Warum Methanol???

Hallo

Nun fliege ich schon seit Jahren Verbrenner und hab mich schon öfter gefragt ob es nicht möglich wäre Ethanol statt Methanol als Treibstoff zu nutzen?
Löst sich das Öl nicht im Ethanol oder woran liegt diese Tatsache. Ich meine Ethanol ist doch weniger giftig als Methanol und vergellt z.B. als Spiritus wesentlich günstiger.

MfG. Matthen
 
Und außerdem funktioniert die katalytische Reaktion der Glühwendel mit dem Brennstoff, die sie am Glühen hält, am besten mit Methanol. Und die ist nicht nur dafür verantwortlich, dass der Motor überhaupt läuft, sondern auch für den Zündzeitpunkt und damit für das Laufverhalten und die Leistungsentfaltung...
 
letzteres von fatman 161 geschriebenes kann ich voll bestätigen,#
hab das ganze mal mit Benzin versucht da ja Benzin den doppelten
Brennwert hat, der Motor lief zwar aber so hart daß es einem graust.
 
Hi,
die Frage habe ich mir auch schon gestellt, allerdings nicht mit Ethanol...
Klar die Verbrenner sind uralt und man hat sicher schon alles erdenkliche durchprobiert und ich bin auch sicher auf dem Holzweg, aber mir hat ein befreundeter Chemiker eine Flache Glycerin gegeben und mir von irgendwelchen Eigenschaften was erzählt (hab nix verstanden) und das sollte wohl in so einem Motor funktionieren usw...
Wisst ihr was darüber, Glycerin im Kraftstoff?! Hab keine Lust meinen OS als Versuchskaninchen zu missbrauchen :D

Gruß,
Christian
 

Gast_2222

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Tach Fatman,
fatman161 schrieb:
Und außerdem funktioniert die katalytische Reaktion der Glühwendel mit dem Brennstoff, die sie am Glühen hält, am besten mit Methanol.
Das ist wirklich mal was Neues fuer mich... Was ist das fuer ein chemischer Prozess? "Wer" ist Katalysator (ich nehm an, der Wendel)?

Wenn Walter seinen Motor mit Benzin zum Laufen brachte, lief der auch ohne Gluehkerzenstecker??? Wie ist dann die Chemie?

Ich hab seit 125 Jahren gedacht, der Gluehwendel bliebe aus reiner "Faulheit" an - eingeheizt durch die Verbrennungswaerme. Genau wie bei einer normalen Gluehlampe, die geht ja auch nicht 100 Mal pro Sekunde aus.

Viele Gruesse, Wolfgang
 
Hallo

Wenn ich das also richtig verstehe ist nicht das Problem, wie von mir angenommen die Mischbarkeit des Ethanols mit dem Öl sondern die Glühkerze. Dann müste es doch möglich sein einen Motor mit Ethanol zum laufen zu bringen der eine Zündung besitzt. Das würde dann ja so ähnlich funktionieren wie einen Benziner mit Methanol zu betreiben, oder??

MfG. Matthen
 
Hi..

irgendwo hab ich mal gehört dass es bei Ethanol schwierig wäre, bei Herstellung und (vor Allem) Lagerung den Wasseranteil soweit runterzukriegen damit der Motor das "mag". Der Wasserdampf würde wohl den Ölfilm behindern.
Keine Ahnung, ob das stimmt, klingt aber irgendwie logisch.
Ich glaub nicht dass die Glühwendel katalytisch funktionieren, denn sonst könnte man mit Sicherheit auch einen katalysator finden, der ohne Heizung sauber arbeitet. Auch "heisse" und "kalte" kerzen werden ja durch unterschiedliche Drahtstärken (nicht materialien) hergestellt, und speziell die Stegkerze (Drosselkerze) würde dann ja nicht viel Sinn machen.
Schliesse mich da Wolfgangs 125jährigem Glauben ;) an.

grüssle

andi
 
Ethanol ist verbrennungstechnisch nicht viel anders, als Methanol.
Mit einem entsprechend hochprozentigen Sprit läuft da der Motor ohne Probleme.
Für Benzin sind die Modellmotoren zu hoch verdichtet (Klopft).
Außerdem laufen eure Alkoverbrenner als Selbstzünder wie ein Diesel
Deshalb braucht es einen nicht zu leicht entzündlichen Brennstoff.
Ob sich ein 99% Etahnol mit Rizinusöl mischen läßt? bestimmt - probierts doch mal aus :)
Ach jah es ist eh besser den Alk in eine Brennstoffzelle zu geben um dann ....
 
Zitat von fatman161
Und außerdem funktioniert die katalytische Reaktion der Glühwendel mit dem Brennstoff, die sie am Glühen hält, am besten mit Methanol:


Kann ich voll bestätigen, lang ist's her ,da wollte ich einen 10er webra der recht neu war anwerfen, da ein Kolege daneben stand hab ich vor lauter gelaaber vergessen den glühstecker anzustecken, und warf den noch warmen Motor an,
der lief auch sofort und wir erschracken beide ob dem was da passiert ist.
Wir konnten es nich fassen daß der Motor angesprungen ist.
Ein anderer Kollege der Physik-Lehrer ist (war) hat uns dann erklärt das das mit dem verwendeten Material der Glühwendel zutun hatt.

der Olle...........
 

Spunki

User
Ethanol ist Trinkalkohol ...

Ethanol ist Trinkalkohol ...

>>Mit einem entsprechend hochprozentigen Sprit läuft da der Motor ohne Probleme.<<

Wer probierts aus?, 80% sollten reichen ;)

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Grüße Spunki
 
Wolfgang Kouker schrieb:
Ich hab seit 125 Jahren gedacht, der Gluehwendel bliebe aus reiner "Faulheit" an - eingeheizt durch die Verbrennungswaerme.
:)

Nö, bleibt sie eben nicht. Die Temperatur im Motor ist außerdem bei weitem nicht so hoch, dass es ausreichen würde, Metall zu Glühen zu bringen. Dann nämlich würde sich Alu als Material für den Zylinder von selbst verbieten. Also muss es zwangsläufig einen Prozess geben, der die Wendel so heiß macht, dass sie rot glüht.

Die Glühwendel ist nicht nur ein Widerstandsdraht, sondern besteht aus einer Legierung, die u.a. auch Iridium und Platin enthält. Diese beiden Metalle reagieren katalytisch mit Methanol und erleichtern diesem die Verbrennung ungemein. Das bedeutet: Wenn das methanolhaltige Verbrennungsgemisch genügend stark komprimiert ist, beginnt an der heißen Glühwendel die Zündung. Da die katalytische Oxidation lokal sehr viel Wärme entwickelt, heizt sich der Glühdraht wieder bis zur Gelbglut auf, während sich die Front der Explosion durch den Verbrennungsraum arbeitet. Während der nächsten Takte des Motors (Auslassen, Spülen/Ansaugen, Verdichten) kühlt die Wendel wieder etwas ab und hat dann beim nächsten Arbeitstakt die Rotglut, die sie braucht, damit das Verbrennungsgemisch zum richtigen Zeitpunkt und mit der richtigen Kompression zündet.

Genau aus diesem Grunde gibt es auch Glühkerzen mit unterschiedlichen Wärmewerten: Man kann mit ihnen den Zündzeitpunkt eines Glühzünders in gewissen Grenzen verschieben. Eine Glühwendel, die schneller zündet (weil der Draht dünner ist, mehr in den Brennraum ragt oder die Legierung mehr Pt/Ir enthält), verschiebt den Zündzeitpunkt nach Frühzündung, während eine "kalte" Kerze, also eine, die wegen des dickeren Materials später zündet, den Zündzeitpunkt nach hinten verschiebt. Daraus folgt: "Heißere" Kerzen für sehr schnell drehende Motoren, kleine Hubräume und bei Sprit verwenden, der langsam durchzündet (also wenig oder kein Nitro enthält). "Kältere" dagegen im umgekehrten Szenario: Langhuber, Viertakter (für die es sogar extra-extra-kalte Kerzen gibt), große Hubräume und Sprit mit viel Nitro, welcher ein schnelles Durchzünden bewirkt.

@Elektroralf: Es gibt im Modellbereich auch Selbstzünder (Diesel), das ist richtig. Viele unserer "alten Herren" sind noch mit den Dingern groß geworden. Sie sind etwas aus der Mode gekommen, weil sie nicht regelbar waren und der Sprit auch nicht ganz ohne ist. Der Sprit für die Dinger enthält Äther (hochexplosiv), soweit ich das weiß, und hat nichts mit dem Glühzündersprit zu tun. Aber ein Glühzünder heißt Glühzünder, weil er eben an der Glühkerze zündet und nicht von selbst.

Gruß, Bernd.
 
@ bernd
Stimmt Glühzünder, aber die Glühwendel erleichtert nur die Zündung,
Für mich bleibt es ein Dieselprinzip, weil der Motor auch durch die Kompression zündet. Der PKW Diesel wird ja auch mit einer Glühkerze gestartet.
Nur läuft der duch die sehr hohe Kompression dann selbst weiter.
Ob 2 oder 4 Takte ist hier nicht der Grund der Zündung.

Aber egal Ethanol geht auch!
 

Gast_2222

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Tach Bernd, ;)
fatman161 schrieb:
Nö, bleibt sie eben nicht. Die Temperatur im Motor ist außerdem bei weitem nicht so hoch, dass es ausreichen würde, Metall zu Glühen zu bringen. Dann nämlich würde sich Alu als Material für den Zylinder von selbst verbieten. Also muss es zwangsläufig einen Prozess geben, der die Wendel so heiß macht, dass sie rot glüht.
Na, da bin ich nicht so sicher... Soweit ich weiss, liegt die Verbrennungstemperatur bei so 1000Grad. Das Alu glueht deswegen nicht rot, weil die Temperatur nur sehr kurzzeitig erreicht wird und das Alu die Waerme kontinuierlich abfuehrt. Mein Mechanismus ging von einem Gluehwendel aus, der mangels Kontakt halt nur wenig an Temperatur verliert zwischen 2 Zuendungen....
Die Glühwendel ist nicht nur ein Widerstandsdraht, sondern besteht aus einer Legierung, die u.a. auch Iridium und Platin enthält. Diese beiden Metalle reagieren katalytisch mit Methanol und erleichtern diesem die Verbrennung ungemein. Das bedeutet: Wenn das methanolhaltige Verbrennungsgemisch genügend stark komprimiert ist, beginnt an der heißen Glühwendel die Zündung. Da die katalytische Oxidation lokal sehr viel Wärme entwickelt, heizt sich der Glühdraht wieder bis zur Gelbglut auf, während sich die Front der Explosion durch den Verbrennungsraum arbeitet. Während der nächsten Takte des Motors (Auslassen, Spülen/Ansaugen, Verdichten) kühlt die Wendel wieder etwas ab und hat dann beim nächsten Arbeitstakt die Rotglut, die sie braucht, damit das Verbrennungsgemisch zum richtigen Zeitpunkt und mit der richtigen Kompression zündet.
... was Du ja mit der Rotglut unterstuetzt. Aber die Geschichte mit der katalytischen Reaktion mit zB Platin ist schon gut (hoert sich gut an) ;) Ich hab ma 'rumgeguhgelt und fand, dass Abgaskatalysatoren auch so arbeiten und dabei NOx in N2 und CO in CO2 "verwandeln" Ob ich das so halbwegs in die Schublade stecken kann???
@Elektroralf: Es gibt im Modellbereich auch Selbstzünder (Diesel), das ist richtig. Viele unserer "alten Herren" sind noch mit den Dingern groß geworden. Sie sind etwas aus der Mode gekommen, weil sie nicht regelbar waren und der Sprit auch nicht ganz ohne ist. Der Sprit für die Dinger enthält Äther (hochexplosiv), soweit ich das weiß, und hat nichts mit dem Glühzündersprit zu tun. Aber ein Glühzünder heißt Glühzünder, weil er eben an der Glühkerze zündet und nicht von selbst.
Alter Knacker ich weiss Bescheid ;) Taifun war die Marke. Zur Justierung hatten die einen Gegenkolben, mit dem von oben via Knebelschraube die Kompression eingestellt werden konnte. Die Sch...dinger sprangen nie an und dann liefen die einfach mistich. Da kam ich nie klar. Halbgas zB geht bei Dieseln ja nun nicht, weil damit die Kompression im Eimer ist. Deshalb werden Diesel in Fahrzeugen nur mit der Einspritzmenge des Sprit gedrosselt, was im Modellbereich naturlich nicht geht. Andererseits, Ralf, im Gluehzuender bleibt der Wendel tatsaechlich immer "an", weshalb die keine Selbstzuender sind... Insbesondere bei Halbgas/Leerlauf ist die Kompression halt weg (weniger Luft fuer Kompression), weshalb der Selbstzuender dann ausginge...

Aber egal, ;) Wolfgang
 
Wolfgang Kouker schrieb:
Insbesondere bei Halbgas/Leerlauf ist die Kompression halt weg (weniger Luft fuer Kompression), weshalb der Selbstzuender dann ausginge...

Aber egal, ;) Wolfgang

Dann würde der Motor nie anlaufen!
Kompression (Verdichtungsverhältnis) hat nichts mit der Drehzahl zu tun.
Saufen wir jetzt den Strohrum oder der Motor?
Wer macht den Versuch?
 
Eine hätte ich noch, redet bei Verbrenner Motoren Bitte nicht von "Explosion"
denn, es ist keine .Die Verbrennung eines Otto-Motors hat eine Flamgeschwindigkeit von 30-40 m/Sek. Von einer "Explosion "redet man bei einer Flammgeschwindigkeit von mehr als 200-300 m/Sek. alles dazwischen sind genaugenommen "Verpuffungen"
Moderne Sprengstoffe haben eine Flammgeschwindigkeit von mehreren 1000 m
/Sek.
Es grüßt der Olle.........
 

Gast_2222

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Hihi, ...
Elektroralf schrieb:
Dann würde der Motor nie anlaufen!
Kompression (Verdichtungsverhältnis) hat nichts mit der Drehzahl zu tun.
Saufen wir jetzt den Strohrum oder der Motor?
Wer macht den Versuch?
Wir(!) saufen jetzt (spaeter am Tage) den Strohrum, weshalb sich der Motor mit Methanol begnuegen muss. Wenn er es unbedingt will, darf er dabei auch erblinden. Hauptsache Umdrehungen ;)

Kompression: Statisch hast Du natuerlich recht und bei langsamemm Durchdrehen der Motoren per Hand ist der Kompressionswiderstand unabhaengig von der Position des Drosselkuekens (gilt fuer alle Ottos). Das gilt natuerlich auch beim Anwerfen des Motors ;)

Laeuft der Motor jedoch und es wird bei Vollgas die Drossel zugemacht, hat die einstroemende Luft grossen Stroemungswiderstand an der Klappe/Kueken. Es kommt also weniger Gemisch in den Zylinder, die Verbrennung ist kleiner,... Ist die Drehzahl dann gesunken, hat die Luft mehr Zeit und es wird wieder ein bisschen mehr einstroemen - jedoch nie die volle Menge wie bei offener Klappe. Bei den ganz einfachen Gluehzuendern wird sogar gar nichts anderes gemacht, als die Luftzufuhr zu bremsen. Bei meinem mittelpraechtigen (Webra 8,5er) wird das Kueken beim Zudrehen auch axial verschoben, wodurch ein kleiner "Kolben" des Kuekens Richtung Duese geschoben wird.

Diesel gingen echt aus, haetten sie eine solche Drosselklappe. Die werden durch Abmagern des Gemischs gedrosselt, was wohl nur durch Einspritzung zu machen ist.

Gruss, Wolfgang

;) Wolfgang
 
Hallo

Ich hab jetzt einfach mal den Test gemacht, Strohrum mischt sich schlecht mit Öl und der Motor mag es auch nicht :D .
Ne Spaß beiseite, ich hab Spiritus (96 %) mit Glissol von Demuth gemischt. Die Komponenten entmischten sich nicht (hab sie eine Nacht stehen lassen). Hab sie dann einem alten Webra, der mit einer 3er Rossi Kerze bestückt ist zu trinken gegeben. Was soll ich sagen, er läuft und das noch nicht mal schlecht. Ich werde im Laufe der Tage mal ein paar verschiedene Kerzen probieren um zu sehen ob man einen Motorlauf wie mit Methanol hinbekommt.

Mfg. Matthen
 

Gast_2222

User gesperrt
Dann frach ich den Chomiker doch nochmal wegen der katalytischern Reaktion, die die Verbrennung foerdert. Ist ja schliesslich kein Methanol mehr drin... Dazu faellt mir grad noch ein:

Platin als Oberflaeche kann auch dazu gut sein, dass der Wendel durch Abstrahlung schlechter abkuehlt. Fast jede andere Oberflaeche wuerde im Betrieb sicher ruckzuck schwarz/russig. Diese Flaechen strahlen im IR Bereich sehr effizient, blanke Metallflaechen nicht.

Das ist aber auch nur ein Nebenkriegsschauplatz ;)

Und der Rum ist fuer die Umdrehungen Anderer

;) Wolfgang, klasse Test, Matthen!
 
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