen auch ein bisschen... und wenn sie nur helfen beim „Ausflug“ in die Botanik einen Überschlag zu verhindern, hast du schon was gewonnen.

Noch was: Da grade die Pummelchen Hinten meist sehr leicht sind, das Spornrad recht „straff“ vom Ruder mitnehmen lassen. Ok, der Reifen verschleiß ist dann etwas höher, aber auch dass hilft.
Eine schwache Feder, oder gar freilaufende Spornräder verschlimmern den Gradeauslauf auch noch, weil du ständig übersteuerst. Alle kleinen Unebenheiten, Steinchen etc. „drehen“ das Spornrad in eine andere Richtung als du das Seitenruder steuerst, wohlgemerkt: auf Hartbahnen. Da hilft ein Kreisel dann auch nicht so richtig, er ist aber viel schneller als du.
Bei Grassbahnen „führt“ das Grass dein Spornrad.

Ich hoffe meine Tipps sind nicht zu Oberlehrer -haft rübergekommen. Sollte nicht so sein. :)
 
Hallo zusammen,

ich hänge mich nochmal an diesen alten Thread.

Ich überlege auch mir einen Kreisel auf's Seitenruder zu legen um dem nervösen Startverhalten beizukommen.
(Bitte keine Diskussion über Sinn oder Unsinn)

Das Problem ist, daß ich keinen Kanal frei habe, um den Kreisel dann im Flug abzuschalten.

Wenn man nun aber Seite auf Quer mischt, würde das nicht den Kreisel "übertönen", der ja sonst versuchen würde der Richtungsänderung im Flug
entgegenzuwirken?

Ich hoffe, es ist verständlich rüber gekommen.

Danke+Gruß

Sören
 
Hallo,

weiß jetzt nicht, ob ich das richtig verstanden habe, was Du meinst, aber ich drücke mich mal so aus: Der Kreisel wird immer versuchen Deinen Flieger in der aktuellen Fluglage zu halten, solange Du die Funktion nicht steuerst, soll heißen, so lange Du nicht Seite steuerst, wird der Kreisel jede nicht gesteuerte Bewegung ausgleichen. Da ändert auch das Mischen von Funktionen nichts dran. Letztlich steuerst Du die Funktion, egal ob Du die jetzt separat steuerst (Seite und Quer) oder ob Du die Funktion Seite und Quer im Sender mischt. Letztlich gibst Du ja den Steuerbefehl.

Was für ein Flieger ist es denn?
 
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