J-66 im Eigenbau und Hallo zusammen!

Hallo zusammen!

Eingangs möchte ich mich hier kurz vorstellen. Ich bin Anfang der Zwanzig, studiere Maschinenbau und fliege seit über 7 Jahren alles, was von der Erde abgestoßen wird.
Hauptsächlich habe ich mich der Me-109 verschrieben. Bisher dürfte ich wohl weit über 50 Maschinen dieses Typs gebaut und einige davon auch geflogen haben. Maßstab 1:72 bis 1:4. Zum Teil sammle und restauriere ich auch Teile und Baugruppen der Originalen Messerschmitt.

Nun habe ich aber ein wenig Interesse an den Jets entdeckt.
In einem bekannten Online-Autionshaus habe ich den Bauplan für die J-66 Turbine entdeckt.
Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, mir diese Turbine zu bauen.
Zur ständigen Verfügung habe ich eine Drehmaschine und eine kleine Fräsmaschine. Auf Anfrage kann ich auch die CNC Maschine eines Bekannten nützen bzw. Teile nach Zeichnung fertigen lassen.
Ein anderer "Warbird-Kollege" hat zwischenzeitlich 12 Turbinen dieses Typs gebaut.
Meine Frage: Ist es möglich, mit dessen Hilfe und dem o.g. Maschinenpark ein lauffähiges Triebwerk herzustellen?

mfG

Copper-Popper
 

bogi24

User
Hallo,
und willkommen im Forum!! :)

Lauffähig?! :o
Im Jetmodellflug ist Sicherheit oberste Priorität!!
Da genügt "lauffähig" meines erachtens nicht.

Die Maschinen die Du zur Verfügung hast würden reichen, aber ich an Deiner Stelle würde erst einmal Erfahrungen mit Serienturbinen machen um dann an den Selbstbau zu denken!! ;)

Jagdfliegergrüsse Helmut
 

Jonu

User
Hallo,
dem kann ich nicht beipflichten. Der Selbstbau ist die beste Schule als Einstieg!
Besorg dir noch das erste Kamps-Buch (link auf meiner hp), dann hast du genügend
Wissen für die ersten Schritte. Dein Maschinenpark sollte ausreichen, etwas "tricky" ist
die Blechbearbeitung, aber da kann man sich auch Rat holen...
Lauffähig ist sie bestimmt, wenn du nach Plan baust, aber du kannst noch nach Verbesserungen zur KJ66 recherchieren.
Sicherheit ist tatsächlich oberstes Gebot, als folge den Ratschlägen in der Fachliteratur.
 
Machbar ist das bestimmt, auch wenn du z.b. beim wuchten wohl auf andere angewiesen bist.
Die Frage ist trotzdem was du damit erreichen möchtest. Wenn Du einfach nur Erfahrungen sammeln möchtest und gerne eine eigene Turbine fertig bekommen möchtest, mach bloß weiter !
Wenn Du erhoffst dadurch riesig Geld zu sparen, bringt das kaum was. Alleinig das Material und Zubehör wird schon annähernd soviel wie eine fertige Turbine kosten, wobei Du dann wie gesagt schon ein paar Änderungen am Bauplan machen solltest, damit da auch angemessener Schub/Dauerhaft raus kommt.

Marco
 
Ich find den eigenbau sowieso einen super einstieg, da man so zumindest mal einen einblick bekommt was da drinnen überhaupt so abgeht. Wenn du einen kameraden hast der bereit ist dir da unter die arme zu greifen, super, dann kann nichts schief gehen :). Du musst dir halt darüber im klaren sein, das du eine ganze weile am werkeln sein wirst bis das teil einsatzklar ist....

Marco, zum Thema "riesig geld sparen":
Projet: 230€
Turbinenrad/Leitsystem: 300€
Verdichter: 100€
Gasdose: 7,90€
Lager: 60-80€
Pumpe: ca 100€
Restmaterial (brennkammerbleche, sticks, deckel, welle+tunnel, anschlüsse, schlauch): max 100€
Somit läuft das ding für 900 euro, plus/minus....für die 80N klasse ist das glaub ich schon auch ein argument zum selberbau. Zumindest für mich als ebenfalls armer "student"
Gruß aus dem Süden
 
Miniflyer-nd schrieb:
Marco, zum Thema "riesig geld sparen":
Projet: 230€
Turbinenrad/Leitsystem: 300€
Verdichter: 100€
Gasdose: 7,90€
Lager: 60-80€
Pumpe: ca 100€
Restmaterial (brennkammerbleche, sticks, deckel, welle+tunnel, anschlüsse, schlauch): max 100€
Somit läuft das ding für 900 euro, plus/minus....für die 80N klasse ist das glaub ich schon auch ein argument zum selberbau.

Wie gesagt ich bewundere auch jeden der es schafft das alles selber zu machen, aber gerade bei einer einzelnen Turbine im Selbstbau ist der angenommene Stundenlohn, na sagen wir mäßig :-) Für ca. 500€ mehr gibts die ersten "ARF" Bausätze, die in 2-3 Stunden fertig sind.

Marco
 
Bei dem stundenlohn geb ich dir recht...aber dioe arbeit darf man beim hobby ja sowieso nicht rechnen, wenns danach ginge wären wir ja alle sowieso völlig krank ;).
Aber 500 euro sind 500 euro sind 500 euro....und wenn man was "gescheites" will legt man mal n guten 1000er drauf....muss man selber wissen obs einem das wert ist, oder ob man lieber eine aus-der-box-und-ins-modell-sorglos variante möchte.
Gruß
 

Spunki

User
steiniger Weg ...

steiniger Weg ...

Bis eine Eigenbauturbine leistungsstark, zufriedenstellend und zuverlässig läuft ist es ein steiniger Weg ... viele werfen so wie ich seinerzeit das Handtuch, ich bewundere alle die es mit Verbissenheit letztendlich dann aber doch geschafft haben ... trozdem, die meisten von jenen wenigen würden sich das zukünftig nicht mehr antun und sich anstatt dessen lieber einen günstigen Bausatz bzw. eine gut erhaltene gerauchte im ebay kaufen ...

Und erwähnenswerte Kosten sparen kann man auch erst wenn man das "Binenbauen" im kleinen Finger hat, oft ist es sogar umgekehrt, die "Kleinigkeiten" die man dafür benötigt summieren sich still und heimlich aber beachtlich, wenn ich da alleine nur an das Zubehör für meine Drehbank denke ...

Es geht also beim Selberbauen eher weniger ums Finanzielle sondern vielmehr um die Sache selbst, um die Freude selbst gebaut zu haben ...


Grüße Spunki
 
Hallo Leute!

Ich werds einfach mal probieren. Die nächsten Tage müsste der Plan kommen. Bücher werde ich mir auch bestellen.

Mir geht es einfach um die Herausforderung ansich. Wenns nicht klappt, werden wir halt nach dem Studium eine kaufen müssen.....

Evtl. ist ja dann eine MIG-29 zu bekommen....
 
Lass dich nicht unter bekommen :). Halte dich an die KJ pläne, mach in die Brennkammer 12 sticks (Inconel), und leg die lagervorspannung nach vorne, und schon kann nichts mehr schief gehen ;).
Falls du noch teile brauchst, bei mir oxidiert noch so einiges rum (hab "auf vorrat" produziert)...
Gruß
Hank

*edit* was für ne MiG hast du denn im auge? Oder gar schon rumliegen?
 
Hallo Hank,

So wie das klingt hast du Erfahrung mit diesem Typ. Ich würde dich dann gerne mal per Mail befragen! Meinst du, das wäre möglich?

Wegen der MIG. Ich träume von einer 29er. Aber derzeit ist außer der Composite-ARF für 7500€ ja nichts am Markt.

Als Trainer für die Turbine (Ja, hat noch Zeit) wäre eine He-162 nicht schlecht. Habe mich mal mit einem Piloten unterhalten....


Grüße!

matze
 
Hab dir ne PM geschickt.

Au ja, die MiG wäre wirklich ein traum, nur an die FC/Composite kiste kommt man nur für viel viel geld. Die alte Klühr MiG (vorgänger) ist ab und an mal ganz günstig zu haben, schaut aber natürlich auch nicht so aus. Irgendwann muss aber so eine wirklich mal her...ich bin ein großer MiG-fan. Naja und die olle phantom...aber das hat eher "lokale" gründe...;)

Eingestiegen bin ich mit einer F-86 (Impeller, fertig und gebraucht von einem kameraden) die von mir auf MW54 ungestrickt wurde, flog traumhaft, bis zum einschlag letztes jahr...aber die neue ist fast fertig und wartet nur auf den decal-drucker. Die "trainer" und "sport-jets" habens mir auch nicht wirklich angetan gehabt...

Gruß
 
Machs Dir einfacher und kauf die einen Bausatz. Entweder bei Wren oder bei Funsonic. Ich glaube der von Funsonic ist billiger. Da kommste mit dem Selbermachen kaum billiger bei weg.
Hier war auch mal ein Thread über diesen Bausatz.
 
wuchten

wuchten

Aber zum wuchten gehört auch Erfahrung und Ausdauer.
Sehr gut geht auch das Wuchtgerät von Robert Sturzkopf.Ich habe bei meiner
70 er Turbine lange Zeit mit einer dyn. Unwucht zu kämpfen gehabt.
Das kam vom Abdrehen des Verdichterrades.Ab 60.000 Umin war das Pfeifen da.
Diese ist mit der Oszimethode nicht zu beheben.Aber das relativ einfache Gerät von Robert hat nach kurzer Zeit zum Erfolg geführt.
Ich würde mir auch zutrauen,damit einen Läufer relativ gut zu wuchten.
Kostet halt viel Zeit.
Aber eine kleine Änderung hab ich vorgenommen.Statt dem weißen Punkt auf dem Kohlestab hab ich den Finger leicht auf die Spitze gelegt.
Geht meiner Meinung nach etwas besser. Und bei einem so gewuchteten Läufer haben wir mit dem anderen Wuchtgerät nur noch kleinste Unwucht beseitgt.
 
Weiss nicht, aber ich finde man kann auch ohne sehr grossen Aufwand einen Läufer gut wuchten... Wenn die Bohrung sauber hergestellt wurde krieg ichs mit der Fingerspitzen / Rollmethode auch "pfeiflos" bis 120k u/min hin bei ner 66er...


Grüsse
 

kappi

User
Hallo Leute, hallo copper-popper,
ich finde den Eigenbau einer Turbine den besten und billigsten Weg zu einer lauf-u- flugfähigen Turbine zu kommen.Da mein Maschinenpark leider nicht ganz so toll ist habe ich einige Teile kaufen müssen, da die Spiteznhöhe meiner Drehbank einfach zu gering war um Verdichterdeckel zu drehen.
Gekaufte Teile: Vedrichterrad, Turbinenrad, Verdichterdeckel mit Ansaugsutzen.
Der Rest ist nach Schreckling mit den üblichen Änderungen entstanden (Lagervorspannung nach vorne, Gemischschmierung nur auf vorderes Lager, Brennkammerbelochung). Zusammen mit einer Orbit-Elektronik hat mich das Ganze ca. 600 € gekostet. Schub ist ausreichend , ich schätze mal so 6,5-7 Kg (habs nie gemessen)und Abgastemp bei Volllast (112.000U/min) 570 °C.
Wenn man jemanden kennt, der gegen einen Kasten Bier oder so einige Teile professionell drehen kann ist das natürlich alles noch einfacher.
Die Brennkammer punktgeschweißt mit einem umgebauten Schweißgerät wie bei Kamps beschrieben, der Läufer ist von Hand gewuchtet wie bei Schreckling beschrieben - klappt einwandfrei!
Wer sich mit mir bezüglich Eigenbau weiter unterhalten will oder mal zu einem Flugbesuch kommen will - sehr gerne! Ich wohne in Neustadt a. Main (liegt zwischen Würzburg und Aschaffenburg) unser Platz hat 130 meter mittelmäßige Graspiste.
Grüße
Kappi
 
Mensch Leute, das hätte ich ja nicht gedacht :eek: :eek:
soviele bauen ihre Turbínen selbst!!!!!!!!!!!!!!!!????????????????

Wahnsinn!

Ihr habt mir jetzt entgültig Mut gemacht. Ich werkel jetzt noch meine Messerschmitt fertig und dann gehts mit Turbinen-Bau los!

Ich denke, der Plan kommt diese Woche und dann werden wir sehen.

Dank euch!

Grüße!

Matze
 
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