Hallo Leute,
hier die komplette Ergebnisliste der Regatta:
Besser hätten die Bedingungen an einem Herbstwochenende nicht sein können! Sonne pur, der Wind pendelte zwischen "lau" und kräftigen Böen mit 3-4 Bft. , das Gewässer war absolut krautfrei und die Segler in bester Stimmung. Wir hätten uns allenfalls noch ein paar weitere Teilnehmer gewünscht, aber die gibt es dann sicher im nächsten Jahr.
Die "RG 65 Open" ist eine Idee von Rainer Blank, die im wesentlichen das Ziel hat, möglichst viele, einigermaßen vergleichbare Schiffe an den Start zu bringen.
Zu viel der Ehre, aber die RG-65 Open ist nun wirklich nicht auf meinem Mist gewachsten, sondern in Südamerika. Und zuerst entdeckt wurde diese Bootsklasse vermutlich von Andreas Schiebel, jedenfalls habe ich auf seiner Website den Hinweis darauf entdeckt. Ich bin allenfalls derjenige der den Versuch unternimmt diese Bootsklasse bei uns in Deutschland bekannt zu machen.
Bei dem Ganzen ging es aber nicht nur um die Ergebnisse der Regatta, sondern insgeheim auch um einen Vergleich zwischen RG 65 und Basic.....
Stimmt!
Ich sehe das so: nimmt man die Ergebnisse der Regatta dann stellt sich weniger die Frage "Basic oder RG-65" sondern das Thema ist vielmehr "schwer oder leicht". Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit der RG65-Klasse war mir das recht hohe Gewicht einer Basic-Jolle schon immer etwas suspekt. Daher habe ich meine Basic erheblich leichter gebaut, das Startgewicht am Samstag betrug genau 970g. Die anderen Basics lagen nach meiner Information zwischen 1400 und 1700g.
Diese Gewichtsthematik hatten wir ja vor einigen Wochen schon mal hier im Forum, damals wurde mehrfach die Meinung geäußert dass ein Leichtbau nicht viel bringen würde, vor allem Nachteile in der Wendigkeit und bei auffrischendem Wind. Ich war daher sehr gespannt wie sich mein Boot bei einer Regatta schlagen würde. Nun ja, das Ergebnis spricht für sich
Dass ich bei leichtem Wind mit dem geringen Bootsgewicht im Vorteil sein würde war zu erwarten, was mich aber doch sehr erstaunt hat war die Tatsache dass der Vorsprung umso größer wurde je stärker der Wind aufgefrischt hat. Hier hätte ich eher vermutet dass die schwereren Boote im Vorteil sind da sie durch das deutlich höherer aufrichtende Moment mehr Segelfläche an den Wind bringen können.
Mag sein dass sich der Vorteil der schweren Boote zeigt wenn es noch mehr auffrischt, aber das müssten dann schon deutlich über 4 Bft. sein. Und Regattatage mit solchen Windstärken sind im Süden oder auch im Rheinland doch eher selten. Daher mein Fazit: wer bei den nächsten Basic-Regatten vorne mitsegeln will sollte sich vielleicht doch nochmal ein paar Gedanken über das Gesamtgewicht seines Bootes machen!
Zu den anderen Booten:
am Start waren zwei
JIF.65 die ich für Peter und Jörg als Leihboote mitgebracht hatte. Beide kamen auf Anhieb sehr gut damit klar was die Ergebnisse auch deutlich zeigen. Besonders Peter segelte mehrfach auf und davon, bei den Läufen mit etwas stärkerem Wind war sein Boot meiner Basic etwas überlegen, bei leichterem Wind war es umgekehrt. Vom Leistungspotential würde ich die
JIF.65 und die
"Basic Light" etwa auf demselben Niveau einstufen was angesichts ähnlicher Konstruktion, nahezu derselben Segelfläche und Gewichtsklasse auch Sinn macht.
Dann waren noch zwei
JIF.2 von Jochem Radziwill und Marcus Oberländer am Start, diese Boote waren leistungsmäßig klar überlegen, ganz gleich bei welchem Wind und auf welchem Kurs. Bei beiden war allerdings deutlich zu erkennen dass sie noch Regattaneulinge sind, Jochem war zusätzlich durch technische Probleme gehandicapt. Mit etwas mehr Erfahrung, besseren Starts und weniger taktischen Schnitzern wären die beiden mit ihren Booten klar voraus gewesen.
Tja, dann war da noch die
Mini-Maxi gesegelt von Rüdiger Kämper.
Ich sag mal so: ärgerlich war dass man dem Boot beim Überrunden immer ausweichen musste
Aber mal im ernst, das Boot ist im Auslieferungszustand einfach nicht konkurrenzfähig, man müsste da schon noch einiges in das Bootstuning investieren um zumindest für Mittel- und Starkwind ein geeignetes Boot zu haben. Ein Leichtwindrenner wird es wg. Übergewicht sowieso nie werden.
Gruss
Rainer