Schnarchnase

Stephan Ludwig

Moderator
Teammitglied
Joyon schrottet Rekord-Tri "Idec" ....eingeschlafen:

http://www.yacht.de/yo/yo_news/powerslave,id,4221,highlight,idec,nodeid,33.html

Es ist Gewissheit: „idec“, der 90-Fuß-Trimaran, mit dem Francis Joyon noch vorgestern einen neuen Einhand-Transatlantik-Rekord aufgestellt hatte, ist nicht mehr zu retten. Bei der Überführung in den Heimathafen La Trinité-sur-mer war Skipper Joyon eingeschlafen und hatte sein Schiff auf Felsen gesetzt.

Francis Joyon, in Frankreich aufgrund seiner Einhand-Rekordfahrten längst ein Segelheld, erlebte gestern wohl eine der, wenn nicht sogar die schwärzesten Stunde seiner Seglerkarriere. Gemeint ist damit nicht der Moment, als er vorletzte Nacht vom Bersten eines Schwimmers der „idec“, die auf die Felsen der Insel Penmarc’h aufgelaufen war, aufwachte. Gemeint ist der Moment, als er mit Helfern am folgenden Nachmittag versuchte, sein Schiff von den Felsen zu befreien, die 4-Millionen-Euro-„idec“ (Neuwert)jedoch just in der Sekunde vom Schwell der See angehoben, dann gedreht wurde und schließlich auf Felsen in tausend Stücke zerbrach.

Wie es überhaupt zu der Havarie gekommen war, schildert Francis Joyon: „Nachdem ich die Ziellinie bei Lizard Point überquert hatte (Joyon hatte soeben nicht nur einen neuen Einhand-Transatlantik-Rekord mit 6 Tagen, 4 Stunden, 1 Minute, 37 Sekunden aufgestellt, sondern währenddessen auch mit 543 Seemeilen einen neuen 24-Stunden-Einhand-Rekord geschafft. Anm. d. Red.), steuerte ich unseren Heimathafen La Trinité-sur-mer an. Weil ich dort am Morgen ankommen wollte, nahm ich am Abend zuvor etwas Fahrt aus dem Schiff. Übermüdet von unserer Rekordfahrt, schlief ich ein, während ‚idec‘ unter Autopilot segelte. Das Gerät muss fehlerhaft gesteuert haben, was auch schon während der Rekordfahrt geschehen war. Aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit bemerkte ich diesen Fehler jedoch nicht.

Durch ein lautes Knirschen bin ich dann aufgewacht. Das Boot war zwischen zwei rund sechs Meter hohen Felsen festgeklemmt. Ich dachte, es seien einige Felsen, die vor der Insel Penmarc’h liegen, und so funkte ich ein Mayday und meine Position. Kurze Zeit später sagte mir die Küstenwache, dass Hilfe unterwegs sei – und dass mein Boot von Land aus zu erreichen sei! Als die Leute vom Rettungsdienst kamen, merkten sie schnell, dass mit mir nicht allzu viel anzufangen war. Ich stand unter Schock.

Ich bin dann einige Stunden im Krankenhaus von Pont L’Abbé untersucht worden. Dann kam mein Bruder, und wir wollten mit Helfern versuchen, die ‚idec‘ freizubekommen, als der Schwell sie anhob und auf die Felsen schmetterte.“

Joyons Rekordjagd hat somit ein vorläufiges Ende gefunden. So schnell wird der Bretone kein neues Boot finden, mit dem er seine Einhand-Großtaten weiterführen kann.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten