Wie strukturverträglich Flughöhe im Endanflug abbauen?

Gast_48380

User gesperrt
Hallo,

ich nehme mal den Thread, um keinen neuen aufzumachen. Mir hat grad bei einem Thermikfloater das Heck abgerissen beim Laden auf
dem harten Ackerboden. Servos krochen auch nur noch so, sind die "guten" MG von Towerpro vom Hobbykönig. Außerdem sind die Züge
steif, die Seelen ebenfalls, alles ging schwerer und der Akku war ruckzuck auf Unterspannung, was der Melder dann mit Pfeifen quittierte.
-6 Grad zeigt die Uhr hier.

Aber das eigentliche Thema: Meine Flieger habe alle keine Störklappen, auch die DG1000 von Jamara nicht, die aber noch nie geflogen wurde.
Ewig habe ich das Problem, dass die zu schnell reinkommen und kaum Höhe verlieren beim Landen. Bis der mal den letzten Meter abgebaut
hat vergehen wieder 20m. Hole ich sie mit Tiefenruder runter werden sie viel zu schnell. Logisch, Segler eben!
Dadurch werden sie u.a. schnell beschädigt bei einer Bodenwelle, treffen mit der Motornase auf, verkratzen die Unterseite usw. Das nervt. Tiefe geben beim Landen geht ja auch nicht. Und so Manöver wie slippen beherrsche ich nicht, zuviel Sorgen den in Bodennähe zu schrotten.

Gibts da eine Lösung außer auf hohem Gras zu landen? Gibts hier leider nicht so oft, da ich Wildflieger bin.
 
Bei der Piper manntragend gehört das zum guten Ton. Willst ja schliesslich etwas sehen bei der Landung. Der "High-Tail-Taxi" geht ber gerne mal aufs Material. Bodenberührung beim Propeller kommt nicht so gut.
 

showtime

User
@ralf,

wie markus schon sagte, slippen lernen.

zusätzlich in der luft austesten, wie langsam du die maschine bei verschiedenen windgeschwindigkeiten, ohne strömungsabriss, mit ziehen des höhenruders machen kannst. also was ist die minimalgeschwindigkeit? und so höhe abbauen. um so weiter der schwerpunkt hinten liegt, umso schneller kommt der strömungsabriss, heißt umso schneller musst du reinkommen.
 
Flughöhe abbauen

Flughöhe abbauen

Hallo Ralf,

der Tip mit dem "slippen" ist sicher gut gemeint, ein Slip setzt aber auch eine entsprechende Rumpfform voraus (und ist auch dann bei Modellen anspruchsvoll zu steuern). Ich denke für dich dürfte es leichter sein, beide Querruder hochzustellen, dann wirst du zwar auch schneller, kannst dann aber ziehen um Geschwindigkeit zu reduzieren.

Grüße

Joachim
 
Hi Ralf
einen längeren Landeanflug ist auch eine Möglichkeit und Querruder nach oben.

Gruß,Herbert
 

steve

User
Hallo Ralf,
das Andrücken ist immer der erste Impuls, er führt aber meist zu einem deutlich besseren Gleitwinkel und man schließt leicht übers Ziel hinaus;)

Versuch mal Dich mit Aushungern Richtung Landestelle zu hangeln. Meist geht das nicht so gut, weil man aus der letzten Kurve mit zu viel Fahrt kommt. Genau da kann man aber ansetzen: Wenn dort sehr viel Fahrt gemacht wird, ist der Vogel fast immer kopflastig. Wenn der Schwerpunkt etwas zurückgenommen wird, geht es flacher durch die Kurven und beim Hinhungern kommst Du leichter in einen beim Landenanflug gewünschten Sackflug.

Wenn das Modell dafür dann optimal eingetrimmt ist, darf aber kurz vor dem Aufsetzen (als 2-3m) nicht noch mehr gezogen werden, sonst gibt es einen Abriss. Stattdessen kurz andrücken und den letzten Teil des Anflug wieder mit etwas Tiefe flach halten.

An sonsten gilt wie immer: Üben,üben...üben...!

Grüsse
 
hoi Ralf,

kleinere Thermikfloater (bis 2,5m) und die DG-1000 sollten sich doch auch ohne Landehilfe relativ langsam landen lassen? Ausser sie sind durch Übermotorisierung recht schwer geworden? Wie gross ist denn Dein "Thermikfloater" und wie schwer?

Im Gegensatz zu meinen Vorrednern empfehle ich Slippen weniger. Ich jedenfalls bekomme das bei meinen Seglern nicht gut hin. Sicher, sie slippen etwas, aber es ist Welten vom Slippen mit Motormodellen entfernt.

Ich würde empfehlen, an der Höheneinteilung bei der Landung zu arbeiten. Nach meiner persönlichen Meinung kommen die meisten eher zu hoch angeflogen, vor allem wenn sie Störklappen haben. Man könnte aber auch sauber eher tief anfliegen, dann könntest Du Dein Modell aushungern bis es sich sanft setzt. Ich weiss bei jedem unserer Plätze, wie tief ich im Gegenanflug sein muss ("unter dieser Baumspitze" etc.).

Die Bowdenzüge etc. sollten leichtgängig sein, sonst würde ich die austauschen. Es gibt da so hochflexible mit 8-kantiger Seele.
Wir fliegen routinemässig bei weitaus tieferen Temperaturen.

Bertram
 

Merlin

User
Was ich nicht verstehe ist, warum Du keine Bremsklappen in Deinen Seglern hast?

Irgendwann muss man halt die potentielle Energie vernichten, wenn man landet...
Du kannst Höhe abbauen und schneller werden, dann musst Du die Energie in der Wiese und am Bodenn durch Reibung vernichten.
Flughöhe im Endanflug abbauen - ohne schneller zu werden - heiß ebenfalls Energie vernichten, aber das geht halt nur mit massiver Widerstandserhöhung!

Ich bevorzuge dazu allerdings keine Störklappen, sondern auch bei Zweiachsern "Wölbklappen", die aber nicht zum verwölben verwendet werden, sondern zum Landen 90° nach unten klappen - quasi Butterfly aber ohne Querruder. Das Energievernichten geht damit perfekt.

Gruß,
Bernd
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Beim E-Segler einfach die Luftschraube durch den Windmühleneffekt drehen lassen , also Motor kurz anlaufen lassen und soweit den Knüppel zurücknehmen daß der Motor keinen Strom mehr bekommt , die Bremse aber noch nicht aktiv ist , dann wird der Flieger durchs andrücken auch nicht schneller ;)
 

thomasr

User
Mein Rat in der Größe:
QR sehr deutlich hoch, aber dann unbedingt QR Differenzierung reduzieren, bzw u.U. sogar so porgrammieren, dass sie sich umkehrt.
Ansonsten hilft nur Bertrams Rat. Habe noch keinen gesehen, der so eine Flieger geslippt hat.

Gruß
Thomas
 
Beim E-Segler einfach die Luftschraube durch den Windmühleneffekt drehen lassen , also Motor kurz anlaufen lassen und soweit den Knüppel zurücknehmen daß der Motor keinen Strom mehr bekommt , die Bremse aber noch nicht aktiv ist , dann wird der Flieger durchs andrücken auch nicht schneller ;)

Genau, sicher eine der einfachsten Möglichkeiten, man kann sich dazu auch einen Schalter programmieren, oder am Gasknnüpel eine Markierung machen. 2-Achser wie Brillant, Mosquito etc. haben in der E-Anfangszeit keine andere Wahl gelassen...
 
Letzendlich kann man auch einfache Physik anwenden.
Beim echten Segelfliegen ist das auch eine einfache Variante um Höhe abzubauen, hat jedoch leider einen kleinen Beigeschmack.

Der Widerstand steigt proportial zur Geschwindigkeit.
Also in noch ausreichender Höhe nochmal Fahrtaufnehmen ergibt eine kürzere Landung als mit normaler Geschwindigkeit hineinzusegeln. In Bodennähe kommt dann noch der Bodeneffekt hinzu.
Wir haben das auf Segelflugwettbewerben mit K8 und Astir immer so gemacht und hat super funktioniert.

http://mitglied.multimania.de/luftwaffe1/flugmechanik/fm_widerstand.html
 

FamZim

User
Hi

Also alle Profile tragen ja, wenn man sie richtig herum BENUTZT :D aber im Rückenflug sind sie meist Grottenschlecht ;)
Darum Rückenflug, da braucht man überhaubt nichts zu programieren , keine Klappen oder sonst irgent etwas, geht mit jedem Modell sogar nur mit Seitenruder .
Einfach runter bis zur Angstgrenze, ruhig schön zügig, eben flottttt , dann durchdrücken , halber Loping und Landen .

Gruß Aloys.

Eigene Erfahrung ;)
 
um so weiter der schwerpunkt hinten liegt, umso schneller kommt der strömungsabriss, heißt umso schneller musst du reinkommen.

Das stimmt so nicht ganz. Je weiter vorne der SP liegt, desto höher ist die Abrißgeschwindigkeit!!! Kann man in jedem Flughandbuch sehen (Stallspeed bei versch. SP-Lagen). Das kopflastige Moment muss mit mehr EWD ausgeglichen werden, d.h. der Flieger hat kopflastig bei gleicher Geschwindigkeit einen höheren Anstellwinkel und somit kommt der Abriß früher.

Das Höhenruder reagiert bloß agiler bei hinterer SP-Lage, damit kommt man mit leichtem Ziehen schneller in den Stall.

Aber einundderselbe Flieger kann mit hinterem SP langsamer fliegen als mit vorderem SP.

Aber zum eigtl. Problem zurück: Slippen und/oder Querruder hochstellen!
 
Bzgl. der festsitzenden Bowdenzüge:
Hatte ich auch in einem alten Segler. Es gibt nun neue spezielle GFK-Innenlitzen die an der Außenoberfläche dünne Einzelfasen eingearbeitet haben, somit gibt es weniger Berührung mit dem Außen-Führungsrohr (--> weniger Haftreibungskraft).
Die Leichtgängigkeit ist seitdem außerordentlich gut.

Ich sehe es immer wieder (beim Hangfliegen) ohne Störklappen oder Butterfly sind alle Landungen bei (auf) windigen Verhältnissen einfach grundsätzlich schwierig.
Persönlich fliege ich F3B Modelle, und die sind was das Landen betrifft durch die hervorragenden Butterfly-Möglichkeiten für mich das No-Plus-Ultra.

- Querruder nach oben macht die Modelle tendenziell beim Landen eher etwas schneller.
- Slippen bei schlanken Modellen bringt nicht viel (es sei den man fliegt eine 5m KA8), außerdem sehr schwierig bei böigen Verhältnissen, die Gefahr Bruch zu machen steigert sich noch.

Eine machbare Methode die ich bei Modellen ohne Landehilfen beobachten konnte: Bei einigermaßen ruhigen Verhältnissen weitausholend mit enormen Speed in Bodennähe oder am Hang auch mal bis unterhalb der Starthöhe die Energie vernichten, um dann langsam ausgehungert ordentlich bei Fuß zu landen.
Das braucht aber, wie es die Vorredner es schon ansprachen, viel Übung und genaue Kenntnisse der Eigenschaften des Modelles (wie weit muss ich ausholen, welche Höhe da draußen ist genau richtig?) und des Hangs.


Grüße
Uwe
 
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