CFK-Bauteile für KFZ-Motor

Eisvogel

User
Ich möchte die Verbindungsrohre Turbolader - Ladeluftkühler und Ladeluftkühler-Vergaser für meinen Capri als CFK Bauteile selbst herstellen.
Reicht hier normales Harz, das meist mit einer Wärmebeständigkeit von ca. 80° angegeben wird, oder brauch ich ein spezielles höher temperaturbeständiges Harz?

Wer hat Erfahrung?
 
Habe selber schon einmal so ein Verbinderrohr für den Turbo abgeformt. Auf jeden Fall einen Härter / Harz mit 120 Grad TG verwenden.
Unter der Motorhaube kann im Sommer auch ohne Laufenden Motor schon 60 Grad heiß werden. Dann fehlt nicht mehr viel zum versagen des Bauteils.
Vorsicht bei der Wahl des Formenharzes. 80 Grad hält nicht jeder aus. (Tempertemperatur)
 

Eisvogel

User
Danke!

Also z.B. HarzL + Härter 161 von r+g.

Formenharz brauch ich nicht, da ich Rohre brauch und vorhab diese positiv zu wickeln, Innenseite sollte relativ glatt sein, Aussenseite ist egal.
Ein Problem hab ich aber noch, welches Material nehm ich für den Kern? Die Rohre sind gebogen, d.h. der Kern muß nach dem Härten herausgepopelt werden. Kann ich Styrodur verwenden, dieses nach der Kalthärtung herausschmelzen und dann im Ofen warmhärten?

Könnte ich, bei folgender Vorgehensweise, das spezielle HT Harz von r+g verwenden mit einer Temperaturbeständigkeit bis über 230°, oder ist dieses oversized?
Kerne aus Balsaholz, Schalenbauweise mit Spanten und Gurten, ähnlich einem Modellrumpf. Nach dem Laminieren mit dem Kern tempern bis 200°,nach dem Abkühlen den Kern rausbrechen.
Wie könnte ich bei dieser Vorgehensweise die Oberfläche vom Balsa einigermaßen glatt bekommen, bzw. mit welchem Lack.
 
Wie könnte ich bei dieser Vorgehensweise die Oberfläche vom Balsa einigermaßen glatt bekommen, bzw. mit welchem Lack.

Parkettlack: 1, oder 2 Komponenten, füllt gut. Wenn du hast, frag seinen Parkettleger nach einem Rest, oder deinen Schreiner...
Epoxy geht natürlich genauso, evtl. verdünnen.
 

steve

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Wachskerne

Wachskerne

Hallo Erwin,
ich weis nicht wieviel Aufwand du betreiben willst aber dir gehen diese Dinge ja etwas leichter von der Hand: Bei R&G gabs mal Waschkeramik incl. einer kleinen Beschreibung. Das ist dann schon ziemlich high-end.

Ich würde die Kerne aus Wachs bauen, kalt anhärten, ausschmelzen und tempern. Die dicken Kerzen werden in heisen Wasser so weich, dass Du jeden Bogen hinbekommst. Mußt wegen der Temp. und der Einweichzeit ein wenig probieren aber das ist eine bewährte Methode.

Wenn Du Styrokerne nimmst, solltest Du sie mit Tesa einwickeln. Die Wand wird glatt und die Reste lassen sich dann wesentlich einfacher rückstandfrei entfernen.

Grüsse
 

Eisvogel

User
Wachs ist eine gute Idee für die 120° Variante. Das hab ich auch einigermaßen im Griff, glaub ich zumindest.

Probleme hab ich bei der 230° Methode, da hier mit 200° getempert werdem muß, das ganze ohne entformen glaub ich rausgelesen zu haben. D.h. der Kern muß mitgetempert werden, das wird dem Parkettlack nicht gefallen. Evtl. würds mit Sandkern funzen, hier hab ich aber auch keinerlei Erfahrung.
Aber evtl. mach ich mir zu viel Gedanken, weil die 120° Variante schon ausreichend Reserven hat.
 

steve

User
Bei den hohen Temperturen geht das eigentlich nur mit Waschkeramik. Der verlorene Kern wird ein einer Form hergestellt. Die Keramik wird hineingegossen und nach dem Aushärten entformt. Dann wird das Laminat auf der Keramik aufgetragen und nach dem tempern kannst Du das wasserlösliche Zeug wieder auswaschen.

Wenn Du richtig verschnörkelte Formen mit extremen Hinterschneidungen hast, kannst Du dir ja auch mal das Arbeiten mit Silikonformen anschauen. Wird ebenfalls im Handbuch von R&G beschrieben. Könnte mir vorstellen, dass es zu deiner Aufgabenstellung ganz gut paßt.

Viel Erfolg
 
Kern aus Styrodur. Schleifen und stramm Frischaltefolie drum. Das Styrodur kann mit Aceton rausgewaschen werden, die Folie kann man dann rausziehen. Es gibt auch Schrumpfschlauch in dem Durchmesser, wird glatter. Den aber vorher eintrennen.
 
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