Hammerhart

Hi,

habe mir bei R+G die elektrische Schere gekauft, die angeblich auch Kevlargewebe wie Butter schneiden soll.
Kann an der Dose oder mit dem Akku betrieben werden, hat 2 Scherköpfe dabei (microverzahnt) und kostet in D wohl so um €100.-

Was soll ich sagen, meine Robuso Proton €100.- *ichhabblasenandenfingern*-Kevlarschere war zwar ganz nett, wird jetzt wohl aber im Regal verstauben. Das Schneiden von jedem Gewebe, was ich grad so hier hatte (29-Glas über 36 Kevlar, 68er Kohle, 110er Kevlar, 160er Kohlegelege etc.) geht echt wie Butter. Die Schnitte sind absolut perfekt, kein Ausfransen auch ohne Fixierspray.

Wollte einfach mal meine Freude loswerden, das Ding ist absolut empfehlenswert!

Gruss
Raphael
 

plinse

User
Wenn du bei deinen Robuso Blasen an den Fingern bekommst, sind die entweder verdreckt oder aber so verschlissen, dass ein mal zum Schleifen einschicken wahrste Wunder wirken dürfte ;) . Übrigens in beiden Fällen. Nach der Verwenddauer, wo eine Proton stumpf ist, wird die Elektroschere dann ihr Schnittbild wahrscheinlich auch ändern ;) .

Freut mich aber, wenn du mit dem neuen Werkzeug zufrieden bist, zumindestens um eine gebogene Formenbauschere kommt man aber trotzdem nicht rum und das versäubern ist meistens deutlich nerviger als das Zuschneiden vorm Bau. Für Kohle und Glas nehme ich übrigens ein Rollmesser, schneller und sauberer wirds wohl kaum gehen, zumindestens bei den Gewebestärken, so ab 500er mag sich das dann langsam verschieben zugunsten anderer Werkzeuge ;) . Scheren im Zuschnitt benutze ich nur für aramidhaltiges Gewebe.
 
Hi Plinse,

meine Robuso ist sehr gepflegt (ist ja auch ein wertvolles Stück ;-))
Ich werde mal kurz ein Video von der Elektroschere machen, sonst glaubts eh keiner. Du kannst damit 1 Meter Kevler in sicherlich unter 10 Sekunden schneiden, ohne eine ausgefranste Kante o.ä.

Das Ersatzmesser (von dem der Schere schon eins beiliegt) kostet übrigens ca. CHF 45.- (€30). R+G in der Schweiz gibt an, dass sie damit ca. 2 Jahre lang Gewebe für Kunden zuschneiden, bevor es stumpf ist. Also dürfte es für meine Zwecke auch 3 Jahre reichen ;-) *LOL*

Gruss,
Raphael
 

plinse

User
Moin Raphael,

da du im Shop keine von dir gebauten Flieger und auch kein Gewebe hast, nehme ich mal an, dass du die Schere für deinen Privatgebrauch verwendest.

Entweder ist R+G Schweiz extrem umsatzschwach oder was eher wahrscheinlich ist, die Schere hält ganz gut durch. Da ich aber nur Aramid/Dyneema mit einer Schere zuschneide, den Rest mit Rollmesser, ist es aus meiner Sicht ein nettes Profi-Gimick, welches bei mir Staub ansetzen würde ;) . Verwende Aramid halt nur in Rümpfen und gerade bei Elektrofliegern halten die sich in sehr überschaubaren Größen ;) . Wie gesagt, das versäubern der Formkanten ist ein vielfaches an Aufwand.

Hat dir deine Robuso mal bei irgendeinem Gewebe einen Strich durch die Rechnung gemacht? Meine Proton marschierte auch durch 180er Dyneema problemlos, die Formenbauschere hingegen hat da ganz schön herhalten müssen, für die war es beim versäubern grenzwertig. Den Vorteil einer "Handschere" sehe ich halt darin, dass die auch mal harziges Gewebe schneiden kann. Wie sieht es da mit der angetriebenen aus? Bekommt man die danach wieder sauber?
 
Hi Du,

also ich schneide tatsächlich nur Gewebe für mich. Momentan baue ich 4 SuperGee2's gleichzeitig, und da besteht alles aus 36er Kevlar. Da muss das Gewebe überall, wo es nicht über die Grundrisse hinausstehen gelassen werden kann, sehr exakt zugeschnitten werden. Dazu schneide ich aus Packpapier grob die Umrisse zu, zeichne diese exakt an, klebe das mit Fixierspray behandelte Gewebe auf das Papier, schneide es mit der Schere zu und löse es durch Feuchtigkeit wieder vom Papier.
So kann ich Gewebe zuschneiden, das aussieht als ob es gestanzt worden wäre.
Du kannst das Gewebe aber halt auch einfach auf das Baubrett legen und es freihändig zuschneiden, und das geht in etwa so leicht wie mit einem Filzer etwas auf Papier anzuzeichnen.

Damit Du mich nicht falsch verstehst, die Robuso ist nach wie vor ein sehr gutes Werkzeug. Wie Du schon sagst, auch 160er Kevlar (war bisher mein Gröbstes) lässt sich problemlos schneiden. Verharztes Gewebe möchte ich mit der Elektroschere nicht unbedingt schneiden, würde sicher gehen, aber das reinigen wäre nicht ganz einfach, da am abnehmbaren Scherkopf auch noch Kunststoff dran ist.

Ich bin mittlerweile ein Freund des exakten Gewebezuschnitts geworden, so dass ich auf der Form eigentlich nichts mehr nachschneiden muss. Bei meinem letzten Raketenwurmflügel (Bilder kommen bald) habe ich dies exakt so wie oben beschrieben erreicht. Auch wenn es auf den ersten Blick aufwendig erscheint, wenn ich sowieso exakte Gewebeschablonen habe, wieso nicht auch exakt nutzen?
Und dafür (millimetergenaues zuschneiden) war ich mit der Robuso immer zu faul ;-)

Gruss
Raphael
 

plinse

User
Raphael schrieb:
...

Und dafür (millimetergenaues zuschneiden) war ich mit der Robuso immer zu faul ;-)

Gruss
Raphael

Jo, da kommt es raus ;) . Ich sauge manchmal eine Schale im ganzen ein und machmal in 2 Zügen. Beim zweiteren spare ich mir einiges an Vorarbeit, muss dann aber beispielsweise die Endleiste bündig schleifen, dazu habe ich gerne die Kohle überstehend, schützt die Form besser als eine 25er oder 49er Glas und bei den jetzigen Fliegern brauche ich die Kohle mehr in den QR denn im Rest des Flügels ;) . Sie ist also eh dort. Ansonsten spricht einiges für präzisen Zuschnitt, das ist auch klar.

Die Amis bauen gerne in Aramid und bei den Seitenleitwerken, die beim SAL nach unten raus stehen, kommt das auch wirklich gut. Wie sind deine Erfahrungen mit dem dünnen Aramid? Wird es im Endeffekt leichter als 49er Glas? Aramid trägt bei gleichem Gewicht ja doch etwas mehr auf und zieht dabei Harz. Dazu müsste man mal die E-Module vergleichen, sicher hat Aramid eine höhere Maximallast als Glas aber es ist glaube ich auch elastischer. Eigentlich etwas, was für Stoßbelastungen vorteilhaft ist, Rumpf und SAL SLW untere Finne, weniger aber Fläche. Berichte mal von deinen Erfahrungen, klingt interessant. Habe das dünne Aramid noch nicht ausprobiert, immer 60er und dicker bis jetzt und somit kam es für leichte Flächen eh nicht in Frage. Dünner als 60er macht bei Rümpfen ja auch keinen Sinn. Könnte aber ein super Elasticflap abgeben, 60er ist da schon manchmal etwas stark - kommt natürlich auf den Flieger an.
 
SuperGee

SuperGee

hi folks,

auch wenn der fred etwas ins OT abrutscht....

Habe auch ein paar SG2's gebaut, allerdings die Oberfläche nicht in Aramid (kommt noch, 36er Kevlar liegt schon hier) sondern mit 2x 25 Gramm Glas und als Gurte 50 gr UD Kohle; kein Steg.
Flügel wiegen in dieser Bauweise komplett mit allem, allerdings ohne Servos und ohne deren Anlenkung zwischen 115 und 118 Gramm.
Das Gewebe schneide ich relativ grob (Verschnitt gibts eh jede Menge bedingt durch die Geometrie) mit dem Rollmesser entlang der Mylarfolien.
Dann lege ich den kompletten Lagenaufbau trocken auf die Folien; eventuell punktuell mit Pritt fixiert. Dann mit Velourwalze durchtränken, Zewa drauf und mit einer harten Walze alles überschüssige Harz aufnehmen.
Jetzt mit Billigschere (Aldi hat!) entlang der Mylarfolie das überstehende Gewebe abschneiden und dann wie üblich eintüten.
Baue übrigends den Flügel an einem Stück mit der V-Form von 6,5°, so brauche ich den Flügel nicht an der höchstbelasteten Stelle zusammenkleben (bin nun mal faul!).
Ansonsten habe ich auch eine gute Robuso, mit der schneide ich fast ausschließlich 300 Gramm Aramid für Rümpfe.
Lange Rede und gar kein Sinn: wüsste nicht was ich mit einer Elektroschere anfangen sollte.

@plinse
Aramid verwenden die amis gerne an den DLG-Flügeln wegen dem Fangen, da drückt man schnell mal ein paar Macken in den Flügel im Eifer des Gefechtes.
Zielgewicht von Drela für den SG2 Flügel in Aramid ist 108 Gramm. Wenn ich jetzt mal die Materialkosten zu meinen 118 Gramm vergleiche ist die Differenz von 10 Gramm ziemlich teuer.....
Und die Macken in meinem Glasflügel kommen mit Wasserdampf eigentlich ganz gut wieder raus, wenn die mich mal allzusehr stören.

Gruß
Mike
 
Hi,

die Schere ist eine reine Bequemlichkeit. Hat mir jedenfalls ermöglich, heute innerhalb von 2h das Gewebe für HR und SR Nr. 3 zu schneiden und dieses zu laminieren, so schnell war ich noch nie :-)
Meine bisherigen Leitwerke sind zusammen ziemlich genau 13 Gramm (Kerne aus Styrodur/HiLoad60). Der Leitwerksträger (der beim SG2 bis zur Nasenleiste geht) inkl. der Leitwerke ist 29 Gramm.
Wie waren Deine Gewichte, Mike? Werde die Fläche auch am Stück bauen.

Gruss,
Raphael
 
Raphael,

habe bis dato nur einen "Zwitter" SG. Rumpf und konisches Heckrohr sind von einer Salome, Leitwerk ist von der Kontur entsprechend SG2, allerdings sind die Profile nicht original. Geschliffen aus 4 mm Balsa und mit 25 Gramm Glas belegt, getränkt mit Parkettlack. Gewicht HLW und SLW komplett 18 Gramm.

Demnächst gibts dann einen Original Rumpf (Form ist schon fertig) und die dazugehörigen Leitwerke aus Styrodur.

Heute 2 1/4 Stunden mit SuperGeeZwitter geflogen...einfach nur gut der Apparat!

Gruß
Mike
 
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