Frage zur letzten Lackschicht bei Urmodell?

Hallo,

ich stehe endlich kurz vor Fertigstellung eines Rumpfes aus Styro der mit 2 Lagen 163er Glas überzogen ist. Jetzt hat der Lackierer darauf Spritzspachtel aufgebracht. Den habe ich schon fast fertig verschliffen. Hier im Forum habe ich öfters gelesen, dass die letzte Schicht vor dem abformen Autolack sein sollte. Mein Lackierer meinte aber, dass Füller ausreichend ist. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher was nun ausreichend ist. Ist Autolack besser weil härter? Oder nur Füller, da nicht so hart wie Autolack und evtl. etwas flexibler, weil das Urmodell ja nicht aus einem reinen harten Material besteht und beim abformen mit Formenharz plus GFK evtl. etwas arbeitet (kann).
Was meint Ihr bzw. was macht ihr als letzte Schicht drauf?
Der Rumpf hat eine Länge von knapp ca. 2 Meter.

Gruß
Matthias
 

vanquish

User
Ich mach bei meinen Urmodellen ausschliesslich 2K Autolack drauf. Den Lack kann man halt wirklich perfekt hochpolieren und je besser das Urmodell bzw. dessen Oberfläche desto besser wird naturgemäß auch die Form. Eine schöne, glänzende Oberfläche ist IMHO goldes wert...

lg, mario
 

O.J.O.

User
Moin,

Kann mich dem Mario nur anschließen. Mach ich auch so, vor allem, wenn man schon viel Arbeit investiert hat, möchte man doch ein Top-Ergebnis haben.
Lieber ein wenig mehr Arbeit und gut ist. Vor allem ist es gar nicht mal so teuer für das was man erreicht.

Gruß Ole
 
ich lackiere meine urmodelle mit schwabbellack, lässt sich auch sehr gut aufpolieren ! aber muss jeder selber wissen, am besten auch vorher ausprobieren ob die trennmittel funktionieren ;)
 
Hallo,
danke Euch allen für die schnellen Antworten. Ja, so werde ich es machen lassen. Vom Schwabbellack habe ich auch schon mal gehört, aber ich denke, dass wird mein Lackierer nicht machen, da er nur sein System verwendet. Stimmt das, dass man am besten schwarzen Lack nehmen sollte, um so besser die Oberfläche zu kontrollieren?

Gruß
Matthias
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Matthias

Wenn Du schwarzes Gelcote für die Form verwendest, wirst Du mit einem schwarzen Urmodell möglicherweise Probleme bekommen.
Ich nehme entweder blau od. rot. und nur 2K Autolack. Füller entsprechend geschliffen ginge jedoch auch, aber da hat jeder so seine eigenen
Anschauungen (und Erfahrungen...:))
 

vanquish

User
Grundsätzlich erkennt man Fehlstellen bei schwarzem Lack wirklich am Besten! Keine Ahnung wieso, ist aber wirklich so!

ABER wie mein Vorposter geschrieben hat: Verwendet man ein Formenharz mit der gleichen Farbe wie ben die letzte Lackschicht, macht man sich selber keine Freude. Es geht natürlich und dem Formenharz ist die Farbe egal... Nur muss man beim Arbeiten noch genauer schauen... :D

LG, Mario
 
Hallo,
endlich geht es weiter.
Das Urmodell ist nun mit rotem Autolack lackiert und muss nur noch mal ganz fein nass geschliffen werden. Die nächste Frage hat zwar nichts mit dem Lack mehr zu tun, möchte aber auch kein neues Thema dafür starten, weil es mit zum Modell gehört.
Das Trennbrett habe ich schon ausgeschnitten. Die Fuge wollte ich mit der blauen Modelliermasse von R+G schließen oder evtl. mal das Clay (medium)probieren wovon man hier im Forum auch liest.
Was verwendet Ihr denn für die Formenkante auf dem Trennbrett, ich meine damit, dass das Harz nicht unkontrolliert über das Trennbrett läuft? Wie breit sollte die Formenkante sein. Ich dachte so an 5cm.

Gruß
Matthias
 

steve

User
Hallo Matthias,
bei meinen Formkanten kommt zunächst tixothropiertes Harz mit etwas Überstand hinein. Nach dem Aushärten die Trennebene "enformt" und der Überstand wird beigeschliffen. So hast Du eine perfekte Kante an der Trennebene. Damit kannst Du dann Papier und anderes mühelos schneiden.

Ach ja: Die Trennebene läßt sich leichter entformen, wenn sie 2-teilig ist. Es gibt sonst Hinterschneidungen oder das Urmodell wird beim Entformen der Trennebene beschädigt. Am besten an der Nase und am Leitwerk entlang der Längsachse trennen.

Grüsse
 
Hallo Steve,
danke für Deine Antwort. Ich meinte mit der Formkante genau die andere Richtung. Wie erkläre ich das nur besser? Also nicht die Kante zum Urmodell hin, sondern das Formende ringsherum.
Das mit dem eingedickten Harz und schleifen klingt zwar gut, aber ich dachte mit Modelliermasse oder ähnlichem bekommt man einen dichteren Anschluss zum Urmodell hin, nicht das noch das Harz zwischen Urmodell und Form läuft wenn man das Urmodell wieder aus der Trennebene nimmt.
Hat schon jemand beides probiert, also Modelliermasse von z.B. R+G und das Clay und kann sagen was besser ist bzw. Vor und Nachteile der beiden.
Gruß
Matthias
 

steve

User
Hallo Steve,
danke für Deine Antwort. Ich meinte mit der Formkante genau die andere Richtung. Wie erkläre ich das nur besser? Also nicht die Kante zum Urmodell hin, sondern das Formende ringsherum.
Das mit dem eingedickten Harz und schleifen klingt zwar gut, aber ich dachte mit Modelliermasse oder ähnlichem bekommt man einen dichteren Anschluss zum Urmodell hin, nicht das noch das Harz zwischen Urmodell und Form läuft wenn man das Urmodell wieder aus der Trennebene nimmt.
Hat schon jemand beides probiert, also Modelliermasse von z.B. R+G und das Clay und kann sagen was besser ist bzw. Vor und Nachteile der beiden.
Gruß
Matthias

Hallo Matthias,
ok - beim äußeren Rahmen gibt es bei mir 3 Varianten

1. Rahmen aus beschichteten Spannlatten einwachsen, von unten mit Schrauben auf der Trennebene fixieren. Der komplette Formaubau wird dann bis zur Oberkante des Rahmens hochgezogen. Er muss dort aber nicht so massiv ausfallen. Dann eine Hinterfüllung aus Poraver einbringen (100g Harz pro Liter P. reichen) und oben drauf noch eine Matte als Abschluß. Nach dem Aushärten kommt der Formrahmen ab und Du hast eine bitzblanke Form - innen wie aussen. Ist super einfach zu reinigen und wird sich auch kaum verziehen. Kannst auf meiner hp sehen, wie das ausschaut.

2. Formrahmen aus Sperrholz. Dazu baue ich die Form normal auf und drücke dann den Rahmen in das noch nasse Laminat. Wenn das laminat beginnt anzugelieren, schneide ich mit dem Cutter das überstehende Gewebe am äußeren Rand weg. Füllung kann - muss aber nicht sein. Je nach Höhe des Rahmens eine sehr stabile Angelegenkeit und die Form kippelt nicht auf dem Baubrett.

3. Wie 2. nur ohne Holzrahmen. Auch hier wieder das noch nicht ausgehärtete Laminat beschneiden. Im trockenen Zustand ist das eine riesen Sauerei. Daraus mach ich einfachste Formen. Solche Formen kann man auch super im Folienschlauch absaugen. Bei 2. ist das Absaugen schwieriger.
Bei solchen Formen kann auch bei einem langen gerade Rand eine Alu-Schiene eingelegt werden. Das verzieht sich dann auch nach Jahren nicht so leicht.

Noch mal zur Trennebene an der späteren Rumpfnaht: Wenn Du die späteren Rümpfe mit Trennlack baust und nachlackierst, ist Plastilin optimal. Wenn Du in der Form lackierst, eine super Oberfläche auch an der Trennnaht haben willst, ist die vorgeschlagere Tixo-Methode evtl. etwas besser. Wenn Du den Spalt mit Plastin abdichtest, wirst Du immer die polierte Oberfläche des Urmodells an dieser Stelle verschmieren. Das sieht man später in der Form und beim entformten Bauteil schon mal sowieso.

Bei der Tixo-Methode kann dieser Bereich sauber nachpoliert werden und wenn man sauber arbeitet, läuft da zum einen nichts hinter, zum anderen kann man diesen Grad super anritzen und abbrechen. Dann eben wieder polieren und gut ist. Ein Problem sind allenfalls die gelegentlichen Poren an dieser Stelle. Da steigt wohl doch irgendwo Luft rein und meist nach oben. Die kann man dann aber in der Form nmit Hartwachs versiegeln - oder einfach ignorieren.

Ist jetzt nur meine Meinung und hör Dir ruhig noch an, was die Experten dazu sagen.

Grüße
 
Hallo,
danke für die ausführliche Beschreibung.
Wenn ich das mit tixothropierten Harz so mache, das Urmodell wieder löse und dann wieder hineinlege wenn ich das Gemisch glatt geschliffen habe, läuft da nicht das Formenharz in den Spalt. Ist das so dicht, dass nix reinläuft bzw. reicht die Viskosität des Formenharzes aus, dass nix reinläuft?
Ja gern kann jemand noch etwas dazu schreiben.
Eben wollte ich noch Glasseide für die Form bestellen. Da sah ich bei R+G das Formenbau Glasgewebe mit 600g/m² HD. Es soll sich besser verarbeiten lassen wie das einfache Glasrovinggewebe 580. Stimmt das? Hat das schon einer ausprobiert und kann das bestätigen? Lohnt die Mehrausgabe?
Gruß
Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
Da sah ich bei R+G das Formenbau Glasgewebe mit 600g/m² HD. Es soll sich besser verarbeiten lassen wie das einfache Glasrovinggewebe 580. Stimmt das?

Es ist deutlich dichter und hat zudem ein Finish - das sind eigentlich gute Gründe, die dafür sprechen
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wenn ich das mit tixothropierten Harz so mache, das Urmodell wieder löse und dann wieder hineinlege wenn ich das Gemisch glatt geschliffen habe, läuft da nicht das Formenharz in den Spalt. Ist das so dicht, dass nix reinläuft bzw. reicht die Viskosität des Formenharzes aus, dass nix reinläuft?

Bei Epoxydharzen tritt die größte Schwindung noch in der Flüssigphase auf, so dass im Idealfall Material noch nachfließen kann. Der Bereich zwischen Trennebene und Urmodell wird mit der oben beschriebenen Methode absolut spaltfrei
 
Hallo,
so, hier ist die nächste Frage. Da ich nun das neue Formenbaugewebe gekauft habe, wollte ich dieses erst mal an der Kabinenhaube testen.
Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten die Form zu bauen. Die erste ganz normal zweiteilig in der Länge geteilt wie auch bei einem einfachen Rumpf oder zweitens nur die Oberseite aber dann muss noch ein kleiner Rahmen für den „Falz“ gemacht werden wie in diesem Beitrag hier mit der Nummer 43.
http://www.rc-network.de/forum/show...-Renn-Jet-von-Air-C-Race/page3?highlight=racy

Das würde mir besser gefallen, aber bekommt man das Gewebe dann später gut in den Knick laminiert bzw. wie wird das am besten gemacht?
Die Haube ist ca. 1m lang, unten nicht gerade, sondern etwas gebogen.
Gruß
Matthias
 

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O.J.O.

User
Hallo Matthias,
ich persölich würde die Variante ohne Teilung nehmen. Sieht es am Ende doch besser aus und man braucht nicht aufwendig nacharbeiten. In die Ecken kommt man gut rein. Zuerst etwas Harz-Thixogemisch und 1-3 Rovings reinlegen, damit ist dann die Ecke entschärft und man kann das Gelege/Gewebe gut einarbeiten.

Gruß ole
 
Hallo,
danke für Eure Antworten. Ja die Variante wäre mir auch lieber, da die Oberseite dann keine Naht hätte und schöner aussehen würde. Nur hatte ich etwas Bedenken, dass ich die Kehle gut hinbekommen würde. Der Falz wird ja eh nur ca. 1,5cm breit. Könnte man nicht auch zuerst die Oberseite laminieren, dann bündig abschneiden, den Rahmen aufschrauben und dann Rovings bzw. einen dünnen Streifen Seide über die Ecke laminieren?
Dachte nur, dass sich das ohne Rahmen vielleicht besser macht.
Ja der „Bürzel“ sowie alles auf der Unterseite bzw. an den Seiten ist voll und als Abschlußfläche gedacht.

Gruß
Matthias
 
Hallo,
nun habe ich das nächste Problem. Bin gerade dabei den Rumpf zu wachsen und habe den neuen Partal Hartwachs von R+G gekauft. Ich finde aber, dass er sehr schwer auf Hochglanz zu polieren ist. Durch viel Druck und Mühe geht es dann auch, aber ich habe das Gefühl, dass ich alles oder zu viel davon wieder wegpoliert habe. Da der Rumpf zwei nicht so optimale Stellen zum abformen an den Flächenübergängen und auch beim Lufteinlass hat, habe ich Bedenken, dass ich dort Schwierigkeiten bekomme. Ich könnte dort zwar noch ein Formteil zusätzlich zu der Längsteilung machen, aber trotzdem habe ich noch das Problem mit dem Wachs. Habt Ihr welchen der silikonfrei ist und richtig gut bzw. leicht zu polieren geht?
Gruß
Matthias
 

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