Antriebsempfehlung und Auslegungsfragen zu Impeller-Segler

hi,

Impeller sind Neuland für mich, deswegen habe ich ein paar Fragen. Ein leicht gebauter Segler ähnlich z.B. einem Fox (oder auch einer Me-163) soll mit einem Impeller ausgerüstet werden. Abfluggewicht 2,5kg, max 3kg. Gewünschter Schub 750g (Plan A) oder 2x375g (Plan B) - es soll eigentlich nur zum sanften sicheren Steigen reichen, mit Bodenstartfähigkeit auf Asphalt. Der/die Impeller sollten im mittleren Preisrahmen bleiben, keine Billigteile (ausser Ihr zerstreut meine Bedenken), aber zunächst noch kein Edelgerät. Das geplante Modell wird nur ein Demonstrator mit ca. 3m SpW und soll anschliessend dann "richtig" gebaut werden, mit Option zum Turbinenantrieb.

1.) welchen 1 Impeller an wieviel Lipozellen, welche Ströme sind dabei zu erwarten?
2.) welche 2 Impeller an (den gleichen?) Zellen, welche Ströme?

Der/die Impeller soll(en) über ein kurzes gerades Rohr nach hinten blasen.
4.) einfach die "Düse" mit Rohr mit gleichbleibendem Durchmesser verlängern? Oder wie bei Turbinenmodellen etwas grösserer Durchmesser und offener Übergang vom Impeller her?

Die Luftzufuhr erfolgt durch 1-2 Cheater Holes genau auf der höchsten Stelle der Rumpfkeule. Etwa ähnlich der Seitenfenster bei einem Fox.
3.) Ist das drucktechnisch ungünstig und saugt evtl. sogar Luft aus dem Rumpf?

Im Segelflug sind die Öffnungen verschlossen, im Motorflug öffnet eine vorn angeschlagene Klappe nach innen.
4.) Sollte die Klappe besser hinten angeschlagen sein und zur Luftförderung nach aussen öffnen wie bei "RAM AIR"?
5.) Ist ein sauberer Kanal für den Lufteinlass immer notwendig?
6.) wieviel % Verlust habe ich, wenn ich den Impeller nur mit Einlauflippe betreibe und die Luft vor ihm nur grob durch die cheater holes und dann durch eine Art Luftkasten geleitet wird? (Mit 20% Verlust könnte ich leben)

Vielen Dank für Eure Hilfe

Bertram
 

Relaxr

User
Moin - sehr interessante Idee, würde mich auch mal interessieren, ob das gut realisierbar ist. Was ich dir schon mal schreiben kann:

1.) ich würde nur einen Lüfter nehmen aus Platz und Komplexizitäts- und Gewichtsgründen (man braucht recht viel Lipo pro Lüfter)

2.) der Mini-Fan Pro (69mm Duchmesser) ist fürs Geld ein guter, leistungsfähiger und preiswerter Fan, dazu ein Motor von ca. 600-1000W Eingangsleistung, an 3 bis 4 Zellen (gar 5 ?). Ein Bsp.: der genannte Mini-Fan mit Mega 16/15/2 an 3 S (ab 3200mAh, ca. 300gr) macht ca. 900gr Schub, bei ca. 55 A. Ein recht effizienter Antrieb und vor allem recht leicht. Bei 75%-Schub gibt das etwa 4-5 min Laufzeit. Für "mehr" Leistung sind dann die leistungsfähigeren Motoren für den Mini-Fan in Betracht zu ziehen. Im Maximalfall kannst du auf 5 s dann ca. 1,6 kg Schub erreichen, musst aber erhebliche Lipomassen mit dabei haben (Gewichtszunahme). Ich habe bewusst den Mini-Fan und Mega Motoren gewählt, da dieses System wirklich bezahlbra und sicher ein gutes testbett für deine Idee ist. Mit Schübeler Antrieb könnte man sicher noch mehr Leistung und "Style" erreichen, aber sehr viel Euro-intensiver.....

3.) mit Cheaterholes geht, du musst halt alles im Ansaugtrakt sehr gut fixieren und den sicherstellen, dass du nichts in den Lüfter ziehst. Klar - so ein Ansaugtrakt ist "offen", es entsteht erheblicher Unterdruck vor dem Impeller.

4.) verstehe ich nicht die Frage......Man verengt den Düsenausgang etwas in Bezug zur Einströmfläche des Fans (auf so 70-90%), das muss im Einzelfall geplant werden. Die Firma Wemotec besitzt hier viel Expertise und wird dich sicher gerne und gut beraten. Dort gibt es auch sehr schöne GFK-Schubrohre (hauchdünn, federleicht) die eine perfekte Düse ergeben. Ich frage mich nur, wie/wo deine Düse rausstrahlen soll? Oben auf dem Rumpfrücken, unten am Bauch.....? Das ist wohl die Hauptherausforderung dieses Projektes. Evtl. gar eine geteilte Düse die rechts/links am Rumpf rauskommt. Das wäre aber gegenüber einer einfachen sauberen Schubrohr Lösung deutlich verlustbehaftet. Es gibt einen Turbinensegler, der so realisiert ist.

Mir ging schon durch den Kopf, einen kurzen Antrieb nur aus Impeller und kurzem Schubrohr in einer kleinen Gondel gar wie ein KTW aus einem geräumigen Rumpf ein/auszufahren. Müsste einfacher machbar sein als ein KTW selbst zu bauen.

Offene Systeme müssen nicht schlecht sein. Wenn du Einlassklappen öffnen/schliessen willst, brauchst du eine gute Steuerung dergleichen, der Motor darf nur "offen" laufen. Das Vakuum bei geschlossenem System würde nicht gut tun.......wobei: evtl. gingen gar Federklappen , die bei gemächlichem Segelflug zu wären (wg. Luftwiderstand) und bei startendem Impeller einfach aufgesaugt würden, je nach Luftbedarf.

Aber da werden noch mehr Meinungen kommen, ist ein sehr interessantes Projekt. Was halt auch schön ist, die Impeller werden im Sound immer turbinenähnlicher, dh. die ganze Geschichte wird beim Start auch gut klingen (insofern ein gut klingendes Ansaug/Düsensystem realisiert wird).
Ich lese da gerne witer mit!

Vermutlich kannst du dich ganz gut bei existenten RC Turbinenseglern orientieren, googeln hilft!
Gruss Markus
 
hi Markus,
auf Wemotec und Minifan bin ich auch schon gestossen. Ich war nur nicht fit darin, einen schwächeren Antrieb zu ermitteln als die auf der HP vorgeschlagenen.

Auslass: gerade hinten am Rumpfrücken, der deutlich steiler abfällt als bei den Standard-Seglerkeulen.
Einlass: Mein Vorschlag war, die Klappe (hinten angeschlagen) nach oben (aussen) zu öffnen, um gewaltig Luft zum Föhn zu schaufeln.

Die Schubrohre bei Wemotec habe ich gesehen. Verstehe ich das richtig: sie sollten unbedingt verwendet werden?

Ich bin gerade am CAD. Wenn der Segler fliegt, werde ich sicher auch einen Baubericht veröffentlichen. Das Vorbild war ein 2-sitziger Segler mit 19m Spw und 2 Turbinchen zu je 90kp Schub. Deswegen meine Frage nach 2 Impellern. Aber so kleine und dann auch noch vernünftige scheint es kaum zu geben.

Bertram
 
Impellersegler

Impellersegler

Hallo Leute !

Zwei weitere Möglichkeiten:

Jetfan-80 mit Roxxy B36-40-09 mit 3S und 31A: 0,9Kg Schub
Jetfan-80 mit Roxxy B36-50-06 mit 4S und 58A: 1,5 Kg Schub

Grüsse aus Graz

Gernot

www.ejets.at
 
hi Gernot,

ich habe Dein Föhnjet-Video (die traditionell frankophilen Schwiezrr sprechen ja Funjet wie "fönn-dschett" aus ;) ) gesehen: Deine Luftzuführung ist ja nicht gerade überperfekt, und der Sound gefällt mir recht gut! Zwei :D Fragen:
- im Video schreibst Du 40A, hier 31A?
- ist der Jetfan gut gewuchtet, und wie gefällt Dir die Qualität?
- und hattest Du inzwischen ein paar weitere Flüge und passt immer noch alles?

Bertram
_____

edit: "ejets.at" enthält keinerlei Impressum, Adresse usw. - das wäre für mich höchst suspekt, da würde ich NIE etwas bestellen. Oder bin ich blind und habe etwas übersehen?

edit2: Im Shop bei AGB war dann doch noch was zu finden.
 
Jetfan im Segler

Jetfan im Segler

Hallo Bertram !

- Es sind dfinitiv 31A.
- Der Jetfan braucht nicht gewuchtet werden.
- Es passt immer noch alles und beide Setups sind definitiv dauervollgasfest.

Die Luftzuführung im Funjet ist natürlich nicht perfekt aber gut genug. Entscheidend ist es vor dem Impeller ein etwa 5 cm langes Rohr mit Lippe einzubauen. Wenn man das beherzigt muss die Luftführung davor nicht mehr perfekt sein.

Grüsse aus Graz

Gernot
 
Danke für die Aufklärung. Das "nicht perfekt" meinte ich nicht negativ, sondern in diesem Sinne: Wenn das bei Dir funzt, wird es das bei mir auch.

Bertram
 

WeMoTec

User
1.) welchen 1 Impeller an wieviel Lipozellen, welche Ströme sind dabei zu erwarten?

Ich finde 0,25:1 zu wenig. 0,4:1 Schub/Gewicht sollten es schon sein.
Vorschlag:
Mini Fan mit HET 2W18 4s/55A
guter 80A Steller
4s Lipo 30C 3.000 mAh oder besser

Der braucht übrigens ca. 30 qcm Einlauf und eine 56 mm Düse.
Wenn für Einlauf und Düse mehr Platz ist, dann ginge auch eine 80 mm oder 90 mm Lösung.
Größere Impeller haben bei gleicher Leistung eine geringere Strahlgeschwindigkeit => bessere Anpasung

2.) welche 2 Impeller an (den gleichen?) Zellen, welche Ströme?
Würde ich lassen.

Der/die Impeller soll(en) über ein kurzes gerades Rohr nach hinten blasen.
4.) einfach die "Düse" mit Rohr mit gleichbleibendem Durchmesser verlängern? Oder wie bei Turbinenmodellen etwas grösserer Durchmesser und offener Übergang vom Impeller her?

Vom Impeller her "dicht" ein Rohr weiterführen mit gleichem Querschnitt bis ca. 5-8 cm vor Ende und dort einschnüren auf das zum Impeller passende Maß. Auslaßdurchmesser kann man nicht pauschal aus dem Impellerdurchmesser ableiten.

Die Luftzufuhr erfolgt durch 1-2 Cheater Holes genau auf der höchsten Stelle der Rumpfkeule. Etwa ähnlich der Seitenfenster bei einem Fox.
3.) Ist das drucktechnisch ungünstig und saugt evtl. sogar Luft aus dem Rumpf?

Sollte okay sein.

Im Segelflug sind die Öffnungen verschlossen, im Motorflug öffnet eine vorn angeschlagene Klappe nach innen.
4.) Sollte die Klappe besser hinten angeschlagen sein und zur Luftförderung nach aussen öffnen wie bei "RAM AIR"?

Geht beides, wenns nicht stört, wäre ein Ausklappen besser.

5.) Ist ein sauberer Kanal für den Lufteinlass immer notwendig?

Hängt vom Gesamtkonzept ab. Hier würde ich sagen, kann auch ein offener Einlauf gewählt werden, wenn die Proportionen stimmen.

6.) wieviel % Verlust habe ich, wenn ich den Impeller nur mit Einlauflippe betreibe und die Luft vor ihm nur grob durch die cheater holes und dann durch eine Art Luftkasten geleitet wird? (Mit 20% Verlust könnte ich leben)
Im Stand muß man nicht einmal Verluste haben, das hängt von vielen Faktoren ab, wie Größe der Einläufe, Gestaltung des Kastens etc.

Konkreteres vielleicht besser per PN, da Du ja im Eingangspost aus verständlicen Gründen nicht genauer wirst.

Oliver
 
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