HD 45 für F3B und F3F

Hallo,
gibt es irgendwelche Erfahrungen mit dem HD 45 für F3B und F3F? Über google habe ich nichts gefunden, ausser das neue Modell Trinity F3B, dass von Thommy vertrieben wird. Das HD 45 Profil ist dünn (7,5%, zu dünn für 3,2m Spw???) und wenig gewölbt (1,4%).

In dem Zusammenhang verstehe ich nicht, wieso die F3B-Version des Trinity nun auf einmal mit einem HD Profil ausgestattet wird, wo doch das MG 06 des Standard-Trinity als sehr gutes Profil gilt? In dem Zusammenhang fällt mir dann noch ein, dass Kvein Newton, der angeblich die Pike Brio (MG 06) mitentwickelt oder zumindest getestet hat, nun auf ein Modell mit Herrig-Profil setzt. Ist das mit dem MG 06 vielleicht doch nicht so überzeugend, oder wie soll man das jetzt interpretieren?

Jedenfalls sind alle Hinweise zum HD 45 willkommen!

Uli
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Uli,

zum HD45 kann ich sagen, dass es sehr gut rennnt und anscheinende selbst bei HLGs gute Langsamflugeigenschaften gezeigt hat (suche mal bei RCLine nach d em HD45). Also sicher ein gutes Profil.

Was könnte ein HD45 oder Herrig-Profil haben was das MG06 nicht hat ?

Eine wesentliche größere Dicke an der Klappenlinie. Damit hat der Flügel und die Klappe eine wesentlich gößerer umschlossene Flächen und damit bei gleicher Bauweise/Belegung eine höhere Torisonsteifigkeit. Und genau diese Eigenschaft ist sehr wichtig bei F3B, weil es nämlich sher entscheidend dafür ist, wieviel Fahrt an der ersten Wende und beim Schuss um die Ecke mitgenommen werden kann.

Warum nun Kevin bei F3F das Profil wechselt ist damit nicht erklärbar, aber vielleicht probiert er nur gerne neue Sachen aus und die Herrig-Flieger sind bisher alle gut gegangen.

Hans
 
Ich denke auch, dass Baudis das MG06 nicht mehr verwendet, weil es einfach extrem schwierig ist, den Flügel genug steif hinzubekommen. Die Ruder sind riesig und ultradünn. Trotzdem recht steif und das ist nur mit viel Kohle erreichbar. Durch das 7%ige MG06 ist auch die Holmhöhe extrem niedrig. Offensichtlich haben sie da gewisse Schwierigkeiten den Flügel genug biegesteif hinzukriegen. Ich habe bei meinem (F3B-Version) allerdings noch kein Durchbiegen feststellen können, auch Flattern hatte ich noch nicht. Allerdings habe ich damit noch keine Hochstarts gemacht.
 
Hallo Hans und Leelander,
danke für die schnellen Antworten.
Hans, kannst Du das bitte noch mal genauer darstellen, das ist ein Punkt, den ich gerne etwas genauer wüsste:

Hochstart:
Die Tragfläche wird auf Biegung beansprucht, wenn es eine elastische Verformung wäre, dann würde eigentlich keine Energie verloren gehen, oder? Ist natürlich nicht volllkommen elastisch, deshalb verliert eine weiche Fläche hier Leistung (müsste eigentlich warm werden, oder?).
Wo verliere ich durch torsionsweiche Ruder?

Wende:
Warum verliere ich durch torsionsweiche Ruder hier Leistung? OK, ein weiches Ruder wird nicht so direkt reagieren, es wird durch den Luftstrom wieder zurückgedrückt. Aber wo habe ich den Leistungsverlust?
Beim "Ziehen" in der Wende ist es klar, Fall "Hochstart", die Fläche biegt sich durch, Energie wird nicht-elastisch in Wärme umgewandelt.
Beim Gegensteuern ist es wieder so, dass die Ruder aussen zurückgedrückt werden, also schlechtere Auftriebverteilung und weniger Reaktion auf das QR.

Gruß

Uli
 

Thommy

User †
Hallo,
um ein bißchen Klarheit reinzubringen, der Leelander hat nach heutiger bezeichnung eine Trinity F3F (die mit MG 06 und normalem Rumpf). Die Kohleversion dieses Modells wurde damals als er sie gekauft hat, als Trinity F3B bezeichent

tland.JPG



Als Trinity F3B wird heute diese hier bezeichnet :

Ktf3b600.jpg


Das Trinity F3F wird sehr schnell und geht super in der Thermik. Die Erfahrungen mit dem Hotliner Zoom , den es in der Standardversion mit MG06 und in der Competitionversion mit HD45 gibt,

zoom600.JPG


haben gezeigt, dass das HD45 noch schneller wird und anscheinend auch noch besser gleitet. Auch ergeben sich bei bestimmten Windverhältnissen bessere Hochstarthöhen. Das ist natürlich für die Anforderungen in F3B von Vorteil.

Den direkten Vergleich aus der eigenen Praxis kann ich hoffentlich demnächst beisteuern.

Eines ist aber sicher, das HD45 ist auch nicht viel einfacher zu bauen als das MG06, da Jiri aber das MG06 sehr gut im Griff hat, klappts natürlich auch mit dem HD45. Ich habe hier allerdings die DS-Version liegen in Doppelkohle, und die Fläche ist abartig fest. Einige haben ja den Bausatrz am Hahnenmoos schon zwischen den Fingern gehabt

Das Servoproblem wird aber auch nicht einfacher. Ich werde es dieses Mal mit den S3150 digital versuchen.
Gruß
Thommy
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Uli,

halte Dich nicht an der Biegung auf. Würde sich der Flügel nur ohne Torson biegen, wäre das kein Problem. Der Energieverlust durch Erwärmung kannst Du vernachlässigen.

Das Problem ist die Torsion. Ob durch das Profilmoment, Rudermoment oder durch eine Biege-/Torsionskopplung soll uns mal egal sein. Ebenso ob der Flügel und/oder die Klappe tordiert.

Was passiert?

Wir haben einen Flügel, der ohne Torison gerechnet die ideale elliptische Auftriebsverteilung haben soll (k-Faktor 1,0). Das wollen wir ja auch beim langsamen Kreisen haben.

In der Wende sollen wir einen ca-Wert von 0,8 fliegen. Wenn jetzt der Flügel tordiert und eben nicjht mher die ideale Auftriebsverteilung vorherrscht passiert zweierlei.

Erstens steigt der k-Faktor und dmait der induzierte Widerstand locker um 5%.

Zweites muss unser Profil um einen durchschnittlichen Auftriebsbeiwert von 0,8 zu erreichen jetzt lokal mit deutlich höheren Auftriebsbeiwerten arbeiten, da steigt aber der Widerstand stark an. Nochmal packen wir uns eben 5% Gesamtwiderstand oben drauf.

Man muss sich dann bei einem torsionsweicheren Modell abhelfen, in dem man die Wenden und den Schuss eben nicht zu hart und eng fliegt. Beim Freizeithangfliegen fällt das gar nicht groß auf, im Wettbewerb aber eben schon.

Hans
 
Hallo,
nochmals danke für die Antworten, das nenn ich echten Wissensaustausch!

Hans: Jetzt wirds klar, es muss irgendwie an der Verwindung liegen. dadurch entsteht Widerstand

Thommy: Schon klar mit dem Mischmasch in den Bezeichnungen. ich mein die neue F3B Version. Was wiegt denn die F3B-DS-Version? Oder wird wiegen, wenns denn fertig ist?

Uli
 

Thommy

User †
Hallo,
also die Doppelkohleflächen machen schon einen sehr massiven Eindruck,
Der Rumpf ist recht leicht und vorne sehr lang, so dass man sicher nicht allzuviel Ballast vorne braucht.
Ich muß es mal wiegen, aber die Trinity F3F fliege ich fast nur noch voll ballastiert (also mit ca. 3.4kg).
Insofern spielt das Gewicht für mich keine Rolle. Schätzen würde ich mal die DS-Version auf 2.5-2.7 kg. Aber ich wiege es mal nach.
Gruß
Thommy
 
Kevin Newton und MG06

Kevin Newton und MG06

Hi,

Ich glaube nicht, dass Kevin absichtlich vom MG06 weg ist. Er ist von der Banana sehr ueberzeugt, auch wegen des Profils. Ich glaube nicht, dass er am Viking mitentwickelt hat. Als Vaclav Vojtisek bei den Welsh open 2003 den Prototypen dabei hatte, hat Kevin genauso neugierig geguckt wie alle anderen. Richtig ist, dass er den MG06 Pike Brio ausgiebeig getestet und auch eingesetzt hat. Auch da war er begeistert vom MG06. Die Profilauswahl beim Viking hat er wohl nicht beeinflusst. Da das MG06 schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, mag es inzwischen aus der Mode oder auch technologisch 'veraltet' sein, obwohl Hannes' HD45 sicher noch bei weitem aelter ist. Ausserdem duerften die Unterschiede so klein sein, dass selbst im Wettbewerb die Unterschiede zwischen den aerodynamischen Werten der Top-Profile untergehen. Die baulichen eher nicht, wegen Torsion (siehe Beitraege oben). Den Wettbewerb gewinnt aber immer noch der Pilot. Also wegen des Profils rausreden gilt nicht.
 
@Thommy: Ach ja, das vergesse ich immer wieder. Der Witz ist halt, dass in meinem Flügel (Papier auf der Innenseite) handschriftlich F3B steht. Ich habe nicht den neuen F3B Flitzer mit dem anderen Profil...
 
Hallo Thommy,
kannst Du mal wiegen? Ich meine die F3B- DS-Hangversion. Ist da auch ein verstellbarer Hochstarthaken mit drin?

Uli

Thommy schrieb:
Hallo,
also die Doppelkohleflächen machen schon einen sehr massiven Eindruck,
Der Rumpf ist recht leicht und vorne sehr lang, so dass man sicher nicht allzuviel Ballast vorne braucht.
Ich muß es mal wiegen, aber die Trinity F3F fliege ich fast nur noch voll ballastiert (also mit ca. 3.4kg).
Insofern spielt das Gewicht für mich keine Rolle. Schätzen würde ich mal die DS-Version auf 2.5-2.7 kg. Aber ich wiege es mal nach.
Gruß
Thommy
 

Thommy

User †
Hallo,
also die Gewichte verteilen sich folgendermaßen :
Rumpf mit montiertem VLW 350g
Flächenmittelteil 850g
Aussenohr mit Verbinder 330g
--------------------------------
Leergewicht 1860g

Es handelt sich um die Schwere DS-Version mit 163er Kohle in Doppelkohleausführung

Das flugfertige Gewicht werde ich demnächst ermitteln können, vermute aber dass ich nicht sehr viel Blei benötige.
Gruß
Thommy
 

Thommy

User †
Hallo,
also die schwere Doppelkohleversion liegt bei 2700g und geht auch bei mageren Bedingungen am Hang noch phantastisch. Rollwendigkeit ist atemberaubend, und auch die Geschwindigkeit wird in Wenden sehr gut gehalten.
Das Modell spricht sehr gut auf Wölbklappen an, und ist beim Kurbeln sehr gutmütig. Soweit mal die ersten Eindrücke nachdem ich mein Modell gerade eingeflogen habe.
Mal schaun was die Feinabstimmung noch so bringt, etwas b,ei kann noch raus.
Gruß
Thommy
 

Thommy

User †
Video nun online

Video nun online

Hallo,
unter http://videos.thommys.com könnt ihr nun euren eigenen Eindruck gewinnen.
Leider läßt der blaue Himmel die Geschwindigkeiten nur sehr schlecht erahnen.

Das Modell liegt sehr ruhig in der Luft, die einfach V-form und der lange Rumpf machen es beim Kurbeln sehr angenehm und auf Strecke sehr präzise.

Es scheint allerdings ähnlich wie bei Modellen mit MG06 vorteilhaft, wenn man im Normalflug etwas wölbt. Einmal in der Thermik kann sehr stark gewölbt werden, ohne dass das Modell deswegen auf HR schwammig wird.

Im Kunstflug ist das Modell für ein F3B-Modell sehr neutral und präzise. Das Modell macht genau das was man steuert. Selbst die Problemfigur für F3F- und F3B-Modell mit V-Leitwerk, der Turn, funktioniert sehr gut.

Wirklich beeindruckend ist, ähnlich wie bei allen modernen Entwürfen, wie das Modell auch nach längeren flachen Highspeedpassagen die Fahrt noch behält.
Rollenkreise ohne riesigen Höhenverlust sind mit modernen Modellen sehr gut möglich (Stichwort dünne Fläche) .
Die geringe Wölbung wiederum scheint den Rückenflugpassagen und Negativfiguren sehr gut zu tun.
Spannend dürfte der erste Test mit Ballast werden, denn die mehr als 1200g Ballast werden das Gewicht der DS-Version auf knapp 4000g bei 3,1m Spannweite bringen.

Ebenso spannend dürfte auch noch der Hochstart werden, allerdings dürfte für diese Disziplin die wesentlich leichtere F3B-Version deutlich besser sein.
Aber schaun wir mal.

Gruß
Thommy
 
Trinity im Wettbewerb

Trinity im Wettbewerb

Ich hatte inzwischen bereits zweimal die Gelegenheit, den Trinity F3B im Wettbewerbseinsatz zu begutachten.
Die Erbauer Jiri Baudis und Jan Stonavski waren dieses Jahr mit ihrem Modell schon auf einer Reihe von F3B-Contest-Wettbewerben im deutschen Raum unterwegs. Ich habe sie sowohl in Neuhardenberg als auch in Sputendorf erleben können.
Zugegeben, ein schön gemachtes Modell - gefallen hat mir besonders der gewickelte Leitwerksträger, der für einen leichten Rumpf sorgt.
Was aber auch auffällt ist, dass der Trinity im Wettbewerbsvergleich zu den Modellen gehört, die sich sowohl im Hochstart beim Schuss als auch in Speedwenden am meisten biegen. Dabei war am letzten Wochenende in Sputendorf eigentlich nur sehr leichter Wind. Scheinbar bekommen die Jungs das dünne Profil baulich doch nicht ganz in den Griff.
Wie Hans bereits sagte ist die Biegung allein ja nicht das Problem, da aber die Fläche eine relativ große Rückpfeilung besitzt, wirkt sich das eben auch auf die Torsion aus.
Fazit: Für den Freizeitflieger nicht von Belang, aber mit weniger Pfeilung oder baulichen Maßnahmen (einteilige Fläche, Aufdickung in der Mitte: siehe Caracho 3000) wäre das Konzept in meinen Augen schlüssiger.

Friedmar
 

Thommy

User †
Hallo Friedemar,
angesichts der mangelnden Erfahrung fand ich die Ergebinisse von Jiri nicht so schlecht. Die Ergebnisse von Craig Goodrum bei der WM fand ich insgesamt auch sehr ansprechend.

Hinsichtlich der Biegung und Torsion dürfte sich meine DS-Version deutlich von der F3B-Wettbewerbsversion unterscheiden. Und ich möchte ja nicht F3B fliegen, sondern Spass haben.

Ich vermute mal, dass das Trinity F3B wie viele 3-teilige Modelle hauptsächlich am Verbinder biegen.

Gruß
Thommy
 
WOW, das Video ist echt super. Es fällt auch tatsächlich auf, das Der Trinity F3B trotz grossen Ausschlägen nicht gross abgebremst wird (Stichwort Rollenkreis).
 

Thommy

User †
Hallo Leelander,
als so groß habe ich die Ausschläge gar nicht empfunden, und der QR-Ausschlag der WK ist nicht sehr groß, da dort relativ wenig Ausschlag nach oben realisierbar ist. Der Eindruck, dass man aber immer ziemlich Dampf hat, ist richtig.
An der Präzision kann ich sicher noch arbeiten, man muß ja auch bedenken, dass es der zweite Flug war, der dort gefilmt wurde.

Danke übrigens für den Tip mit den s3150, Deine Erfahrungen haben mich dazu bewogen, auf Quer und VLW diese Servos einzusetzen und die funktionieren wirklich gut.

Hoffe wir sehen uns mal wieder beim fliegen, dann können wir ja mal mit Deinem gut gefüllten Rennstall vergleichen ;)

Hast Du keine Zeit nächste Woche ? Ein Teil der Lematruppe ist dann auf der Gerlitzen.

Gruß
Thommy
 

Peer

User
@Thommy:

Jetzt nicht lange gefackelt, sondern ein schönes DS Video von der Doppelkohleversion reingestellt - am besten mit Speed-Messung. :)

Also wenn ich die Kanten im Hintergrund des Trinity-Elektro-Videos (anderer Fred) sehe, Mann, da wird mir ganz schwindelig.

Muss richtig krachen !

Peer
 

Thommy

User †
Hallo Peer,
das mit dem DS ist so eine Sache, beim E- Trinity siehst Du im Hintergrund den Schalmi am Hahnemoos, da komme ich dieses Jahr leider nicht mehr hin.
Und auf der Gerlitzen nächste Woche sehe ich auch keine Möglichkeit für DS.

Um die Teck rum kenne ich nichts was wirklich geeignet wäre.
Für DS fehlt mir außerdem die Übung, aber ich denke es wird an der Teck genügend Chancen noch geben, bei denen man die Trinity F3B ausgiebig testen kann.

Vielleicht sollte man bei der ganzen DS-Euphorie auch nicht vergessen, dass Kreisen im Lee nicht das einzige ist, was einen Seglerpiloten reizen kann.

Gruß
Thommy
 
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